Viele befragen vor einem Besuch beim Arzt erst einmal das Internet. Mit einem Ausdruck bewaffnet, sitzen dann manche in der Sprechstunde. Wie finden Ärzte das?
Patienten profitieren unbestritten von Gesundheitsinformationen im Netz - wenn sie denn gute und vertrauenwürdige Seiten finden. Von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Österreich wurden nun gemeinsam mitdem Konsumforschungsunternehmen GfK aus Nürnberg diejenigen befragt, die auf der anderen Seite der Sprechstunde sitzen. Knapp 300 deutsche Ärzte sollten beurteilen, wie ihnen die Informiertheit der Patienten behagt.
- Die Mehrheit steht dem Informieren im Internet grundsätzlich positiv gegenüber - 57,7 Prozent ist aber auch keine überdeutliche Mehrheit.
- Aber: 82,5 Prozent der Ärzte meinen, dass die Patienten falsch informiert sind.
- 70,3 Prozent der Ärzte schätzt, dass sie dadurch mehr Zeit aufwenden müssen.
- 17,5 Prozent der Ärzte haben das Gefühl, in der Arzt-Patienten-Beziehung an Macht und Kontrolle zu verlieren.
- 22 Prozent der Ärzte verscheiben einem informierten Patienten eher ein von ihm gewünschtes Medikament als einem uninformierten Patienten.
Bei Arzt-Bewertungs-Portalen sind die Mediziner nach wie vor skeptisch: Nur 14 Prozent finden sie nützlich. Immerhin sehen 44 Prozent darin aber ein Potenzial für die Zukunft. Die Hälte der Ärzte wünscht sich ein Feedback übers Internet.
Quelle: "Web-informed patients: 22% of doctors are more likely to prescribe the requested medicine than in the case of uninformed patients", AlphaGalileo Foundation, 26.6.2012
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