Einmal im Jahr gibt es für Hautärzte eine Woche, in der sie so viel Wissen in ihrem Fachgebiet tanken können wie kaum sonst. In diesem Jahr war das die Fortbildungswoche in München. Das Psoriasis-Netz war zu Gast. Lesen Sie hier Neues und Bewährtes rund um die Schuppenflechte.
Beobachtungen
- Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse über die Schuppenflechte – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Pharmafirmen sehr viel Geld in ihre Erforschung stecken.
- Einige Referenten meinten, dass für (viele) Psoriatiker das Zeitalter der „Erscheinungsfreiheit“ begonnen haben könnte. Das jedenfalls ließen die Studienergebnisse des neuen Biologikums mit dem Wirkstoff Secukinumab erwarten.
- Verstärkt hat sich die Ansicht, Psoriatiker nicht nur solange zu behandeln, bis ihr aktueller Schub abgeheilt ist („Intervall-Therapie“). Stattdessen wird jetzt auch für äußerlich wirkende („topische“) Stoffe propagiert, sie dauerhaft einzusetzen („Langzeit-Therapie“).
- Als Neuigkeit wurde eine Lösung vorgestellt, mit der Haut- und Kopfhaut-Plaques nicht durch chemisch wirkende Stoffe gelöst werden, sondern durch rein physikalische Mechanismen („Caramba für die Schuppen“).
- Bei den Psychologen fiel uns auf, dass ganz selbstverständlich von typischen Charaktereigenschaften von Psoriatikern bzw. von Neurodermitikern gesprochen wurde. Deutet sich hier eine Renaissance der Theorie aus den 80-er Jahren an, dass jeder Krankheit typische Charaktereigenschaften zugeordnet werden können?
- Wie immer, gab es am Rande viele für Patienten interessante Hinweise, zum Beispiel auf ein Schrittzähler-Portal für Psoriatiker. Dazu am Ende mehr.
Innerliche Therapien
Biologika
- Das Biologikum Secukinumab wurde als „Psoriasis Therapie 3.0“ (Professor Stefan Beissert) und als „Einstieg in die praktische Erscheinungsfreiheit“ (Professor Thomas Luger) vorgestellt. Der Interleukin-Blocker wirkt besonders schnell und erreicht nach drei Monaten bei über der Hälfte der Patienten eine 90-prozentige Abheilung, bei einem Viertel sogar eine 100-prozentige. Diese Werte ändern sich auch nach einem Jahr kaum.
- Wird die Therapie mit Secukinumab beendet, verschlechterte sich die Haut erst nach einem halben Jahr um 20 Prozent. Wird das Biologikum nach einer Unterbrechung erneut gegeben, lässt die Wirkung nicht nach, weil kaum Antikörper gebildet werden. Mögliche Nebenwirkungen sind vor allem Infekte (wie bei allen Biologika, wenn auch deutlich weniger) und Kopfschmerzen.
- Secukinumab steht kurz vor der Zulassung für die Plaque-Psoriasis. Das Präparat ist nicht explizit für die Psoriasis vulgaris an Händen und Füßen, an den Nägeln und in der pustolösen Ausprägung zugelassen – doch der Hersteller Novartis hat bereits jetzt, vor der Zulassung, zu diesen einzelnen Themen eigene Studien durchführen lassen. Er nennt noch keinen Handelsnamen.
Methotrexat (MTX)
- MTX wirkt gespritzt (Injektion, Pen) deutlich besser als in Tablettenform. Während andere innerlichen Psoriasis-Medikamente nach 12 Wochen ihre volle Wirkung zeigen, dauert es bei MTX 24 Wochen.
- Zu MTX muss unbedingt Folsäure eingenommen werden, um langfristig die Leber-Verträglichkeit zu gewährleisten. Sonst, so Professor Markus Braun-Falco, bestände das Risiko eines (tödlichen) Leberversagens. Professor Diamant Thaci verwies darauf, dass die Folsäure-Tablette 24 Stunden nach dem MTX eingenommen werden müsse. Das heißt nicht, „irgendwann am nächsten Tag“. Man könne sie aber später, d.h. am übernächsten Tag einnehmen.
