Marlis Proksche (K.i.M. Info-Service gGmbH)
Marlis Proksche präsentierte die seit 16 Jahren unabhängige Patientenzeitschrift «PSO aktuell» (Der Ratgeber bei Schuppenflechte), welche auch in der Schweiz bekannt ist. Nachfolgend einige Zahlen und Fakten, die bestimmt auch die LeserInnen der «Hautsache» interessieren dürften.
Ist die Zeitschrift im Zeitalter des Internets ein Auslaufmodell?
Tatsache ist, dass es in den letzen Jahren eine Zunahme von Beratungsstellen und Hotlines gegeben hat, und natürlich die zunehmenden Infos aus dem Netz: alles Orte, die für sehr viele Betroffene Aufklärung und Hilfe sein können. Kommt dazu, dass diese Ratschläge teilweise kostenlos sind. Was also spricht für eine Zeitschrift; wie «sehen» die Personen aus, welche diese lesen und welche Interessenschwerpunkte haben sie?
Zahlen und Fakten
Eine Befragung der Leserinnen und Leser im Alter zwischen 17 und 85 Jahren von «PSO aktuell» ergab folgende Informationen: 55% der Lesenden sind im Alter zwischen 30 und 50. 38% haben das 50. Lebensjahr überschritten und acht Prozent sind jünger als 30.
Durchschnittlich sind die befragten Personen seit 23 Jahren von Psoriasis betroffen.
83% der Befragten lesen fast das ganze Heft (einschliesslich Anzeigen).
Bei der Umfrage konnten auch Schulnoten (1 bis 6) verteilt werden, welche für die Interessenschwerpunkte standen: Die Bestnote mit einer 1,3 wurde dabei dem Thema Neue wissenschaftliche Informationen vergeben. Darauf folgten, mit Noten zwischen 1,6 und 1,8 Berichte über Salben und äusserliche Anwendungen, Naturmedizin und alternative Methoden, Tipps für den Alltag und Erfahrungsberichte von Betroffenen. Mit einer 1,9 wurden Infos über UV Bestrahlungenbenotet. Die Qualitätsbeurteilung der Artikel wurde von 63% als gut bewertet.
Die Patientenzeitschrift aus unserem nördlichen Nachbarland möchte eine Bandbreite von Themenfeldern und eine Vielfalt von Perspektiven und Kompetenzen aufzeigen und auch dem Aspekt der Fortbildung Platz geben.
Nutzen - praktische Hilfe
Ist eine Ratgeberzeitschrift heute noch sinnvoll? Was bringt die «Hilfe zur Selbsthilfe» für mündige und andere Patienten? Wie sehen die Visionen aus? Dazu folgende Zahlen: 73% der Leserinnen/Leser von «P50 aktuell» haben neue Informationen erhalten, welche sie nachher mit ihrem Arzt besprechen konnten. 69% probierten etwas aus, nachdem sie einen Beitrag darüber in der Zeitschrift gelesen hatten. Ein selbstbewussterer Gesprächspartner im Austausch mit dem Arzt sind 43% nach der Lektüre geworden, sie werden ernster als früher wahrgenommen. Bei 32% der Befragten hat das Studium von «P50 aktuell» als Ratgeber dabei geholfen, die Interessen gegenüber den Krankenkassen besser als einst durchzusetzen.
Wie sagte Marlis Proksche: «Qualität hat ihren Preis.» Das gilt auch für ein Printmedium für und über Psoriasis (und Vitiligo, im Falle der SPVG). Denn, nochmals Frau Proschke: «Für neue Leser und alte Hasen zu schreiben, ist die Herausforderung.»
Leicht gekürzter Text von Claudia Rohr, "Hautsache" 5/2007, offizielles Organ der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo Gesellschaft (SPVG)
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