Bei chronischem Juckreiz auch bei Schuppenflechte kann eine Creme mit Capsaicinoiden helfen. Diese Naturstoffe kommen in Cayennepfeffer und anderen Paprika-Arten vor. Das Problem: Es gibt derzeit keine fertige Creme oder ein anderes Produkt mit Capsaicinoiden. Aber: Apotheker können sie anmischen. Für die Behandlung des Juckreizes bei Schuppenflechte ist eine Konzentration von 0,025 bis 0,05 Prozent ausreichend.
Bei der Mischung kommt es jedoch nicht nur auf den wichtigsten Inhaltsstoff an, sondern auch auf das "Drumherum" - auf die Hilfsstoffe und die Art der Zubereitung.
Weil nicht jeder Apotheker immer alle Rezepturen im Schlaf dahersagen können muss, hat die Kommission "Neues Rezeptur Formularium" (NRF) für besagte Creme mit Capsaicinoiden einen Rezepturhinweis zusammengestellt.
Das ist bei Capsaicin-Creme wichtig zu wissen
Wer jetzt in die nächste Apotheke laufen will, sollte vorher wissen:
- Die Therapie muss langsam "eingeschlichen" werden, denn in den ersten Tagen kann als Nebenwirkung ein Brennen oder Jucken auftreten.
- Die Wirkung setzt erst nach einigen Tagen ein. Deshalb sollte die Creme mindestens sechs Wochen lang angewendet werden.
- Die Creme sollte mehrmals täglich aufgetragen werden - drei- bis sechsmal.
- Die Creme sollte regelmäßig angewendet werden.
- Die Creme sollte nicht zu großflächig angewendet werden.
- Die Creme sollte nicht im Sommer angewendet werden.
- Es sollte keinen Augenkontakt geben.
- Die Creme kann abfärben.
Nebeneffekt: Die Creme kann auch gegen Schmerzen - also nach einer Herpesinfektion oder bei rheumatischen Erkrankungen - eingesetzt werden.
Dem Apotheker helfen sicherlich diese Hinweise seiner Kollegen. Aufmerksame Kunden nehmen vielleicht einen Ausdruck dem Apotheker mit, damit er nicht lange suchen muss.
Für die Anwendung der Capsaicinoide bei Schuppenflechte gibt es derzeit keine Studien mit einer Kontrollgruppe. Professorin Sonja Ständer, Leiterin der Juckreiz-Sprechstunde an der Uniklinik Münster, hat allerdings auch Psoriasis-Patienten mit entsprechenden Cremes behandelt und berichtet davon, dass sich sowohl die Psoriasis-Stellen als auch der Juckreiz besserten.
Bei anhaltendem Juckreiz ist übrigens ein Besuch beim Hautarzt immer besser, als im stillen Kämmerlein jeden "Geheimtipp" oder allzu viele Produkte auszuprobieren.
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