Sport spendiert dem Körper eine Extraportion Entzündungshemmer. So lautet das Fazit einer Studie von Forschern der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln. Ihr Thema waren die Effekte von Sport auf das menschliche Immunsystem.
Intensive, regelmäßige sportliche Betätigung führt zu einem Anstieg von entzündungshemmenden Immunzellen – den sogenannten regulatorischen T-Zellen.
In der Studie untersuchten sie Blutproben von jungen Elite-Athleten und verglichen diese mit Proben von jungen und gesunden, aber untrainierten Probanden. Und siehe da: Die Frequenz der regulatorischen T-Zellen nahm in Abhängigkeit von der körperlichen Fitness der Probanden zu. "Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass körperliche Aktivität durch eine Steigerung regulatorischer T-Zellen entzündungshemmende Effekte erzielt", so die Wissenschaftler.
Dass körperliche Inaktivität und Übergewicht chronische Entzündungsprozesse fördern, ist seit längerem ist bekannt. Ein gesunder Lebensstil mit sportlicher Betätigung wirkt vorbeugend. Die biologischen Mechanismen dahinter sind bisher nur teilweise bekannt.
Die Studie erschien in der Zeitschrift „Journal of Allergy and Clinical Immunology“.
Körperliche Anstrengung kann Psoriasis-Risiko senken
In einer anderen Studie im Jahr 2012 hatten US-Forscher herausgefunden, dass körperliche Anstrengung das Risiko reduziert, eine Psoriasis zu bekommen.
Die Forscher empfehlen in ihrem Artikel in der Zeitschrift „Archives of Dermatology“ anstrengenden Sport, der 105 Minuten Jogging oder 180 Minuten Schwimmen oder Tennis pro Woche entspricht. Dann sinke das Risiko einer Psoriasis um 25 bis 30 Prozent – gegenüber denjenigen, die keine anstrengende Sportart betreiben. Einfaches Laufen ("Walking") senkte übrigens nach Angaben der Wissenschaftler das Psoriasis-Risiko nicht.
Hillary C. Frankel aus Boston und ihre Kollegen haben die Daten aus der „Nurses Health Study II“ benutzt – einer jahrelang laufenden Studie aus den USA, in der die Daten von Frauen auf gesundheitliche Fragestellungen aller Art hin untersucht werden.
Bei der Datenerhebung wurden 86.665 Frauen berücksichtigt, die keine Psoriasis hatten. Sie wurden 1991, 1997 und 2001 mit einem Fragebogen um Antworten gebeten. Nach Ende des Studienzeitraumes hatten 1026 eine Psoriasis entwickelt. Dabei sahen die Forscher, dass die körperlich aktiven Frauen seltener Psoriasis bekamen als die inaktiven.
Die Forscher empfehlen weitere Studien, um den Nutzen körperlicher Aktivität in Bezug auf die Psoriasis weiter zu untersuchen: „Körperliche Belastung kann bei Frauen, die ein Psoriasis-Risiko haben, eine Art Prävention sein“, schreiben sie.
In der Studie ging es „nur“ um das Risiko, eine Psoriasis überhaupt, also erstmals, zu bekommen – nicht aber darum, eine bestehende Schuppenflechte zu lindern.
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