- Eine Leber-Biopsie wird nicht mehr gemacht, weil die Ergebnisse nicht zuverlässig waren.
- Professor Thaci bestätigte, dass kein erhöhtes Missbildungs-Risiko bestünde, wenn ein Mann unter laufender MTX-Therapie ein Kind gezeugt hat. Das sei absolut kein Abtreibungsgrund. Frauen dagegen müssen unbedingt verhüten und drei Monate vor der Zeugung mit MTX aussetzen; besser, so Thaci, seien sechs Monate.
- Generell empfiehlt er, MTX dauerhaft als Langzeit-Therapie einzusetzen – wenn es gut wirkt und vertragen wird. Wenn MTX abgesetzt wird, verschlechtere sich die Psoriasis nach zwei bis sechs Monaten.
- MTX wird mit anderen Psoriasis-Therapien und -Medikamenten kombiniert, um deren Wirkung zu verbessern.
Äußerliche Therapien
Glukokortikoide (Kortison)
Es gibt kein Präparat, so Professor Peter Elsner, das bei längerer Anwendung die Haut überhaupt nicht verdünnt („Atrophie“). Aber die vierte Generation der Glukokortikoide (beispielsweise der Wirkstoff Methylprednisolonaceponat) mache das deutlich geringer, würde besser von der Haut aufgenommen werden und wirke schneller. Wenn die äußerliche Kortisonbehandlung abgesetzt wird, geht auch die Atrophie zurück.
Wer sich genauer informieren will: DDG-Leitlinie: "Topische Dermatotherapie mit Glukokortikoiden“
Vitamin-D3-Analoga
PD Dr. Thomas Rosenbach plädierte dafür, die Kombination von Calcipotriol mit Betamethason (Daivobet) nicht nur akut einzusetzen und dann aufzuhören, wenn der Patient erscheinungsfrei ist. Stattdessen rät er danach zu einer Erhaltungs-Anwendung an festen Tagen (z.B. sonnabends und sonntags). Bei einem nächsten Schub könne dann mit geringer dosierem Kortison behandelt werden. Trotz dauerhafter Anwendung würden keine typischen Kortison-Nebenwirkungen auftreten. Das habe ein 52-Wochen-Vergleich mit Placebo ergeben. Calcipotriol, so Rosenbach, arbeite den typischen Nebenwirkungen des Kortison wie der Hautverdünnung entgegen.
Rosenbach rät davon ab, die Kombination nach ersten Abheilungen durch reines Calcipotriol (Daivonex®) zu ersetzen. Das sei lange nicht so wirksam.
Rezepturen
- Mehrere Referenten wiesen darauf hin, dass die in der Apotheke hergestellten Rezepturen meist deutlich billiger sind, als Fertigpräparate – oft auch in kleineren Mengen. Damit würde nicht nur das Budget des Arztes weniger belastet werden. Es sei auch möglich, so Professor Wolfgang Gehring, den Patienten ausprobieren zu lassen, ob er Creme, Salbe, Lotion oder Gel bevorzuge. Dr. Petra Staubach wies darauf hin, dass das vom Markt genommene Teer-Shampoo Tarmed weiterhin als Rezeptur verschrieben werden darf.
- Beide Referenten appellierten an die Hautärzte, möglichst Magistralrezepturen zu verschreiben. Das sind Standard-Mischungen, deren Funktion und Wirkung bekannt sind und oft den Fertig-Arzneimitteln entsprechen.
- Staubach schätzt eine Chloral-Hydrat Rezepturcreme als „tolle Option“ gegen Juckreiz im Alter.
Lichttherapien
- Dr. Kamran Ghoreschi verwies darauf, dass in einer Studie die Bestrahlung mit UVB Schmalband (311 nm) den innerlichen Wirkstoffen (MTX, Humira®, Enbrel® und Stelara®) nicht unterlegen war. Sie sei eine echte Alternative. Nur wirke das UV-Licht eben nicht auf die Gelenke. Es gebe nur wenig Studien, ob UVB-Schmalband Hauttumore verursacht. Alle würden das verneinen.
