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    Sumilor

    Sumilor ist ein Arzneimittel zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer Psoriasis der Kopfhaut. Sein wichtigster Inhaltsstoff ist Tacrolimus. Das Medikament ist verschreibungspflichtig.

    Tacrolimus ist ein Wirkstoff, der in Salben zur Behandlung von atopischer Dermatitis und anderen entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt wird. Er unterdrückt überschießende Immunreaktionen in der Haut.

    Dosierung

    Sumilor soll zweimal am Tag auf die Psoriasis-Stellen auf der Kopfhaut aufgetragen werden. Zwischen zwei Behandlungen sollten 12 Stunden liegen. Die Behandlung soll insgesamt acht Wochen dauern.

    Sumilor kommt in einer Flasche, die eine Tropföffnung hat. So kann die Emulsion aus der Flasche direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und dann mit Fingerspitzen verteilt werden. Natürlich kann man aber Sumilor aber auch auf die Fingerspitzen auftragen und dann damit die Kopfhaut einreiben.

    Achtung

    • Sumilor sollte nicht ins Gesicht kommen. Es soll auch nicht unter einer Kopfhaube angewendet werden – diese Art der Anwendung wurde vor der Zulassung nicht untersucht.
    • Nach dem Auftragen der Emulsion auf dem Kopf müssen die Hände gewaschen werden.
    • Während der Behandlung mit Sumilor sollte die Haut möglichst wenig Sonne oder überhaupt UV-Licht abbekommen. 
    • Sumilor darf nicht auf möglicherweise bösartige oder vorbösartige Hautveränderungen aufgetragen werden. Neu aufgetretene, abweichende Hautveränderungen im Behandlungsbereich müssen ärztlich untersucht werden.
    • Bei Patienten mit geschädigter Hautbarriere wie Netherton-Syndrom, lamellärer Ichthyose, Erythrodermie, Pyoderma gangraenosum oder Graft-versus-Host-Reaktion wird Sumilor nicht empfohlen, da die systemische Aufnahme von Tacrolimus erhöht sein kann.
    • Sumilor ist nicht für immungeschwächte Patienten oder Patienten unter immunsuppressiver Therapie geeignet.
    • Tacrolimus gehört als Calcineurin-Inhibitor zu einer Wirkstoffgruppe, die bei Transplantationspatienten unter Langzeitanwendung mit einem erhöhten Risiko für Lymphome und Hautkrebs verbunden war. Bei äußerlicher Anwendung gegen Kopfhautpsoriasis wurden aber keine relevanten Blutspiegel gemessen.
    • Langzeitstudien mit Tacrolimus-Salben bestätigten bisher keinen Zusammenhang mit Krebsentstehung. Trotzdem sollte Sumilor so kurz und selten wie nötig angewendet werden.
    • In klinischen Studien mit topischen Tacrolimus-Formulierungen trat in seltenen Fällen (0,8%) eine Lymphadenopathie auf. Meist handelte es sich dabei um Infektionen (Haut, Atemwege, Zähne), die mit Antibiotika behandelt werden konnten. Eine bestehende Lymphadenopathie zu Therapiebeginn sollte untersucht und beobachtet werden. Patienten mit einer neu aufgetretenen Lymphadenopathie unter der Behandlung müssen überwacht werden, bis die Lymphknoten wieder abklingen.
    • Unter Tacrolimus-Behandlung ist das Risiko für Follikulitis und Herpes-Infektionen (Herpes simplex, Eczema herpeticatum) erhöht. Bei Auftreten muss Nutzen und Risiko einer Weiterbehandlung abgewogen werden.

    Nebenwirkungen

    In klinischen Studien mit verschiedenen Tacrolimus-Formulierungen zeigten etwa 50 Prozent aller behandelten Patienten Hautirritationen im Anwendungsbereich. Bei der Behandlung mit der Tacrolimus-Salbe Sumilor waren es immerhin noch 20 Prozent der Patienten.

    Am häufigsten kommt es zu Brennen und Juckreiz an den behandelten Hautstellen. Diese Beschwerden sind meist leicht bis mäßig ausgeprägt und klingen in der Regel innerhalb der ersten ein bis zwei Behandlungswochen wieder ab. Auch eine Rötung der Haut tritt häufig auf.

    Weitere verbreitete Nebenwirkungen im Anwendungsbereich sind Wärmegefühl, Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle (Parästhesien) sowie Hautausschlag.

    Viele Patienten vertragen nach der Behandlung mit Tacrolimus-Salbe keinen Alkohol mehr – es kommt dann zu Gesichtsrötung und Hautreizungen nach dem Konsum alkoholischer Getränke.

    In Einzelfällen wurde unter der Therapie mit Sumilor auch diffuser Haarausfall (Alopezie) beobachtet. Zudem scheint das Risiko für Follikelentzündungen (Follikulitis), Akne und Infektionen mit Herpes-Viren erhöht zu sein.

    Insgesamt sind die Nebenwirkungen von Tacrolimus-Salben aber gut behandelbar. Ihr Nutzen bei hartnäckigen Hauterkrankungen überwiegt meist die Risiken. Trotzdem sollten Patienten über die möglichen Hautreizungen aufgeklärt werden.

    Aufbewahrung

    Sumilor sollte im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C aufbewahrt werden. Die Packung ist nach Anbruch bis zu fünf Wochen haltbar.

    Alternativen zu Sumilor

    Der Wirkstoff Tacrolimus war, äußerlich angewandt, bislang nur aus der Neurodermitis-Therapie bekannt. Dort ist er in den Salben Protopic, Tacrolimus Dermapharm und Tacroekzem zu finden. Aber, wie gesagt, zur äußerlichen Behandlung der Psoriasis ist Tacrolimus nur in Sumiflor vorhanden.

    Medikamente zur Behandlung der Psoriasis auf dem Kopf mit anderen Wirkstoffen enthalten meist Kortison, Calcipotriol oder beides.


    Quellen:


    Inhaltsstoffe: Tacrolimus
    Anbieter: Klinge Pharma GmbH
    Anwendungsgebiete: Psoriasis
    Darreichungsform: Emulsion
    Kinder: nein
    Schwangerschaft: nein
    Stillzeit: nein

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