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    Arava – was ist das und was sollte man darüber wissen?

    Arava ist ein Medikament zur Behandlung der Psoriasis arthritis. Es gehört zu den antirheumatischen Basistherapeutika, den sogenannten DMARDs.

    Der wichtigste Wirkstoff in den Tabletten heißt Leflunomid. Hersteller ist der französisch-deutsche Pharmakonzern Aventis.

    Die Zulassung speziell für die Psoriasis arthritis wurde im Sommer 2004 von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA erteilt. In den USA ist es seit 1998 in den USA zur Behandlung von rheumatischer Gelenkentzündung zugelassen.

    In klinischen Studien hatte sich gezeigt, dass Arava entschiedene Vorteile bei der Behandlung schmerzhafter Gelenkentzündungen bei Psoriasis arthritis habe, teilte Aventis mit.

    Dosis: Arava wird einmal täglich als Tablette eingenommen – anfangs in höherer Dosis und in der Dauertherapie mit 20 mg.

    Wirkung: Eine Besserung sollte nach vier bis sechs Wochen zu bemerken sein. Die Wirksamkeit kann sich in den vier bis sechs Monaten danach nochmal steigern.

    Preis: Eine Packung mit 100 Tabletten a 20 mg kostet etwa 310 Euro (Stand März 2020)

    Hinweis: Damit die Leber nicht überlastet wird, sollte während einer Behandlung mit Arava kein Alkohol getrunken werden.

    Es ist auch nicht empfehlenswert, Arava gleichzeitig mit anderen DMARDs zu nehmen, die auf Leber oder Blut "giftig" wirken – zum Beispiel mit MTX.

    Wer – aus welchem Grund auch immer – einen Tuberkulin-Hauttest machen muss: Das Ergebnis kann falsch-negativ ausfallen. Das bedeutet, dass es heißt, der Test hätte nicht ausgeschlagen, obwohl eben doch Tuberkulin-Erreger da sind.

    Arava und Schwangerschaft

    Schwangerwerden und Leflunomid sind zwei Dinge, die sich absolut nicht vertragen. Das Neugeborene kann schwere Fehlbildungen davontragen. Deshalb gilt: Frauen dürften innerhalb von zwei Jahren (!) nach Absetzen von Arava nicht schwanger werden.

    Für Männer gilt: Bevor sie ein Kind zeugen, sollte Arava gründlich aus dem Körper sein. Und zwar sehr gründlich. Dazu gibt es ein Auswaschverfahren, über das Ärzte Bescheid wissen. Erst wenn danach bestätigt ist, dass der letzte Krümel des Wirkstoffs den Körper verlassen hat und drei Monate vergangen sind, kann es losgehen mit der Erfüllung des Kinderwunschs.

    Negativ-Schlagzeilen wegen Todesfällen

    In die Schlagzeilen war das Medikament im Jahr 2004 gekommen, als in Japan fünf Patienten nach Einnahme des Mittels gestorben waren. Bis dahin hatten nach Auskunft des Herstellers 3.412 Patienten in Japan das Mittel verwendet. 16 davon hätten eine Lungenentzündung bekommen und 5 seien gestorben. 

    "Auf den europäischen Beipackzetteln steht auch, dass es bei Lungenentzündung nicht genommen werden darf", betonte eine Sprecherin von Aventis Pharma Deutschland. 

    Nach Angaben des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) waren während der Zulassungsverfahren als Risiken mögliche Leberschädigungen und ein negativer Einfluss auf das Immunsystem erörtert worden. Es sei aber bisher festgestellt worden, dass das "Nutzen-Schaden-Verhältnis" positiv sei, sagte ein BfArM-Sprecher. Allerdings habe der Hersteller im Vorjahr seine Warnhinweise an Ärzte verschärft. Arava werde zwar für schwere rheumatische Erkrankungen verschrieben, sei aber keines der herkömmlichen Rheuma-Mittel. 

    Tipps zum Weiterlesen

    Quellen:

    • Beipackzettel
    • Reuters, 23.05.2004
    • dpa, 28.01.2004

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    Hal Gatewood / Unsplash

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