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Fuma - Wie lange noch auf der Positivliste?


Gast Frank

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Geschrieben

Hallo miteinander,

meine Hautärztin meiner heute, daß es wohl geplant sei Fumaderm von der Positivliste zu streichen. Sie konnte/wollte mir keine genauen Infos zur Quelle dieses Wissens geben aber ganz erfunden wird sie es wohl nicht haben :-/ Sie sagte, daß Ringelblumensalbe auf der Liste bleiben würde, was wohl damit zusammenhänge, daß sich die Sachverständigen unter "Ringelblumensalbe" etwas mehr vorstellen können als unter "Fumarsäureestern". Leicht überspitzt aber im Kern vermutlich nicht ganz falsch.

Gerücht hin oder her - die Positivliste ist bisher noch nicht öffentlich gemacht worden - Mutmaßungen sind damit Tür und Tor geöffnet...

Sollte Fumaderm tatsächlich aus der Liste gestrichen werden, dann dürfte das für alle die davon profitieren ein harter Schlag sein - die Kosten von durchaus 300 € pro Monat dürften die wenigstens unter uns selber finanzieren können....

Zum Verständnis:

Die Positivliste ist eine Aufstellung von Medikamenten, die von einer "Expertengruppe" des Institut für die Arzneimittelverordnung in der gesetzlichen Krankenversicherung" erarbeitet wird. "Dieses Institut besteht aus neun unabhängigen, ehrenamtlich tätigen Sachverständigen. Sie kommen aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Unter ihnen befinden sich ein Hausarzt und ein Arzt aus der klinischen Medizin sowie Sachverständige aus den Bereichen der Pharmakologie und der medizinischen Statistik. Darüber hinaus gehören jeweils ein Sachverständiger für pflanzliche, homöopathische und anthroposophische Arzneimittel dem Gremium an. Die Sachverständigen beschließen die Vorschlagsliste mit einer Mehrheit von mindestens sieben der neun Stimmen."

Mittel, die von diesem Gremium "aussortiert" werden, dürfen von den gesetzlichen KK nicht mehr bezahlt werden!

Fast könnte man sich freuen, daß die CDU mittlerweile die Mehrheit im Bundesrat hat und damit die Geschichte noch zum Kippen bringen kann - abgesehen davon, daß die jetzige Regierung aus wahlkampftaktischen Gründen die Umsetzung zumindest vor der Wahl vermutlich in der Schulade läßt.

Frank

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Frank,

dies ist alles noch nicht sicher, da die Positivliste noch nicht veröffentlicht ist.

Allerdings steht tatsächlich zu befürchten, dass insbesondere Medikamentenspezialitäten wie Fumaderm hinten runterfallen werden.

Dafür hat es allerdings die Lobby der Alternativen geschafft 3! ihrer Experten (?) einzuschleusen. Diese bringen jede Menge ihrer Mittel auf die Liste, obwohl sie für die allermeisten davon keine oder nur ungenügende Wirksamkeitsnachweise erbringen können. Dies obwohl die nachgewiesene Wirksamkeit ja angeblich die Basis für die Positivliste sein sollte.

Aber es hängt halt viel Geld in Deutschland an diesen "Zuckerpillen".

Matthias

Geschrieben

na das sind ja tolle aussichten. da gibt es endlich was, was hilft und dann soll man das selber zahlen?!?

mit uns kann man anscheinend alles machen!

Geschrieben

Hallo Daniela,

>na das sind ja tolle aussichten. da gibt es endlich

>was, was hilft und dann soll man das selber zahlen?!?

Kann man normalerweise bei den regulären Preisen kaum...

>mit uns kann man anscheinend alles machen!

Das *muß* nicht so sein. Zu bedenken ist, daß die Info ja

noch nicht bestätigt ist. Ich gehe übrigens davon aus, daß die

Resultate der 9 "Weisen" des Instituts, die die "positiven" Mittelchen

festlegen mit voller Absicht erst sehr spät veröffentlicht werden -

damit sich Protest möglichst wenig entfalten kann...

Trotzdem gibt es immer noch Möglichkeiten in solche

Prozesse einzugreifen.

