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    Im Psoriasis-Lexikon erklären wir Begriffe rund um die Schuppenflechte und Psoriasis arthritis. Hier sind Begriffe, die mit I beginnen. 

    ICD-Schlüssel

    Auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Überweisungen steht oft nicht mehr die Diagnose, sondern eine Kombination von Buchstaben und Zahlen, z.B L40.9.G. Das ist der so genannte ICD-Schlüssel.

    „ICD“ ist die Abkürzung für „International Classification of Diseases“ („Internationale Klassifikation von Krankheiten“). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwaltet dieses Verschlüsselungssystem. Es gibt zusätzlich eine ICD-10-GM (German Modification), also ein auf deutsche Verhältnisse angepasster Code.

    Ärzte und Krankenhäuser sind verpflichtet, ihre Diagnose nach ICD zu verschlüsseln, wenn sie ihre Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen wollen (§ 295 + § 301 Sozialgesetzbuch V).

    Auf der Internetseite Medcode Internetadresse kann man den ICD-Schlüssel eingeben und erfahren, um welche Diagnose es sich dabei handelt. L40.9.G zum Beispiel steht ganz allgemein für „Psoriasis“.

    Ichthyosis vulgaris

    Ichthyosis vulgaris ist der Fachbegriff für die Fischschuppenkrankheit. Die ist angeboren und ein Problem in der Oberhaut: Dort – konkreter: in der Hornschicht – gibt es eine Störung der Verhornung. Zugleich werden weniger Talg und Schweiß produziert. So wird die Haut trockener und trockener. Dicke Hornschuppen und -platten bilden sich. Weil die Haut dann weniger flexibel ist, reißt die Haut mancherorts tief ein – so genannte Rhagaden entstehen.

    IFPA

    IFPA ist die Abkürzung für International Federation of Psoriasis Associations. Es handelt sich um einen Dachverband, in dem mehrere Psoriasis-Selbsthilfeorganisationen aus der ganzen Welt vereinigt sind. 

    IGA

    IGA ist die Abkürzung für „Investigator Global Assessment“. Der Begriff wird oft bei Studien verwendet. Er fasst den Zustand einer Hauterkrankung in Zahlen. Mit dem IGA wird also festgelegt, wie schwer eine Schuppenflechte ist – auf einer Skala von 0 bis 5.

    Dabei gilt: Je niedriger, desto besser. Ein IGA 1 sagt zum Beispiel, dass der Patient fast erscheinungsfrei ist.

    • IGA 0: Nirgends eine Rötung, keine Schuppung, keine erhöhten Haut-Stellen. Es könnten aber mehr Pigmente zu finden sen.
    • IGA 1: schwache Rötung, geringe erhabene Psoriasis-Stellen, gelegentlich feine Schuppung bei weniger als 5 Prozent der Stellen
    • IGA 2: rote Stellen; leichte, aber schon deutlicher zu spürende erhöhte Haut-Stellen; feine, dünne Schuppen
    • IGA 3: deutlich rote Stellen, „so mittel“ erhabene Schuppenflechte-Stellen; Stellen, die an den Rändern abgerundet sind und abfallen; grobe Schuppen
    • IGA 4: sehr hell rote Psoriasis-Stellen; ausgeprägte Erhebung der Stellen über das Niveau der gesunden Haut; Stellen, die an den Rändern scharfe „Kanten“ haben; grobe, dicke Schuppen
    • IGA 5: dunkel- bis extrem rote Stellen; deutlich erhabene Psoriasis-Stellen, wenn man mit der Fingerkuppe von gesunder zu erkrankter Haut streicht; die Stellen haben harte, scharfe Ränder; sehr viele, grobe, dicke und hartnäckige Schuppen

    Immunsuppressiva

    Immunsuppressiva sind Medikamente, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken. Sie werden eingesetzt, um Entzündungen zu hemmen.

    Immunsystem

    Das Immunsystem ist ein Abwehrsystem des Körpers. Es schützt ihn gegen körperfremde und körperschädliche Substanzen.

    Das Immunsystem setzt sich aus vielen unterschiedlichen Zellen zusammen und gliedert sich in das so genannte humorale und zelluläre Immunsystem. Die beiden wiederum werden in ein spezifisches und ein unspezifisches unterteilt.

    Die wichtigsten Zellen des Immunsystems sind B-Lymphozyten, T-Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen.

    Sie werden alle im Knochenmark gebildet. Die T-Lymphozyten differenzieren dann zusammen mit den B-Lymphozyten in den Lymphknoten aus. Die Interleukine vermitteln zwischen diesen Zellen. Zum Immunsystem gehören auch die Antikörper und das Komplementsystem. 

    IMU-935

    IMU-935 ist ein Wirkstoff, der derzeit in Studien untersucht wird. Der Wirkstoffname ist izumerogant.

