Zwölf Produkttester haben das Bionatar-Shampoo probiert. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse von neun der Tester.
Ein Schieferöl-Produkt kann nicht völlig geruchsfrei sein. Deshalb kann man nur fragen, ob und wie stark sich die Tester vom Geruch gestört fühlten. Knapp die Hälfte (4) störte der Geruch überhaupt nicht, die meisten (5) fanden ihn nur etwas störend.
Das Shampoo sollte für fünf bis zehn Minuten auf der Kopfhaut bleiben, damit die Inhaltsstoffe einwirken können. Das fand knapp die Hälfte (4) in Ordnung, während die meisten (5) diese Einwirkungszeit als störend empfunden haben.
Die meisten (7) bewerteten das Shampoo als gut ergiebig, einige (2) sogar als sehr gut ergiebig.
Die Hälfte (5) hat das Shampoo nicht so gut vertragen, die anderen dagegen haben es gut (2) oder sogar sehr gut (2) vertragen. Ausgesprochen schlecht vertragen hat es niemand.
Gespaltene Meinung zum Juckreiz
Der Hersteller schreibt dem Shampoo zu, es würde abgestorbene Hautschuppen von der obersten Hautschicht entfernen. Dem hat nur ein Tester zugestimmt, während sieben meinten, die Schuppung sei nicht zurückgegangen. Eine Testerin hat angegeben, derzeit keine schuppigen Stellen zu haben.
Knapp der Hälfte (4) gab an, dass bei ihnen die Entzündung auf der Kopfhaut nicht zurückging. Andere (3) konnten dazu nichts aussagen, weil sie aktuell keine entzündeten Stellen hatten. Bei einigen (2) war nach der Anwendung die Kopfhaut weniger entzündet.
Bei gut der Hälfte (5) ist der Juckreiz auf der Kopfhaut nicht zurückgegangen. Bei anderen (3) dagegen juckte die Kopfhaut nach der Anwendung nicht mehr so stark. Eine Testerin hatte im Moment keinen Juckreiz. Das war die gleiche, die weder eine schuppige noch eine entzündete Kopfhaut hatte – sie hat das Shampoo vorsorglich benutzt, um Schuppen, Entzündung und Juckreiz erst gar nicht entstehen zu lassen.
Die Mehrheit (5) würden das Shampoo nicht weiterempfehlen, die anderen (4) nur bedingt.
Kommentar
Natürlich sind Aussagen und Bewertungen so weniger Personen immer mit Vorsicht zu genießen. Da es sich bei Bionatar® um ein Medizinprodukt handelt, waren die Erwartungen an das Shampoo sicherlich höher als an normale Haarwaschmittel. Schließlich enthält es Inhaltsstoffe, von denen man sich verspricht, dass sie entschuppend, entzündungshemmend und juckreizlindernd wirken.
In den meisten Kommentaren berichten die Tester, dass die Schuppen sich gelöst hätten, in einigen Fällen sogar sehr gut („Kopfhaut wie Baby-Popo“). Aber meist seien sie bis zum Abend wiedergekommen. Bionatar® enthält natürliche Wirkstoffe, die bei leichter Kopfhaut-Psoriasis durchaus helfen können. Aber der Hersteller weist es als „Begleittherapie“ aus. Vor allem bei einer schweren Kopfhaut-Psoriasis ist es geboten, sie gleich nach dem Entschuppen mit kortison- oder calcipotriol-haltigen Medikamenten zu behandeln. Einige vermuteten, dass man eventuell das Shampoo längere Zeit benutzen müsse, um eine Wirkung zu erzielen.
Das gleiche muss man zum Juckreiz und zur Entzündung sagen. Wenn die Plaques immer wieder kommen, können weder das Jucken noch die Entzündung verschwinden. Natürliche Wirkstoffe können bei leichter Psoriasis durchaus helfen. Sie reichen aber bei ausgeprägten Formen allein nicht aus.
Schiefer und Teer – verschiedene Stoffe
Einigen Testern war vermutlich nicht klar, dass ein Präparat mit schwefelhaltigem Schiefer – wie Bionatar® – nicht das gleiche ist wie eines mit Teer. Das sind zwei völlig verschiedene Stoffe, die nichts miteinander zu tun haben. Schieferhaltige Produkte riechen dezenter und wirken milder als teerhaltige.
Ein Geruch ist bei einem schwefelhaltigen Produkt nicht zu vermeiden. Ein Tester vermutete, der Hersteller habe versucht, den Geruch durch Zitrusduft zu verbessern. Eine andere Testerin meinte, der Geruch würde zu lange in den Haaren und damit auch im Bettzeug hängen.
Sehr unterschiedlich wirkte das Shampoo auf die Haare: Nicht wenige beklagten, dass sich nach der Kopfwäsche die Haare „wie Stroh“ anfühlten und matt und glanzlos würden. Sie haben das dann mit einer Pflegespülung oder einem normalen Haarwaschmittel herausgewaschen. Andere hatten dieses Problem überhaupt nicht. Unklar blieb, ob der "Stroheffekt" nur bei denjenigen auftrat, die gefärbte oder getönte Haare hatten. Schwefel könnte eventuell mit einer Haarfarbe chemisch reagieren.
Viele, wenn auch nicht alle, hatten Probleme damit, dass das Shampoo 5 bis 10 Minuten einziehen soll. Zum einen ist das für Berufstätige morgens ein Zeitproblem. Zum anderen: Was macht man während dieser Wartezeit? Wer nicht (energie- und wasserverschwenderisch) unter der Dusche bleibt, könnte z.B. seine Hautstellen pflegen oder Pso-Stellen eincremen. Dann muss das Shampoo am Becken oder Badewannenrand ausgewaschen werden. Das klappt bei Gelenk-Erkrankten nicht immer. Ein Teilnehmer hat das Shampoo tropfenweise schon vor dem Duschen auf einzelne Stellen aufgetragen.
Unterschiedlicher Meinung waren die Tester, wie gut sich das Gel auf dem Kopf verteilen lässt. Aber einig waren sich alle, dass der Spender auf der Flasche sehr gut handbar sei, selbst für Menschen mit Psoriasis Arthritis. Großes Lob.
Eine Testerin bemerkte positiv, dass man mit dem Kauf von Bionatar® die griechische Wirtschaft unterstützen würde, da es in Attica hergestellt wird.
Ein Wort noch an künftige Tester
Insgesamt haben 12 Personen an dem Test von Bionatar Shampoo teilgenommen. Leider haben nur neun unsere Fragen beantwortet. Davon war ein Tester entschuldigt: Er hatte gerade die Flasche aufgeschraubt, als seine Katze dagegen stieß und das dünnflüssige Gel sofort auslief.
Bei einer an sich schon geringen Zahl von Testern wollen wir natürlich, dass möglichst alle die abschließenden Fragen beantworten. Das haben wir bei unseren bisherigen zehn Produktetests nicht kontrolliert, müssen es aber künftig wohl tun. Schließlich wollen wir weiterhin Produkte zum Testen von den Firmen zur Verfügung gestellt bekommen.
Noch ein Tipp
Wir bieten immer wieder mal solche Produktetests an – exklusiv für registrierte Nutzer. Dazu schicken wir einen Newsletter herum, wenn ein neuer Produktetest startet. Wer darüber informiert werden will, kann das in seinen Newsletter-Einstellungen tun.
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