Zum Inhalt
  • Redaktion
    zuletzt aktualisiert:
    Redaktion

    Hautnah erlebt

    Dieses Buch ist schwer zu fassen. Es ist nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut.

    Die Österreicherin Brigitte Lang hat ihre Erfahrungen mit der Hautkrankheit ihrer Tochter aufgeschrieben. Bettina erkrankte als Säugling an Neurodermitis und an Schuppenflechte, und das schwer. Ihre Mutter hat sich nun vielen über Jahre angestauten Kummer von der Seele geschrieben, will Erfahrungen mitteilen.

    Brigitte Lang berichtet anfangs von ihrer eigenen Kindheit und dann über die diversen Behandlungen, Versuche, Irrwege und Sackgassen, die sie mit dem Leiden ihrer Tochter gemacht hat. Salbentherapien, Klinikbesuche, alternative Therapien - die Familie ist den Weg gegangen, den so viele Menschen mit Hautkrankheiten gehen müssen.

    Leider schweift die Autorin dabei oft viel zu weit, erzählt jeden kleinen Therapieversuch. Mit der Zeit wird das Buch immer "frömmelnder" - immer öfter wird Gott gedankt, was angesichts des wirklich schweren Leids des Kindes naiv wirkt. (Die Schreiberin dieser Zeilen ist aber auch nicht gläubig und kann deshalb damit auch nichts anfangen. Aber: Wenn es einen Gott gäbe - warum soll eine Mutter ihm noch danken, wenn er ihrem Kind einen derartig schweren Start ins Leben mitgibt?)

    Manche Methode ist dann eher Verdrängung als Bewältigung - wie die, das ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Hause kein Besucher mehr jammern durfte, Negatives sagen. Befremdlich wirken auch Passagen wie sinngemäß diese: "Es war ja völlig klar, dass Bettinas Haut jetzt wieder schlimm wurde - schließlich hatte ich und Tante zu viel daran gedacht."

    Von der Tochter selbst ist wenig zu lesen. Ihre Sicht auf die Dinge wäre sicherlich interessant gewesen.

    Brigitte und Bettina Lang traten im Laufe der Zeit - vor allem in verzweifelten Phasen - auch in mehreren Fernsehsendungen in Österreich und Deutschland auf. Den Rummel darum und die Folgen scheint die Familie gut im Griff gehabt zu haben. Der selbstbewusste Umgang damit tut dem Buch wiederum gut. Aber: Nach diesen Sendungen und nach Artikeln bekam die Familie viel Post, und ein Teil davon - ein zu großer - wird leider unkommentiert wiedergegeben. In einigen Briefen wird manch zweifelhafte Behandlung propagiert.

    Im Laufe der Zeit wurden die Behandlungen immer "alternativer" - und leider werden diese "Alternativen" zu wenig hinterfragt, auch zu wenig erklärt.

    Unser Fazit: Kaufen Sie lieber ein Buch mit mehr Faktenwissen und Alltagstipps. "Schuppenflechte: Was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten" wäre so eins. So etwas kann man sich auch prima schenken lassen 😉

    Fakten zum Buch: "Hautnah erlebt" von Brigitte Lang, ISBN 3-902134-87-9



    Kommentare

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Dein Kommentar

    Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn du schon einen Account bei uns hast, logg dich ein, um deinen Beitrag mit deinem Account zu verfassen.
    Hinweis: Dein Beitrag wird von einem Moderator freigeschaltet, bevor er erscheint.

    Gast
    Einen Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Only 75 emoji are allowed.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Du hattest schon mal angefangen, etwas zu schreiben. Das wurde wiederhergestellt..   Egal, weg damit.

    ×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.


  • Jetzt Teil der Psoriasis-Community werden

    Hier findest Du Menschen, die von der Hautkrankheit Psoriasis, der Gelenkerkrankung Psoriasis arthritis oder von beidem betroffen sind.

    Als Community-Mitglied kannst Du:

    fragen und antworten
    Themen folgen
    in der Bildergalerie stöbern
    chatten
    Kontakt mit anderen Nutzern aufnehmen

     

  • Von uns ausgewählt

    • Diagnose Psoriasis und seit Jahren Gelenkprobleme
      Seit Jahren  kämpfe ich mit immer stärker sich ausbreitenden Schmerzen. Meine Ärztin tippt auf Fibromyalgie. Sie verschrieb mir Prednisolon. Kann es sein, dass eine PsA prompt darauf anspricht?
      • 0 Antworten
  • Newsletter

    Mit unserem Newsletter bleibst Du auf dem Laufenden.
    Ja, schickt mir was...
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtig:

Diese Seite verwendet einige wenige Cookies, die zur Verwendung und zum Betrieb notwendig sind. Auf Werbetracker verzichten wir bewusst.