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  • Claudia Liebram
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    Claudia Liebram

    Wie Eltern ihr Kind mit Psoriasis unterstützen können

    Schuppenflechte kann in jedem Alter auftreten – selbst schon bei Babys und Kleinkindern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind mit Psoriasis bestmöglich unterstützen.

    Für betroffene Kinder und ihre Familien bedeutet die Psoriasis oft eine große Belastung. Doch mit der richtigen Behandlung, Pflege und Unterstützung ist meist ein weitgehend normales Leben möglich.

    Ursachen und Auslöser der Psoriasis

    Die genauen Ursachen der Schuppenflechte sind noch nicht bis ins Detail geklärt. Klar ist aber, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das fehlgesteuerte Immunsystem zu einer stark beschleunigten Hauterneuerung führt. Dadurch kommt es zu den typischen entzündlichen, schuppenden Hautveränderungen.

    Außerdem weiß man, dass die Veranlagung zur Psoriasis vererbt wird. Kinder, in deren Familie die Erkrankung vorkommt, tragen also die entsprechenden Gene in sich. Dennoch bedeutet das nicht, dass die Schuppenflechte in jedem Fall ausbricht. Oft werden Generationen übersprungen und es ist völlig offen, in welchem Alter sich die Krankheit zeigt. Interessanterweise sind Mädchen etwas häufiger betroffen als Jungen.

    Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.

    Damit es zum Ausbruch der Psoriasis kommt, braucht es in der Regel noch zusätzliche Auslöser (Trigger). Dazu zählen:

    • Infektionen, vor allem im Hals-, Nasen-, Rachen- und Mandelbereich
    • Kariöse oder entzündete Zähne
    • Bestimmte Medikamente wie Antimalariamittel oder Betablocker
    • Hautreizende Substanzen wie Seifen, Dusch- und Badezusätze oder parfümierte Cremes
    • Zu enge, scheuernde oder einschnürende Kleidung und Schuhe
    • Schwerwiegende Erlebnisse wie Trennungen, Todesfälle oder Schocks
    • Anhaltender negativer Stress und psychische Belastungen

    Gerade bei Kindern werden Stresssituationen und seelische Probleme oft unterschätzt. Dabei können Gefühle, Erwartungen und Spannungen das Immunsystem durchaus beeinflussen. Allerdings können Kinder den Druck, unter dem sie stehen, häufig (noch) nicht richtig ausdrücken. Oder er wird von den Erwachsenen nicht immer ernst genommen.

    Psoriasis vorbeugen – was können Eltern tun?

    Auch wenn sich Psoriasis letztlich nicht verhindern lässt: Eltern, die wissen, dass ihr Kind erblich vorbelastet ist, können einiges tun, um das Risiko eines Krankheitsausbruchs zu verringern und mögliche Schübe abzumildern. Dazu gehört vor allem, bekannte Provokationsfaktoren möglichst zu meiden oder zumindest zu reduzieren:

    • Infektionen, besonders im HNO-Bereich, sollten frühzeitig und konsequent behandelt werden.
    • Auf gesunde Zähne ist zu achten.
    • Bei der Körperpflege von Kindern mit Psoriasis-Risiko gilt: Weniger ist mehr! Zu häufiges Baden oder Duschen mit aggressiven Reinigungsmitteln strapaziert die Haut und zerstört ihren natürlichen Schutzmantel. Wasser und einige Tropfen Öl genügen meist. Sanfte Pflegeprodukte ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sind zu bevorzugen.
    • Hautreizende, enge oder scheuernde Kleidung sollte vermieden werden. Naturfasern wie Baumwolle sind besser geeignet als Synthetik.
    • Eltern sollten ihr Kind vor schwerwiegenden Belastungen schützen und ihm ein möglichst stressfreies Aufwachsen ermöglichen. Dazu zählt auch, überzogene Leistungsanforderungen in Kita und Schule kritisch zu hinterfragen. Kinder brauchen Ruhepausen und Raum für freies Spiel. Entspannungstechniken wie Traumreisen oder Atemübungen können schon Kindergartenkinder erlernen.
    • Nicht zuletzt ist es wichtig, die Psyche des Kindes zu stärken und sein Selbstbewusstsein zu fördern. Dazu tragen Wertschätzung, Zuwendung und Geborgenheit in der Familie bei, aber auch Erfolgserlebnisse, sinnvolle Grenzen und ein liebevoller, konsequenter Erziehungsstil.

