Schuppenflechte im und am Ohr – Symptome, Behandlung und Erfahrungen

Ich habe psoribene gel und clarelux 500 schaum bekommen.Aber Schaum ist geferlich? 

Ich werde zu erst mit gel anfangen.

Ich nehme Mandel Öl aus der Apotheke 

Mandel Öl könnte auch interessant sein, ich bevorzuge i.d.R Hausmittel wie pflanzliches Öl. Trotzdem Danke.
Denkt ihr, dass Sonnenlicht schon hilft oder man eine selektive UVP Therapie machen sollte?

vor einer Stunde schrieb Varelas:

Denkt ihr, dass Sonnenlicht schon hilft oder man eine selektive UVP Therapie machen sollte?

Sonnenlicht kann schon bisschen was lindern. Die selektive UV-Therapie ist eher etwas für größere Schuppenflechte-Stellen als die nur am Ohr. Klar, sie kann auch da helfen, aber dafür immer in eine Arztpraxis fahren? Was anderes ist, wenn man einen "Bestrahlungskamm" zuhause hat, dann kann man das auch damit probieren, aber die Stellen sind ja auch recht empfindlich.

Meine Psoriasis begann 2014 an beiden Handflächen und an den Außenseiten der Füße. Nach vielen Versuchen mit verschiedensten Mitteln bekam ich den Tip es doch mal mit Neo Ballistol Hausmittel zu versuchen. Tatsächlich wurden die Symptome gelindert und nach einem Jahr war ich beschwerdefrei. 
Nun habe ich Schuppenflechte im linken Ohr. Ich werde es wieder mit Ballistol versuchen. 

Unter "Psoriasis im Ohr" wird hier Psoriasis im äußeren Gehörgang verstanden und behandelt.
Wie sieht es mit Psoriasis oder einer der PSA ähnlichen Entzündung (wie z.B. es die Enthesistis ist) im Mittel-, Innenohr oder dem umgebenden Gewebe aus?
Kann dies eine Ursache für Schwerhörigkeit und/oder Tinnitus sein?

Mögliche Ursachen für, durch Psoriasis bedingten plötzlichen Hörverlust (engl. Abkürzung SSNHL), werden in einer im obigen Artikel von Claudia verlinkten Studie diskutiert:

"Eine immunologische Ursache der SSNHL ist eine Beeinträchtigung der mikrovaskulären Versorgung der Cochlea, die bekanntermaßen durch Autoantikörper verursacht wird, die thrombotische Zustände in den labyrinthischen Gefäßen begünstigen [27]. Bei der Psoriasis wird die systemische Gefäßentzündung durch die Produktion von Interleukin (IL)-6, IL-12, IL-23, dem Tumornekrosefaktor (TNF) -α und oxidativen Stress verursacht, die Thrombosen in den Gefäßen und eine Lipiddysregulation induzieren [28,29]. Diese beiden Krankheiten haben immunologische Aspekte gemeinsam, aber es gibt wenig Forschung über den Zusammenhang zwischen immunologischen Faktoren und der Entstehung von Krankheiten. Darüber hinaus sind Studien zum Zusammenhang von Autoimmunerkrankungen mit SSNHL in einer landesweiten Kohorte äußerst selten. Lin et al. analysierten die Inzidenz von SSNHL bei SLE-Patienten anhand bundesweiter Kohortendaten [8]. Sie fanden heraus, dass SLE, das wie Psoriasis eine Autoimmunerkrankung ist, auch signifikant mit einer erhöhten Inzidenz von SSNHL assoziiert war und dass die Inzidenz von SSNHL bei jungen Menschen (0–34 Jahre) signifikant höher war als bei Menschen mittleren Alters und älteren Menschen [8]. Darüber hinaus war die Inzidenz von SSNHL bei Frauen signifikant höher als in der Kontrollgruppe, und der Beginn von SSNHL war 1–3 Jahre und 3–5 Jahre nach der Diagnose von SLE höher als weniger als ein Jahr und mehr als fünf Jahre nach der Diagnose [8]. Querschnittsdaten aus der britischen Biobank zeigen, dass Morbus Menière das Auftreten verschiedener Autoimmunerkrankungen, einschließlich Psoriasis, beeinflusst [30]. Frejo et al. zeigten, dass der Locus PSORC1 und die allelische Variante rs4947296, beide lokalisiert 6p21.33, eine Entzündung der Blutlabyrinth-Schranke und des endolymphatischen Sacks durch Regulation der Genexpression und Hochregulierung der NF-κB-Translation im TNF-ähnlichen schwachen Induktor der Apoptose/Fn14-Signalweg bei bilateraler Menière-Krankheit vermitteln [31].