- Ghoreschi verwies darauf, dass PUVA in Kombination mit anderen Mitteln hochwirksam sein könne. Aber Licht neutralisiere die Wirkung von Vitamin-D3-Analoga. Die müssten deshalb zwei Stunden vor oder nach einer Licht-Therapie aufgetragen werden.
- Hinlänglich bekannt sei, dass während einer PUVA-Therapie kein Ciclosporin eingenommen werden darf. Dadurch würde das Hauttumor-Risiko um das 100- bis 1000-Fache steigen.
- Bade-PUVA habe den Vorteil, dass die Lichtsensibilität durch das Psoralen nach 30 bis 60 Minuten nachlässt, während sie bei der oralen Behandlung länger anhält und man sich vor Sonne schützen müsse.
- Patienten müssten darüber aufgeklärt werden, dem Arzt mitzuteilen, welche pflanzlichen (meist rezeptfreien) Arzneimittel sie nehmen. Viele Pflanzen könnten die Lichtempfindlichkeit erhöhen.
- Prof. Steffen Emmert erinnerte an die Leitlinien „Empfehlungen zur UV-Photo-Therapie und Photo-Chemo-Therapie“. Ausdrücklich wies er darauf hin, dass Anti-Oxidantien nicht gegen Hautkrebs wirken!
Psychodermatologie
- Immer mehr junge Hautpatienten, so Professor Wolfgang Harth, kämen mit mit psychischen Störungen in die Praxis. Kinder mit Juckreiz seien bisher relativ selten gewesen. Belastungen wie Leistungsdruck, Schönheitsansprüche, Wut oder Unruhe würden sich über die Haut äußern.
- Eine von den vielen Entspannungs-Methoden sollte jeder Hautpatient beherrschen. Aber, so Harth, gerade Psoriatiker kämen meist nach einigen Sitzungen nicht mehr.
- Er empfindet Psoriasis-Patienten als depressiver und verzweifelter, mit größerer Neigung zum Alkohol als z.B. Neurodermitiker.
- Professor Uwe Gieler erklärte, Psoriatiker mit Juckreiz würden eher zu Depression, Alkoholsucht, Sozial-Phobie (meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte) und Selbstmordgedanken neigen.
- Dr. Eva Peters meinte, Neurodermitiker seien aggressiver, angespannter und erregbarer als andere Hautpatienten.
- Bei einer Befragung von fast 4000 Haut-Patienten stellte sich heraus, dass sie gegenüber Nicht-Hautkranken doppelt so häufig von psychischen Erkrankungen (Depressionen, Ängste, Selbstmordversuche) betroffen sind. Patienten-Schulungen dagegen würden nicht nur den Hautzustand und den Schweregrad verbessern, sondern auch die Lebensqualität erhöhen.
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Die Psychotherapeutin Dr. Judith A. Bahmer hat eine Arbeit über Psoriatiker geschrieben. Darin kommt sie zu dem Ergebnis, dass es Psoriasis Patienten an positiven Affekten mangele, d.h. sie sich nicht freuen könnten. Ziele, die sie sich selbst setzen, würden nicht zu ihren unbewussten Bedürfnissen passen. Bahmer spricht von einer „erlernten Hilflosigkeit“ der Psoriatiker. Nach Stress seien sie nur noch schlecht zu motivieren, ein Vorhaben erneut anzufangen. Das alles, so die Psychotherapeutin, führe dazu, dass sie sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen würden.
Vermischtes
Psoriasis arthritis
Professor Frank Behrens berichtete über einen Test, bei dem die gleichen Patienten einem Dermatologen und einem Rheumatologen vorgestellt wurden. Der Hautarzt diagnostizierte bei 3 Prozent eine Gelenkbeteiligung, der Rheumatologe dagegen bei 20 Prozent.
Hinweise, dass eine Psoriasis arthritis vorliegen könne, seien vor allem die Nagelbeteiligung, Psoriasis in der Analfalte, auf der Kopfhaut, am Haaransatz oder im Gesicht. Eher keine Gelenkbeteiligung sei bei Patienten zu vermuten, die eine pünktchenförmige Psoriasis (Psoriasis guttata) hätten oder an Händen und Füßen (Psoriasis vulgaris palmoplantaris) betroffen seien. Das gelte nicht für die pustulöse Form an Händen und Füßen.
Je später der Patient mit einer Psoriasis arthritis zum Arzt gehe, desto geringer ist die Chance, die Krankheit gut behandeln zu können.
Fettleibigkeit (Adipositas)
Problematisch sei, so Professor Rolf-Markus Szeimies, dass in Deutschland die Zahl der Fettsüchtigen ständig steigt, auch bei Kindern. Schon jetzt seien 13,6 % der Männer, 12,3 % der Frauen fettleibig. Der Schweregrad einer Psoriasis Arthritis stehe im direkten Verhältnis zum Body Mass Index. Durch Abnehmen konnte eine deutliche PASI-Reduktion festgestellt werden.
Professor Markus Braun-Falco wies darauf hin, das dicke Patienten sich unter den Falten nur schwer mit Kortison-Cremes behandeln könnten, weil Falte auf Falte liege.
Juckreiz (Pruritus)
Ein Medikament (z.B. hochdosiertes Anti-Histaminikum) gegen Juckreiz muss spätestens nach zehn Tagen wirken, so Professor Marcus Maurer. Was bis dahin nicht anschlägt, wirke auch danach nicht.
Zahlen
Professor Michael Sticherling stellte in seinem Vortrag einige Mythen und Fakten zur Psoriasis klar: Es stimme nicht, dass immer mehr Menschen an Psoriasis erkranken. Der Anteil in der Bevölkerung liege konstant bei 2,5 Prozent (Prof. Augustin spricht von 2,1 Prozent). Auch bei Kindern gebe es nicht mehr Psoriasis-Fälle. Richtig sei, dass in der Öffentlichkeit mehr über Psoriasis informiert werden würde.
Für ein Drittel der Patienten sei Psoriasis eine schwere Krankheit, weil sie mittelschwer (moderat) bzw. schwer betroffen seien. 2/3 der Patienten dagegen hätten lediglich eine leichte Form der Psoriasis. Andererseits hätten 2/3 aller Psoriatiker ihr Leben lang mehr oder weniger häufig Schübe und nur 1/3 selten.
Richtig sei ebenfalls, dass viele Menschen mit Psoriasis zu dick seien. Je nach Untersuchung hätten sie ein 2- bis 6-faches Risiko für Adipositas. Ebenso stimme es, dass Psoriatiker mehr Begleiterkrankungen hätten als Gesunde: Psoriasis arthritis, metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Nikotin- und Alkoholsucht, Depressionen.
Neue Produkte
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Es gibt seit Juli 2014 ein neues Produkt, mit dem hartnäckige Schuppen gelöst werden können, um danach mit einem Wirkstoff oder einer Lichttherapie die Psoriasis zu behandeln: Loyon ist eine Mischung des medizinischen Silikonöls Dimeticon mit einem Mittel, das die Haut weich und geschmeidig macht (Emolliens). Das heißt Cetiol® CC. Im Unterschied zu bisherigen Mitteln werden die Schuppen rein physikalisch gelöst. Professor Ulrich Hennge bezeichnet es als „Caramba für die Schuppen“, weil es sich, wie Caramba-Öl ausbreitet (Spreitverhalten) und in die Plaques eindringt (Kriecheigenschaft). Rein physikalisch wird der Zusammenhalt der Schuppen, ihre Oberflächen-Spannung, zerstört und sie zerfallen in Einzelteile. Das Präparat wirkt nicht pharmakologisch.
Das Mittel wirke sehr schnell, so Professor Matthias Augustin, bleibe nicht in den Haaren hängen, es gäbe keine Unverträglichkeiten und es sei gut geeignet für Kinder und Schwangere, für die Salicylsäure nicht in Frage käme.
- Zur Behandlung der juckenden und schuppenden Kopfhaut mit Mahonia aquifolium kann das Kosmetikum Belixos Liquid angewendet werden. Hautcremes mit dem gleichen Wirkstoff werden schon seit vielen Jahren bei leichter Psoriasis eingesetzt. Das Präparat für die Kopfhaut soll durch eine spezielle Emulsion („Bio-Colloid“) schnell und tief einziehen, ohne zu verlaufen.
- Für den gesamten Körper ist das Medizinprodukt ISO-Urea MD Baume Psoriasis gedacht. Harnstoff (Urea) soll Schuppen lösen und erschweren, dass sich neue bilden. Ein speziell entwickeltes synthetisches Ceramid (Procerad®) repariert die gestörte Hautbarriere und wirkt gegen Entzündungen. Dieses Produkt wurde im Psoriasis-Netz den Nutzern zum Testen angeboten.
- Ebenfalls gegen harnäckige Psoriasis-Plaques auf dem Kopf oder am Körper wirkt die Nodé K Emulsion, mit Salicyl- und Glykol-Säure sowie Karitébutter (auch bekannt als Sheabutter).
- Eine „Anti-Juckreiz“-Maske aus Bioprodukten wie Papaya, Hafer, Kokosöl, Grüntee und Niemblätter für Gesicht und Körper wird unter dem Namen CariCare (früher Caricol-derma) angeboten.
- Bestrahlungskabinen beim Hautarzt sind bisher immer für den ganzen Körper gedacht. Neu ist die Möglichkeit, mit Rollos von unten und oben nur einen Teil des Körpers zu bestrahlen, wie z.B. beim dermalight 2000. Damit werden nur die Teile mit UV-Licht bestrahlt, die wirklich betroffen sind. Nichts für Patienten, die streifenlos gebräunt sein wollen 😉
Bewegung im Alltag
Professor Peter Schwarz kündigte ein „neues Medikament“ an, um das Herzinfarkt-Risiko und den Blutzucker zu senken, das Risiko auf viele moderne chronische Krankheiten zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Das "Medikament" seien 10.000 bis 13.000 Schritte pro Tag. Eigentlich, so Schwarz, sind wir am Tag von 24 Stunden nur 20 Minuten aktiv in Bewegung. Sport sei etwas für Menschen, die sich sonst wenig bewegen. Entscheidend für die Gesundheit bzw. die Prävention aber seien die Alltags-Bewegungen: beim Telefonieren herumlaufen, Rolltreppen und Lifts ignorieren usw. Er wies auf das Schrittzähler-Portal Pso-Fit® der Pharmafirma Leo hin. Wer sich dort aktiv beteilige, wäre eher motiviert, sich dauerhaft mehr zu bewegen.
Düfte
Ein noch wenig erforschtes Gebiet sind die Riechrezeptoren, die es nicht nur in der Nase gibt, sondern z.B. auch in Spermien, der Prostata, dem Gehirn und der Haut. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Professor Hanns Hatt („Das Maiglöckchen-Phänomen“). Wird der Veilchenduft-Rezeptor in Prostatazellen aktiviert, so Hatt, reduziere das die Teilungsrate von Tumorzellen und stoppe ihr Wachstum. Der Sandelholz-Rezeptor in Hautzellen dagegen steigere die Zellteilung und erhöhe die Wundheilung. Für die Hemmung der Zellteilung gebe es ebenfalls Riechrezeptoren. Die müssten in Zukunft mehr erforscht werden.
Unvergesslich sein Hinweis auf die Entdeckungen des Neurologen Alan Hirsch (Chicago): Füllige Frauen erscheinen (nur) für Männer rund sechs Kilo leichter, wenn sie Parfums mit einer Blumen-/ Gewürzduft-Mischung benutzen. Darüber hinaus hat Hirsch festgestellt, dass Frauen, die nach rosa Grapefruit-Saft riechen, auf Männer bis zu sechs Jahren jünger wirkten.
Siehe auch „Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt“.
Zum Schluss ein Dank
Auch diesmal durften wir als Patientenvertreter kostenlos am Fortbildungskongress der deutschsprachigen Hautärzte teilnehmen. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle auch einmal öffentlich bei Professor Thomas Ruzicka, der unser Engagement auf diese Weise seit vielen Jahren unterstützt.
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