Eine Studie verglich, mit welcher Salbe Patienten zufriedener waren – mit einer mit Tacrolimus oder einer mit Kortison. Zwei Wochen lang wurden die Salben zweimal am Tag auf die Stellen aufgetragen. Das Ergebnis: Doppelt so viele sprachen sich für das Kortison-Produkt aus.
Die Begründung der Patienten: Die Kortison-Salbe hatte schneller gewirkt und schützte die Haut besser. Auch Juckreiz, Rötung und Entzündung waren beim Kortison-Präparat besser zurückgegangen.
Wie aussagekräftig die Studie ist, ist nicht einmal für die untersuchenden Ärzte eindeutig: Sie schreiben im "International Journal of Dermatology" (43/2004) selbst, dass die Studiendauer zu kurz war und zu wenige Patienten dabei waren.
15 Jahre später, im April 2019, beantworteten allerdings französische Arzneimittel-Experten in ihrer Fachzeitschrift die Frage wieder zugunsten des Kortisons:
Topisch angewendetes Tacrolimus kann Hautkrebs und Lymphödem verursachen. Seine Wirksamkeit unterscheidet sich aber kaum von der von topisch angewendeten Kortikosteroiden. Die umsichtige Verwendung eines topischen Kortikosteroids zur Behandlung von Neurodermitis-Schüben ist in dieser Situation eine bessere Option.
"Prescrire International", April 2019, Seite 108ff.
cl
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