Hier beantworten wir Fragen, die zu Methotrexat bzw. MTX gestellt werden. Sie sind bewusst kurz und knapp. Und: Alles gilt nur für die Behandlung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis.
Wenn die Psoriasis vulgaris mittelschwer bis schwer ist oder eine Psoriasis arthritis behandelt werden soll.
MTX ist die Abkürzung für den Namen des Wirkstoffs Methotrexat.
Wenn du Psoriasis hast – der Hautarzt. Wenn du Psoriasis arthritis hast – der Rheumatologe. Wenn du beides hast – entweder der Hautarzt oder der Rheumatologe. Wenn die beiden sich den "Spaß" wegen des Praxisbudets teilen wollen, kannst du dir das Rezept ja mal vom einen und mal vom anderen holen.
Im Prinzip jeder. Der Arzt, aber auch jeder selbst, wenn er einmal eingewiesen wurde und sich das zutraut.
Methotrexat wird unter die Haut gespritzt. Das heißt: Eine Spritze mit einer relativ kurzen Nadel wird ins Bauchfett oder in die Oberschenkel gespritzt. Die Spritze ist dabei nicht größer als zum Beispiel eine Thrombose-Spritze – die kennt mancher schon eher.
Methotrexat gibt es auch als Pen. Einen Pen hat mancher vielleicht schon bei einem Diabetiker gesehen: Das ist so etwas wie eine Automatik-Spritze. Man drückt am Ende auf einen Knopf und die Spritzennadel wird automatisch in die Haut gesetzt. Für manchen ist damit der Piks bzw. die Überwindung dazu leichter.
Es gibt Methotrexat aber auch als Tablette.
Wenn du Methotrexat-Tabletten nicht so gut verträgst, kannst du Methotrexat auch spritzen.
Geht es dir mehr um den Tag oder die Uhrzeit? Viele nehmen es am Freitagabend, weil sie am Wochenende die möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen besser in den Griff bekommen. Darüber kannst du auch in unserer Community nachlesen.
Wenn du Spritzen nicht so magst oder zu viel Respekt hast, um dich selbst zu spritzen, kannst du die Methotrexat-Tabletten wählen.
Geht es dir mehr um den Tag oder die Uhrzeit? Viele nehmen es am Freitagabend, weil sie am Wochenende die möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen besser in den Griff bekommen. Darüber kannst du auch in unserer Community nachlesen.
Die meisten spritzen oder nehmen Methotrexat einmal in der Woche. Seltener verteilen experimentierfreudige Ärzte und Betroffene die Dosis auf zwei Spritzen pro Woche. Das muss aber gut überlegt und besprochen werden.
Im Prinzip so lange es wirkt und die Nebenwirkungen gering sind. Aber natürlich kann man versuchen, die Dosis zu reduzieren, wenn Methotrexat schon lange gut wirkt.
Bei Schuppenflechte: Empfohlen wird, mit einer Dosis von 15 mg pro Woche zu beginnen. Für die langfristige Behandlung wird eine Dosis zwischen 5 und 20mg pro Woche empfohlen. Das ist abhängig von der Wirkung. Unsere Erfahrung: Wenn Methotrexat gut wirkt, kann versucht werden, die Dosis schrittweise zu reduzieren. Methotrexat gibt es in mehreren Dosisstärken, so dass sich das gut anpassen lässt.
Eine Blutkontrolle sollte gemacht werden
• vor Beginn der Therapie mit Methotrexat
• nach einer Woche
• nach 6 Wochen
• danach: alle sechs bis zwölf Wochen
Das haben Experten in der Psoriasis-Leitlinie aufgeschrieben.
Wichtig zu wissen: Der Arzt kann die Laborkontrollen auch häufiger ansetzen. Das wird er immer je nach Werten und seiner Erfahrung entscheiden.
Vor Beginn der Behandlung
• Blutbild: Hb, Hkt, Erythrozyten, Leukozyten, Differenzialblutbild, Thrombozyten
• Leberwerte: ALAT, ASAT und γGT
• Kreatinin
• Lebersonographie
• Hepatitis-B-Serologie
• Ausschluss von HIV und Hepatitis C
• Röntgenbild der Lunge
• PIINP-Untersuchung (ein Biomarker, der Leberschäden anzeigt)
Nach einer Woche
• Blutbild: Hb, Hkt, Erythrozyten, Leukozyten, Differenzialblutbild, Thrombozyten
• Leberwerte: ALAT, ASAT und γGT
• Kreatinin
• Lebersonographie
Sind die Werte vor allem vom Differenzialblutbild abgefallen, wird der Hautarzt oder Rheumatologe erst einmal weiter zur wöchentlichen Blutabnahme einladen.
Bei einer Methotrexat-Dosis von 15 mg pro Woche und mehr ist die Lebersonographie jährlich dran.
Nach 6 Wochen und dann wieder alle sechs bis zwölf Wochen geht es dann immer um
• die Blutwerte Hb, Hkt, Erythrozyten, Leukozyten, Differenzialblutbild, Thrombozyten
• die Leberwerte ALAT, ASAT und γGT
• das Kreatinin
Methotrexat wirkt bei Psoriasis vulgaris im Durchschnitt nach 3,2 bis 9,9 Wochen – je nach Dosis. Das sagen die deutschsprachigen Psoriasis-Experten in ihrer Leitlinie.
