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Was mir persönlich so durch den Kopf geht


Gast point9

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Geschrieben
Finde ich gut, dass du das so schnell gelernt hast. Jetzt noch ein paar inhaltlich *interessante* Beiträge und du wirst ein ordentliches Gemeindemitglied. Never give up!

Aber der Beitrag war ziemlich witzig. :zwinker-alt:

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben
warum sollen Menschen kein Mitgefühl haben? Währe ja dann dieses Wort überflüssig. Mag ja sein, dass es Menschen gibt die diese Eigenschaft nicht haben, oder nicht mehr haben. Ist denn Trauer nicht auch irgendwie eine Art Mitgefühl für den Menschen neben den direkt Betroffenen? Sicherlich gibt es auch immer Heuchler, aber auch Menschen die mitfühlen können! Und in dem gesperrten Threat wurde leider sehr oft alles in den gleichen Dreck gezogen, ob gut oder schlecht. Sehr schade und auch gemein, für Menschen die es wirklich ehrlich meinten mit der Trauer oder dem Mitgefühl.

LG manni.

Mitgefühl ist eine der besten menschlichen Eigenschaften. Mich widert nur an, wie Kameras auf das Leid drauf halten und Menschen so reagieren, wie sie denken, reagieren zu müssen und nicht so wie sie sich gerade fühlen. Sie müssen ihre Trauer dann auch irgendwie inszenieren, weil sie ja wissen, dass die Bilder um die Welt gehen. Ich finde das Verhalten der Medien absolut schäbig. Aber sie bedienen damit eben auch ein Leser-/Zuschauerverlangen nach möglichst intensiver Echtheit. Frage mich ehrlich, warum es so wichtig ist, Blut zu zeigen. Selbst nur einen Blutfleck oder einen weggeworfenen Gummihandschuh, an dem möglicherweise noch irgendwo Blut klebt. Die Emotionen des Zuschauers sollen wahrscheinlich größtmöglich aufgewühlt werden, am besten so, dass er sofort die entsprechende Zeitung kauft, die Sendung weiterguckt oder die Internetseite 20x mehr am Tag aufruft. Ich habe keinen Fernseher, deshalb kommt vieles nicht sehr nah an mich ran. Bilder wühlen mich zu sehr auf und meine Phantasie spielt verrückt. Vor Mitleid/Mitgefühl kann ich nicht schlafen usw. Wem hilft das? Niemandem!

Viele Grüße

Antje

Geschrieben
... Sie müssen ihre Trauer dann auch irgendwie inszenieren, weil sie ja wissen, dass die Bilder um die Welt gehen. Ich finde das Verhalten der Medien absolut schäbig. Aber sie bedienen damit eben auch ein Leser-/Zuschauerverlangen nach möglichst intensiver Echtheit. Frage mich ehrlich, warum es so wichtig ist, Blut zu zeigen. Selbst nur einen Blutfleck oder einen weggeworfenen Gummihandschuh, an dem möglicherweise noch irgendwo Blut klebt. Die Emotionen des Zuschauers sollen wahrscheinlich größtmöglich aufgewühlt werden, am besten so, dass er sofort die entsprechende Zeitung kauft, ...

Die Süddeutschen von heute als Paradebeispiel. Ein Kitschbild auf der Titelseite: "Mutter und Kind vor Kerzenmeer vor Schule". Betroffenheit pur, graphisch nett dargestellt. Ich wüsste zu gern, wer da hockt. Eine Mutter, deren anderes Kind von dem Irren erschossen wurde? Eine Trauer-Touristin, die sich für ein interessantes Bild inszeniert? Eine gestellte Szene? Man neigt einfach dazu *keinem* Bild mehr zu trauen.

