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  • Claudia Liebram
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    Claudia Liebram

    Rote-Hand-Brief wegen Nebenwirkungen von Fumaderm

    Im Sommer 2013 bekam es jeder Arzt landauf landab schriftlich: Beim Wirkstoff Dimethylfumarat (enthalten z.B. in Fumaderm) ist Vorsicht geboten – und zwar, wenn die Zahl der Lymphozyten extrem abnimmt.

    Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) verschickte damals einen Rote-Hand-Brief an alle Ärzte. Der heißt so, weil darauf eine rote Hand abgebildet ist, die den Arzt auf ernstere Probleme aufmerksam machen soll. Absender des Briefes ist die Firma Biogen-Idec, Hersteller von Fumaderm. Im Frühjahr 2013 war mehrfach über einige Fälle schwerer Nebenwirkungen berichtet worden.

    "Der Hersteller weist auf das Risiko opportunistischer Infektionen bei schwerer, anhaltender Lymphopenie hin", heißt es von der AkdÄ. Das bedeutet: Wenn die Lymphozyten-Zahl dauerhaft viel zu niedrig (unter 500/µl) ist, drohen Infektionen, verursacht durch Keime.

    Die Fachinformation für Ärzte – eine Art ausführlicher Beipackzettel – sollte danach aktualisiert werden. Darin sollte dann konkret beschrieben werden, was im Falle einer Lymphopenie unternommen werden kann.

    Wichtig ist, was in der Fachinformation zu lesen ist:

    • Vor der Behandlung ist das Blutbild (einschließlich Differentialblutbild sowie Blutplättchenzahl) zu kontrollieren:
    • Bei Werten außerhalb des Normbereiches darf keine Behandlung erfolgen.
    • Während der Behandlung sind regelmäßige Blutbildkontrollen durchzuführen (Leukozytenzahl und Differentialblutbild; in den ersten drei Monaten alle 14 Tage, danach bei unauffälligen Befunden monatlich).
    • Bei starker Abnahme der Leukozytenzahl – insbesondere bei Werten unter 3000/μl – oder anderen pathologischen Blutbildveränderungen ist die Behandlung sofort abzubrechen. Blutbildkontrollen sind dann bis zur Normalisierung nötig.

    Die AkdÄ fordert zudem alle Ärzte auf, ihr alle Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff mitzuteilen – auch, wenn es sich zunächst nur um einen Verdacht handelt. Diese Meldung kann auch online erfolgen.

    Das Fazit für alle Betroffenen, die Fumaderm einnehmen: Die regelmäßigen Laborkontrollen sollten ernst genommen werden - wie oben beschrieben anfangs alle 14 Tage, nach drei Monaten und wenn alles in Ordnung ist, nur noch einmal im Monat.


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    • Rote-Hand-Brief für Fumaderm: Montage: Psoriasis-Netz
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    Kommentare

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    Ich habe in den 80er-Jahren Fumaderm angewendet und die Reduktion der Lymphozyten hat für den Hausarzt unerklärliche Beschwerden verursacht, weil er nicht wusste, dass die Reduktion mit der Medikation zusammen hing. Dass aber die Lymphozytenzahl v o r der Behandlung überhöht war, davon spricht niemand. Allerdings war meine nie unter 500, und der Organismus hat sich dann auf einen Normalwert eingependelt. Also bitte Vorsicht mit Panikmache, aber Kontrolle ist natürlich immer besser als nur Vertrauen. Gute Besserung allen

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    Die "Grenze" von 500 Lymphozyten pro ul ist "schnell" unterschritten. Im Differentialblutbild wird jeweils der Anteil der Lymphozyten an den Leukozyten in Prozent angegeben (normal: 20 bis 50 %)

    Sinkt der Lymphozytenwert auf 10 %, so hat man bereits bei einem Wert von 5000 Leucozyten pro ul mit 500 Lymphozyten pro ul erreicht.

    Mit Lymphozytenwerten um 5 % und bei 6000 Leukozyten pro ul liege ich dann bei absolut 300 Lymphozyten pro ul.

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