In Genf ging es im Mai 2014 um die Menschen, die an Psoriasis leiden. Dort tagte die Weltgesundheitsversammlung (WHA). Das ist das höchste Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auf ihrer Tagesordnung (Punkt 13.5) stand eine Resolution zum Thema Schuppenflechte.
Kurz gesagt: Die Krankheit soll mehr Aufmerksamkeit bekommen. Die WHO hat damit erklärt, dass die Psoriasis genauso wichtig ist wie Atemwegserkrankungen, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.
Regierungen sollen
- es unterstützen, wenn die Aufmerksamkeit auf die Psoriasis gelenkt wird
- gegen Vorurteile über Psoriasis-Kranke kämpfen
- das alles besonders auch mit Aktivitäten rund um den jährlich Welt-Psoriasis-Tag am 29. Oktober
Der Generaldirektor der WHO soll
- die Aufmerksamkeit auf die Psoriasis lenken
- einen Bericht über die Psoriasis erstellen (lassen), in dem auch die Zahl der Psoriasis-Kranken insgesamt und der Anstieg der Erkrankung weltweit ermittelt wird
- klar machen, wie wichtig weitere Forschung auf dem Gebiet der Schuppenflechte ist
- bis Ende 2015 einen Vorschlag ararbeiten (lassen), wie Psoriasis-Patienten mit Behandlungsprogrammen betreut werden können. Dabei sollen Interessenvertreter im Allgemein und politische Entscheidungsträger im Besonderen einbezogen werden.
- dafür sorgen, dass auf der Internetseite der WHO Informationen über die Schuppenflechte zu finden sind. Darin soll erklärt werden, wie die Erkrankung festgestellt, behandelt und betreut werden kann. Damit soll wiederum die öffentliche Aufmerksamkeit für die Erkrankung erhöht werden. Es soll aber auch darauf hingewiesen werden, dass Psoriasis das Risiko erhöht, andere Krankheiten zu bekommen. Das Sekretariat der WHO hatte zuvor einen Report zur Psoriasis erstellt, der schon einige Informationen dieser Art enthält.
Den kompletten Wortlaut der Resolution haben dankenswerter Weise die Organisatoren des jährlichen Welt-Psoriasis-Tages ins Deutsche übersetzt: www.weltpsoriasistag.de
Für diese Resolution haben Psoriasis-Vereinigungen auf der ganzen Welt und ihr Dachverband – die International Federation of Psoriasis Associations (IFPA) – gekämpft. In Deutschland war der Deutsche Psoriasis-Bund e.V. unter den Mitstreitern. Seit 2009 versuchten die Vereinigungen, dass die WHO das Thema auf ihre Tagesordnung setzt. Beim 133. Treffen des Exekutivrates der WHO wurde die Resolution schon einmal vorgestellt und diskutiert. Damals wurde einstimmig beschlossen, dass sie nun im Mai 2014 der großen Weltgesundheitsversammlung vorgelegt werden sollte.
Für Laien war es nicht einfach, den Fortgang der WHA-Tagung zu verfolgen. Wer mit Twitter und dem Englischen vertraut ist, kann Nachrichten mit dem Hashtag #WHA67 nachlesen.
Zum Weiterlesen: die Resolution im Original
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn du schon einen Account bei uns hast, logg dich ein, um deinen Beitrag mit deinem Account zu verfassen.
Hinweis: Dein Beitrag wird von einem Moderator freigeschaltet, bevor er erscheint.