    Wenn die Psoriasis ausbricht: Umgang mit der Erkrankung

    Haben alle Vorsorgemaßnahmen nicht geholfen und die Schuppenflechte ist ausgebrochen, stehen Eltern oft hilflos und verzweifelt vor der Situation. Viele wollen sich damit nicht abfinden, dass die Hautkrankheit ihres Kindes chronisch ist und wahrscheinlich ein Leben lang immer mal wieder auftreten wird.

    Manche suchen die Schuld bei Ärzten, die angeblich nicht richtig behandeln. Sie wechseln von einem Mediziner zum anderen, probieren jede neue Therapie aus und hoffen jedes Mal, nun endlich den entscheidenden Durchbruch zu schaffen.

    Doch leider ist die Psoriasis nach heutigem Stand nicht heilbar. Selbstheilungen sind zwar möglich, aber die Ausnahme. Der erste und wichtigste Schritt ist deshalb, die Schuppenflechte als dauerhafte Begleiterin zu akzeptieren. Das fällt schwer und ist ein Prozess. Aber nur so können Eltern die Kraft entwickeln, die sie brauchen, um ihr Kind bestmöglich zu unterstützen - beim Umgang mit der Erkrankung und mit den Belastungen, die sie mit sich bringt.

    Einige Tipps und Anregungen:

    Unperfektsein akzeptieren: Versuchen Sie, einen möglichst entspannten Umgang mit der Erkrankung zu finden. Hektik und Stress übertragen sich auf das Kind und können Schübe verstärken. Atmen Sie durch, wenn die Lage schwierig ist. Akzeptieren Sie, dass nicht alles perfekt laufen kann.

    Kind einbeziehen: Beziehen Sie Ihr Kind altersgemäß in die Behandlung ein. Schon Kindergartenkinder können lernen, sich selbst einzucremen. Größere sollten zunehmend Verantwortung für die tägliche Pflege übernehmen. Das entlastet nicht nur, sondern stärkt auch ihr Selbstbewusstsein.

    Zeit einplanen: Planen Sie genügend Zeit für die Therapie ein, ohne Stress. Salben und Cremen lassen sich prima mit einer kleinen Massage verbinden. Vielleicht möchte Ihr Kind dabei Musik hören oder ein Hörspiel? Ältere bevorzugen es oft, sich zurückzuziehen. Hier sind Fingerspitzengefühl und Geduld gefragt.

    Berührungen nicht vermeiden: Hauterkrankungen führen oft dazu, dass Berührungen vermieden werden - von den Eltern wie vom Kind selbst. Dabei ist Hautkontakt so wichtig! Trauen Sie sich, Ihr Kind ganz bewusst zu streicheln und zu liebkosen, auch an befallenen Stellen. Das tut der Seele gut und stärkt das "Haut-Ich".

    Für Entspannung sorgen: Entspannung tut der ganzen Familie gut. Ob Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung - probieren Sie aus, was Ihnen guttut. Schon kleine Kinder können Atemübungen lernen und so Stress abbauen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

    Unterstützung suchen: Scheuen Sie sich nicht, Hilfe auch anzunehmen. Ob Psychologen, Selbsthilfegruppen oder eine Haushaltshilfe - nutzen Sie die Möglichkeiten, die es gibt. Tauschen Sie sich mit anderen betroffenen Familien aus, das kann sehr entlastend sein.

