Das Biologikum Taltz ist verbessert worden. Mit „Taltz citratfrei“ soll der brennende Schmerz beim Spritzen des Wirkstoffes erheblich abgemildert werden.
Beim bisher verwendeten Taltz mit dem Wirkstoff Ixekizumab tat es unangenehm weh, wenn der Wirkstoff ins Bauchfett eindrang. Patienten berichteten, dass es etwa drei Sekunden lang stark gebrannt hat. Jetzt sind die pharmazeutische Hilfsstoffe des Präparats verändert worden. In zwei klinischen Studien wurde verglichen, wie schmerzhalt Patienten das ursprüngliche und das veränderte Taltz empfanden. 61 Original-Taltz-Benutzer gaben auf einer Schmerzskala als kleinsten Mittelwert 25,2 an. Die 63 Anwender der neuen Taltz-Variante bewerteten dagegen den Einstichschmerz nur noch mit 3,2.
Als Ursache für das Brennen wurden pharmazeutische Hilfsstoffe gefunden, die typischerweise in Injektionspräparten enthalten sind: Citrat, das als „Puffer“ benutzt wird, um biochemische Reaktionen auf den Wirkstoff zu verzögern (z.B. Blutgerinnung). Und Natriumchlorid, das als Wirkverstärker (Tonisierung) eingesetzt wird. Im veränderten Präparat ist kein Citrat mehr enthalten. Außerdem wurde das Tonisierungsmittel ausgetauscht. Der Wirkstoff Ixekizumab ist nach wie vor der gleiche und wirkt auch ohne Citrat, „bioäquivaltent“ zur ursprünglichen Zusammensetzung. Das wurde in einer Studie festgestellt.
Unsere Meinung
Das ist eine gute Nachricht für alle von uns, die mit Taltz behandelt werden. Der Autor gehörte selbst jahrelang dazu. Jedes Mal habe ich mich vor dem Moment gefürchtet, wenn die Nadel ins Bauchfett eindrang. Das brannte für kurze Zeit höllisch. Der Schmerz war so heftig, dass ich mich stets überwinden musste, den Pen anzusetzen. Manchmal drückte ich mich einige Tage davor.
Als regelmäßiger Kongressbesucher habe ich viele Jahre Vertreter des Herstellers darauf angesprochen. Ihr Tipp: die Einstichstelle vorher mit Alkohol säubern. Das half aber nicht. Professor Kristian Reich hat Studien mit dem Präparat gemacht hat. Er kannte die Schwäche von Taltz, aber helfen konnte er auch nicht: „Da müssen Sie durch, wenn Sie mit diesem sehr gut wirksamen Produkt behandelt werden wollen!“
Was mir in der ganzen Zeit auffiel: Der Einstich-Schmerz war von Anfang an bekannt, d.h. schon bei den ersten klinischen Studien. Trotzdem habe ich auf Arzt-Vorträgen nie gehört, dass das als Problem benannt und nach der Ursache gefragt wurde. Bei meinen Gesprächen wurde nie angedeutet, dass der Hersteller daran forscht, es zu lösen. Natürlich dauert es ein paar Jahre, bis so etwas erforscht und neu zugelassen wird. Aber ich hätte mir gewünscht, dass man mit uns Taltz-Patienten das Problem offener und einfühlsamer anspricht.
Und bei Euch so?
Benutzt Ihr Taltz? Wie geht's Euch damit? Schreib's in die Kommentare oder tauscht in unserem Forum Eure Erfahrungen mit dem Medikament Taltz aus.
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