Auf eine bekannte Nebenwirkung von Humira und Remicade haben Forscher mit einer Studie noch einmal hingewiesen: Während der Einnahme der Medikamente ist der Körper offenbar anfälliger für Viren, und so kann es häufiger zu einer Gürtelrose (Herpes zoster) kommen als bei anderen Medikamenten aus der gleichen "Klasse" - den Biologics. Allerdings steht die Gürtelrose als Nebenwirkung auch im Beipackzettel von Enbrel. Nur bei Raptiva und Stelara findet sich kein entsprechender Hinweis.
Einzelheiten zur Studie
In ihrer Untersuchung schauten die Forscher um Anja Strangfeld vom Deutschen Rheumaforschungszentrum Daten aus der langfristigen Behandlung mit TNF-Blockern und mit "herkömmlichen" Medikamenten (DMARD) an – und zwar bei Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis.
Von 5.040 erfassten Patienten gab es 86 Fälle von Herpes zoster. 39 davon geschahen während der Einnahme von TNF-Alpha-Antikörpern. In 23 Fällen war Enbrel im Spiel. "Nur" 24 Fälle kamen während einer Therapie mit herkömmlichen Medikamenten zustande.
Die Forscher beobachteten außerdem, dass das Gürtelrosen-Risiko mit Alter und gleichzeitiger innerlicher Kortison-Therapie stieg.
Das Fazit der Forscher: Bei der Anwendung der Medikamente Humira und Remicade sollten Patient und Arzt gut auf Anzeichen einer Gürtelrose (Herpes zoster) achten.
Quellen:
- "Rheuma: Gürtelrose durch TNF-Blocker" in: Deutsches Ärzteblatt, 18. Februar 2009
- "Risk of Herpes Zoster in Patients With Rheumatoid Arthritis Treated With Anti-TNF-Alpha-Agents" in: Journal of the American Medical Association, 18.02.2009
- Bei RA-Therapie auch auf Herpes Zoster achten" in: Ärztliche Praxis, 18.02.2009
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