Crisaborol ist ein Wirkstoff, der in einer Salbe gegen Neurodermitis und Psoriasis zum Einsatz kommt bzw. kommen könnte. In den ersten Studien hatte der Wirkstoff noch das Kürzel AN2728. Das fertige Medikament damit heißt in den USA Eucrisa. In Europa ist es noch nicht zugelassen. Es gibt auch keine eindeutige Aussage, dass der Hersteller Pfizer die Zulassung hier überhaupt schon eingereicht hat.
Dabei handelt es sich nicht um ein Kortison. Eher vergleichbar ist es mit dem Wirkstoff Apremilast, der in Otezla-Tabletten zum Einsatz kommt – nur eben in Salbenform, denn wie Apremilast hemmt auch Crisaborol das Enzym Phosphodiesterase 4 (Fachausdruck: PDE-4) und damit die Entzündung. Die Salbe wird zweimal am Tag auf die erkrankten Stellen aufgetragen (zumindest bei Neurodermitis).
Entwickelt wurde Crisaborol von der Firma Anacor Pharmaceuticals.
In einer Phase-II-Studie wurden Patienten mit einer Plaque-Psoriasis zwölf Wochen lang zweimal täglich mit der Crisaborol-Creme behandelt. Bei denen, die auf die Behandlung ansprachen, gingen 13 Prozent der Stellen komplett zurück und 43 Prozent der Stellen waren fast weg. Die Behandlung wurde gut vertragen.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2009 folgte eine Phase-IIb-Studie.
Aber: Phase-III-Studien (also die entscheidenden) für Psoriasis wurden vom Hersteller aufgeschoben. Man konzentriert sich zunächst auf die Anwendung bei Neurodermitis (atopischer Dermatitis).
Zum Weiterlesen
- Was bislang über Crisaborol bei Psoriasis bekannt ist bei myPsoriasis, März 2021
- Studien mit Crisaborol bei Pubmed
- Informationen über PDE-4-Hemmer und JAK-Inhibitoren bei Psoriasis in einer Übersichtsarbeit aus 2013
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