    • Typ: Tablette
    • Erkrankungen, für die IMU-935 entwickelt wird: Psoriasis und Guillain-Barré-Syndrom
    • Biochemisches Ziel: RORγt – ein Rezeptor, der für die Zellteilung und die IL-17-Bildung im Körper verantwortlich ist
    • Aktuelle Studienphase bezüglich Psoriasis: 1 (von 3)
    • Firma: Immunic
    • weitere Informationen: beim Hersteller

    Indikation

    Indikation ist der Fachbegriff für den Grund, warum ein bestimmtes Medikament oder eine bestimmte Therapie angewendet wird.

    Inflammation

    Wer „Inflammation“ sagt, könnte genauso gut „Entzündung“ sagen. Es ist nämlich das gleiche.

    Injektion

    "Injektion" ist das Fachwort für eine Spritze – egal, ob sie "nur" bis kurz unter die Haut geht oder in die Vene.

    In meiner Haut

    "In meiner Haut" ist der Titel einer Initiative zur Entstigmatisierung von Menschen mit sichtbaren chronischen Hauterkrankungen in Deutschland. Bevor sich die Organisationen bzw. Institutionen auf das gemeinsame und eingängigere Motto geeignet hatten, lief die Initiative unter dem Namen bzw. der Abkürzung "ECHT".

    Es soll herausgefunden werden, wie die Öffentlichkeit besser über Hauterkrankungen informiert werden kann, damit Betroffene nicht mehr gebrandmarkt, verurteilt, ausgrenzt werden.

    Schwerpunkt ist zunächst das Thema Schuppenflechte (Psoriasis), doch es soll ausdrücklich auch um andere Erkrankungen gehen. Für dieses Projekt hat sich ein „Aktionsbündnis gegen Stigmatisierung“ zusammengefunden.

    An dem Projekt arbeiten Wissenschaftler und Vertreter von Patientenorganisationen mit. Auch das Psoriasis-Netz ist dabei. Koordiniert wird es an der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf. Hintergründe über das Projekt gibt es auf der zugehörigen Internetseite.

    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Der offizielle Projektzeitraum lief von 2017 und bis 2020. Derzeit wird versucht, das Projekt auf anderen Wegen aufrechtzuerhalten.

    Mehr über das Projekt hat der Berufsverband der Deutschen Dermatologen in einer Anzeigen-Sonderveröffentlichung in der FAZ aufgeschrieben.

    Interleukine

    Interleukine sind eine Untergruppe der Zytokine, von Zellen des Immunsystems gebildete Botenstoffe, die zwischen Zellen des Immunsystems vermitteln. Dies kann in ihrer unmittelbaren Umgebung oder auch über die Ausbreitung über den Blutweg an verschiedenen Stellen des Körpers sein. Ihre Wirkungen sind vielfältig.

    In der Pharmazeutischen Zeitung wurde am 13.03.2013 sehr ausführlich erklärt, was Interleukine sind, wie ihre Gegenspieler bei diversen Krankheiten eingesetzt werden, welche Medikamente mit diesem Wirkprinzip bereits auf dem Markt sind und an welchen geforscht wird. Bei Psoriasis und Psoriasis arthritis ist zum Beispiel Stelara ein solcher Vertreter.

    Itolizumab

    Itolizumab ist der Name einer Substanz, die für die Behandlung der Psoriasis vulgaris getestet wurde. Anfangs lief sie noch unter dem Titel Alzumab.

    Itolizumab wird als Injektion verabreicht. Entwickler war die Firma Biocon. Phase III der Studien ist abgeschlossen. Das Medikament kam im August 2013 in Indien auf den Markt.

    Sonstige Eckdaten:

    • Anti-CD-6-Antikörper, in Phase III getestet an mehr als 200 Menschen in Indien
    • PASI 75 (Verbesserung der Psoriasis um 75 Prozent) nach 12 Wochen
    • Ansprechrate: 36% nach 12 Wochen bzw. 46% nach 28 Wochen
    • Ansprechrate speziell bei Menschen mit einem PASI >20: 43% nach 12 Wochen bzw. 54% nach 28 Wochen
    • geringe Infektionsrate (um 10 Prozent) – nach Herstellerangaben

    Izokibep

    Izokibep ist der Name eines Wirkstoffs, der einmal in der Behandlung der Schuppenflechte und der Psoriasis arthritis zum Einsatz kommen könnte. Er wird derzeit in einer Phase-II-Studie erforscht. Die Substanz lief anfangs unter dem Kürzel ABY-035.

    Entwickelt wird Izokibep von der schwedischen Firma Affibody Medical AB.

    Der Wirkstoff soll das Interleukin-17A regulieren, das im Körper eines Psoriatikers übermäßig aktiv ist. Am gleichen Interleukin setzen auch Biologics wie Cosentyx, Kyntheum oder Taltz an. Izokibep soll laut Hersteller jedoch mit einem kleineren Molekül arbeiten.

    Primäres Endziel der Phase-II-Studien ist eine Verbesserung der Psoriasis-Aktivität (des PASI) um 90 Prozent.


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