Bei Psoriasis induzieren proinflammatorische Zytokine wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) und Interleukin (IL)-6 eine endotheliale Dysfunktion, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht und die Inzidenz von zerebralen ischämischen Erkrankungen erhöht wird [32,33]. Darüber hinaus können diese Zytokine durch Stimulierung der Hypothalamus-Hypophysen-Achse zentrale Adipositas und Insulinresistenz induzieren [33]. Neuere Studien haben gezeigt, dass Psoriasis mit Migräne assoziiert ist, da die endotheliale Dysfunktion, die durch einen erhöhten TNF verursacht wird, zu einer vaskulären Beeinträchtigung führt [34,35]. Chu et al. berichteten, dass Migräne in einer bundesweiten Kohorte ein Risikofaktor für SSNHL ist, was ein Ergebnis ist, das zeigen kann, dass proinflammatorische Zytokine mit dem möglichen Zusammenhang zwischen Psoriasis und SSNHL in Verbindung gebracht werden können [36]. Darüber hinaus wurde Psoriasis mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) ohne Nasenpolypen (NP) aufgrund einer Immundysregulation von Th 1 assoziiert [37], und die Hazard Ratio von CRS ohne NP bei Psoriasis-Patienten lag in einer populationsbasierten Kohortenstudie bei 2,01 (95% CI = 1,54–2,62) [38].

Da SSNHL potenziell eine immunvermittelte Krankheit ist, haben mehrere Studien versucht, einen Zusammenhang zwischen ihr und einer gut etablierten Autoimmunerkrankung zu finden. Da es jedoch selten vorkommt, dass beide Krankheiten gleichzeitig oder innerhalb kurzer Zeit auftreten, stehen die Forscher vor der Schwierigkeit, Patienten über lange Zeiträume zu verfolgen, was eine Einschränkung dieser Art von Studien darstellen kann. In jüngster Zeit wurde untersucht, ob microRNA, Genmutationen und Polymorphismen mit Hörverlust bei Psoriasis in Verbindung gebracht werden. Neun Mikro-RNAs, die mit Hörverlust in Verbindung stehen, und 12 Zielgene wurden durch bioinformatische Analyse von Plasmaproben von Psoriasis-Patienten identifiziert [39]. Darüber hinaus wurden bei Psoriasis-Patienten Mutationen im Connexin26 (Cx26)-kodierenden Gap Junction Beta-2-Gen, das in Zellen des Corti-Organs exprimiert wird, und eine Herunterregulierung von Cx26 beobachtet [39]. Die Herunterregulierung von Cx26 fördert den Zelltod von Haarzellen und Stria vascularis in der Cochlea, beeinträchtigt die Gap Junctions der Hautzellen und kann mit verschiedenen Psoriasis-Hautmanifestationen in Verbindung gebracht werden [40,41].

