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tenir

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Geschrieben

Hallo,

ich habe gerade von einem schweren fall von Psoriasis gehört der mit Bienengift geheilt wurde. Hat das jemand schon mal probiert? Bei der Prozedur lässt man sich von echten Bienen stechen (vieleicht gibt es auch eine andere Möglichkeit?) und langsam wird die Dosis erhöht. Hört sich natürlich schmerzhaft an. ;)

Hat jemand darüber schon mehr gehört? Oder sogar probiert?

Vielen Dank für jeglich Infos

Komplementärmedizin mit Zukunft

In ihrer Praxis ist ein leises, unaufhörliches Summen zu vernehmen. Auf dem Tisch steht eine Kunststoffdose mit vielen kleinen Belüftungslöchern. Honigbienen hausen in dem Behälter. Irene Wied schraubt den Deckel ab, greift mit einer Pinzette geschickt hinein, fasst ein Insekt und berührt damit behutsam ihren linken Arm. Sogleich sticht das kleine Tier zu. Der Stachel ist fest in der Haut verankert und pumpt jetzt Gift in ihren Organismus.

Die unangenehme Prozedur ist Teil von Irene Wieds Alltagsleben. Bienengift ist ein Mittel, das bei bestimmten Erkrankungen erwiesenermaßen hilft und gegenwärtig in zunehmendem Maße von Medizinern und Patienten ernst genommen wird.

Die gebürtige Hamburgerin lebt seit 1987 in Chile.

Nach dem Schulabschluss machte sie eine Ausbildung als Exportkauffrau. Als sie später berufstätig war, erhielt sie von einer Freundin, die als Austauschschülerin in Chile unterwegs war, oft Berichte und Fotos. Irene Wied ließ sich von der Vielfalt der Landschaften hinreißen und machte zudem die Bekanntschaft von Personen, die aus Chile kamen. Der Wunsch, nun einmal selbst unser Land zu besuchen, machte sich allmählich stark. Sie stieg also eines guten Tages in ein Flugzeug und reiste auf Urlaub nach Santiago. «Dann kam ich noch ein zweites Mal und später überlegte ich, für längere Zeit hierher zu kommen». Sie sicherte sich allerdings ab, nahm ein Ticket für ein Jahr, konnte auch an ihre Arbeitsstelle zurückkommen und packte ihre Koffer. «Aber dann habe ich hier meinen Mann, Wilfredo Fernández, kennengelernt. Wir haben geheiratet und uns selbstständig gemacht».

WOZU NÜTZT BIENENGIFT?

Die jungen Eheleute begannen in der V. Region mit der Bienenzucht. In Quillota arbeiteten sie zunächst mit zehn Bienenkästen, «einfach nur so im Garten, zwischendurch hatten wir auch noch andere Beschäftigungen». Die Nachfrage nach Bestäubung mit Bienen war groß. Sie entschieden, diese Richtung einzuschlagen. Dazu mussten sie sich wesentlich vergrößern. Die Mühe lohnte sich. Sie erhielten zusätzlich Beratungsaufträge für Parzelleninhaber. «Jetzt, wo die Firma gut läuft, habe ich mir gedacht, dass ich dort eigentlich gar nicht mehr so notwendig bin», erzählt sie. So nahm sie um die Jahrtausendwende am ersten Apitherapiekongress in Passau teil (aus dem lateinischen apis = die Biene). Parallel dazu hatte sie in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt damit begonnen, Wundheilungen mit Propolis bei Tieren durchzuführen. Diese dunkle, harzige Substanz, die die Honigbiene erzeugt, besitzt antibakterielle Wirkung, welche die Medizin in den vergangenen Jahrzehnten mit Interesse zur Kenntnis genommen hat.

