Menschen mit Schuppenflechte haben mehr Leptin im Blut als andere. Das haben Forscher in einer Studie herausgefunden. Einmal mehr kommen Wissenschaftler zum Schluss: Schon das Abnehmen kann eine Schuppenflechte bessern.
Leptin ist ein Hormon. Es überträgt eigentlich ein Sättigungs- oder eben ein Hungersignal und spielt überhaupt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Menschen. Leptin beeinflusst aber auch eine Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz.
"Zusammenhänge zwischen Schuppenflechte, Fettsucht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und dem metabolischen Syndrom sind bereits bekannt", so die Autoren. Der dahinter liegende Mechanismus sei komplex, klar aber sei: Die "Fettsucht der Psoriasis" scheint eine Verbindung zu Herzerkrankungen, zu Diabetes mellitus, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Bluthochdruck und Herzinfarkt zu haben.
Mehr Leptin, mehr Adipositas
Die Forscher hatten die Werte von 77 Patienten mit und 81 ohne Schuppenflechte verglichen. Zwei Jahre lang sammelten sie die Daten und Blutwerte der Teilnehmen. Das Blut wurde daraufhin untersucht, wie viel Leptin darin enthalten war.
Die Patienten mit Schuppenflechte waren öfter fettsüchtig, hatten öfter Bluthochdruck und entwickelten hohe Blutzuckerwerte. Hohe Leptin-Werte wurden öfter in Frauen mit Schuppenflechte gefunden, außerdem bei den übergewichtigen Patienten.
"Alles in allem war die Psoriasis deutlich verbunden in unserer Studie mit einem hohen Leptin-Level", schreiben die Autoren. Zudem ist der hohe Leptin-Wert bei der Psoriasis verbunden mit einem erhöhten Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln."
Der hohe Leptin-Wert kommt dabei nicht unbedingt nur vom Fettgewebe, sondern auch von der fortwährenden Entzündung, die Teil der Schuppenflechte ist. Und besagtes Leptin kann wiederum das Risiko steigern, übergewichtig zu werden, an einem metabolischen Syndrom oder eine Diabetes zu erkranken.
"Eine Gewichtsreduktion führt zu einer deutlichen Verringerung des Leptin-Levels und erhöht die Insulin-Sensitivität", so die Forscher. Ihr Fazit: "Gewichtsreduktion kann künftig Teil einer generellen Behandlung der Psoriasis werden, besondern bei fettsüchtigen Patienten."
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Quellen:
- "Psoriasis Independently Associated With Hyperleptinemia Contributing to Metabolic Syndrome" in: "Archives of Dermatology" 12/2008; von Yi-Ju Chen (und Kollegen) vom Taihung Veterans General Hospital und der National Chung Hsing Universität
- Wikipedia
- DocCheck Flexikon
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