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Forscher der LMU entschlüsseln Psoriasis-Mechanismus (Dezember 2015)


Gast

Würdest du dir ein Implantat gegen die Schuppenflechte einpflanzen lassen?  

2 Stimmen

  1. 1. Würdest du dir ein Implantat gegen die Schuppenflechte einpflanzen lassen?

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Geschrieben

Hiermit gebe ich - auf Wunsch - folgende wichtige Informationen für alle in einem neuen Thema weiter:

 

Forscher der LMU München haben Mitte Dezember 2015 den Mechanismus der Psoriasis entschlüsselt.

Zitat:

„Wir haben erstmals nachgewiesen, dass die Psoriasis auf einer Autoimmunreaktion gegen die pigmentbildenden Zellen der Haut beruht, sagt Prof. Jörg Prinz von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie des LMU-Uniklinikums.“ http://www.klinikum.uni-muenchen.de/de/das_klinikum/zentrale-bereiche/weitere-informationen-presse/pressemeldungen/151214_psoriasis/index.html

 

Dazu gab es auch Mitte Dezember 2015 hier im Psoriasis-Netz einen Beitrag von der Redaktion:

http://www.psoriasis-netz.de/forschung/muenchner-forscher-entschluesseln-den-schalter-fuer-schuppenflechte.html

 

Der aktuellste Bericht dazu vom 10.03.2016 von DocCheckNews:

http://news.doccheck.com/de/122638/psoriasis-die-letzten-schuppen-fallen/

 

 

Liebe Grüße

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Gute, interessante Informationen für alle Beteiligte. Ich bin so frei und bedanke mich im Namen aller für die gute, zeitintensive Hintergrundbeleuchtung des Themas!

 

Gruß

clarus

Gast Sesambrötchen
Geschrieben

Auch ich habe die verlinkten Seiten mit Interesse gelesen. Ob allerdings eine aus den medizinischen Erkenntnissen gewonnene Behandlungsmöglichkeit in Sicht ist, konnte ich dort nicht lesen. Das wäre natürlich für uns Betroffene ein besonders wichtiges Forschungsergebnis. Also, liebe Forscher, dann mal ran mit Elan.

Auf der anderen Seite machen die Forschungsergebnisse eines ganz klar: Gegen Pso helfen eigentlich nur immunsuppressive Medikamente, da nun eindeutig geklärt ist, dass es sich um eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung handelt. Das muss nun auch den Krankenkassen klar gemacht werden, damit für viele Betroffene die Odyssee durch viele Medikationsversuche aufhört.

Einen schönen Tag euch allen.

Sesambrötchen

Geschrieben (bearbeitet)

@ Sesambrötchen:

 

Wie im letzten Link von DocCheckNews beschrieben liegt das Problem in einem Protein, welches im Körper ausschließlich von Pigmentzellen gebildet wird. Dieses Protein - genannt ADAMTSL5 - hat jeder Mensch - egal ob gesund oder an Psoriasis erkrankt - und die Forscher wissen noch nicht wofür es da ist. Nur bei Psoriasis gibt es genau auf dieses Protein eine Autoimmunreaktion unseres Körpers.

 

Nun, es mag richtig sein, dass Immunsuppressivas erst einmal "die Problematik" abschalten. Aber sie schalten auch das restliche Immunsystem aus - manche vollständig und manche nur teilweise. Aber das schafft neue Probleme, bringt leider teilweise sehr schwerwiegende Nebenwirkungen wie Krebs mit sich und ist damit also auch nicht die endgültige Lösung. Zudem helfen sie auch nicht bei jedem. Die Psoriasis wird bei vielen zwar gelindert, aber es gibt auch Fälle in denen die Medis nicht greifen bzw. in manchen Fällen kommt nach einer gewissen Zeit der Befall zurück. Würden also Immunsuppressivas tatsächlich allen helfen, dann wären alle damit Behandelten symptomfrei - was leider nicht so ist. Also ist auch diese Entwicklung noch nicht das Gelbe vom Ei.

 

Ich bin mir sicher, dass es den Forschern gelingt neue Medikamente zu entwickeln, welcher weniger in das Immunsystem eingreifen müssen bzw. welcher nun direkter arbeiten können. Bisher ist man ja von einem völlig anderen Mechanismus ausgegangen. Jetzt haben die Forscher der LMU ja zudem auch noch das Haupt-Risikogen herausgefunden: HLA-C * 06: 02.

 

Wichtig wäre es nun, wenn es den Forschern gelingt zu entschlüsseln WELCHE Funktion das ADAMTSL5 hat und durch WAS es verändert wird. Dass wir ein Risikogen haben heißt ja noch lange nicht, dass die Psoriasis auch ausgelöst werden muss. Die Frage ist jetzt eben allem vorran: WAS ist oder war der Schalter, welcher unser Risikogen aktiviert bzw. die Psoriasis ausgelöst hat. Ich bin sehr gespannt, ob die Forscher diese Frage klären können.

bearbeitet von HLA-B27
Gast Sesambrötchen
Geschrieben

Hallo HLA-B27,

vielen Dank für deine ausführliche Stellungnahme. Sicherlich braucht die weitere Forschung noch viel Zeit und wir müssen uns in Geduld üben, die ja nicht jedermanns Stärke ist - meine jedenfalls nicht, grins.

Ein schönes Wochenende wünscht dir

Sabine (Sesambrötchen)

Geschrieben

... Aber das schafft neue Probleme, bringt leider teilweise sehr schwerwiegende Nebenwirkungen wie Krebs mit sich und ist damit also auch nicht die endgültige Lösung....

 

Quelle?

Geschrieben

...

„Wir haben erstmals nachgewiesen, dass die Psoriasis auf einer Autoimmunreaktion gegen die pigmentbildenden Zellen der Haut beruht, sagt Prof. Jörg Prinz von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie des LMU-Uniklinikums.“...

 

 

Hmm, wie erklärt man dann Psoriasis auf Narbengewebe? Ich habe eine größere Narbe, an der sich ein Herd besonders schnell und hartnäckig ausgebreitet hat.

 

"Da der frischen Narbe Melanozyten fehlen, bildet sie weniger Melanin als die umgebende Haut und reagiert daher empfindlich auf UV-Strahlung."

https://de.wikipedia.org/wiki/Narbe_(Wundheilung)

 

Ein ausschließlicher Wirkmechanismus erscheint es mir nicht zu sein.