Bienengift ist ebenfalls ein wirksames Heilmittel. Das mag paradox klingen, denn bekanntlich verabreicht man Gift, um zu töten. So ist es nur allzu verständlich, dass Irene Wied während ihrer ersten Etappe als Apitherapeutin sich von dieser Flüssigkeit fernhielt: «Der Eingriff mit Bienengift in den menschlichen Körper ist groß und es besteht die Gefahr von allergischen Reaktionen: Deswegen wollte ich an das Bienengift nie so recht heran, bis mich dann eine Freundin überzeugte, die sich damit behandelte». Sie hatte in beiden Hüften eine Arthrose und wollte die Kur mit Irene Wied fortsetzen. «Ich habe mich zunächst geweigert, solange ich keine Ausbildung habe, will ich das nicht machen». Apimondia, eine internationale Imker-Organisation, beschäftigt eine ständige Kommission für Api-Therapie. Dieser Rat hat wiederum eine Übereinkunft mit der kubanischen Regierung, welche diese Heilmethode in sämtlichen Krankenhäusern und Polikliniken anwendet. Die Apimondia organisierte auf der karibischen Insel eine Schulung, an der Irene Wied teilnahm. Nach ihrer Rückkehr ergab sich die Möglichkeit, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, «was mir überaus entgegenkam, weil ich im Falle von Patienten, bei denen ich Zweifel hatte, in gemeinsamer Arbeit mit ihm vorgehen konnte».

Wozu nützt Bienengift überhaupt? Der wichtigste Behandlungsbereich umfasst die Autoimmunkrankheiten, wie Arthritis, Lupus, Psoriasis und Multiple Sklerose.

« Das sind Leiden, bei denen die Psyche eine wichtige Rolle spielt», erläutert die Therapeutin, «sodass ich bei diesen Patienten auch den psychischen Teil mit bearbeite, so weit ich kann als nicht Psychologe». Für spezielle Fälle zieht sie diese freilich hinzu.

OFT DIE LETZTE HOFFNUNG

Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten gehören Reiki und klinische Hypnose. Auf diese kam sie, weil sie dachte, dass damit die Bienengifttherapie schmerzfreier durchzuführen sei. «Ich habe aber festgestellt, dass die klinische Hypnose noch weiter reichende Anwendungen hat, wie zum Beispiel Stress-Bewältigung». Überhaupt haben diese Behandlungsmethoden eine entspannende Wirkung, «was äußerst wichtig ist, um eine ganzheitliche Gesundung zu erzielen. Die Therapie richtet sich nicht nur danach, Symptome zu unterdrücken oder zu erleichtern, sondern den Patienten auch wirklich endgültig zu heilen».

Die erste Zusammenkunft mit dem Patienten besteht in der Regel aus einem ausführliches Gespräch zwischen der Therapeutin und dem Kranken. Da sie keine Ärztin ist, braucht sie als Grundlage eine Diagnose, die von einem Mediziner erstellt worden ist. «Ein wichtiger Aspekt in der ersten Unterhaltung ist die Lebenssituation des Patienten», unterstreicht sie, «um eine Behandlungsstrategie auswählen zu können». Während dieser Besprechung werden außerdem der Allergie-Test durchgeführt und zwei zusätzliche Stiche mit lebenden Bienen verabreicht.

In der darauf folgenden Sitzung erhöht sie die Dosis, «aber diese hängt von der Reaktion des Patienten ab. Die Therapie muss genau an die Auskwirkungen beim Einzelnen angepasst werden, denn jeder Organismus ist verschieden».

Wie reagiert ein Patient, der sich mit Bienenstichen konfrontieren muss? «Wer hier her kommt, hat meistens schon alles ausprobiert. Dies stellt für ihn die letzte Hoffnung dar, sodass oft die Bereitschaft da ist», hat Irene Wied feststellen können. Wenn der Patient gestresst eintritt, ist ein Gespräch zur Entspannung vonnöten». Daher hat jeder Besuch eine Mindestdauer von einer Stunde. Nebenwirkungen? «Es gibt viele positive Nebenwirkungen. Einmal ist das Gift entzündungshemmend, zum anderen werden Autoimmunkrankheiten, die eine Aggression des Immunsystems darstellen, mit dem Bienengift umgekehrt. Die Reaktion erfolgt hierbei gegen das Gift und nicht gegen den eigenen Körper. Eine dritte Nebenwirkung zeigt sich an den Neurotransmittern, das sind biochemische Substanzen, die wir bei bestimmten Gemütszuständen entwickeln, die grundlegend verändert werden».

