Professor Hans Meffert, Dermatologisches Zentrum Berlin
Prof. Hans Meffert leitete den Themenkomplex "Sollten Patienten gut informiert sein?" aus Sicht des Arztes ein. Er verwies auf eine Untersuchung, nach der 40 % der Neurodermitis-Patienten verordnete Kortison-Salben bewusst nicht anwenden. Waren sie zu gut oder zu schlecht informiert? Prof. Meffert wies darauf hin, wer alles Patienten über ihre Krankheit informiert: Von der Nachbarin, die in ihrer Frauenzeitschrift etwas gelesen hat über den Apotheker und den Hersteller bis hin zu Krankenkassen und Patientenberatungsstellen. Der behandelnde Arzt hätte oft viel zu wenig Zeit, um den Patienten zu beraten, weil er immer mehr mit der Bürokratie beschäftig sei.
Wer sich beraten lässt, müsse sich aber als Patient seine Berater genau ansehen: Wer bezahlt sie und wer sichert ihre Qualität? Prof. Meffert forderte, dass diese Hintergründe dringend offen gelegt werden müssen. Der Patient dürfe nicht darüber getäuscht werden, mit wem und wessen Interessen er es zu tun habe.
Das Internet, so Prof. Meffert, sei für viele Patienten äußerst hilfreich: Sie könnten sich nicht nur ausführlich informieren, sondern sich auch erfahren, dass sie nicht allein mit ihrem Leiden seien: In den Chats und den Foren würde Trost und Mut gespendet werden. Aber das Internet sei nicht frei von "Risiken und Nebenwirkungen". Über den Wahrheitsgehalt bestimmter Informationen sollte in Selbsthilfegruppen aufgeklärt werden.
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