Psoriasis-Patientenschulung
Dr. Sandra Philipp (Psoriasis Studienzentrum, Charité Berlin)Auch die zweite Referentin sprach aus Sicht der Ärztin. Dr. Sandra Philipp stellte ein Konzept vor, wie es in den vergangenen Jahren von den Dermatologen Verbänden und dem Deutschen Psoriasis Bund entwickelt wurde. Anlass waren Studien, die einerseits gezeigt haben, wie unzufrieden Psoriatiker mit ihrer Behandlung und den Ergebnissen sind. Andererseits fühlen sich viele Psoriatiker durch ihre Erkrankung erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Deshalb sei es sinnvoll, Patienten gezielt zu schulen.
Die Patienten sollten über gesicherte Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten aufgeklärt werden. Sie müssten verstehen, was sie selbst machen können, um die Krankheit zu beeinflussen und Spätfolgen zu vermeiden und dazu angeregt werden. Es käme darauf an, sie außerdem psychisch zu stärken, ihre Krankheit zu verarbeiten und zu bewältigen.
Dr. Philipp erläuterte ausführlich, welche Inhalte in einer Psoriasis-Patientenschulung vermittelt werden. Beim Thema "Hilfe zur Selbsthilfe" sei vorgesehen, dass während der Schulung ein Mitglied einer Selbsthilfegruppe anwesend ist.
Die Schulung würde von dafür ausgebildeten Trainern durchgeführt. Das sei ein Team, bestehend aus einer Dermatologin, eventuell Rheumatologin, Psychologin und einer Ernährungsberaterin oder ihre entsprechenden männlichen Pendents.
Zurzeit gäbe es Psoriasis-Schulungen an den Universitäts- Hautkliniken in Hannover und Hamburg-Eppendorf sowie ein Pilotprojekt in Niedersachsen und Bremen. Die Charité wird damit im Rahmen eines Projekts beginnen, an dem 12 Zentren in Deutschland beteiligt sind.
Unser Kommentar: Zu Patientenschulungen sollen Vertreter von Selbsthilfegruppen eineladen werden. Wer aber bestimmt, welche Patientenorganisationen dafür angesprochen werden? Wir befürchten, dass dafür der Deutsche Psoriasis Bund das alleinige Monopol für sich beanspruchen wird, unabhängig wie stark er jeweils an einem Ort vertreten ist.
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