    Psyche stärken: Die Krankheit wird Ihr Kind psychisch belasten. Sie müssen sich darum kümmern, wie Sie es stark machen und ihm ein "gesundes" Selbstbewusstsein vermitteln können. Das ist leichter gesagt als getan. Auch dabei gilt: Holen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Sie damit nicht weiterkommen! Dazu gehört, dass Sie Ihrem Kind helfen, möglichst gelassen und "unaufgeregt" mit allem umzugehen. Schauen Sie nicht weg, sondern versuchen Sie heraus zu bekommen, was Ihr Kind gerade quält. Vielleicht kann man gemeinsam Lösungen finden.

    Selbstvertrauen stärken: Ihr Kind besteht nicht nur aus seiner Psoriasis. Die Krankheit darf nicht Mittelpunkt seines Lebens werden. Fördern Sie seine Fähigkeiten und Begabungen, damit es Selbstvertrauen entwickeln kann. Pflegen Sie Kontakte zu anderen Kindern. Leben Sie Aktivitäten mit Ihrem Kind aus, die es als angenehm empfindet. Wenn es etwas älter ist, können Sie anregen, dass Ihr Kind malt, modelliert, musiziert, tanzt, reitet oder andere Sportarten betreibt, bei denen es nicht sofort die gesamte Haut zeigen muss. Ehrgeiz kann Grübeln und Selbstzweifel überdecken. Verhindern Sie, dass sich Ihr Kind zurückzieht und isoliert.

    Mut machen: Immer wieder werden Sie Ihrem Kind Mut machen und es aufmuntern müssen: "Du wirst es schaffen! Siehst du, du kannst doch etwas. Da wirst du dich doch von deiner Hautkrankheit nicht abhalten lassen." Planen Sie in die nähere und weitere Zukunft. Setzen Sie mit Ihrem Kind Ziele, auf die es hinarbeiten und sich freuen kann. Für den Sport oder andere Hobbys, für gemeinsame Unternehmungen mit der Familie oder Freunden. Geben Sie dem kleinen Leben Ihres Kindes einen Sinn, den es versteht.

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    Nichts einreden lassen: Lassen Sie sich nicht noch zusätzlich unter Druck setzen von Theorien, die behaupten, dass jede Krankheit psychischen Ursachen habe: "Was stimmt mit dem Kind nicht, dass es Psoriasis bekommen hat?" Schuppenflechte ist keine Krankheit, die ursächlich aus psychischen Problemen entsteht, wie z.B. Bettnässen. Aber wer Psoriasis hat, leidet oft genug darunter und bekommt deshalb psychische Probleme. Es ist schwer genug, das Kind so stark zu machen, dass es die psychischen Belastungen durch die Krankheit selbstbewusst übersteht. Belasten Sie es nicht mit solchen, angeblich "ganzheitlichen" Therapien.

    Mobbing früh erkennen: Wenn das Kind mit anderen Kindern zusammen kommt, besteht meist die Gefahr, dass es wegen seiner sichtbaren Hautkrankheit gehänselt oder sogar ausgeschlossen wird. Der Mensch ekelt sich vor kranker Haut, vor allem in einer Gesellschaft, in der die makellose Haut als Maßstab gilt. Tagesmutter, Erzieher, Eltern der anderen Kinder sollten über die Krankheit Ihres Kindes aufgeklärt werden. In erster Linie darüber, dass sie nicht ansteckend ist. Aber auch darüber, dass Krankheiten "normal" sind und zum Leben gehören. Vor allem in unserer Gesellschaft, in der fast 40 % der Kinder unter Allergien, Heuschnupfen, Neurodermitis oder sogar Asthma leiden.

    Mit anderen Eltern sprechen: Nehmen Sie Kontakt auf zu anderen Eltern und tauschen Sie Ihre Erfahrungen aus bzw. geben Sie Tipps weiter. Es gibt in Deutschland nicht so sehr viele Familien mit psoriatischen Kindern. In den traditionellen Selbsthilfegruppen werden Sie betroffene Eltern ganz selten treffen. Deshalb sollten Sie unser Forum nutzen.

