Wer wissen will, ob seine Gelenkprobleme mit Rheuma oder einer Psoriasis arthritis zusammenhängen, muss zwangsläufig zum Radiologen. Doch auch der kann nicht immer auf einem Röntgenbild erkennen, was den Patienten schmerzt. Nun legen die Ärzte deshalb nicht die Hände in den Schoß und sagen "geht nicht", nein, sie suchen nach neuen Möglichkeiten - wie die Wissenschaftler der Uni in Jena.
Sie haben sich Kollegen eingeladen, denen sie am 17. und 18. Juni 2005 ihr Wissen zeigen. Mit einer Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) und winzigen magnetischen Nanopartikeln wollen sie künftig besser und vor allem früher erkennen, ob es Rheuma ist. Auch in Sachen Krebs werden diese Verfahren angewendet.
Die Magnetresonanz-Methoden benötigen für ihre Arbeit lediglich die Unterstützung durch Kontrastmittel - Flüssigkeiten, die sich in erkrankten Zellen anreichern und diese so hervorheben, also "markieren". Für den Körper ist das Kontrastmittel dabei unschädlich. Doch durch die Diagnostik anhand von "Krankheits-Markern" kann beispielsweise Arthritis schon in einem Frühstadium identifiziert werden. Die Jenaer Radiologen haben dafür ein spezielles Kontrastmittel entwickelt, mit dessen Hilfe so genannte Makrophagen (Fresszellen) markiert werden, die die an Arthritis erkrankten Knochen und Knorpel besiedeln.
Durch Messung der markierten Makrophagen können nun Krankheitsprozesse erheblich früher als mit bisherigen Verfahren mit hoher Sicherheit dargestellt werden. Auch Krebszellen lassen sich mithilfe der molekularen Bildgebung früher erkennen und besser behandeln. So haben die Jenaer auch einen bei Brustkrebs aktiven Antikörper gefunden, aus dessen Vorhandensein sich bereits in einem frühen Stadium auf eine besonders aggressive Brust-Tumor-Art schließen lässt, die auch eine frühzeitig verstärkte Therapie erfordert.
Quelle: Uni Jena, 13. Juni 2005
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