Ein Set aus Bestrahlungsgerät und Dosierer soll die Lichttherapie für zu Hause modernisieren. Eine Studie hat gezeigt: Das kann funktionieren.
Mit der Lichttherapie ist es so eine Sache: Sie hilft vielen – wenn doch nur der Aufwand nicht wäre… Jahrzehntelang mussten Patienten dafür drei- bis viermal pro Woche in eine Arztpraxis oder in eine Klinik gehen, um sich für ein paar Sekunden bis Minuten bestrahlen zu lassen. Geräte für zu Hause sind nicht gerade preiswert – und den Platz dafür hat nicht jeder.
Seit ein paar Jahren können Bestrahlungsgeräte auf Kosten der Krankenkasse gemietet werden, doch auch das bedeutet Aufwand.
Zu alledem kommt, dass so eine Therapie zu Hause schiefgehen kann. Zu lange Bestrahlungszeiten oder zu häufige Nutzung nimmt die Haut übel.
Jan B. Elsner dachte sich: „Das muss doch anders gehen“. Er hatte wegen seiner Psoriasis schon viel Zeit bei Lichttherapien in Arztpraxen verbracht. Die Bestrahlung half ihm, nur die Zeit dafür wurde immer weniger. Doch deshalb zu innerlichen Medikamenten greifen wollte er auch wieder nicht. Und so tüftelte Jan B. Elsner so lange, bis aus seiner Idee skinuvita wurde – eine Lichttherapie für zu Hause, aus der Ferne überwacht vom Hautarzt.
So funktioniert die skinuvita-Lichttherapie
Zum Therapie-Set gehören ein Teilbestrahlungs- und ein Zusatzgerät. Der Kontakt zur Hautarzt-Praxis passiert über eine App auf dem Smartphone. Der Patient führt in der App ein Bestrahlungs-Protokoll. Darin gibt er auch an, wie seine Haut die letzte Sitzung vertragen hat. Mit diesen Angaben errechnet das Zusatzgerät die Lichtdosis für die nächste Anwendung und gibt sie an das Bestrahlungsgerät weiter.
Alle Angaben landen in der Arztpraxis in einer Software, so dass der Arzt oder eine Medizinische Fachangestellte jederzeit sehen können, wie die Therapie läuft und ob – aus welchem Grund auch immer – eingegriffen werden muss.
Schon frühzeitig während der Entwicklung von skinuvita war Jan Elsner immer wieder im Dialog mit Vertretern vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. So hatte er früh Feedback von denen, die das Therapie-Set eines Tages verordnen und in das Verfahren entsprechendes Vertrauen setzen sollen.
Was in der Studie getestet wurde
Das Therapie-Set sollte in mehreren Zentren in Deutschland in einer Studie beweisen,
- ob und wie Anwender dieser Art der Therapie treu bleiben
- wie belastend (oder nicht) die Therapie im Alltag ist
- ob und wie die Lebenszufriedenheit steigt
- ob diese Art der Therapie zu Hause sicher ist
30 Menschen mit Hauterkrankungen sollten das testen. Die Erkrankungen konnten all jene sein, die auch bisher schon mit einer Lichttherapie behandelbar sind: Psoriasis, Neurodermitis oder Handekzem zum Beispiel.
Beteiligt waren Studienzentren vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, vom Universitätsklinikum Regensburg, von der Fachklinik Bad Bentheim und vom Hautzentrum Greifwald.
Wie man teilnehmen konnte
Für die Teilnahme mussten Interessenten zweimal in eines der Studienzentren kommen – am Anfang und am Ende der Studie. Die Therapie zu Hause dauerte dann sieben Wochen lang.
Über das Ergebnis der Studie hat Jan Elsner bei LinkedIn informiert:
- Mit 759 durchgeführten Phototherapie-Sitzungen konnte in der Studie die Anwendungssicherheit der Heimtherapielösung erfolgreich dargelegt werden: keine patienteninduzierten Überdosierungen trotz vollkommen eigenständiger Anwendung in den eigenen vier Wänden.
- 82 Prozent der Betroffenen verzeichneten eine Verbesserung ihres dermatologischen Lebensqualität Index (DLQI).
- 92 Prozent der Therapiesitzungen erfolgten außerhalb der typischen Praxisöffnungszeiten
Wie es weitergeht
Bei LinkedIn erklärte Jan B. Elsner das weitere Procedere so: "Wir befinden uns nun auf der Zielgraden zur Medizinproduktezulassung (Klasse IIa nach MDR). Parallel wollen wir jetzt innovative Krankenkassen für Selektivverträge gewinnen, damit wir schon bald mit unserer Lösung gemeinsam die dermatologische Versorgung bereichern."
Jan B. Elsner hat skinuvita unter anderem in diesem Video erklärt:
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