Heute steht die traditionelle alopatische Medizin diesen Methoden aufgeschlossen gegenüber. Man weiß, dass die Neurotransmitter Emotionen in biochemische Reaktionen umsetzen. Diese wirken sich auf den gesamten Organismus aus. Die Medizin hat dies zur Kenntnis genommen und richtet sich daher nicht nur auf ihre ehemaligen fragmentierten Bereiche, sondern schaut mit Interesse auf diese erfolgreichen Alternativen.

Irene Wied spricht ihre Hoffnung aus, «dass sich die traditionelle Medizin mit den Auswirkungen des Bienengifts beschäftigt. Es wäre zum Beispiel ideal, hier mit Ärzten zusammenarbeiten zu können und ein Labor zur Verfügung zu haben, um zum Beispiel festzustellen, wie sich das Verhalten eines Patienten verändert, der in diese Therapie aufgenommen wird...»

Walter Krumbach

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo tenir,

ich werde bedingt durch mein Hobby , zumindestens in den Sommermonaten, regelmäßig von den Mädels gestochen. Es bleibt einfach nicht aus und passiert sehr schnell, wenn eine Biene mal in oder unter einer Hemdfalte sitzt,ich bewege den Arm so dass die Falte auf ihren Körper drückt und sie sticht verzweifelt - um ihr Leben zu retten - zu. Das passiert wie ein Reflex bei den Bienen.

Aber ich konnte noch nicht feststellen ob das Bienengift geholfen hat. Zumal ich auch schon jahrelang in homöopathischer Behandlung bin, habe ich da auch nicht so drauf geachtet und hätte das auch nicht zweifelsfrei beurteilen können.

Ich weiß aber aus Büchern, Fachzeitschriften und -vorträgen, dass die Apitherapie dort weiterhelfen kann, wo die Schulmedizin nicht mehr weiterkommt. Ich selber habe mich mit Propolissalbe "behandelt".

Homöopathisch wurde ich mal nach einem Zeckenstich mit Bienengift apis .... ( ich weiß die genaue Bezeichnung des Mittels leider nicht mehr) behandelt.

In den ehemaligen Ostblockländern wie zB. Ukraine und Rumänien wird noch sehr viel mit Apitherapie behandelt (Hauptsächlich mit Propolis), da die westliche Medizin dort einfach kaum bezahlbar ist.

Es gibt da auch einen bekannten Arzt, Dr Stefan Stangaciu, der Fachvorträge über Apitherapie hält.

LG Martin

bearbeitet von Joshua
  • 7 Monate später...
Geschrieben

hallo und guten Abend, tenir -

ich war heute guten Mutes bei Aldi einkaufen und beim Einpacken der Waren hat mich eine Biene gestochen. Hinten am Halswirbel, dort, wo kaum Fettgewebe ist.

Das war sehr schmerzhaft und wirklich - mir glühte alles - bis zu den Füssen. Das war nur ein Zustand von ca. einer viertel Stunde und ich bin auch nicht allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche.

Sollte die Therapie helfen, oder was auch immer, dann würde ich sogar über glühende Kohlen laufen - wenn es denn hilft :).

Ich möchte deinen Beitrag sicherlich nicht ins lächerliche ziehen, aber im Moment bin ich so verzweifelt......

nette Grüsse sendet - Bibi -

  • 9 Monate später...
Geschrieben

@ Boa-Ey

Die Homöopathie arbeitet aber doch mit Verdünnungen unter der Vorstellung, dass damit die Symptome bekämpft werden, die bei unverdünnter Anwendung auftreten. Daher kann man doch wohl nach den Annahmen der Homöopathie die Wirkung der unverdünnten Substanz nicht mit der der verdünnten vergleichen.