Geschrieben

Erst mal vielen Dank an HLA-B27 für das Eröffnen dieses neuen Themas.

 

Ich persönlich habe auch eine gewisse Hoffnung, dass diese neuesten Erkenntnisse zu neuen Medikamenten gegen die PSO führen können und werden. Allerdings würde ich leider nicht erwarten, dass dies sehr kurzfristig passieren kann und wird. Da gehen sicherlich leider erst mal viele viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte ins Land.

Ein kritischer Punkt wird wohl vor allen Dingen sein, erst mal die Funktion dieses ADAMTSL5 herauszufinden. Denn ohne genaueres Wissen über dessen Bedeutung wird man wohl kaum einfach mal an der Produktion dieses Proteins drehen.

 

Was ich aber auch ganz interessant fände, ist die Frage, ob und wie man vor diesem neuen Hintergrund die Wirkungsweise von UV-Therapie (PUVA) auf die PSO erklären könnte. Bisher ist diese ja auch noch vollkommen ungeklärt. Man vermutet, dass die UV-Strahlung lokal in der Haut auch immunsuppressiv wirkt.

 

In der Regel ist es ja so (z.B. auch bei mir), dass nach einer erfolgreichen UV-Therapie die ehemals von der PSO betroffenen Stellen erst mal eine Weile weiß bleiben. Die Melanozyen sind ja für die Melanin-Bildung zuständig und offensichtlich ist da irgendetwas mit der Pigmentierung gestört. Ich fände es ja mal interessant, ob das eine Folge der autoimmunen Reaktion ist, oder mit ein Teil der Ursache?

Immerhin schützt das Melanin ja die Hautzellen ja vor schädlichen Einflüssen, insb. der UV-Strahlung. Evtl. kann das Melanin ja auch helfen, vor den autoimmunen Attacken gegen die Melanozyten zu schützen? Jedenfalls wird die PSO unter UV-Behandlung in dem Maße besser, wie die Haut bräunt (also vermehrt Melanin gebildet wird).

Andererseits sollte man dann erwarten können, dass die Haut an Stellen bevor die PSO ausbricht erst mal weißer sein müsste, falls zu wenig Melanin vorhanden wäre - also ganz ähnlich wie bei der Vitiligo (die ja als mit der PSO verwandt gilt).

 

Spannend finde ich jedenfalls auch, dass Schwarzafrikaner praktisch nie von PSO betroffen sind (und die sind von Hause aus mit sehr viel Melanin ausgestattet).

 

Mit dem Gedanken, dass auch das Melanin irgendeine Rolle bei der PSO spielen könnte, bin ich offensichtlich nicht alleine:

 

- Der Hauptzweck der Melanozyten (zumindest der den Medizinern bekannte) ist die Melanin-Synthese: https://de.wikipedia.org/wiki/Melanozyt

- Die Melanin-Synthese in den Melanozyten wird durch das sogenannte MSH reguliert: https://de.wikipedia.org/wiki/Melanozyten-stimulierendes_Hormon

- Dieses MSH kann man inzwischen synthetisch herstellen. Dies macht die Firma Clinuvel aus Australien unter dem Namen Melanotan (Wirkstoff Afamelanotid): https://de.wikipedia.org/wiki/Melanotan_I

 

Das Medikament Scenesse von Clinuvel ist wohl immer noch in der Phase III der klinischen Zulassung für die Anwendung bei Lichtallergie (das was die Frau Hannelore von Altkanzer Kohl hatte). Und es wird wohl auch eine Zulassung für die Behandlung von Vitiligo angestrebt:

 

http://www.clinuvel.com/en/scenesse/scenesse-afamelanotide

http://www.clinuvel.com/en/scenesse/technology-updates/technology-update-ii

 

In Spanien und in der Schweiz ist das Medikament bereits auf dem Markt, obwohl die Phase III ja noch läuft und es wohl noch nicht offiziell zugelassen ist. Offensichtlich gibt es aber auch einen blühenden Schwarzmarkt für das Melanton (insb. Melanton II, für welches scheinbar wegen der Nebenwirkungen nicht mal eine Zulassung angestrebt wird). Das findet man im Internet unter dem Begriff "Barbie-Droge" für irgendwelche Spinner aus der unseriösen Schönheitswahn-Branche und der Body-Builder Ecke.

 

Aber jetzt kommts: Die Firma Clinuvel hat auch explizit ein Patent angemeldet, für die Behandlung von PSO mit Afamelanotid/Scenesse (also dem "seriösen" Melanton I).

 

http://www.google.com/patents/WO2015067503A1?cl=en

 

Wenn eine Firma ein Patent anmeldet, heißt das ja erst mal nicht viel - vor allen Dingen nicht, dass dann auch wirklich eine konkrete Entwicklung (in diesem Fall eine Zulassung für die Anwendung bei PSO) erfolgt.

Aber folgende Auszüge aus dem Patentantrag klingen schon interessant:

 

"Surprisingly, we have found that alpha-MSH analogues, and particularly afamelanotide, provide psoriasis treatment benefits for human subjects as is preferably measured with the PASI or PGA scores."

 

"We have surprisingly found that alpha-MSH analogue, and especially afamelanotide, treatment of psoriasis of human subjects according to the present invention is particularly beneficial when targeting psoriatic lesions at body locations that are normally exposed to light. Preferably, the invention is directed to human subjects suffering from psoriasis on body parts that are normally subjected to light."

 

Insgesamt geht es bei dem Patent darum, dass man zur Behandlung der PSO das Afamelanotide mit UV-Bestrahlung kombiniert.

Also statt wie bei der PUVA die Haut mit Psoralen UV-empfindlicher zu machen, ist hier die Idee, durch das künstliche MSH die Melanin-Produktion anzukurbeln, eine schneller Bräunung und damit einen UV-Schutz zu erreichen.

Ursprünglich wurde das Afamelanotide ja sogar mal zur Hautkrebs-Schutz für hellhäutige Menschen entwickelt.

 

Ich fände das ja auch mal einen Versuch wert, aber ich vermute es würde extrem schwierig, bis unmöglich, einen Hautarzt zu finden, der einem für ein solches Experiment offiziell EPP (also diese "Lichtallergie") attestiert. Was der einzige Weg wäre das Zeug trotz noch ausstehender Zulassung zu bekommen:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetische_Protoporphyrie

 

Viele Grüße,

Andreas

Geschrieben (bearbeitet)

@ Sesambrötchen:

Danke, das wünsch ich dir auch :-) !

