Ob Bestrahlung beim Hautarzt, im Solarium, Sonne am Strand oder beim Skifahren - Medikamente können die Haut so empfindlich machen, daß trotz sorgfältiger Pflege ein Sonnenbrand droht.
Manchmal hilft alle Vorsicht nichts und dem höchsten Lichtschutzfaktor zum Trotz rötet und schält sich die Haut. Nicht immer handelt es sich dabei um einen klassischen Sonnenbrand. Bestimmte Medikamenten-Wirkstoffe können in Verbindung mit UV-Licht eine Reaktion auslösen, die einem Sonnenbrand sehr ähnlich sieht.
Bestimmte Wirkstoffe enthalten einen Bestandteil, einen "Chromophor", der die in Sonnen- und Solariumslicht enthaltene energiereiche UV-A-Strahlung absorbieren kann. Diesen Energie-Überschuss kann der Chromophor wiederum an Bestandteile der Hautzellen abgeben, was man als "Photosensibilisierung" bezeichnet. Als Energieempfänger in der Hautzelle fungieren große Biomoleküle, zum Beispiel Teile der schützenden Zellhülle oder die Erbsubstanz DNA, die bei der Energieaufnahme Schaden nehmen. Wenn diese Schäden durch die zelleigene Reparaturmaschinerie nicht behoben werden können, stirbt die Zelle ab - die sonnenbrandähnlichen Symptome sind die Folge.
Medikamente und Wirkstoffe, die photosensibilisierend wirken können, sind zum Beispiel
- Ketoprofen, das in Schmerzmitteln zu finden ist
- Doxycyclin, ein Antibiotikum
- Johanniskraut-Präparate, zur Stimmungsaufhellung eingenommen
- chemische Substanzen in Kosmetika
- Inhaltsstoffe von Sellerie und Pastinaken
Trotzdem muss niemand seinen Weihnachtsurlaub absagen, der eine bakterielle Infektion mit Antibiotika auskuriert oder gegen einen aufkeimenden grippalen Infekt Schmerzmittel nimmt: Lange Kleidung, ein Sonnenhut und ein bevorzugter Aufenthalt im Schatten helfen schon beim Vorbeugen dieser Reaktionen und eines "normalen" Sonnenbrandes. cl
Quelle: idw/Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., 13.12.2004
Bücher zum Thema
Sonne und Solarium, Genuß ohne Reue? Sonnenbrand, Sonnenallergien und Hautkrebs vermeiden.
Von Margitta Grimmel, Ernst G. Jung
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