Fumaric Acid 500 mg sind Kapseln, die zur Behandlung der Psoriasis beworben werden. Sie enthalten laut Anbieter 500 mg Fumarsäure. Dieser Stoff kommt zum Beispiel in Pflanzen wie dem Gewöhnlichen Erdrauch vor.
Fumarsäure wird in Lebensmitteln als Zusatzstoff eingesetzt, wenn etwas Trockenes haltbar gemacht werden soll. Seine Abkürzung ist dort E 297. Außerdem wird sie in der Schweinemast verwendet.
Der Anbieter der Fumarid-Acid-Kapseln SuperSmart stützt sich in seiner Werbung und Beschreibung darauf, dass Fumarsäure bei Schuppenflechte ein gängiges Mittel wäre, das auch in Medikamenten enthalten ist. Das stimmt so nicht. Gemeint sind Fumaderm und Skilarence, und in denen ist nicht die Fumarsäure, sondern ein Abkömmling davon, nämlich Dimethylfumarat.
Und das hat seinen Grund. So schrieb das Deutsche Ärzteblatt im Jahr 1996 über die ersten Erfahrungen mit Fumarsäure bei innerlicher Anwendung:
Da die Salze der Fumarsäure bei oraler Applikation kaum resorbiert wurden, entwickelte man verschiedene Ester, von denen später ein Dimethyl- und ein Monoethylester der Fumarsäure in Kombination eingesetzt wurden.
Sprich: Fumarsäure in ihrer klassischen Form wird vom Körper kaum aufgenommen. Und genau diese Form der Fumarsäure ist eben in den Fumaric Acid 500 mg-Kapseln.
Viel wichtiger aber: Von den echten Medikamenten mit den besser im Körper verwertbaren Abkömmlingen sind Nebenwirkungen bekannt, die nicht ohne sind: Flushs und Magen-Darm-Probleme sind möglich. Wer die echten Medikamente nimmt, wird vom Hautarzt nicht umsonst zu Kontrolluntersuchungen des Blutes einbestellt. Diese Kontrolle fehlt bei denen, die die Fumaric Acid 500 mg Kapseln nehmen, naturgemäß.
In unserer Community können Erfahrungen mit Fumaric Acid 500 mg nachgelesen werden.
Wer also denkt "Super, spar ich mir den Gang zum Arzt und das Rezept und kaufe einfach diese Kapseln" – liegt falsch.
Wir meinen klar: Wer seine Psoriasis mit Fumarsäure behandeln möchte, sollte mit einem Hautarzt darüber sprechen – und nicht einem Internetversender glauben, der vermutlich bewusst mit einer irreführenden Beschreibung arbeitet.
Und ganz davon abgesehen, ist es verboten, Nahrungsergänzungsmitteln mit einer heilenden Wirkung bei konkret genannten Erkrankungen anzupreisen.
Hinzu kommt: Die Kapseln werden laut Etikett in den USA hergestellt, die Internetseite des Händlers wird von Portugal aus betrieben, die Zahlungsabwicklung geht über die Schweiz und der Versand erfolgt aus Luxemburg. Wirkt das seriös?
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