 

@ uhhu:

Quelle

09.03.2016

Pressemitteilung Universitätsklinikum Regensburg:

https://idw-online.de/de/news647511 (Informationsdienst Wissenschaft)

..."Verursacht werden aktinische Keratosen durch UV-Licht, weswegen sie an sonnenverwöhnten Körperstellen wie Gesicht, Handrücken oder an kahlen Stellen der Kopfhaut zu finden sind. Da sie in Folge langfristiger UV-Strahlung auftreten, kommen aktinische Keratosen insbesondere bei älteren Menschen vor. Rund zwölf Prozent der 60- bis 70-jährigen Deutschen leiden daran, noch häufiger betroffen sind aber Patienten mit Immunsuppression."...

 

01.12.2015

http://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/janssen-biotech-inc-janssen-beantragt-zulassung-von-stelara-in-den-usa-und-der-europaeischen-union-zur-behandlung-von-morbus-crohn/12661024.html

Zitat:

..."Krebs

STELARA® kann die Aktivität Ihres Immunsystems beeinträchtigen und Ihr Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie jemals an Krebs erkrankt waren. Manche Menschen, bei denen Risikofaktoren für Hautkrebs vorlagen, erkrankten während der Gabe von STELARA® an bestimmten Hautkrebsarten. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie irgendwelche neuen Hautgeschwüre feststellen."...

 

05.09.2015:

http://www.psoriasis-netz.de/psoriasis-arthritis/schuppenflechten-rheuma-neues-im-jahr-2015.html

Zitat:

..."Eine weitere Frage war, wie eine Warnung der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA vor TNF-Alpha-Blockern (Biologika) einzuschätzen sei. Sie standen unter dem Verdacht, bei Patienten unter 30 Jahren zu entwickeln. Professor Kirsten Minden wies darauf hin, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass diese Patienten tatsächlich ein deutlich höheres Risiko hätten, einen Tumor, ein bösartiges Ekzem oder ein Lymphdrüsen-Geschwür zu bekommen."...

.

.

.

 

Ich hatte geschrieben:

Zitat:

"Nun, es mag richtig sein, dass Immunsuppressivas erst einmal "die Problematik" abschalten. Aber sie schalten auch das restliche Immunsystem aus - manche vollständig und manche nur teilweise. Aber das schafft neue Probleme, bringt leider teilweise sehr schwerwiegende Nebenwirkungen wie Krebs mit sich und ist damit also auch nicht die endgültige Lösung."

 

Bitte nicht einzelne Sätze aus dem Zusammenhang reißen. Danke ! :-)

 

Deine Narben-Frage kann sicherlich mit den Forschungen zu den aktuellen Erkenntnissen bald beantwortet werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass - wie du ja schon schreibst fehlen ja anfänglich Melanozyten in einer Narbe - gerade durch die Verletzung an einer neuen Stelle die Bildung der neuen Pigmentzellen auf einmal von unserem Körper angegriffen wird und es so zu der Autoimmunreaktion Psoriasis kommt. Solche Theorien gibt es ja auch zu der Entstehung der PSA: http://www.psoriasis-netz.de/psoriasis-arthritis/verletzung-kann-psoriasis-arthritis-hervorlocken.html

 

 

@ Andreas:

Danke für deine Links und Ausführungen bzgl. MSH (Melanotropin).

Außer der UV-Strahlung aktiviert auch dieses Hormon (gesteuert von der Hypophyse - Pars intermedia) die Pigmentzellen. Zudem sind Melanozyten stoffwechsel-aktiv und sie stammen vom Neurorektoderm ab. Pigmentzellen (enthalten auch Mitochondrien) sitzen in der Basalzellschicht und Basalmembran, in der Aderhaut und Regenbogenhaut im Auge, in der Mundschleimhaut, in den Haarwurzeln, Muskelzellen, Nerzenzellen, Herzmuskelzellen und Eizellen (vor allem während einer Schwangerschaft wird durch erhöhtes Östrogen die Pigmentierung - also die Produktion von Melanin - gefördert).

 

Zum Thema fehlgesteuerte Mitochondrien (diese lösen nachweislich Zelltod aus und auch viele chronische bzw. Autoimmunerkrankungen):

http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=502

Zitat:

..."Mitochondrien sind ebenfalls in der Lage, den Vorgang der Apoptose einzuleiten. Werden Mitochondrien beschädigt, schütten sie das Protein Cytochrom C und andere pro-apoptotischen Faktoren wie Smac/DIABLO aus, die wiederum die Caspasen aktivieren."...

 

 

@ alle:

Bitte ergänzt mich bzw. berichtigt mich wenn ich etwas vergessen oder wissenschaftlich nicht richtig ausgeführt habe. Ich möchte versuchen so "verständlich" wie möglich zu schreiben... Danke !

 

Ich wünsche allen Müttern heute einen schönen Muttertag und einen schönen, sonnigen Sonntag an alle ;-) !!!

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo

Erst einmal Dank an eine verständliche und tiefgründige Erklärung für die PSO-Auslöser in Richtung HLA-B27

Solche Beiträge sind für Laien und Betroffene sehr hilfreich, ich finde es auch nicht gut wenn Sätze aus dem Zusammenhang gerissen werden, leider tun das einige und erzeugen somit viel Unverständnis und Verwirrung.

Grundsatzforschung ist nun mal wichtig um Anwendungen zu entwickeln, und eine Anwendung wird nun mal in der jetzigen Gesellschaftsform nur entwickelt wenn damit Kapital gescheffelt werden kann, leider ist es so, und umso mehr freut es mich wenn Forscher(Mediziner, Laboranten, Techniker u.v.m.) mit offenem Ergebnis an solch eine Problematik wie der PSO herangehen, und in Zukunft helfen neue spezielle Medikamente zu entwickeln, das lässt uns hoffen und bringt uns der Heilung etwas näher.

Ich freue mich auf solche neuen Erkenntnisse die Zusammenhänge besser verdeutlichen und Vorgänge in uns mit uns und leider auch gegen uns, darstellbar machen, getreu dem Grundsatz keine Wirkung ohne Gegenwirkung.

Nun aber ne kurze Bemerkung oder ein Hinweis zu der Schuppengeschichte, der Zelltod wird offensichtlich eingeleitet, aber leider nicht bis zum Ende, irgendetwas hält die Schuppe fest, und löst gleichzeitig die Neubildung der Hautzelle entsprechenden Typs aus, dies ist meine Betrachtung der betroffenen Hautstellen, (Ulli hat ja nee Supersalbe  - leider ohne Namen- ) und so kommt es zu dieser Schuppenanhäufung sprich PSO.

