An der Rheuma-Klinik der Charité in Berlin gibt es ab sofort eine eigene Sprechstunde für "Anfänger" in Sachen Arthritis.
Das Kompetenznetz Rheuma hat damit ein Pilotprojekt eingerichtet. Willkommene Patienten sind alle die, deren Gelenkschmerzen noch nicht länger als ein Jahr bestehen. Das Problem ist bei jeder Arthritis die genaue Diagnose - auch und besonders bei der Psoriasis arthritis.
Bei älteren Menschen ist es schließlich durchaus denkbar, dass ihre Gelenke schlicht "verschlissen" sind und eine Arthrose vorliegt - und eben keine Arthritis. Anders herum wird aber auch nicht jede Gelenkentzündung gleich eine Arthritis. Noch verworrener macht alles der Fakt, dass eine rheumatoide Arthritis nicht einfach von einer Psoriasis arthritis zu unterscheiden ist.
Die rheumatoide Arthritis verläuft wie die Psoriasis arthritis chronisch und führt zu einer Zerstörung von Knorpel und gelenknahem Knochen. Ständige Schmerzen sowie zunehmender Verlust der Gelenkfunktion sind die Folgen für die Betroffenen. Innerhalb weniger Jahre wird die Mehrheit der Patienten vorzeitig erwerbsunfähig. Vor der Rente liegen dann oft lange Phasen der Arbeitsunfähigkeit.
Eine Heilung der rheumatoiden Arthritis ist – wie bei der Psoriasis arthritis – gegenwärtig nicht möglich. Allerdings gibt es einige Medikamente, die den Krankheitsprozess kontrollieren und deutlich verlangsamen können. Sie müssen jedoch so zeitig wie möglich genommen werden, also möglichst bald, nachdem die Krankheit erstmals auftritt und genau festgestellt ist. Je eher, desto erfolgreicher ist die Therapie und um so geringer scheint die Gefahr langfristiger Gelenkschäden.
Aber: Die "innerlichen" Rheumamittel können zugleich Nebenwirkungen mitbringen. Deshalb sollen sie nur bei einem entsprechenden Krankheitsbild verordnet werden.
Das Risiko für den Patienten und der Therapienotwendigkeit muss ein Fachmann abschätzen. In mehreren europäischen Ländern gibt es die Spezialsprechstunden für "Arthritis-Anfänger" schon.
Anhand von besonderen Krankheitszeichen und Blutwerten kann der Rheumatologe schon nach kurzer Erkrankungszeit solche Patienten erkennen, die dringend eine immunologisch wirksame Behandlung brauchen.
Bei der ersten Untersuchung füllt der Patient einen Fragebogen zu seinen Beschwerden aus. Außerdem muss er Blut dalassen. Je nach Ergebnis kommt der Patient danach zu einem zweiten Untersuchungstermin. Wenn sich keine Hinweise auf eine rheumatoide Arthritis zeigten, erhält der Patient einen Brief für seinen Hausarzt mit Empfehlungen zu weiteren Behandlung.
Unter Telefon (030) 4 50 51 31 33 können Patienten, bei denen eine entzündliche Gelenkerkrankung neu aufgetreten ist, sowohl weitere Informationen als auch einen Termin erhalten.
Die Rheuma-Klinik der Charité liegt an der Schumannstraße 20/21.
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