Natürlich durfte auch das böse Internet nicht fehlen. Hauptüberschrift "Amokläufer kündigte Tat im Internet an" darüber als Überschrift ein Zitat des Täters "Alle lachen mich aus, keiner erkennt mein Potential". Dass diese Quark gefälscht war, ist vor Drucklegung nicht mehr bekannt geworden. Lag also mit der grottenfalschen und sensationsheischenden Information heute an den Kiosken. Dürfte sich auch deswegen gut verkauft haben.

Die aktualisierte Ausgabe im Netz trägt folgende Überschrift "Peinliche Ermittlungspanne im Fall Winnenden" mit der Überschrift "Doch keine Spuren auf dem Computer des Täters".

Peinlich die Nicht-Erwähnung der Recherche- und Medienpanne - die ist der SZ wohl entgangen... Das Bild wurde natürlich beibehalten...

Geschrieben

Hmmm... kann mich nicht daran erinnern ,mich mit der Kamera ins Gebüsch gelegt zu haben um mich an einem Unglück auf zu geilen .

@ Vira ich bin dir nicht böse .....auch wenn ich diese Wortklauberei nicht nach vollziehen kann .

Für den der mich nicht verstanden hat ...tut es mir leid ,zum Glück scheint nicht Alle um 5 Ecken zu denken.

Vielleicht bin ich für einige von Euch zu einfach und simpel strukturiert...

Kann ich aber auch mit leben.

Und nur zu Info

Es sind keine Drähte heiss geglüht im Hintergrund...inoffizielle Beschwerden getätigt worden ,jedenfalls nicht von mir.

Claudia hat wahrscheinlich mit ihrem Team endschlossen,das dieser Thread keinen Sinn macht oder den von mir erdachten ,nicht erfüllt hat.

Deswegen habe ich überhaupt kein Problem damit ,bevor noch mehr zerredet wird....wie leider in so vielen anderen Themen.

Geschrieben
Die Süddeutschen von heute als Paradebeispiel. Ein Kitschbild auf der Titelseite: "Mutter und Kind vor Kerzenmeer vor Schule". Betroffenheit pur, graphisch nett dargestellt. Ich wüsste zu gern, wer da hockt. Eine Mutter, deren anderes Kind von dem Irren erschossen wurde? Eine Trauer-Touristin, die sich für ein interessantes Bild inszeniert? Eine gestellte Szene? Man neigt einfach dazu *keinem* Bild mehr zu trauen.

Natürlich durfte auch das böse Internet nicht fehlen. Hauptüberschrift "Amokläufer kündigte Tat im Internet an" darüber als Überschrift ein Zitat des Täters "Alle lachen mich aus, keiner erkennt mein Potential". Dass diese Quark gefälscht war, ist vor Drucklegung nicht mehr bekannt geworden. Lag also mit der grottenfalschen und sensationsheischenden Information heute an den Kiosken. Dürfte sich auch deswegen gut verkauft haben.

Die aktualisierte Ausgabe im Netz trägt folgende Überschrift "Peinliche Ermittlungspanne im Fall Winnenden" mit der Überschrift "Doch keine Spuren auf dem Computer des Täters".

Peinlich die Nicht-Erwähnung der Recherche- und Medienpanne - die ist der SZ wohl entgangen... Das Bild wurde natürlich beibehalten...

:confused:

Naja, KP ---- wenn da Herr WARUM-Frager in Vertretung einer kerzenmalenden Trauergemeinde auch dauernd sein Schild in die Kamera hält, dann müssen die Ermittler ja irgendwas bekannt geben: Heute sind es dann die Spuren im Internet - und morgen NEIN doch nicht ... prima für den Blätterwald, gleich zwei Tage die Massen unterhalten ....

;)

Geschrieben

ich bin mal schreibfaul und zitiere mich selber: :smile-alt:

Obwohl hier alle an dieser beschissenen (sorry für den Ausdruck) unheilbaren Krankheit leiden wird immer wieder aufeinander rumgehackt..........

das neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeervt...............