Also noch ein Großes Danke und weiter so

Liebe Grüße  Bernd :daumenhoch:

  

Geschrieben
...  (Ulli hat ja nee Supersalbe  - leider ohne Namen- ) ...

 

Guten Morgen Bernd,

 

was die Salbe betrifft, so hat sie natürlich einen Namen. Sie wird derzeit auch immer wieder mal im

Forum diskutiert und heißt Sorion. Erwähnt habe ich das nicht, weil es m.E. nicht in diesen Thread

gehört.

 

LG - Uli ;)

Geschrieben (bearbeitet)

@ Bernd und Uli:

 

Hallo ihr 2 und vielen Dank für Eure Beiträge :)

 

Uli, ich denke, dass es gut ist, den Namen der Salbe an dieser Stelle zu erwähnen. Ich erkläre auch kurz warum:

 

Die Salbe Sorion (Inhaltsstoffe: Vaseline, Kokosöl, Mikrowachs, Paraffinwachs, Niembaum, Gelbwurz, Färberwurzel, Sweet Indrajao (= Wrightia tinctoria), Parfüm, Butylhydroxyanisol, Titandioxyd) ist (leider) nicht als Medikament in Deutschland zugelassen. Sie läuft derzeit unter "Pflegeprodukt bei Psoriasis".

Eine weitere Creme - allerdings nicht in Deutschland erhältlich, dafür aber über GB - heißt Psorolin (5 g enthält Extrakte aus: 33,3% Wrightia tinctoria Ölextrakt : 3,33% 33,3% der Hundszahngras Ölextrakt   : 3,33% Salbengrundlage : QS). Hiervon gibt es auch eine Seife. Es gibt noch mehr Produkte, welche auch diesen Wirkstoff enthalten. Man muss dazu sagen, dass die Dosierung in den Cremes und Produkten schwankt und so nicht klar zu erkennen ist ab wann sie helfen und für welchen Schweregrad sie gedacht sind. Allgemein gilt bei "pflanzlichen Produkten", dass sie viel viel länger angewendet werden müssen um zu wirken als systemische Mittel.

 

Nun kommt das Spannende an der Sache:

In der ayurvedischen Medizin ist Wrightia tinctoria schon lange bekannt dafür Psoriasis und Herpes erfolgreich zu behandeln. Aber nun haben indische Forscher auch die krebshemmende Wirkung bei Hautkrebs bestätigt: http://www.thehindu.com/news/national/kerala/rgcb-develops-cure-for-skin-cancer/article7537598.ece (14.08.2015)

 

Nachdem die Forscher ja nun die Pigmentzellen als Psoriasis-Ursache herausgefunden haben, könnte diese Entwicklung auch für uns bedeutend sein.

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben (bearbeitet)
... Man muss dazu sagen, dass die Dosierung in den Cremes und Produkten schwankt und so nicht klar zu erkennen ist ab wann sie helfen und für welchen Schweregrad sie gedacht sind. Allgemein gilt bei "pflanzlichen Produkten", dass sie viel viel länger angewendet werden müssen um zu wirken als systemische Mittel. ...

 

Hallo HLA-B27.

 

ich teste Sorion nun seit ca. 2,5 Wochen und kann für mich sagen, sie wirkte ab der ersten Anwendung.

Meine Hände (Handrücken) und Ellenbogen waren über Nacht "abgeschuppt", die Entzündungen gingen

merklich zurück. Ich wende die Creme einmal täglich an (meist Abends), meine Haut regeneriert sich 

zusehends. Natürlich sind die Stellen noch sichtbar, aber mein Hautbild hat sich an den Stellen deutlichst

verbessert.

 

So, nun klingt das schon fast wie Werbung, daher möchte ich wie schon so oft noch erwähnen, dass das

was mir - vielleicht auch nur im Moment - hilft, leider nicht bei jedem helfen muss, denn jede Haut reagiert

anders.

 

Liebe Grüße - Uli

bearbeitet von kuzg1
Geschrieben (bearbeitet)

Hey Uli,

 

du, das ist keine Werbung. Da kann ich dich beruhigen !

Hier gibt es sicherlich jede Menge Betroffene, welche froh sind über jeden Tipp und ich freue mich sehr mit dir, dass dir die Sorion so gut hilft !!!

 

Ich wende die Psorolin als Creme und Seife bereits seit Ende letzten Jahres an und auch bei mir hat sie sofort gewirkt und sie tut es nach wie vor wie von der ersten Stunde an. Ich habe eine sehr schwere Form der Psoriasis inversa im Anal-und Genitalbereich welche vorher mit nichts zum Abklingen kam und der Befall an der Analhaut war weiter am Fortschreiten. Dank Psorolin habe ich ein ganz großes Stück Lebensqualität zurück!

 

Mit der Dosierung und Anwendungsdauer wollte ich sagen, dass evtl. andere Psoriasisformen bzw. sehr schwere Verläufe eine andere Dosierung benötigen als leichte Verlaufsformen um eine Wirkung zu erhalten.

 

Ich bemerke übrigens auch bei der PSA eine Verbesserung - vor allem an den Ellenbogen (Hautstellen werden auch mit der Psorolin eingecremt).

 

Ob es nun wirklich an dem Wirkfstoff Wrightia tinctoria liegt müssen nun unsere Forscher herausfinden - ich drücke uns allen mal ganz feste die Daumen ;-)!

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben (bearbeitet)

@ Uli:

Entschuldige, ich musste jetzt ein klein wenig recherchieren. Du hattest in deinem ersten Post zu dem Thema ein paar Fragen. Die fand ich sehr gut und ich wollte verständliche Antworten im Bezug auf die neuen Erkenntnisse finden (sofern ich das überhaupt kann als Laie):

 

1. Frage

Ernährungsumstellung und ausgewogene Lebensführung (wenig bis kein Alkohol; Nichtrauchen, Stressvermeidung,

etc.) lindert. Einbildung?

Freie Radikale (UV-Licht, Alkohol, Rauchen, Stress) zerstören die ­Melanozyten (Pigmentzellen) und deren Stammzellen. Wenn wir diese meiden bleiben die Pigmentzellen und deren Stammzellen erhalten.