Nun will ich aber auch gar nicht verheimlichen, dass ich von Homöopathie gar nichts halte.

Seid mir nicht böse, aber dass eine Hüftarthrose mit Bienengift geheilt werden soll, kann einfach nicht sein. Eine Arthrose ist die Folge einer Gelenkserkrankung durch Entzündungen oder / und Überlastung. Dann müsste Bienengift ja dazu führen, dass das Gelenk wieder rekonstruiert wird. Es müsste sich der Gelenkkopf und die Gelenkpfanne mit Knochensubstanz und Knorpel durch die Wirkung des Giftes wieder bilden. Wenn das ginge, wäre das so wunderbar, dass sofort daraus ein Heilverfahren entwickelt würde.

Einen Zeckenbiss mit Bienengift zu behandeln, halte ich für gefährlich. Zumindest wenn es zu einer Infektion mit Borrelien oder Meningoenzephalitisviren gekommen ist. Borrelien kann man nur antibiotisch behandeln. Versäumt man das, kann es zu sehr vielen langfristigen Entzündungen z. B. des Nervensystems kommen. Gegen Meningoenzephalitisviren gibt es zurzeit noch gar keine spezifische Behandlung. Es ist lediglich eine schadensmindernde symptomatische Behandlung möglich. Ein Heilpraktiker, der hier eine homöopathische Behandlung durchführen würde, bekäme ziemlichen Ärger - noch mehr ein homöopathisch tätiger Arzt, der etwa bei einer Borreliose die Antibiotikabehandlung verhindern würde.

Von Versuchen Psoriasis mit Bienengift zu behandeln ist mir nichts bekannt. Auch da wäre ich sehr vorsichtig. Die wenigen Male, wo ich von Wespen gestochen worden bin, habe ich keine Veränderungen meiner PSO bemerkt. Allerdings ist meine PSO auch sehr "diskret", hauptsächlich an den Füßen und Fußnägeln sichtbar. An meinem Kopf sieht man sie nicht sofort, aber wenn ich an einer PC-Tastatur eine Zeit gearbeitet habe, ist sie bald von einer dünnen Schicht Schuppen überzogen.

Grüße von Kuno

Geschrieben

hallo tenir,

ich halte das für nicht ganz ungefährlich. aber das mag auch daran liegen, dass ich allergisch auf bienenstiche reagiere.

bevor man das ausprobiert, sollte man wissen wie der eigene körper auf das gift reagieren kann.

LG

Redis

Geschrieben (bearbeitet)

@ Kuno: Das Regasinum antallergicum ist nur dann ein Homöopathikum, wenn man es so anwendet wie Dr. T. Der sagt ja, man darf was aus Gründen der Überdosierung nur alle 2 Monate nehmen.

Da du ja selber in dem Thread bemerktest, dass es nicht so stark verdünnt ist wie andere Homöopathika, kann man es auch als normales Arzneimittel ansehen. So spart man sich die Diskussion um Homöopathie.

Der Clou ist ja auch das Lidocain! (Das ist auch wieder nur aus homöopathischer Sicht ein "Träger". Das kann man auch ganz anders sehen.)

@Joshua: Hast du schon mal ein Lidocainpflaster oder -gel auf einen Bienenstich aufgetragen? Wenn du häufiger gestochen wirst, dann wärst du der ideale Testkandidat. Solche Pflaster bekommt man in der Apotheke.

Es ist ein Betäubungspflaster, die sind dafür gedacht, dass sehr empfindliche Patienten den Einstich der Spritze nicht merken z.B. bei einer Spritzenphobie.

Natürlich sollte man immer auf mögliche Allergien achten auch bei Lidocain, was an sich sehr vertäglich ist.

bearbeitet von Boa-ey
Nachtrag
Geschrieben

@Joshua: Hast du schon mal ein Lidocainpflaster oder -gel auf einen Bienenstich aufgetragen? Wenn du häufiger gestochen wirst, dann wärst du der ideale Testkandidat. Solche Pflaster bekommt man in der Apotheke.