Die wichtigsten (nicht die häufigsten!) Nebenwirkungen sind
• Leberfibrose oder-zirrhose – das Risiko dafür ist noch einmal höher, wenn du zusätzlich Übergewicht oder Diabetes mellitus hast
• Lungenentzündung / Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis); beide aber sehr selten
• Probleme mit der Blutbildung im Knochenmark (Knochenmarksdepression)
• eine Schädigung der Nieren
• Infektionen
Wie immer bei Nebenwirkungen: Alles kann, nichts muss.
Bei einigen ist das Problem der Tag danach. Sie legen die Einnahme von Methotrexat deshalb auf den Freitagabend oder Sonnabend, was einem durchaus das Wochenende verdirbt. Manche klagen über Müdigkeit, manche fühlen sich schlapp, manche bemerken eine Übelkeit. Und genau wegen dieser Nebenwirkungen verschreiben viele Ärzte ihren Methotrexat-Patienten zusätzlich Folsäure.
Methotrexat verändert übrigens die Wirkung vieler anderer Medikamente – und andersherum können andere Medikamente dafür sorgen, dass Methotrexat zu schnell oder zu langsam abgebaut wird. Deshalb solltest du es jedem, wirklich jedem Arzt egal welcher Fachrichtung erzählen, wenn du Methotrexat nimmst.
Der Alkohol und das Methotrexat sind Konkurrenten. Beide werden in der Leber abgebaut. Widmet sich die Leber dann dem Abbau des Alkohols zuerst, kann es passieren, dass Methotrexat zu viel und zu lange im Körper bleibt, weil es noch nicht mit dem Abbau dran ist.
Methotrexat ist ein Gegenspieler von Folsäure. Sprich: Es blockiert im Körper den Stoffwechsel der Folsäure. Das ist erstmal so gewollt, aber nicht lange.
Folsäure wird 24 bis 48 Stunden nach Methotrexat genommen. Die meisten Ärzte empfehlen 5 mg.
Um Nebenwirkungen so lange wie möglich zu verschlafen.
Die sogenannte terminale Halbwertzeit von Methotrexat beträgt bei einer Dosierung, wie sie bei Psoriasis oder Psoriasis arthritis üblich ist, etwa 3 bis 10 Stunden. Dann ist die Hälfte des Wirkstoffs abgebaut. Das heißt übrigens nicht, dass nach 6 bis 20 Stunden alles abgebaut ist!
Lungenentzündung und eine Entzündung der Lungenbläschen sind mögliche Nebenwirkungen von Methotrexat. Sie treten sehr selten auf.
Eine aktive Tuberkulose spricht absolut gegen eine Behandlung mit Methotrexat.
Kommt drauf an. MTX gibt es in mehreren Dosierungen und als Tabletten, Spritzen oder Pens. So unterschiedlich sind auch die Preise. Grundsätzlich gehört Methotrexat zu den günstigeren innerlichen Medikamenten bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis.
In der Psoriasis-Leitlinie (Stand 2017) sind diese Kosten fürs erste Jahr Methotrexat angegeben:
• Spritze / Injektion: 1379,22 Euro (bei 15 mg pro Woche)
• Tabletten: 115,86 Euro (ebenfalls bei 15 mg pro Woche)
Die Therapie mit Methotrexat wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Oh, da gibt es viele, denn Methotrexat wird bei mehreren Erkrankungen angewendet. In unserer Community findest Du Leute, die Erfahrung mit MTX bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis haben. Frag sie, was Du wissen willst!
Das ist wie fast alles Ansichtssache. Oft wird dann zwischen Methotrexat und Dimethylfumarat (Fumaderm und Skilarence) abgewogen. Vielleicht liegt die Antwort ja darin, für welches Medikament sich Hautärzte in Deutschland häufiger entscheiden – und das ist Dimethylfumarat. Methotrexat kommt aber gleich danach ?
Ja, Methotrexat gehört zu den Immunsuppressiva, also zu den Medikamenten, die das Immunsystem "herunterfahren".
Ja.
Ist Methotrexat ein Biologikum?
Nein.
In der Krebs-Therapie ja. In der Behandlung der Schuppenflechte oder der Psoriasis arthritis nein.
In Deutschland wurde Methotrexat im Jahr 1991 erstmals für die Behandlung der Psoriasis vulgaris zugelassen. Das heißt auch, dass Ärzte und Patienten inzwischen viel Erfahrung mit MTX haben.
Mindestens drei Monate. Und das ist wichtig.
Abwarten, Tee trinken und mit dem Arzt über ein anderes Medikament sprechen. Zum Glück gibt's da noch mehr.
Im Prinzip nicht. Wir empfehlen, immer mit dem Arzt darüber zu sprechen, denn er kann wichtige Gründe haben, warum Methotrexat doch seinen Stellenwert hat. Bei Nebenwirkungen allerdings sollte niemand zu lange mit dem Absetzen warten, denn die können schwerwiegend sein. Ein "Ausschleichen" von Methotrexat wie man es von Kortison kennt, ist nicht nötig.
Das ist eine wichtige Frage! Ibuprofen und Aspirin schon mal nicht. Die nämlich können dafür sorgen, dass Methotrexat länger und in größerer Menge im Körper bleibt als vorgesehen – sprich: Die Dosis wird dann unfreiwillig höher. Paracetamol wäre eine Alternative.
Ja, da gibt es einige. Im Prinzip sind das alle innerlichen Medikamente.
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