    Nicht zuletzt: Bewahren Sie sich eine positive Grundhaltung, so schwer das manchmal sein mag. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die gut laufen und die Fortschritte, auch wenn sie klein sind. Freuen Sie sich an den erscheinungsfreien Phasen, genießen Sie den Alltag. Mit Zuversicht und Lebensmut lässt sich vieles leichter meistern.

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    Tipps zum Weiterlesen

    Schuppenflechte bei Kindern
    (DocCheck, 03.01.2014)
    Im Fachportal für Ärzte, Apotheker und andere medizinische Berufe wird über neue Zahlen zur Psoriasis bei Kindern und über die Therapie berichtet.

    Kinder mit Psoriasis sind öfter fettsüchtig
    (Deutsches Ärzteblatt, 21.11.2011)
    Im Kindes- oder Jugendalter ist neben einer Psoriasis häufig auch eine auffallende Adipositas (Fettsucht) im Spiel - je schwerer die Schuppenflechte, desto mehr. Kaum zu glauben: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Psoriasis hat sich seit den 70-er Jahren verdoppelt.

    Schon Kinder mit Psoriasis haben oft weitere Erkrankungen
    (Ärzte Zeitung, 18.02.2009)
    Auch bei Kindern bestehen bereits in der frühen Phase einer Psoriasis häufig die typischen Komorbiditäten wie Übergewicht, kardiovaskuläre Komplikationen, Diabetes mellitus, Morbus Crohn oder Fettstoffwechselstörungen.

    Hautpflege für Kinder sollte kein Erdnussöl enthalten
    (BfR, 10.10.2008)
    Erdnussöl wird auch in Kosmetika wie Gesichtscremes oder Badeölen wegen seiner weichmachenden Wirkung eingesetzt. Erdnussöl in Kosmetika stellt aus Sicht des BfR generell eine mögliche Gefahr für Erdnussallergiker dar.


    Über die Autorin

    Claudia Liebram ist Journalistin in Berlin. Ihre Psoriasis begann, als sie drei Jahre alt war. Sie absolvierte den Masterstudiengang "Consumer Health Care" an der Berliner Charité.

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    Allen Taylor / Unsplash

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    Ein "Zytokinsturm" durch Vireninfekte, schreibe ich meine Pso zu. Allerdings weiß ich nicht, ob ich vor über 45J noch ein Antibiotikum (Penicillin, Ampicillin) genommen hatte. Spätere Penicillin-, Ampicillin-Gaben hatten keinen negativen Einfluss auf meine Pso als Erwachsene.

    Ab etwa 1982 hatte ich (auch bei den Kindern) bei Ampicillin-Medikation immer das Originalprodukt gewählt, da nicht alle Nachahmerprodukte den Wirkstoff genug aufgereinigt hatten, sodass mit Exanthemen als Nebenwirkung (auf Nebenprodukte/"Verunreinigungen") gerechnet werden musste.

    Und ich hatte mir persönlich vorgestellt, dass aus einem Exanthem als Hautreizung sich auch eine Pso weiter entwickeln könnte.

    Bei den Kleinkindern hatte meine Hautärztin empfohlen als Prophylaxe alle von mir auch tolerierten Gegenstände, Reinigungs- und Pflege- und Nahrungsmittel zu verwenden. Das Stillen der Säuglinge war für mich auch u.a. als Vorbeugung der Pso und Neurodermitis wichtig. Die unterschiedliche Länge des Stillens (1-3Jahre) hatte keinen Einfluss auf die Krankheitsintensität bei den Kindern.

    Alle drei sind mit Neurodermitis und Pso vorbelastet. Ganz selten hat mal Eins eine vorübergehende nicht diagnostizierte kleine unbedeutende Entzündungsstelle an der Haut (Beginn ab etwa 9-20 Jahren) - und alle haben meine Pflegecreme zur Hand.

    Bei den Kindern sind außer der familiären Belastung bisher keine Auslöser bekannt.

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