Tregalizumab ist der Name einer Substanz, die für die Behandlung der Psoriasis entwickelt werden soll(te). Anfangs hieß sie BT-061. Es handelt sich dabei um eine Injektion. Sie wurde bzw. wird von den Firmen Abbott bzw. AbbVie und Biotest entwickelt.
Der Antikörper erwies sich in einer klinischen Studie der Phase I/IIa bei Psoriasis als wirksam – auch in niedriger Dosierung. (Pressemitteilung der Firma vom 08.09.2008). Die Uni-Hautklinik der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz untersuchte den Wirkstoff mittels einer Forschungskooperation mit.
Tregalizumab wird auch zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis getestet und ist dort auch wirksam.
Ende September 2009 wurde gemeldet, dass der Wirkstoff in der zweiten Testphase gute Ergebnisse gezeigt hätte – sowohl bei Rheumatoider Arthritis als auch bei Schuppenflechte. Das Unternehmen brauchte für die dritte Testphase aber Geld und suchte nach einem Partner.
Im Jahr 2011 schrieb die Biotest AG in einer Pressemitteilung, dass weitere Studien zur Psoriasis mit mehr Patienten, nicht so häufiger Dosierung und einer längeren Behandlung erst folgen, wenn Phase-IIb-Studien für die Rheumatoide Arthritis abgeschlossen sind.
Die Phase-II-Studie war placebokontrolliert und doppelblind. Es ging um unterschiedliche Dosierung und unterschiedliche „Applikationswege“ – also unter die Haut gespritzt („subkutan“) oder intravenös.
49 Patienten mit chronischer Plaque-Psoriasis bekamen Dosierungen zwischen 25 und 100 Milligramm subkutan oder 0,5 bzw. 2 Milligramm intravenös – alle einmal in der Woche, und das 8 Wochen lang. Einige davon erhielten eine Placebo-Spritze. Nach den acht Wochen wurde alle Patienten 12 Wochen lang weiterbeobachtet, ohne dass sie das Medikament weiterhin bekamen.
Am erfolgreichsten waren die Patienten, die 100 Milligramm Tregalizumab bekamen: 71,4% der Patienten in dieser Gruppe erlebten eine Verbesserung ihrer Psoriasis um mindestens 50 Prozent. Doch auch 37,5 Prozent der Patienten, die das Placebo erhielten, kamen auf diesen Wert – das ist eine Menge.
Eine Verbesserung um 75 Prozent zeigte sich bei 42,9 Prozent der Patienten, die Tregalizumab bekamen.
Der Hersteller schreibt in einer Pressemitteilung von einer „guten Verträglichkeit“.
Im europäischen Verzeichnis klinischer Studien gibt es lediglich einen Eintrag für eine Studie bei Rheumatoider Arthritis – nicht aber für einen Einsatz bei Psoriasis oder Psoriasis arthritis.
Ende April 2015 meldete Biotest, dass sich der erhoffte Erfolg bei mittelschwerer bis schwerer Rheumatoider Arthritis in einer Phase-IIb-Studie nicht eingestellt hat. In punkto Sicherheit gab es demnach keine Bedenken. Die Firma AbbVie wollte dann innerhalb von 90 Tagen entscheiden, wie es weitergeht.
Ende Juni 2015 gab AbbVie die Rechte an Tregalizumab (BT-061) an die Entwicklerfirma Biotest zurück. Im August 2015 teilte Biotest mit, dass die klinische Entwicklung von BT-061 eingestellt wird. In präklinischen Arbeiten werde untersucht, ob Tregalizumab (BT-061) für die Therapie bei anderen Erkrankungen von Nutzen sein könnte, hieß es weiter.
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