Diese Studie hat mehrere Vorteile im Vergleich zu anderen Studien. Die in der Analyse verwendeten Daten stammten aus einer bundesweiten Kohorte, und der wichtigste Vorteil besteht darin, dass die Datenbank durch den Abgleich von Patienten und Kontrollen in Bezug auf Alter, Geschlecht, Wohnort und Einkommensfaktoren erstellt wurde. Die Kontrolle der vielen Störfaktoren bei der Analyse der Inzidenz von SSNHL als abhängige Variable könnte die Zuverlässigkeit der Ergebnisse erhöht haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Einschlusskriterien für SSNHL-Patienten klar waren. Obwohl landesweite Kohortenstudien den Vorteil haben, eine große Anzahl von Probanden einbeziehen zu können, kann ein Recall Bias auftreten, wenn es sich bei der analysierten Variablen um ein Symptom handelt, das keine Krankheitsentität ist. Darüber hinaus ist es schwierig, Einschlusskriterien festzulegen und verlässliche Ergebnisse zu erhalten. In der vorliegenden Studie wurde der Nachweis von SSNHL aus den Krankenakten des Patienten und dem HIRA-Datensystem gewonnen. Wir unterstützten die diagnostische Evidenz, indem wir Testergebnisse der Reintonaudiometrie, Verschreibungen und medizinische Anspruchscodes als Einschlusskriterien verwendeten, um einen Recall-Bias zu verhindern. Da HIRA-Daten für alle Menschen im Land aufbewahrt werden, wurden die in die Analyse einbezogenen Probanden während der Nachbeobachtung nicht übersehen. Da der Zeitpunkt der Diagnose klar war, wurde außerdem der verwirrende Effekt, der durch die Vorgeschichte von SSNHL vor dem Ausbruch der Psoriasis verursacht wurde, minimiert.

Obwohl wir festgestellt haben, dass Psoriasis die Inzidenz von SSNHL erhöht, gibt es einige Schwachstellen in unserer Forschung. Wir konnten den Grad der Hörbeeinträchtigung zum Zeitpunkt der Diagnose nicht bestimmen, da wir nicht für alle Probanden Hörschwellen auf Audiogrammen erhielten. Darüber hinaus sind allgemeine Gesundheitsdaten für einzelne Patienten, wie z. B. Größe, Gewicht, Rauchen, Trinken und die Lärmbelastung in der Vorgeschichte, im HIRA-Datensystem schwer zu identifizieren. Es gibt verschiedene Ursachen für SSNHL wie Infektionen, Kopftraumata, Autoimmunerkrankungen, Medikamente, Durchblutung und neurologische Störungen. Beschreibende Informationen, die eindeutig identifiziert und nach Faktoren unterteilt werden können, können jedoch nicht in den Daten gewonnen werden, die den Forschern zur Verfügung gestellt werden. Spezifische Informationen zu Hautläsionen, Autoantikörpertitern und systemischen Manifestationen bei Patienten mit Psoriasis sind ebenfalls nicht verfügbar. Daher müssen zukünftige Studien feststellen, ob SSNHL mit den Faktoren assoziiert ist, die die Krankheitsaktivität der Psoriasis repräsentieren, und welche ursächlichen Faktoren der SSNHL mit der Psoriasis assoziiert sind. Darüber hinaus wurden alle Studien zum Zusammenhang zwischen SSNHL und Psoriasis in landesweiten, bevölkerungsbasierten Studien in asiatischen Populationen durchgeführt, und es liegen keine epidemiologischen Studien in der Bevölkerung europäischer Nachkommen vor. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wird es möglich sein, den Zusammenhang zwischen den beiden Krankheiten zu belegen, indem sie auf eine landesweite Kohorte ausgeweitet wird, die auf verschiedene Rassen und Länder abzielt.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ärzte, die für Patienten mit Psoriasis verantwortlich sind, sich während der Nachbeobachtungszeit der Hörbeeinträchtigung bewusst sein müssen. Da es sich bei SSNHL um einen otologischen Notfall handelt, ist die Früherkennung außerdem wichtig. Daher sollten Patienten mit Psoriasis über die Möglichkeit einer plötzlichen Hörschädigung informiert werden und über eine angemessene frühzeitige Behandlung informiert werden."
Übersetzt aus der Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7764529/

SSNHL = Sudden Sensorineural Hearing Lost

Hörsturz

AU=Marian Grosser, Martina Feichter, NetDoktor, 24.1. 2022

Innenohrschwerhörigkeit oder Taubheit, Tinnitus, evtl Schwindel; plötzlicher, (schmerzloser?) Hörverlust

Manchmal bildet sich der Hörsturz wieder vollständig zurück, in anderen Fällen ist er von Dauer.