Es ist ein Betäubungspflaster, die sind dafür gedacht, dass sehr empfindliche Patienten den Einstich der Spritze nicht merken z.B. bei einer Spritzenphobie.

Natürlich sollte man immer auf mögliche Allergien achten auch bei Lidocain, was an sich sehr vertäglich ist.

Hallo ey

ich habe noch kein Lidocainpflaster ausprobiert. Was soll ich denn austesten?

Grundsätzlich machen mir die Bienenstiche nichts aus. Nur in bestimmten Körperregionen (bei mir Unterarme und Gesicht) treten Schwellungen auf. Anfangs empfindet man einen leichten Schmerz, später eine angenehme Wärme in der Region des Stiches.

Gruss Martin

Geschrieben

Behandlungsmethoden mit Bienengift kenne ich nur als spezifische Immuntherapie bei starker Bienengiftallergie und als Wärmetherapie bei rheumatischen Beschwerden (Salbe auf Pfeffer oder Bienengiftbasis).

Bei regelmäßiger, "hoher" Dosierung, wie bei häufigen Stichen, ist meines Wissens auch eine gewisse Vorsicht angebracht, auch wenn man nicht zu Allergien neigt.

Beispiel: Mein Vater war einige Jahre lang Imker, Bienenstiche haben ihm nicht viel ausgemacht. Nur kleine Rötungen, kaum eine Schwellung und spätestens nach 2 Tagen war vom Stich nichts mehr zu sehen. Nach mehreren Jahren als Imker bekam er plötzlich einen anaphylaktischen Schock nach einem Bienenstich.

Nach Aussage der Ärzte kummuliert ein bestimmter Eiweißbaustein des Bienengiftes im menschlichen Körper, da er nur sehr langsam, vermutlich im Verlauf von mehreren Monaten, abgebaut wird. Ist ein bestimmter Schwellenwert im Körper erreicht, kommt es zu heftigen Reaktionen des Immunsystems bei jedem weiteren Stich. - Also ich wäre vorsichtig, mich über einen längeren Zeitraum öfter stechen zu lassen!

Dass Pso mit Bienengift behandelbar ist, glaube ich auch noch nicht so ganz. Ich weiß aber, dass Salben mit Honig oder noch besser, Salben mit einem mindestens 20%igen Propolis-Anteil sehr gute Linderung verschaffen können. Bei Neurodermitis verschwindet nicht selten der Juckreiz gänzlich.

lg tamma

Geschrieben

@ boa-ey

Von mir aus kann natürlich jeder tun, was sie / er möchte. Wenn es aber dann beliebig sein soll, ob das Mittel nun homöopathisch oder allopathisch wirkt, ist mir das zu viel Beliebigkeit. Das hat sicher auch etwas mit meinem Beruf zu tun. Ich bin nämlich Arzt, wenn auch in einem sehr speziellen Bereich, der mit dem Ganzen hier wenig zu tun hat. Dennoch habe ich einige Anforderungen an Genauigkeit. Wie wäre Dir denn zu Mute, wenn Du mein Patient wärest und ich aufgrund irgendwelcher Hersteller oder sonstiger wenig abgesicherter Informationen ich Dich medikamentös behandeln würde. Vermutlich würdest Du zu Recht sagen, dass Du zu solch einem Kurpfuscher nicht gehen würdest.

Die Hersteller von Homöopathika brauchen keine Wirksamkeitsnachweis zu liefern. Das finde ich ganz bemerkenswert. Die Erklärungen der Wirkungen von Homöopathika sind mit wissenschaftlich fundierter Medizin nich vereinbar.