Man kann schon die Uhr danach stellen wann die Kämpfe wieder losgehen, das war nun leider nicht zum ersten mal und wird auch nicht zum letzten mal gewesen sein.... und es sind (fast) immer die gleichen Protagonisten... Und wenn denn garnix zum meckern gefunden wird dann werden eben Rächtschraibvehla rausgepickt... :altes-lachen

Ist das hier ein Forum zum Thema Psoriasis ? Mir kommen da manchmal Zweifel....

Dieses Posting könnte auch unter zahllosen anderen Threads stehen, und das ist das Fatale...

Eine gute Nacht allen, ob mit oder ohne Pso :zwinker-alt:

Gruss Michael

Was mir persönlich durch den Kopf geht - nachdem ich einige Threads in den letzten Tagen hier geniessen durfte ?

Das obiger Beitrag vom 30.10.2007 mal wieder aktuell ist und wohl immer wieder aktuell sein wird... :wütend-alt:

Wie bereits gesagt, man kann schon die Uhr danach stellen... :zwinker-alt:

Gute Nacht@all :smile-alt:

Gruss Michael

Geschrieben

"Am Rande bemerkt", ScheißNacht!;)

Da geht so manches durchs zarte Köpfchen, u.A.::altes-grübeln

Darf hier öffentlich beleidigt werden?

Ist der Ausdruck von "Nicht-Betroffenheit" in einem Fred, Grund genug?

Ich bin immer noch gegen "Aussperrung-Verbannung", aber son kleinen virtuellen Rüffel-an den Ohren ziehen, eine Entschuldigung, dass sollte noch zum "Normalen" gehören?

Ich bin der Meinung, dass der Zeitpunkt von Betroffenheit und Trauer selbst bestimmt werden sollte.

Ich haue mir täglich den Wanst voll obwohl ich weiß, dass in Äthiopien tausende Kinder verhungern.

Ich finde ein fröhlich lustiges Treiben wie z.b. in Ostheim spitze, obwohl in Irland wieder son paar Fanatiker ausrasten.

Ich kann immer noch lachen, obwohl in Köln beim Zusammensturz der Häuser, zwei junge Menschen tödlich verunglückt sind.

Tausende dieser Beispiele wären noch möglich.

Erschrocken, nein. Ich zitiere mal eine Userin:

"Nichts menschliches ist mir fremd"

Ein wenig traurig, dass wieder einmal ein Durchgeknallter sein Ziel erreicht hat, ja.

So, jetzt bekomme ich Schläge von meinem Zwerg, weil ich noch nicht am Frühstückstisch sitze.

Nachdenkliche Grüße

Siegfried

Geschrieben
:confused:

Naja, KP ---- wenn da Herr WARUM-Frager in Vertretung einer kerzenmalenden Trauergemeinde auch dauernd sein Schild in die Kamera hält, dann müssen die Ermittler ja irgendwas bekannt geben: Heute sind es dann die Spuren im Internet - und morgen NEIN doch nicht ... prima für den Blätterwald, gleich zwei Tage die Massen unterhalten ....

;)

Heute in der Zeitung der Kommentar zum Thema Spiegel Online Berichterstattung. Hackt doch tatsächlich mal eine Krähe der anderen die Augen aus, sprechen sie doch von "weinerlicher Rechtfertigung" über deren Versuch ihre voreilige Berichterstattung über die vermeintliche Internetankündigung der Tat zu begründen.

Bei SPON ist aber heute schon wieder das Internet angeprangert.

"BLUTTAT VON WINNENDEN

Amokläufer verbrachte Abend vor der Tat mit Killerspiel"

Auf dem Bildschirm wollte er einen Waffenhändler töten: Nach Informationen des SPIEGEL hat der Amokläufer von Winnenden, Tim K., noch am Abend vor der Tat das Computerspiel "Far Cry 2" gespielt. Auch in der Schule soll der 17-Jährige über Amokläufe diskutiert haben."

Ja, dann ist doch alles klar. Alles wird gut: Internet und Killerspiele verbieten und nichts wird mehr passieren.

