Deflatop 0,1% Schaum ist zur Behandlung von Hauterkrankungen am Kopf zugelassen – also auch zur Behandlung der Kopfpsoriasis. Der wichtigste Wirkstoff darin ist Betamethasonvalerat, ein Kortison.
Der Schaum kann von Menschen ab 6 Jahren angewendet werden. Nach oben gibt es keine Altersgrenze.
Deflatop 0,1% Schaum ist rezeptpflichtig.
Anwendung
Am besten fängt die Behandlung mit einem Griff zum Kamm an – weil es einfach praktischer ist, wenn die Haare an den Psoriasis-Stellen gescheitelt werden und so nicht so viel vom Deflatop Schaum im Haar hängen bleibt.
Aus dem Pumpbehälter wird eine höchstens "golfballgroße" Menge "herausgedrückt" – bei Kindern entsprechend weniger. Der Schaum wird dann einmassiert.
Wie oft? Wie lange?
Der Schaum soll zweimal am Tag aufgetragen werden, bis die Hauterscheinungen besser geworden sind. Danach ist es nur noch einmal täglich nötig. Ist noch mehr Besserung eingetreten, kann der Schaum auch noch seltener angewendet werden – also zum Beispiel alle zwei Tage oder alle drei.
Bei Kindern soll der Schaum insgesamt nicht länger als 5 bis 7 Tage angewendet werden.
Aber: Ist nach 7 Tagen keine Besserung zu sehen, ist der Deflatop 0,1% Schaum offensichtlich nicht das Mittel der Wahl. Dann sollte die Behandlung abgebrochen werden, auch bei Erwachsenen.
Worauf sollte man achten?
"Viel hilft viel" gilt beim Deflatop 0,1% Schaum nicht: Es sollte immer nur die kleinste nötige Menge aufgetragen werden, schreibt der deutsche Vertreiber in der Fachinformation zum Schaum. So sollen Langzeit-Nebenwirkungen vermieden werden, gerade bei Kindern.
Einen Hinweis gibt es auch auf Hautinfektionen: Kortison-Wirkstoffe können laut der Fachinformation diese Infektionen verdecken, aktivieren oder verstärken. Sobald Anzeichen für eine solche Infektion zu sehen sind, sollte vor allem die Okklusiv-Behandlung mit dem Schaum vermieden werden. In schlimmen Fällen kann sich zum Beispiel eine Psoriasis pustulosa am ganzen Körper zeigen.
Nebenwirkungen
von Kortison-Produkten auf der Haut generell
Gelegentlich
- Hautinfektion
- Dünnerwerden der Haut (Hautatrophie)
- Dehnungsstreifen (Striae distensae)
- Entzündung im Gesicht, die wie Rosacea aussieht
- Blutungen der Haut (Ekchymosen)
Selten
- Entzündung von Haarfollikeln (Folicullitis)
- Überempfindlichkeit gegen den Kortison-Wirkstoff
- übermäßige Behaarung (Hypertrichosis)
- Hypo- oder Hyperpigmentierung
- Erweiterung der Gefäße in der Haut (Teleangiektasien)
- Entzündung der Haut rund um Mund, Nase und / oder Augen (periorale Dermatitis)
- Reaktionen im Körper (systemische Aktivität)
Ohne Angabe, wie oft es auftritt
- Bei Anwendung über längere Zeit und auf einem zu großem Bereich der Hautoberfläche kann vom Körper so viel vom Wirkstoff aufgenommen werden, dass auch innerliche Nebenwirkungen auftreten. Das Risiko ist höher, wenn das Präparat mit Folie, einem Verband oder mit anderen Materialien abgedeckt wird ("okklusiv" angewendet wird). Auch bei Kindern ist dieses Risiko größer.
- In Einzelfällen berichteten Anwender von Kopfschmerzen, von einem brennenden Schmerz an der Stelle der Hauterkrankung oder von Juckreiz. Erwähnt werden auch Purpura (Einblutungen in die Haut) und Akne, Letztere besonders bei längerer Nutzung des Medikamentes.
Bei allen Nebenwirkungen sei aber auch erwähnt: Es handelt sich um mögliche Probleme, nicht um zwangsläufige. Und: Deflatop 0,1 % Schaum kann auch helfen 🙂
Wirkweise vom Deflatop 0,1% Schaum
Deflatop kommt als Schaum aus dem Pumpspender. Der zerfällt bei Kontakt mit der Haut und wird zu einer dünnen Schicht, die nicht fettet. Dieser Film soll die Aufnahme des Wirkstoffs Betamethasonvalerat verbessern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit sollte der Deflatop 0,1% Schaum (wie andere KortisonProdukte auch) nur benutzt werden, wenn der Nutzen das Risiko wirklich überwiegt. Sprich: Es sollte gut überlegt werden.
Der Warnhinweis ist unter anderem Folge von Versuchen an trächtigen Tieren, bei denen man Kortison äußerlich aufgetragen hatte. Danach traten später beim Nachwuchs Anomalien wie Gaumenspalten auf. Diese Auswirkungen sind beim Menschen nicht bekannt.
Dass der Nachwuchs nach einer Langzeit-Anwendung von äußerlichem Kortison ein geringeres Gewicht hatte oder dass die Plazenta weniger wog – diese Auswirkungen wiederum sind dann doch sowohl vom Tier als auch vom Menschen bekannt.
Für die Stillzeit ist der Hinweis in der Fachinformation wichtig:
Da Betamethasonvalerat beim Stillen in die Muttermilch ausgeschieden wird, kann bei Anwendung therapeutischer Dosen ein Risiko für Neugeborene / Säuglinge nicht ausgeschlossen werden
Lagerung
Der Deflatop 0,1% Schaum sollte nicht über 25 °C und nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Weitere Fakten
Hersteller (oder genauer: Inhaber der Lizenz) ist die Firma RPH Pharmaceuticals. Der Vertrieb in Deutschland obliegt der Firma Holsten Pharma.
Quelle: Fachinformation 0,1 % Deflatop Schaum, Stand April 2019
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