Da ich immerhin auch in meinem Studium das Fach Pharmakologie belegen musste, habe ich dort auch ein wenig aufgepasst. Azs diesem Grund ist es mir unverständlich, was es heißen soll, dass Lidocain ein Leiter ist. In der Pharmakologie habe ich gelernt, dass Lidocain die Nervenleitung unterbricht und daher als Lokalanästhetikum geeignet ist. Aber das kann ja wohl nicht gemient. Ich verstehe natürlich schon, dass die Auffassung besteht, Lidocain "leite" einen Wirkstoff in den Körper hinein.

Natürlich verstehe ich, dass viele, weil die "Schulmedizin" auch bei manchen nicht die erhoffte Wirkung bringt, enttäuscht sind und dann den Heilsversprechungen von Leuten vertrauen, die ihnen sagen: "Du ich kann da etwas Besseres als Schulmedizin. Das hilft ganz bestimmt." Und wenn dann zufällig oder aufgrund der Placebo-Wirkung eine Besserung eintritt, dann heißt es: "Sieh mal XY hilft, nachdem der ganz schulmedizinische Mist wirkungslos geblieben ist und die Sache verschlimmert hat." Das reicht aber nicht. So hat es früher auch die Medizin gemacht. Z. B. von Heroin, das mal als Medikament auf dem Markt war, wurde behauptet, dass man damit die Morphiumsucht behandeln könne. Das hat auch - scheinbar - funktioniert. Die Menschen fanden dann Heroin viel besser als Morphium und wolltes es dann auch gar nicht mehr haben. Außerdem wurde Heroin als Hustenmittel für Kinder (!!) angeboten. Das hat übrigens wirklich den Husten reduziert. Beim Reizhusten mag das ja noch gut sein, aber bei einer starken Bronchitis ersticken die Menschen, die Opiate zur Hustenstillung nehmen an ihrem eigenen Bronchialsekret. Aber unabhängig davon schaudert es mich, wenn ich mir vorstelle einem Kind Heroin zu geben. Das ist natürlich inzwischen gar nicht mehr zulässig und würde zu Recht schwer bestraft.

Vielleicht würde ich, wenn ich ganz verzweifelt wäre, auch einmal ein homöopthisches Mittel testen, aber das kann ich mir kaum vorstellen.

Grüße von Kuno

Geschrieben

Hi Joshua, ich habe heute mal die Spritzenphobikerin gefragt, sie klebt das Pflaster 1h vor der Spritze auf den Arm / Vene. 2 Pflaster kosten ca. 7 Euro. Das war einfach eine spontane Idee analog zu dem anderen Thread mit Regasinum antallergicum. Natürlich sollte man nicht leitfertig damit experimentieren, aber wenn die Biene eh sticht, dann kann man das doch mal testen. Ich würde nach dem Stich das Pflaster 1h auf der Einstichstelle lassen. Frag aber noch mal in der Apotheke, ob das so o.k. ist! Na, ja, Kuno hätte ja sicher auch schon die Rote Karte gezeigt, wenn es das nicht wäre.

Oben stand, dass das Immunsystem aggressiv sei. Das ist eine freudsche Erklärung, die setzt aber einen Trieb voraus. Meist ist man sich dessen nicht bewußt, weil das Wort Trieb oder Aggression in den normalen Sprachgebrauch übergegangen ist. Andere Schulen sehen eine Allergie als eine Phobie des Immunsystems, ähnlich wie die arme Biene panisch sticht.

Ich habe einen Bekannten mit PSO und eine Heilpraktikerin angerufen und auf diese Medikamentenkombination Regasinum antallergicum und Lidocain hingewiesen. Ich werde davon in den nächsten Wochen mal berichten mit weiteren Ideen dazu.

@Kuno: ich schätze alle Menschen in diesem Forum, es ist sehr offen. Mediziner kennen aber meist nicht klinische Hypnose, Psychoneuroimmunologie, die Versuche von Robert Ader. Deshalb wird man meine weiteren Gedanken hier nicht so einfach verstehen oder eben wieder als Wundermittel ansehen. Vielleicht in der Zwischenzeit einen Ekelmilchshake?

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