Gast PantheraPardus
Geschrieben

zu viele emotionen die man besser unter kontrolle haben sollte, ich spreche aus erfahrung! ballerspiele, horrorfilme und böse musik müssen nach jeder solchen tat als erstes aufn index, weiss doch mittlerweile jeder dass die schuld an allem sind und bei einem verbot alles besser wird. wir als spezies sind da denk aufm holzweg wenn wir uns nicht mal die mühe machen auch andere sichtweisen zu akzeptieren! ein forum sollte meines erachtens dazu da sein seine meinung abzulassen ohne dafür gleich niedergemacht zu werden, irre ich mich da? nix gegen objektive kritik aber ab und an wird etwas übertrieben und zwar von allen seiten

Geschrieben

Noch mal ne Frage zu den "Killerspielen" am PC.

Gestern stand unter der Überschrift "Geschäft mit den Killerspielen" ein Artikel in der WAZ.

Es geht u.A. um den so genannten Ego-Shuter Counter-Strike

Hier geht der Scheiß schon los? Nicht nur ich beherrsche nicht die englische Sprache, sondern laut PisaStudie sind wohl noch einige mehr davon betroffen?

Also:

Olaf Wolters, Geschäftsführer des Branchenverbandes BIU, warnt vor der Suche nach einem Sündenbock.

Ich Zitiere:

"Kein Jugendlicher lernt am Computer einen Amoklauf"

Jetzt frage ich mich folgendes:

Wenn es Lern Pcs für Sechsjährige gibt ....

wenn es PC Sofware z.B. für den Fahrschulbetrieb gibt ....

wenn Flugkapitäne im Simulator üben ....

wenn im Netz interaktiv eine Ausbildung gemacht werden kann ....

warum kann dann Psychopat nicht "spielerisch" lernen, wie effektiv gemetzelt werden kann?

Gruß

Siegfried

Geschrieben
warum kann dann Psychopat nicht "spielerisch" lernen, wie effektiv gemetzelt werden kann?

Klar kann er das. Aber er ist eben ein Psychopath, kein normaler Jugendlicher.

Gruß,

Marko

Geschrieben
Klar kann er das. Aber er ist eben ein Psychopath, kein normaler Jugendlicher.

Aber man wird nicht als Psychopath geboren, sondern eine Entwicklungsstörung (auch) durch Einflüsse der sozialen, familiären Umwelt bildet sich im Laufe der Zeit heraus und führt zu abnormalem Verhalten. Ich kann mir vorstellen, dass auch Spiele, in denen sich der Spieler mit einer starken Figur identifiziert, die ihre Umwelt durch was auch immer beherrscht (was der Spieler im realen Leben eben nicht kann), zu der Intensivierung einer Störung beitragen. Von daher sehe ich die Grenzen zwischen normal und psychopathisch eher als fließend an. Ich denke, bei aller Toleranz Spielen gegenüber, dass sich die Hersteller auch mal über andere Handlungsmöglichkeiten in solchen Spielen Gedanken machen könnten. Es tut ja keinen Schaden, wenn der Gegner im Spiel eben nicht getötet wird, sondern irgendwas anderes mit ihm passiert (er fliegt raus, wird verbannt wie bei Mensch ärgere dich nicht zum Beispiel).

Viele Grüße

Antje

Geschrieben
Es tut ja keinen Schaden, wenn der Gegner im Spiel eben nicht getötet wird, sondern irgendwas anderes mit ihm passiert (er fliegt raus, wird verbannt wie bei Mensch ärgere dich nicht zum Beispiel).

Na, und ob das einen Schaden tut: Einen wirtschaftlichen. Ich bin nun schon weit jenseits der 30, aber ich erinnere mich noch gut an die Schulzeit -- Rausfliegen oder verbannen wäre da irgendwie nicht so supercool gewesen.

rambo.gifrocket.gif

Gruß,

Marko

Geschrieben
Na, und ob das einen Schaden tut: Einen wirtschaftlichen. Ich bin nun schon weit jenseits der 30, aber ich erinnere mich noch gut an die Schulzeit -- Rausfliegen oder verbannen wäre da irgendwie nicht so supercool gewesen.