Mögliche Auslöser oder Risikofaktoren: Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Durchblutungsstörungen im Innenohr durch HWS, Wirbelsäule verursacht; Diabetes, Bluthochdruck, Ü-Gewicht, Stress, Rauchen, Fremdkörper oder Infektionen im Ohr 

Behandlung: Cortison, in leichten Fällen ohne Behandlung?, Sauerstoff in der Druckkammer, Cochlea-Implantat

- Hörsturz-Test -

https://www.netdoktor.de/krankheiten/hoersturz/

Bei durch hohen Stress ausgelöstem Druck im Ohr (noch kein Hörsturz), konnte ich durch maximales Öffnen von Mund und Kiefer für einen guten Druckausgleich sorgen.

Zitat

Behandlung der Schuppenflechte im Ohr

Hausmittel

Olivenöl ist für viele Betroffene erst einmal das Mittel der Wahl, um die Schuppen im Ohr zu lösen. Es ist auch die bessere Methode, als es mit den Fingernägeln zu versuchen. Die Ohrmuschel kann damit sanft eingerieben werden. In den Gehörgang kommt das Öl am besten mit einer Pipette – und nicht mit einem Wattestäbchen. Andere pflanzliche Öle eignen sich natürlich auch, aber Olivenöl dürften die meisten ohnehin im Hause haben.

Cremes, Salben, Tinkturen, Tropfen

Im Ohr – also in der Ohrmuschel und im Gehörgang – ist die Haut sehr dünn. Cremes, Salben und Co müssen hier besonders dünn aufgetragen werden, weil sie intensiver wirken.

Frei verkäufliche Produkte, die auch für die Psoriasis an anderen Körperregionen angewendet werden können, sind auch in den Ohren okay. Nur sollten sie wie gesagt sehr dünn aufgetragen werden – auch, weil sich schnell ein Pfropfen bilden kann.

Meine Pso im Ohr ist dezent. Auch Creme im Ohr kann von mir als Fremdkörper empfunden werden und auch Juckreiz bei Pso auslösen. Wenn ich den Juckreiz etwa 5-10 Minuten mal "aushalte", wird er langsam leichter und geht auf Null zurück, evtl. in den nächsten Tagen noch 1-3x wiederholen und der Juckreiz bleibt bei mir dann ganz aus.

Zur Ohr-Reinigung verwende ich Wasser, nach dem Haarewaschen lasse ich sehr wenig davon ins Ohr laufen. Schuppen- und Creme-Reste kann ich dann sehr vorsichtig mit einer U-förmigen dünnen Haarnadel entfernen, meist ist das aber nicht nötig.

Bei schmerzhaften Entzündungen im Ohr, lege ich für 1-2 Stunden ein warm bis sehr warmes Leinsamen-Säckchen mit im Wasser erhitztem geschroteten Leinsamen auf. Übernacht sollten die Schmerzen dann weg sein. Leinsamen enthält einen lindernden Schleimstoff.

Wenn ich noch keinen geschroteten Leinsamen im Haus habe, schlafe ich schmerzarm mit dem Ohr zwischen zwei Kopfkissen.

Meine Ohren hatte ich mit verschiedenen Cremes behandelt. Seit jetzt 6 Monaten nehme ich Basiscreme DAC (Glycerin mono stearat 60, Cetylalkohol, mittelkettige Triglyceride, weiße Vaseline, Macrogol-20-glycerol mono stearat, Propylenglycol, demineralisiertes Wasser) aus der Apotheke nach einem guten Rat von @Euphorbium. Bis jetzt bin ich damit zufrieden; die "wirkstofffreie" Creme beruhigt das gereizte Ohr, aber weg ist die Pso immer nur einige Tage (bis zum nächsten grippalen Infekt, der jeweils meine Gehörgänge aufs neue reizt).

Und hier von @GrBaer185: