Charakteristisch für die Psoriasis arthritis sind Finger und Zehen, die wie eine Wurst aussehen, also wurstförmig sind. Das kommt von den Entzündungen aller Gelenke eines Finger oder einer Zehe. Dass dabei oft auch Schmerzen im Spiel sind, muss man kaum noch erwähnen, oder?
Typisch sind auch Veränderungen an den Fingernägeln oder den Fußnägeln. Viele Patienten haben Vertiefungen in den Nägeln, sogenannte Tüpfelnägel. Sie sind so groß wie der Kopf einer Stecknadel. Ein weiteres Anzeichen sind gelblich verfärbte "Ölnägel". In manchen Fällen kommt es zu Entzündungen des Auges. Die Symptome dabei ähneln einer Konjunktivitis.
Anhand der unterschiedlichen Lokalisation der betroffenen Gelenke unterscheidet man in der Regel fünf verschiedene Formen der Psoriasis arthritis:
Symmetrische Polyarthritis
Diese häufigste Form der Psoriasis arthritis tritt bei etwa der Hälfte der Patienten auf. Ähnlich dem klinischen Bild einer rheumatoiden Arthritis können alle körperfernen Gelenke (Hände, Füße) auf beiden Seiten des Körpers symmetrisch betroffen sein. Die Abgrenzung zur rheumatoiden Arthritis ist anhand des Befallmusters der Beteiligung der kleinen Gelenke der Hand möglich. Bei Patienten mit zeitgleich auftretender Psoriasis ist die Hautsymptomatik meistens schwerwiegend.
Asymmetrische oligoartikuläre Arthritis
Etwa 35 Prozent der Psoriasis-arthritis-Patienten entwickeln eine asymmetrische Symptomatik, mit Befall einer geringeren Anzahl von Gelenken (Oligoarthritis). Bei dieser Form sind meistens ein bis drei, maximal jedoch fünf Gelenke (z.B. Knie, Hüfte, Knöchel oder Handgelenk) von den entzündlichen Veränderungen betroffen. Die Erkrankung beginnt zumeist in den Händen und Füßen mit der Ausbildung einer Entzündung und Schwellung der Finger ("Wurstfinger").
Distal interphalangeal dominante Arthritis
Diese Form tritt bei fünf Prozent der Patienten mit Psoriasis arthritis auf und betrifft primär Männer. Wegen der hauptsächlichen Beteiligung der Fingerendgelenke wird diese Form häufig mit Arthrose verwechselt. Die Abgrenzung von der Arthrose ist unter Umständen durch das Auftreten von Nagelveränderungen möglich.
Spondylitis
5 Prozent der Psoriasis-arthritis-Patienten – in der Regel Männer – entwickeln eine Symptomatik, bei der die Beteiligung der Wirbelsäule (Spondylitis) im Vordergrund steht. Die Spondylitis ist charakterisiert durch entzündliche Veränderungen und Steifigkeit der Rückenwirbel, insbesondere im Nacken und dem unteren Rücken. Im Unterschied zu den Wirbelsäulen-Entzündungen beim Morbus Bechterew (Ankylosierende Spondylitis) folgt die Wirbelbeteiligung einem asymmetrischen Befallsmuster. Ähnlich wie beim M. Bechterew kann die Spondylitis bei der PsA zur Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule führen.
Arthritis mutilans
Diese seltenste Form der Psoriasis arthritis tritt bei weniger als 5 Prozent der Patienten auf und ist mit schwerwiegenden deformierenden, gelenkzerstörenden Veränderungen verbunden, die schließlich zur Auflösung des Knochens und zur Zerstörung der Gelenke führen. Dies betrifft in erster Linie die kleinen Gelenke der Hände und der Füße. Röntgenologisch spricht man von Teleskopfingern oder Pencil-in-cup-Deformationen. Die Arthritis mutilans kann innerhalb von Monaten oder auch Jahren fortschreiten, wobei die aktiven Schübe und schubfreien Phasen häufig mit der Krankheitsaktivität der Hautsymptomatik einhergehen.
Wie für die Psoriasis ist auch für die Psoriasis arthritis ein schubweiser Verlauf typisch. Ein Schub kann dabei nur wenige Tage, aber auch Monate oder gar Jahre andauern. Gleiches gilt für die Abstände zwischen zwei Schüben.
Mehr über Psoriasis arthritis
- Du findest bei uns auch weitere Fakten über die Gelenk-Schuppenflechte.
- Andere Betroffene mit Psoriasis arthritis sind in unserer Community unterwegs.
- Wir haben auch Bilder von der Psoriasis arthritis.
Quellen:
• Pressematerial der Firma Abbott anlässlich einer Pressekonferenz bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, September 2005
• Buch "Evidenz-basierte Therapie der Psoriasis - Schwerpunkt Biologics"
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