Das heißt, du hast als einziger deiner Klasse überlebt? Fakt ist doch, dass ihr tatsächlich nur rausgeflogen oder verbannt worden seid und euch nicht gegenseitig kalt gemacht habt. Ihr habt weiterhin körperlich unversehrt am Spielfeldrand gestanden. In den Computerspielen wird ja was anderes suggeriert, oder täusche ich mich da?

Grüße

Antje

Geschrieben
Das heißt, du hast als einziger deiner Klasse überlebt? Fakt ist doch, dass ihr tatsächlich nur rausgeflogen oder verbannt worden seid und euch nicht gegenseitig kalt gemacht habt.

Naja, so alt bin ich dann doch auch wieder nicht! Auch wir haben uns damals am Joystick beharkt, uns zerbombt, zersiebt und zerstückelt. Warum auch nicht, es waren nur Spiele. Ich erinnere mich noch gut an "Teacherbusters", ein c64-Spiel, in dem man sogar die Lehrer der eigenen Schule eintragen konnte, um sie dann - u. a. - mit Panzern zu überfahren. (Ich hab grad ein Déja vu -- hatten wir über das Spiel hier nicht schon mal gesprochen?)

Trotzdem ist von uns keiner Amok gelaufen, wir waren halt alle keine Psychopathen.

Gruß,

Marko

Geschrieben
Naja, so alt bin ich dann doch auch wieder nicht! Auch wir haben uns damals am Joystick beharkt, uns zerbombt, zersiebt und zerstückelt. Warum auch nicht, es waren nur Spiele. Ich erinnere mich noch gut an "Teacherbusters", ein c64-Spiel, in dem man sogar die Lehrer der eigenen Schule eintragen konnte, um sie dann - u. a. - mit Panzern zu überfahren. (Ich hab grad ein Déja vu -- hatten wir über das Spiel hier nicht schon mal gesprochen?)

Trotzdem ist von uns keiner Amok gelaufen, wir waren halt alle keine Psychopathen.

Gruß,

Marko

Du bist jenseits der 30? Wie lange warst du in der Schule?

Als ich abgegangen bin, kannte ich Computer nur aus Raumschiff Enterprise. (ich bin jetzt 37)

Die Qualität und Realitätsnähe der Spiele hat sich inzwischen bestimmt gebessert, so dass es ja wirklich schneller zu Realitätsverlusten kommen könnte.

Grüße

Antje

Geschrieben
Du bist jenseits der 30? Wie lange warst du in der Schule?

Ich habe 91 Abi gemacht. Das war kurz vor der "Doom"-Revolution. Aber auch davor gab es schon regelmäßige Diskussionen darüber, ob und wie die damaligen Computerspiele nicht verrohend auf uns wirken. Ich kann dazu nur sagen: Es gibt Menschen, die abstrahieren zwischen Konsum und Realität, und es gibt Menschen, die haben damit Probleme. Ich für meinen Teil empfand die Welt der Spiele niemals auch nur im Ansatz vergleichbar mit der Realität.

Als ich abgegangen bin, kannte ich Computer nur aus Raumschiff Enterprise. (ich bin jetzt 37)

Meine Herren, da musst Du aber wirklich mit Scheuklappen durch die Jugend gelaufen sein. Wir sind gleichalt. Und ich hatte bereits in der siebten Klasse Informatikunterricht (wo wir in den Pausen dann unsere Spiele tauschen konnten, hachja, schweig still, mein nostalgisch klopfendes Herz ...).

Die Qualität und Realitätsnähe der Spiele hat sich inzwischen bestimmt gebessert, so dass es ja wirklich schneller zu Realitätsverlusten kommen könnte.