 

 

2. Frage:

Darmsanierung in Verbindung mit Einnahme von Darmbakterien (bei mir!) lindert deutlich. Einbildung?

Pigmentzellen sind stoffwechsel-aktiv (hatte ich oben schon geschrieben), besonders in der Niere eingelagert und sie treten vor allem bei entzündlichen Prozessen in Leber, Milz und Darm auf. Was noch dazu kommt und sicher die erhöhte Entzündungsaktivität erklären könnte: nachweislich leiden viele Psoriatiker an einem erhöhten Prolaktinspiegel (Peptidhormon), welcher wiederum für den Aufbau des Immunsystems und der Darmschleimhaut zuständig ist (und auch für die Milchbildung beim Stillen). Histamine in Nahrungsmitteln machen den Darm z.B. durchlässiger. Ein Darmaufbau ist also grundsätzlich zuträglich und hat sicherlich eine lindernde Auswirkung auf die entzündlichen Prozesse.

 

 

3.Frage:

Alternative Behandlungen (Naturheilkunde, Homoöpathie) lindert. Auch Einbildung? [bitte stürzt Euch jetzt nicht auf die Homoöpathie, mir hilft sie nicht, aber eben - wenn ich diversen Usern glauben darf - Einigen.)

Nun, auch die Naturheilkunde befasst sich mit entzündlichen Prozessen bzw. sie befasst sich mit entzündungshemmenden Pflanzenwirkstoffen.

Behandelt werden also derzeit von Alternativer Medizin (so nenn ich es jetzt mal um alle Arten irgendwie mit einem Begriff zu bezeichnen – bitte keine Ausführungen welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Methoden gibt o.ä.) und der Schulmedizin die vielschichtigen Entzündungs-Symptome. Die Alternative Medizin behandelt in Form von Pflanzenwirkstoffen (egal in welcher Form) und die Schulmedizin setzt mit den synthethisch hergestellten systemischen Mitteln etwas gegen das Immunsystem ein – dieses wird abgeschaltet um die chronisch entzündliche Reaktion auszuschalten.

 

 

4. Frage:

Medikamente helfen und lindern (von leichten bis harten) - nicht Allen, aber Vielen - mit leichten bis harten Nebenwirkungen, bis hin zum Absetzungszwang, weil man ggfs. noch kränker wird. Wie können die denn nun noch wirken, wenn sie auf bisher anscheinend falschen oder nur teilrichtigen Studien basieren?

Falsch sind die Studien nicht, bisher hat man einfach nur „vermutet“. Die eigentliche Ursache hat gefehlt um folgerichtig EIN Medikament zu entwickeln und ALLE gleich behandeln zu können. Durch diese neuen Erkenntnisse ist es evtl. irgendwann möglich ganz gezielt in die Ursache über das Immunsystem einzugreifen (bei innerlichen Vorgängen) oder aber es wird etwas entwickelt, was direkt über die Haut (bei äußerlichen Vorgängen) das Problem abschaltet. Ein weiterer Ansatz ist der, dass die Steuerung der Hypophyse „aktualisiert“ wird (s. Post von Andreas). Nun ist klar, dass es nicht (wie lange vermutet) die Hautzellen sind welche unsere Erkrankung auslösen, sondern die Pigmentzellen. Diese Pigmentzellen (enthalten auch Mitochondrien - bei Hautkrebs "mutieren" diese) sitzen in der Basalzellschicht und Basalmembran (also in unserer kompletten Haut und Schleimhaut), in der Aderhaut und Regenbogenhaut im Auge, in den Haarwurzeln, Muskelzellen, Nerzenzellen, Herzmuskelzellen und Eizellen (vor allem während einer Schwangerschaft wird durch erhöhtes Östrogen die Pigmentierung - also die Produktion von Melanin - gefördert). DAS würde nun auch die vielseitigen Formen der Psoriasis und die vielen Beschwerden, Auslöser und Trigger erklären.

 

 

5. Frage:

Es wird vom "hautspezifischen Charakter der Schuppenflechte gesprochen". Was ist mit der Psoriasis Athritis und was mit den zahlreichen unterschiedlichen "hautspezifischen" Krankheitsbildern (Vulgaris, Inversa, Gutatta, Pustulosa, etc.pp.) ?

Nun, der hautspezifische Charakter bezieht sich auf die Basalzellschicht und die Basalmembran – oben habe ich dir ja aufgezählt wo überall in unserem Körper Pigmentzellen zu finden sind. Diese Konzentration ist natürlich nicht gleichmässig. Es gibt ja unterschiedliche Haut-Typen und diese sind unterschiedlich pigmentiert. Generell kann man aber sagen: Handinnenflächen und Fußsohlen enthalten nicht so viele Pigmentzellen wie der Rest des Körpers. Lippen, Schleimhäute (also alle), Fingerkuppen, Knöchel, Ohren, Nase, Brustwarten und Geschlechtsorgane enthalten einen erhöhten Melaninanteil (also mehr Pigmentzellen). Also sind alle diese Regionen durch die enthaltenen Pigmentzellen potentiell gefährdet für eine entzündliche Psoriasis-Form.

Zu der PSA füge ich den folgenden Link nochmal ein: http://www.psoriasis-netz.de/psoriasis-arthritis/verletzung-kann-psoriasis-arthritis-hervorlocken.html

Was die PSA angeht: wir haben ein Bindegewebe, dieses zieht sich durch den gesamten Körper. Teil des Bindegewebes sind Fibrozyten, Knorpelzellen, Knochenzellen, Fettzellen, Pigmentzellen, alle Abwehrzellen (weißen Blutzellen), Wasser, Eiweißen und 2 verschiedene Fasern. Also ist auch hier eine potentielle Entzündungsgefährdung durch die enthaltenen Pigmentzellen vorhanden.

 

6. Frage:

Was aber nimmt heute bereits Einfluss darauf?

Sonne, Totes Meer - also Lichttherapie - lindern bereits heute die Symptome, bei den meisten Patienten. Einbildung?

Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Da wäre ein Experte wohl der richtige Ansprechpartner. Ich bin mir nicht mehr so sicher nach der Erkenntnis über die Pigmentzellen als Ursache, ob diese Behandlungen tatsächlich gesund für uns sind (nur weil sie unsere Haut verbessern bedeutet es nicht, dass es für uns nicht schädlich sein kann). Vielleicht ist es auch eigentlich so, dass unser Körper Sonnenlicht (also genug produzierte Pigmentzellen) braucht um gesund zu werden – wenn es ihm zu wenig ist, dann reagiert er mit der Psoriasis ?!? Dennoch bleibt die Frage der eigentlich schädlichen UV-Strahlung welche natürlich auch zu uns durchdringt…

Eventuell liegt der „Hase im Pfeffer“ in der Antwort zu der allerersten Frage – UV-Licht zerstört ja normalerweise Pigmentzellen… Wie verhält es sich mit Salzwasser ?! Zerstört das auch die Pigmentzellen oder löst es vielleicht eine verstärkte Reaktion mit dem UV-Licht aus ?! Fragen über Fragen :-)

Ist denn hier kein Biologe, Experte oder irgendjemand, welcher uns (nach der Erkenntnis der Pigmentzellen als Ursache) erklären kann ob nun UV-Licht schädlich ist oder nicht?

 

Ich hoffe, ich konnte es einigermassen verständlich erklären...

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

...

1. Frage

Ernährungsumstellung und ausgewogene Lebensführung (wenig bis kein Alkohol; Nichtrauchen, Stressvermeidung,

etc.) lindert. Einbildung?

Freie Radikale (UV-Licht, Alkohol, Rauchen, Stress) zerstören die ­Melanozyten (Pigmentzellen) und deren Stammzellen. Wenn wir diese meiden bleiben die Pigmentzellen und deren Stammzellen erhalten.

 

Hallo,

 

das verstehe ich jetzt gar nicht:

Wenn die Pigmentzellen das Problem verursachen, dann müsste die Pso besser werden, wenn möglichst viele dieser Zellen zerstört werden. Wären also hier Ernährungsumstellung und ausgewogene Lebensführung nicht gerade kontraproduktiv?

 

Viele Grüße

Kitty1389

Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin kein Arzt :-(

 

DAS ist eine sehr gute Frage - genauso wie die Frage nach Sonne und Salzwasser. In welcher Form (mit Zerstörung oder Vervielfältigung) bzw. was genau dieses ADAMTSL5 falsch macht und auslöst steht nicht in der Pressemitteilung der LMU. Darauf kann ich also keine Antwort geben.

Zitat:

..."Der Forscher sieht zwei potenzielle Angriffspunkte: Entweder, so Prinz, ließen sich die gegen ADAMTSL5 gerichteten T-Zellen spezifisch ausschalten oder man könne mit einem auf die Haut aufzutragenden Wirkstoff dafür sorgen, dass die Melanozyten von Psoriasis-Patienten weniger HLA-C-Moleküle herstellen und dadurch eine geringere Menge des krankheitauslösenden Antigens präsentiert wird." http://news.doccheck.com/de/122638/psoriasis-die-letzten-schuppen-fallen/ (ganz unten)

 

Ich habe hier nur aufgezeigt wo Pigmentzellen im Körper sind und durch was sie gesteuert werden. Wie die Pigmentzellen sich bei der Psoriasis verhalten müsst ihr die Forscher bzw. Experten fragen.

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo ihr Lieben

Bin durch meinen Hautarzt zur LMU nach München. Bevor ich überhaupt wusste wo ich da hin komme. Bin nun schon seit Februar dort in Behandlung. Habe auch dann den Bericht gelesen und mich etwas aufklären lassen. Konnte sogar der Forschung etwas gutes tun und mein Blut spenden. Ich hoffe das dieses nur der Anfang ist und uns bald etwas besser geholfen werden kann. Und wir Medikamente bekommen die unseren Körper nicht komplett nackt machen und ins Immunsystem eingreifen müssen.

Also hoffen wir auf bessere Zeiten.

Geschrieben

@ falk75:

 

Hallo und danke für deinen Post !

 

Hier herrscht leider allgemeine Unklarheit darüber was mit unseren Pigmentzellen nun falsch läuft :-) Wird die Melanozyten-Bildung gefördert oder gebremst ?

Kannst du uns vielleicht erklären was es mit der Verbesserung der Psoriasis durch Sonne (und am besten noch Salzwasser) und unseren "falsch gepolten" Pigmentzellen auf sich hat ? Vielleicht könntest du es auch für uns von den LMU´lern erfahren und anschließend erklären ? Das wäre super - danke !!!

 

Und danke auch, dass du dich für die Forschung "opferst" !!! :-)

Liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

@ Uli:

Entschuldige, ich musste jetzt ein klein wenig recherchieren. Du hattest in deinem ersten Post zu dem Thema ein paar Fragen. Die fand ich sehr gut und ich wollte verständliche Antworten im Bezug auf die neuen Erkenntnisse finden (sofern ich das überhaupt kann als Laie):

 

Hallo HLA-B27, 

 

danke für die ausführlichen und verständlichen Antworten auf meine Fragen. Das bringt mich ein Stückchen weiter. 

Zu entschuldigen gibt es nix!  :daumenhoch:

 

Wenn die Pigmentzellen das Problem verursachen, ....

 

Hier herrscht leider allgemeine Unklarheit darüber was mit unseren Pigmentzellen nun falsch läuft :-)

 

Um einmal klar zu stellen, wie ich die Studie deute - die Pigmentzellen sind völlig in Ordnung, verursachen kein Problem 

und es läuft auch nichts falsch mit ihnen. Sie werden aber von unserem Immunsystem - den T-Helfer Zellen! - schlicht angegriffen

und dies verursacht die "hauttypische Charakteristik" der Psoriasis. Ich zitiere aus folgendem Link: 

 

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/de/das_klinikum/zentrale-bereiche/weitere-informationen-presse/pressemeldungen/151214_psoriasis/index.html

 

„Wir haben erstmals nachgewiesen, dass die Psoriasis auf einer Autoimmunreaktion gegen die pigmentbildenden Zellen der Haut beruht“, sagt Prof. Jörg Prinz von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie des LMU-Uniklinikums. „Das“, so Prinz weiter, „erklärt den hautspezifischen Charakter der Schuppenflechte, da diese Melanozyten vorwiegend in der Haut vorkommen.“

 

und:

 

"T-Zellen, potente weiße Blutkörperchen im Kampf gegen Krankheitserreger, greifen Zellen der Haut an und lösen die Entzündung aus."

