Für Psorimilk wurde anfangs mit schlecht übersetzten Internetseiten und mit Spam-Mails geworben. Wenn man die verfolgte, konnte die Creme aus Weißrussland kommen, aber genausogut aus Panama. Und: Man konnte die Creme nicht einfach so in Deutschland kaufen. Eine Lieferung ging nur gegen Nachnahme. Man bestellte Psorimilk, indem man eine Telefonnummer angab, unter der man angerufen wird. Na, klingt das seriös?
Nicht nur deshalb lautet unsere eindeutige Empfehlung:
Kauf Psorimilk nicht.
Auf der Internetseite zum Produkt wurde ein Hautarzt namens Michael Paradeiser ("Arzt der höchsten Qualifikationsstufe") zitiert und gezeigt. Nur fanden und finden wir über von von diesem Herrn Paradeiser keine weiteren Einträge in Suchmaschinen. Auf der russischsprachigen "offiziellen" Internetseite hieß der Mann mit dem gleichen Bild übrigens Rudnew.
Die Versprechen oder Angaben zur Creme waren schon sehr stark:
Ist durch die Welt-Dermatologen-Vereinigung als Hauptmittel für äußere Anwendung bei der Behandlung der Psoriasis empfohlen.
Oder:
Die populärste Creme für die Behandlung der Erkrankungen der Haut
Dass Psorimilk da auch gegen viele andere Hautkrankheiten helfen muss, versteht sich von selbst.
Über die Inhaltsstoffe schwieg sich die Internetseite des Anbieters aus. Nur der Preis, der steht mehrmals da: 49 Euro. Für wie viel? Tja – keine Angabe.
Glaubt man weiteren, nicht unbedingt seriöseren Internetseiten, könnten in Psorimilk Extrakte enthalten sein aus:
- Wegerich
- Schöllkraut
- Propolis
- Indischer Lotosblume
- Japanischem Geißblatt
- Klette
- Anemarrhena asphodeloides
- Forsythie
- Indischer Wassernabel
und Shea-Butter.
Natürlich sollten Kommentare von glücklichen Anwendern bezeugen, dass Psorimilk super ist. Die Kommentare waren auf der deutsch- und der russischsprachigen Seite die gleichen – nur trugen die Absender jeweils eher deutsche oder eben eher russische Namen und stammten mal aus Orten in Deutschland und mal aus Orten in der ehemaligen Sowjetunion.
Uns erinnert die ganze Machart der Werbung, der Internetseite etc. sehr an ein anderes derartiges Produkt: an Psorifix. Auch da lautet unser Fazit nach wie vor:
Bitte! Nicht! Kaufen!
Inzwischen geht die Masche anders. Offensichtlich kauft jemand alte Internetadressen (Domains) auf und installiert dort nur ein einziges kleines Skript. Per iFrame wird eine Seite nachgeladen und angezeigt, die ihren Ursprung bei der Firma Leadbit hat – einer russischen Firma für Online-Werbung aller Art.
Auf dieser Seite erzählt ein Mann namens Friedrich Ritsch, wie er seine Schuppenflechte mit Psorimilk losgeworden ist. Genau die gleiche Seite und Geschichte gibt es auf anderen Internetseiten – nur dass der jetzt so glückliche ehemalige Betroffene dort Walter Ludowig, Luciano Perrotta, Thomas Schneider, Mariano Ortega oder oder ... heißt. Die Betrugsmasche ist durchaus mühsam: Auf jeder der Seiten gibt es Kommentare von unterschiedlichen zufriedenen Käufern – inklusive Fotos der Glücklichen. Aber auch die Kommentar-Schreiber heißen auf jeder der Seiten anders, wohlgemerkt: mit den immer gleichen Bildern.
Schaut man bei Google, wofür die Firma Leadbit noch so wirbt, findet man so einige Wundermittel zum Abnehmen, zur allgemeinen Leistungssteigerung oder gegen Krampfadern.
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