Das Argument kenne ich, aber es erklärt nicht, warum auch heute noch der Großteil der Konsumenten den Unterschied zwischen Spiel und Wirklichkeit erkennt.

Gruß,

Marko

Geschrieben

Die Qualität und Realitätsnähe der Spiele hat sich inzwischen bestimmt gebessert, so dass es ja wirklich schneller zu Realitätsverlusten kommen könnte.

In dem Zusammenhang ist vielleicht mal eine Primärquelle interessant, der "Abschiedsbrief" des Emsdettener Amokläufers.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24032/1.html

Unter dem Aspekt Realitätsverlust oder auch nicht durchaus interessant zu lesen.

Ansonsten erscheinen mir Begriffe wie "Psychopath" und "Realitätsverlust" ausgesprochen schwammig. Damit es zu Fällen wie in Winnenden kommen kann, muss IMO einfach eine massive Geisteskrankheit Grundlage sein. Bei einem der amerikanischen Attentäter, der vor ein paar Jahren von einem Turm herunter diverse Leute umgebracht hat, konnte man hirnorganische Änderungen nachweisen. Kürzlich wurde dieser Killer aus dem Greyhound-Bus in Amerika (Kanada?) freigesprochen, weil der Richter feststellte, dass kein normaler Mensch ein solches Verbrechen begehen könnte (das war der Fall, wo ein Mann einen mitreissenden urplötzlich angegriffen, erstochen und u.a. enthauptet hatte).

Gesetzt den Fall, der Amokläufer aus Winnenden hätte überlebt - vermutlich wäre er (zurecht ?) ebenfalls nicht für seine Taten verurteilt worden (wenn auch alternativ natürlich für immer in der Psychatrie verschwunden).

Geschrieben

Meine Herren, da musst Du aber wirklich mit Scheuklappen durch die Jugend gelaufen sein. Wir sind gleichalt. Und ich hatte bereits in der siebten Klasse Informatikunterricht (wo wir in den Pausen dann unsere Spiele tauschen konnten, hachja, schweig still, mein nostalgisch klopfendes Herz ...).

Naja, ich bin Ossi und war in der siebten Klasse in meiner Freizeit noch damit beschäftigt, Altstoffe (alte Gläser, Zeitungen) zu sammeln und alten Omas die Einkäufe nach oben zu tragen (Pionierpflicht). Das Wort Computer kannte ich da noch gar nicht, möchte ich sagen. Und selbst wenn. Ich war mit meinen Freunden fast immer draußen unterwegs.

Das Argument kenne ich, aber es erklärt nicht, warum auch heute noch der Großteil der Konsumenten den Unterschied zwischen Spiel und Wirklichkeit erkennt.

Tun sie das? Oder gibt es nicht vielleicht Verwirrungen, die nicht ganz so offensichtlich sind wie ein Amoklauf?

Viele Grüße

Antje

Geschrieben
Damit es zu Fällen wie in Winnenden kommen kann, muss IMO einfach eine massive Geisteskrankheit Grundlage sein. Bei einem der amerikanischen Attentäter, der vor ein paar Jahren von einem Turm herunter diverse Leute umgebracht hat, konnte man hirnorganische Änderungen nachweisen.

Das ist möglich und wäre die einzig irgendwie halbwegs verständliche Erklärung für Amokläufe.

Kürzlich wurde dieser Killer aus dem Greyhound-Bus in Amerika (Kanada?) freigesprochen, weil der Richter feststellte, dass kein normaler Mensch ein solches Verbrechen begehen könnte (das war der Fall, wo ein Mann einen mitreissenden urplötzlich angegriffen, erstochen und u.a. enthauptet hatte).

Das habe ich auch gelesen und ich war reichlich erschrocken über den Freispruch. Aber was, wenn keine physiologischen Ursachen gefunden werden? Was begehen denn "normale" Leute für Morde?

Geschrieben

Das habe ich auch gelesen und ich war reichlich erschrocken über den Freispruch. Aber was, wenn keine physiologischen Ursachen gefunden werden? Was begehen denn "normale" Leute für Morde?

Ich war überhaupt nicht erschrocken, sondern überrascht, dass ein Richter eine so kluge - und wahrscheinlich unpopuläre - Entscheidung getroffen hat. Muss wohl doch in Kanada gewesen sein...

Die Frage nach "normalen" Menschen und Morden führt auf ein weites Feld. Abgesehen von "Leidenschaft", also einem Rückfall auf eine vermeintlich weit zurückliegende Kulturstufe, gibt es einige Gründe: Panik, Beschränktheit, Gier, Verblendung, Angst, Mitleid... - im wesentlichen - glaube ich - Antriebe die eher aus dem Hirnstamm als aus der Großhirnrinde gesteuert werden.

Aber vielleicht kannst du "normale" Leute zunächst einmal definieren....

Geschrieben
Ich war überhaupt nicht erschrocken, sondern überrascht, dass ein Richter eine so kluge - und wahrscheinlich unpopuläre - Entscheidung getroffen hat. Muss wohl doch in Kanada gewesen sein...

Aber vielleicht kannst du "normale" Leute zunächst einmal definieren....

Naja, erstmal habe ich ja nicht von "normalen" Menschen gesprochen, sondern der Richter (siehe dein Beitrag). Ich selbst kann mit dem Wort "normal" nichts so richtig anfangen. Für mich haben alle Menschen einen Knall, und die fallen für mich in drei Kategorien:

1. Menschen, die ihre Macken in Kreativität umleiten (wünschenswert)

2. Menschen, die ihre Macken unterdrücken oder anderweitig verarbeiten (akzeptabel)

3. Menschen, die ihre Macken nicht kanalisieren können und andere Menschen damit verletzen. (verwerflich)

"Normal" ist für mich 1 + 2, abnormal 3. Jeder Mensch, der meint, morden zu müssen, fällt unter drei. Deshalb gibt es für mich keine Morde von "normalen" und von "unnormalen" Menschen. Gerade ein Richter sollte so etwas nicht von sich geben. Welche Abstufungen es in dieser 3. Kategorie gibt, ist ja nochmal eine andere Sache und ob und wie was bestraft wird auch. Außerdem sollte man vielleicht nicht von (ab)normalen Menschen sprechen, sondern eher von (ab)normalen Handlungen.

Geschrieben
Naja, erstmal habe ich ja nicht von "normalen" Menschen gesprochen, sondern der Richter (siehe dein Beitrag). Ich selbst kann mit dem Wort "normal" nichts so richtig anfangen. Für mich haben alle Menschen einen Knall, und die fallen für mich in drei Kategorien:

1. Menschen, die ihre Macken in Kreativität umleiten (wünschenswert)

2. Menschen, die ihre Macken unterdrücken oder anderweitig verarbeiten (akzeptabel)

3. Menschen, die ihre Macken nicht kanalisieren können und andere Menschen damit verletzen. (verwerflich)

"Normal" ist für mich 1 + 2, abnormal 3. Jeder Mensch, der meint, morden zu müssen, fällt unter drei. Deshalb gibt es für mich keine Morde von "normalen" und von "unnormalen" Menschen. Gerade ein Richter sollte so etwas nicht von sich geben. Welche Abstufungen es in dieser 3. Kategorie gibt, ist ja nochmal eine andere Sache und ob und wie was bestraft wird auch. Außerdem sollte man vielleicht nicht von (ab)normalen Menschen sprechen, sondern eher von (ab)normalen Handlungen.

Nun ja, ich weiß nicht, ob der Richter im O-Ton von "normal" vs "abnormal" gesprochen hat. "Normal" ist möglicherweise kein guter Begriff aber wenn man normales Verhalten als das definiert, was nicht allzuweit von einer gesellschaftlichen Norm abweicht und gewisse absolute Grenzen (Du sollst nicht töten z.B.) nicht überschreitet, dann ist der Begriff für mich nicht falsch. Wie sehr solche Grenzen einfach nur auf gesellschaftlichen Vereinbarungen basieren, sieht man daran, dass staatlich sanktioniertes Töten (Todesstrafe, Krieg) von Teilen der gesellschaft als "normal" eingeschätzt werden. Man macht also einen Unterschied zwischen nützlichem, berechtigtem Töten und sinnlosem Töten. Es fällt mir etwas schwer, hier die Grenzen zwischen normal und unnormal zu ziehen.

Die Unterscheidung von "abnormalen" zu "normalen" Menschen finde ich schon wichtig. Für mich ist die Erklärung mancher Verbrechen nur damit nachvollziehbar, dass die Täter eben tatsächlich geisteskrank sind und damit - wenn schon keine Entschuldigung möglich ist - eine einigermaßen plausible Ursache zu finden ist.

In diesem Zusammenhang erwähne ich gerne Oliver Sacks. In seinen Büchern beschreibt er (sehr elegant und lesenswert) die Folgen von Hirnveränderungen. Und wenn man das Spektrum dieser Störungen liest, die praktisch alle in einem nicht-bedrohlichen Bereich angesiedelt sind, dann erscheint es absolut plausibel, dass es auch eine "dunkle Seite" solcher Störungen gibt. Davon betroffene Menschen wären für ihre Taten möglicherweise nicht mehr verantwortlich wie Psoler für ihre Pso....

Wie auch immer, ich glaube, ich bin zu müde um was Gescheites zu diesem schwierigen Thema zu schreiben.

Geschrieben

Moin,

Die Unterscheidung von "abnormalen" zu "normalen" Menschen finde ich schon wichtig.

Baut sich das "Fenster" für diese Klassifizierung nicht jeder selber?

Wenn man viel Glück hat, im Rahmen von Kultur-Gesetz, Moral und Ethik?

Ich denke da an son Kanibalen, dem komme ich jetzt mit dem 5. Gebot?

Kommt mir an dieser Stelle noch son Gedanke ;)

"Du sollst nicht töten" (erst) an fünfter Stelle der Luther Bibel?

Nach der "alten Version" erst an 12 Stelle, muss wohl nicht den "Stellenwert" besitzen?

Für mich ist die Erklärung mancher Verbrechen nur damit nachvollziehbar, dass die Täter eben tatsächlich geisteskrank sind und damit - wenn schon keine Entschuldigung möglich ist - eine einigermaßen plausible Ursache zu finden ist.

Soweit o.K..

Die Frage ist nur, wie wird man geisteskrank, wenn nicht schon von Geburt an eine "Fehlschaltung" besteht?

Reicht u.A., wenn es ums Töten geht, gewaltverherrlichendes Material jeglicher Art aus?

Warum wird z.B. aus einem "perspektivlosen?" Jugendlichen, ein gewaltbereiter und Häuser ansteckender Mörder?

Ich würde mal behaupten, wir haben alle eine "anormale Fehlschaltung".

Zum Glück bekommen die meisten Menschen diese, nach unserem kulturellen Regelwerk, in den Griff.

Gruß

Siegfried

Geschrieben
Wie sehr solche Grenzen einfach nur auf gesellschaftlichen Vereinbarungen basieren, sieht man daran, dass staatlich sanktioniertes Töten (Todesstrafe, Krieg) von Teilen der gesellschaft als "normal" eingeschätzt werden. Man macht also einen Unterschied zwischen nützlichem, berechtigtem Töten und sinnlosem Töten.

Ja, auch wenn für mich staatlich sanktioniertes Töten eher nicht legitim ist, fällt es wohl aus meiner provisorischen Kategorienlehre raus. Guter Hinweis, Danke!

Viele Grüße

Antje

Gast
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