 

In der aktuellen Studie ist lediglich neu, dass die T-Zellen die pigmentbildenden Zellen angreifen. In Studien 2005 - 2012 war von davon 

ausgegangen worden, dass die T-Zellen die Langerhanszellen (Fresszellen) befallen, nachdem sie von selbigen zur Hilfe gerufen wurden,

um Angriffe von außen abzuwehren. Hierzu habe ich im Thread: 

 

http://www.psoriasis-netz.de/community/topic/22942-psa-bws-lws-symtomehat-das-noch-jemand/#entry368979

 

ein Video eingestellt. Wer mag, kann es sich dort anschauen. Fakt ist, unser Immunsystem spinnt - insbesondere die T-Zellen!

 

Liebe Grüße - Uli, der leider auch kein Arzt ist.  ;)

bearbeitet von kuzg1
Geschrieben (bearbeitet)

Super - Danke, Uli ! Es ist aber auch verflixt, dass sich hier kein "Experte" oder zumindest jemand mit medizinischem HG meldet. Wo seid ihr denn alle ??? Wollt ihr uns Laien nicht weiterhelfen :-) ?

 

Mhm, na ja, die Pigmentzellen sind Ziel des Angriffs, das ist schon klar bzw. sie sind Opfer der Autoimmunreaktion. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in Ordnung sind wenn sie - ich sage es mal so richtig verständlich - knallrote Haut und Schuppen-Rieseln am Stück verursachen... Oder ?

 

Es muss schon eine direkte Auswirkung auf die Pigmentzellen geben durch den Angriff und genau diese steht hier mit einem riesigen ?

Und daneben steht das WAS macht das UV-Licht bei uns was es bei "Gesunden" nicht macht bzw. was macht es mit unseren Zellen, so dass bei Vielen die knallrote Haut und das Schuppen-Rieseln aufhört ? Ich hoffe ja sehr, dass falk75 uns die Antwort der LMU´ler liefern kann. Das würde mich und sicher viele andere brennend interessieren.

 

Was ich an der Stelle mal fragen wollte - gehst du in die direkte Sonne ? Oder indirekt ? Was für einen Sonnenschutz nimmst du oder trägst du Kleidung mit UV-Schutz ? Ist jetzt rein interessehalber. Danke ! :-)

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo Zusammen,

 

jetzt will ich zu dem allgemeinen Rätselraten aber doch auch noch mal meinen Senf dazugeben. :-)

 

Erst mal ist es so, dass wir als nicht-Mediziner hier wahrscheinlich nicht den Hauch einer Chance haben, die wirklichen Hintergründe der neuen Erkenntnisse zu verstehen. Nicht umsonst dauert der Medizin-Studiengang einige Jahre und selbst dann müsste man sich vermutlich auf die Immunologie spezialisiert haben (mein Hausarzt und der Hautarzt würden es beide bestimmt auch nicht verstehen).

Ich glaube wir Laien sind hier in vielen Dingen einfach viel zu naiv und der Mensch neigt ja im Allgemeinen zu Vereinfachungen und fragwürdigen Analogien (an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen).

 

Ich fürchte wir werden einfach wirklich sehr viele Jahre abwarten müssen, was man aus dieser neuen Ergebnissen der Grundlagenforschung machen kann und wird. Aber ein erster wichtiger Schritt ist doch definitiv gemacht.

 

Als absoluter Medizin-Laie verstehe ich das alles auch nicht wirklich. Aber mein Endokrinologe erscheint auf dem Gebiet wirklich sehr kompetent und er hat schon mehrfach sehr ausführlich und lange versucht mir die Mechanismen des Immunsystems zu erklären (ich habe auch noch Hashimoto und das ist ja auch eine Autoimmunerkrankung). Das klingt dann alles sehr kompliziert und merken kann man sich das alles ohnehin nicht. Ich habe morgen einen Termin bei dem Endokrinologen und werde ihm mal diese beiden Artikel mitbringen.

 

Was ich mir von den Ausführungen meines Arztes gemerkt habe:

 

Das Immunsystem besteht grundsätzlich aus zwei Teilen, dem unspezifischen (angeboren) und dem spezifischen (erworben, z.B. durch das Bekämpfen von konkreten Krankheitserregern). Diese T-Lymphozyten gehören zu dem spezifischen Teil und sollten normalerweise nur körperfremde "Dinge" angreifen. Welche, wird über Rezeptoren gesteuert, an die die T-Zellen andocken (immer nur genau eine Sorte).

 

https://de.wikipedia.org/wiki/T-Lymphozyt

 

Hier wird ganz schön beschrieben, dass es schon T-Zellen gibt, die sehr wohl die eigenen Körperzellen angreifen können - diese aber normalerweise eliminiert werden. Bei Autoimmunreaktionen ist es wohl so, dass aber genau diese T-Zellen, die sich gegen körpereigene Zellen richten, der vorgesehenen Vernichtung irgendwie entkommen und dann Amok laufen.

 

Der andere autoimmune Mechanismus ist, dass die T-Zellen sich sozusagen "vertun", weil es etwas körperfremdes gibt, das den eigentlichen Rezeptoren hinreichend ähnelt um diese T-Zellen (die zu den körpereigenen Zellen passen) zu "verwirren" und damit zum Angriff verleiten.

Nach einer Theorien kann das z.B. beim sog. Leaky Gut Syndrom der Fall sein, wo der Darm zu durchlässig ist und zu große Proteine (Molekül-Ketten) in die Blutbahn "durch lässt", wodurch dann irgendwelche T-Zellen fehlgeleitet darauf losgehen und Entzündungen auslösen (Thema Ernährung).

 

So wie ich die neuen Erkenntnisse verstehe, ist es nun schlicht so, dass eine Sorte T-Lymphozyten eben die Melanozyten angreifen (von vernichten ist da übrigens nirgendwo die Rede, für eine Entzündungsreaktion ist wohl der Angriff schon ausreichend), weil diese an Ihrer Zelloberfläche dieses ADAMTSL5 (bzw. auch nur Teile davon) "präsentieren" - jedenfalls bei Menschen mit der PSO Veranlagung.

 

Nach meinem Verständnis ist dieses ADAMTSL5 ein ganz normales Protein, welches bei jedem Menschen regelmäßig von den Melanozyten produziert wird (jede Zelle ist ja wie eine kleine Fabrik, die Stoffe verbraucht und auch produziert). Das Problem bei Menschen mit dem PSO-Gendefekt ist halt nur, dass unsere Melanozyten leider Bruchstücke dieses ADAMTSL5 Proteins an ihrer Oberfläche "hinterlassen" (kleben haben), die als Rezeptor missverstanden werden (Schlüssel-Schloss-Prinzip).

