Salben oder Cremes mit Hydrokortison werden mehr bei Neurodermitis oder starkem Sonnenbrand angewendet. Bis zum 1. April 2007 waren Hydrokortison-Salben mit einer Dosierung mit 0,25% rezeptfrei. Sie konnten und mussten vom (erwachsenen) Patienten selbst bezahlt werden. Dann wurde auch das stärkere Hydrokortison mit einer Stärke von 0,5% in die "Selbständigkeit" entlassen. Patienten können es seither rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Aber: Alle, die es bislang vom Hautarzt verschrieben bekamen, müssen es seither auch selbst zahlen.
Der Gesetzgeber meint, dass auch die stärkeren Salben mit 0,5% Hydrokortison bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (!) die Gesundheit des Menschen nicht schädigen können. "Bestimmungsgemäßer Gebrauch heißt":
- nur anwenden, wenn die Hautkrankheit dazu passt oder nicht zu gravierend ist ("zu gravierend" meint auch eine Psoriasis)
- Nicht länger als 14 Tage anwenden
- Nicht anzuwenden bei Kindern unter sechs Jahren
Die Firma Dr. Wolff, Hersteller diverser Hautpräparate und des neuen "Linola Akut 0,5%", hat eine Konsumentenbefragung machen lassen. Danach begrüßt ein Drittel den freien Verkauf. Ein Drittel vertrauteher auf den Hautarzt, bevor es Hydrokortison-Salben anwendet. Die Skepsis war bei den älteren Befragten größer als bei den Jüngeren.
Salben und Cremes mit 0,5% Hydrokortison sind gedacht zur Behandlung von
- mäßig ausgeprägten entzündlichen Hauterkrankungen
- allergischen Hauterkrankungen oder
- juckenden Hauterkrankungen
Bei einer sogenannten Kohortenstudie wurde untersucht, wie 0,25%iges Hydrokortison wirkt. Dazu wurden 152 Menschen befragt - zum einen normale Apothekenkunden, zum anderen Pharmazeutisch-technische Angestellte (PTA) aus Apotheken. Die meisten nutzen die Creme – in diesem Fall Fenistil Hydrocort – wegen Juckreizes oder einer Hautrötung. Bei nur vier Probanden traten Allergien gegen einen Stoff aus der Salbe auf. Allen anderen half das Präparat gut.
Hydrokortisonsalben mit 0,25% dürfen maximal vier Wochen lang angewendet werden - bei Kindern unter 6 allerdings nur drei Wochen lang. Die Stellen, die behandelt werden, sollten nicht mehr als zehn Prozent des gesamten Körpers ausmachen.
Übrigens benutzen auch Menschen mit Schuppenflechte, die mit dem schwachen Kortison auskommen, diese Hydrokortison-Präparate.
Quellen:
- Pressegespräch der Dr. Wolff GmbH 28.03.2007
- Pharmazeutische Zeitung, 22.03.2007
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