Das fängt mit Briefen an entscheidende Politiker an, Nutzen von

Foren der Parteien zur Darstellung des Problems, Druck über

die Verbände und und und - einfach jede Art zur

Mobilisierung von öffentlicher Meinung. Nur auf öffentlichen

Druck in Medien jedweder Art reagieren die Leute, die

an den entscheidenden Stellen sitzen. Wenn es soweit kommen sollte

wird man hier sicher einiges in dieser Richtung organisieren können.

Fraglich auch, ob sich die Positivliste im Europäischen Rahmen

durchsetzen läßt. Am Ende gibt es noch die Möglichkeit der Klage...

mit entsprechendem Kostenrisiko, natürlich ;-)

Gruß

Frank

Geschrieben

Hallo Frank,

die Umsetzung einer Positivliste in europäischem Rahmen ist nicht das Problem. Tatsächlich gibt es schon Positivlisten in verschiedenen Ländern der europäischen Gemeinschaft.

Im übrigen ist nicht die Positivliste an sich das Problem, sondern ihre Ausgestaltung. Prinzipiell finde ich eine solche Liste eher gut. Es gibt allerdings kein Land in der Welt, das Arzneimittel ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis vom öffentlichen Gesundheitssystem bezahlen läßt außer Deutschland.

Weiterhin gibt es kaum ein Land, dass so viele verchiedene Medikamente verwendet wie Deutschland, und es gibt kaum eines mit höheren Preise. Diese setzen sich zusammen aus höheren Abgabenpreisen der Hersteller, höheren Margen von Großhandel und Apotheken, sowie der vollständigen, 16%igen Mehrwertsteuer. Meines Erachtens kann man an allen drei drehen, auch wenn mein Apotheker aufheult.

In unserem Stadtteil mit 7000 Einwohnern haben wir drei Apotheken, das sind im Schnitt zwei zuviel !! In der gesamten Stadt von 40000 Einwohnern haben wir 13 Apotheken, 5-8 würden völlig genügen.

Letztendlich geht es ja darum, möglichst viel Gesundheit mit möglichst wenig volkswirtschaftlichem Aufwand herauszuholen. Dazu gehört natürlich auch insbesondere Berufstätigen die Arbeit zu ermöglichen, und sie nicht krank zu schreiben oder in Kuren herumhängen zu lassen, was dann oft noch zu Arbeitslosigkeit führt. Hier relativiert sich der Preis von Fumaderm (oder Basismedikation Arava/Enbrel etc.) volkswirtschaftlich gesehen recht schnell.

Matthias

Geschrieben

Hallo Matthias,

im großen und ganzen hast du recht, es ist wie bei allem: es kommt immer darauf an, von welcher seite man es betrachtet. die reform des gesundheitssystems läßt uns alle heulen, weil wir - wenn wir wirklich dann mal krank sind - mitunter ziemlich tief in die tasche greifen müssen. und es betrifft die wirklich kranken!

die pseudokranken, die es ja auch zur genüge gibt, sind wahrscheinlich auch sauer, aber richtig treffen tut es sie nicht!

klar kann man sagen, daß wir uns gar nicht beschweren brauchen, wenn man mal andere europäische länder (oder die usa) betrachtet. nur hilft einem das wirklich, wenn man tatsächlich krank ist und ein medikament braucht, von dem man weiß, daß es einem hilft, das man aber selbst bezahlen muß? wohl eher nicht. dann hadern wir doch (zurecht) mit uns und unserem Schicksal!

apotheker jammern natürlich generell. sie können angeblich nur von medikamenten nicht mehr leben und verkaufen aus diesem grund noch zahnbürsten, kosmetik, sonnencremes und was weiß ich alles. wenn ich mal einen moment zeit habe, dann bedauer ich die armen apotheker mal ein bißchen.

jetzt warten wir halt einfach mal ab, was unsere herren politiker sich so ausdenken. die schwarzen wollen die roten ablösen, weil die ja alles falsch gemacht haben und nur die schwarzen den stein der weisen kennen, was sie ja natürlich in 16-jähriger regierungszeit zur genüge bewiesen haben, bla bla bla - schaun wir halt mal, ob dem so ist! und wenn wir dann am ende die dummen sind, dann gehen wir halt mal auf die barrikaden!

Daniela

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