 

Die zwei Möglichkeiten für ein neues Medikament wurden ja schon mehrfach rezitiert.

Ich persönlich gehe halt davon aus, dass man sich wohl kaum trauen wird an der Produktion des ADAMTSL5 zu schrauben, weil man seine Funktion bisher nicht kennt und es offensichtlich für irgendetwas erforderlich ist, da es von "Gesunden" ja auch produziert wird.

 

Die andere Option "die gegen ADAMTSL5 gerichteten T-Zellen spezifisch ausschalten" klingt super und schön einfach. Meines Wissens ist aber genau das ja bisher noch für keine einzige Autoimmunerkrankung gelungen. Und derer gibt es viele und man weiß da schon genau, welche T-Zellen welche Körperzellen-Art angreift - nur nicht warum. Wenn es so einfach wäre diese T-Zellen spezifisch "auszuschalten", könnte man prinzipiell alle Autoimmunerkrankungen von heute auf morgen "heilen". Heilen in Anführungszeichen, weil eine wirkliche Heilung ja nur darin bestehen würde die defekte Gen-Sequenz irgendwie auszuschalten (bzw. zu ersetzen), die dafür verantwortlich ist, dass unsere Melanotyzen fälschlicherweise Teile von ADAMTSL5 "präsentieren". :-(

 

Also ich möchte keinem seine Hoffnungen nehmen - aber das ist m.E. alles noch ein gaaanz langer Weg.

 

 

Zur Frage 6 von Beitrag #16: "Warum hilft UV-Strahlung gegen PSO - insb. vor diesem neuen Hintergrund"

 

Diese Frage treibt mich gerade auch ganz intensiv um, wie man evtl. meinem vorherigen Beitrag entnehmen kann. :-)

 

Fakt ist, man weiß es nicht! Wie gesagt gibt es Theorien, dass UV-Licht generell das Immunsystem schwächt (insb. lokal in der Haut) - was gut sein kann, aber schade wäre, z.B. auch weil das dann wieder das Krebs-Risiko erhöht. Was für Menschen wie mich (die regelmäßig auf PUVA angewiesen sind) auch nicht wirklich schön ist. Ein deutlicher Hinweis, dass das aber wohl leider doch stimmt, ist die Tatsache, dass durch PUVA z.B. auch gerne mal Herpes/Zoster reaktiviert wird.

 

Eine viel schönere Interpretation habe ich ja in meinem Beitrag zuvor versucht, aber das war wahrscheinlich auch zu unverständlich.

Und vor allen Dingen bin ich mir sicher, dass ich da aufgrund mangelnden Wissens hoffnungslos naiv bin.

 

Meine Vorstellung ist, dass das Melanin, welches ja auch von den Melanozyten produziert wird, auch irgendwie gegen diese Angriffe von den fehlgeleiteten T-Zellen schützt (wäre ja aber auch zu schön um wahr zu sein).

Nachgewiesenes Fakt ist, dass das produzierte Melanin die Melanozyten umschließt und diese vor den schädlichen Einflüssen der UV-Strahlung schützt, indem es diese in Wärme umwandelt.

 

Wenn das Melanin diesen oben "erträumten" und noch weiter reichenden Schutz hätte und man die Produktion davon wie in dem Patent durch das Hormon-Analogon "afamelanotide" ankurbeln könnte, hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Statt wie bei der PUVA das Krebs-Risiko zu erhöhen, würde das erhöhte Melanin sogar vor Krebs schützen.

 

Ich denke falls da etwas dran ist könnten wir PSO-ler davon evtl. eher profitieren, als von potentiell neu entstehenden Medikamenten.

 

Aber wie gesagt, das ist vermutlich auch alles nur Käse...

 

Viele Grüße,

Andreas

Geschrieben

Hey Andreas,

 

danke für deinen Beitrag ! Ich finde es wichtig, dass wir uns hier austauschen soweit es unsere "Fähigkeiten" zulassen. Spekulationen und Vermutungen wird es im Hinblick auf neue Erkenntnisse immer wieder geben und sie müssen nicht immer schlecht sein. Wir sind ja keine Ärzte, aber wir sind immerhin die Patienten und kennen unsere Körper doch recht gut.

 

Die Tatsache, dass es die Pigmentzellen sind, welche schlussendlich unter unserer Autoimmunreaktion zu leiden haben erklärt das Erscheinungsbild der vielen Psoriasisformen (habe ja oben schon aufgeführt wo in unserem Körper überall Pigmentzellen sitzen). Das ist für mich persönlich eine sehr wichtige Information, denn eine Reaktion auf Hautzellen (bisherige Annahme der Forscher) hat z.B. keine arthritische Form erklärt. Eine Reaktion auf Pigmentzellen erklärt eben auch eine arthritische Form oder die Augenform, die Nagelform, die Psoriasis pustulosa, die Psoriasis inversa,... Das ist auch eigentlich das was ich mit meinen Ausführungen sagen wollte.

 

Deine Ausführungen zum Thema PUVA bin ich gerade am Nachlesen bzw. ich versuche zu verstehen und die Zusammenhänge irgendwie hinzubekommen. Wird wohl noch etwas dauern - aber das ist der Grund weshalb ich mich dazu noch nicht geäußert habe (und natürlich weil die Erklärung mit dem UV-Licht und dessen Auswirkung auf unsere "verrückten" Zellen fehlt). Auch deine Ausführungen bzgl. des künstlichen MSH finde ich sehr interessant - wer weiß, ob es letzendlich nicht doch unsere hormonsteuernde Hypophyse ist ?

 

Vielleicht wird irgendwann auch eine individuell abgestimmte Immun-Therapie angestrebt wie derzeit beim Schwarzen Hautkrebs (CD20CAR-TIME) https://www.bmbf.de/de/hautkrebs-individualisierte-therapien-erfolgversprechend-2463.html oder auch allgemein bei Tumoren (RNS-Therapie) http://www.tagesspiegel.de/wissen/neuer-ansatz-in-der-tumortherapie-steckbrief-fuer-die-krebsabwehr/12597336.html? Es wird auf jeden Fall geforscht und drangeblieben - DAS finde ich wichtig und auch ein bisschen beruhigend. Auch wenn wir direkt keine Auswirkungen mehr davon spüren werden - unsere Kinder oder Enkel werden es uns irgendwann mal sicherlich danken.

 

Danke, dass du deinen Endokrinologen für uns befragst :-) Bin gespannt, was er dazu sagen kann.

 

Liebe Grüße

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