Zwei von fünf Psoriasis-Patienten bekommen in den ersten zehn Jahren nach Ausbruch der Schuppenflechte zusätzlich eine Psoriasis arthritis – manchmal (aber selten) auch Schuppenflechten-Rheuma genannt. Neben der Haut entzünden sich dann auch die Gelenke, vor allem an Händen, Füßen oder der Wirbelsäule. Das berichten Experten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie im Vorfeld eines Kongresses, der Anfang September 2015 in Bremen stattfindet.
Erste Anzeichen können steife Gelenke am Morgen, Rückenschmerzen in der Nacht oder Kraftlosigkeit sein, erklärt Professor Jens Gert Kuipers vom Rote Kreuz Krankenhaus Bremen. Wer dies bei sich beobachtet, sollte umgehend einen Rheumatologen aufsuchen.
"Nur eine Therapie mit Medikamenten verhindert eine Gelenkzerstörung", informieren die Experten weiter. Diese Gelenkzerstörung könne die Betroffenen im schlimmsten Fall fast bewegungsunfähig machen.
"Jeder 2. Patient spricht auf herkömmliche Therapien nicht an"
Für gewöhnlich kommen dann zuerst die Wirkstoffe Methotrexat, Sulfasalzin oder Leflunomid zum Einsatz. Das Problem: "Etwa jeder zweite Patient spricht nicht auf diese herkömmlichen Therapien an", schätzt Kuipers. Die Wirksamkeit von einigen dieser Medikamente – beispielsweise von Methotrexat – sei für die Psoriasis arthritis nur sehr eingeschränkt untersucht worden. Wenn ungefähr 85 Prozent der Schuppenflechte- und Psoriasis-arthritis-Patienten wurden daher auch zu Recht neue Therapien verlangen.
In den letzten Jahren wurden einige neue Medikamente zugelassen, vor allem Biologics. „Sie wirken deutlich besser, weil sie gezielt in den Entzündungsprozess eingreifen“, so Kuipers. Schmerzen und Schwellung der Gelenke würden sich damit um bis zu 50 Prozent bessern. Für 2016 erwarten die Experten die Zulassung eines weiteren Biologics, sieben weitere Medikamente würden untersucht.
👉 Betroffene mit einer Psoriasis arthritis können sich in unserem Forum mit anderen Menschen austauschen, die das gleiche Problem haben.
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