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Arthritis-Medikament Remicade / Todesfälle nach Einnahme gemeldet


Gast Deta

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Geschrieben

Hallo Ihr,

vielleicht hat jemand Interresse an dieser Seite:

http://gesundheit.t-online.de/Gesu/aktu/Arti/Medi/a__tol__remicade.html

Ich hab mal den Text rübergezogen, wer weiss wie lange er auf dieser Seite zu sehen is.

Zitat: T-Online / Gesundheit / Remicade

Arthritis-Medikament Remicade

Todesfälle nach Einnahme gemeldet

Das Medikament Remicade zur Behandlung von chronisch entzündlichen Erkrankungen hat nach Angaben des Paul- Ehrlich-Instituts (PEI) möglicherweise tödliche Nebenwirkungen. Seit 1998 seien weltweit 202 Todesfälle registriert worden, in Deutschland seien 29 Todesfälle bekannt, berichtet das Bundesamt am Freitag in Langen. Das Produkt der Firma Essex Pharma GmbH (München) wird zur Behandlung von Krankheiten wie Morbus Crohn und rheumatoide Arthritis eingesetzt.

Patienten starben meist an Infektionen

In der Hälfte der Fälle starben die Patienten an schweren Infektionen, darunter auch an Tuberkulose. Als "Notfallmaßnahme" trat nun am Freitag eine Änderung der Zulassung für Remicade in Kraft. Jeder Patient muss jetzt auf Tuberkulose untersucht werden. Patienten mit Herzproblemen dürfen das Medikament nicht mehr bekommen. Der Hersteller informiert Ärzte und Apotheker mit einem so genannten "Rote-Hand-Brief" über die neuen Richtlinien.

Medikament wird nicht vom Markt genommen

Vom Markt genommen wird das Medikament nicht. Dies habe nicht zur Debatte gestanden, sagte der Geschäftsführer der Essex Pharma GmbH, Otto Schwarz. "Remicade ist ein hoch wirksames Produkt für Patienten, denen anders nicht zu helfen wäre." Es werde zudem nur von Spezialärzten eingesetzt.

"Nutzen-Risiko-Verhältnis nach wie vor positiv"

Das Bundesamt für Sera und Impfstoffe betonte, trotz der "schwerwiegenden Nebenwirkungen" sei nicht jeder Todesfall sicher auf die Einnahme des Arzneimittels zurückzuführen. Die Patienten könnten auch aus anderen Ursachen gestorben sein. "Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Änderungen" bewerte die Europäische Arzneimittelagentur EMEA "das Nutzen-Risiko-Verhältnis für Remicade" nach wie vor positiv.

200.000 Patienten weltweit behandelt

Der monoklonale Antikörper Remicade wurde laut PEI 1998 in den USA zugelassen. Seither seien 200.000 Patienten weltweit behandelt worden. In Europa ist die Behandlung der Darmerkrankung Morbus Crohn seit 1999 und von Gelenkentzündung seit 2000 erlaubt. Behandelt werden durften nur Patienten, die auf andere Therapien nicht oder kaum angesprochen haben.

Warnhinweise wurden geändert

Nach Bekanntwerden der ersten Todesfälle hatte die EMEA bereits Ende 2000 Warnhinweise für Nebenwirkungen veröffentlicht. Nun seien die Warnhinweise "umfangreich geändert" worden, berichtete das PEI. Die Essex Pharma GmbH mit Sitz in München beschäftigt nach eigenen Angaben in Deutschland rund 600 Mitarbeiter und setzte 2001 knapp 500 Millionen Mark (256 Mio Euro) um. Essex Pharma organisiert nach eigenen Angaben nur den Vertrieb des Medikaments, Zulassungsinhaber sei die US-Firma Centocor.

Ich hab auch mal den Vertreiber rausgesucht.

http://www.remicade.de/patra/default.html

Mich würde ja mal interressieren, ob hier jemand is, der das Medikament nimmt und sein Arzt ihn auf solche Risiken hingewiesen hat beziehungsweise in letzter Zeit das Medikament unbegründet abgesetzt hat?

Deta

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Deta,

1. Unter den Psoriatikern wird man kaum Remicade-Patienten finden, da das Mitteln in Deutschland noch nicht für Psoriasis-Arthritis zugelassen ist. Ich selber kenne niemanden. Eventuell wird es der ein- oder andere unter dem "Deckmantel" der cP bekommen haben.

2. Das Problem insbesondere in Kombination mit TB ist schon seit über einem Jahr bekannt. (Deutsche Apotheker Zeitung 51/00)

3. Schaut Euch mal die Packzettel von MTX oder anderen der hochwirksamen Arzneimittel an. Da stehen diverse Nebenwirkungen drin sowie die Information, daß sie tödlich sein können.

Was folgern wir daraus: Wer, etwa durch Morbus Crohn, eh schon mit dem Tod bedroht ist, wählt den Weg, der mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit dorthin führt, und das ist in schweren Fällen immer noch Remicade oder ähnliche Medikamente. Auch für schwere Fälle von Arthritis, die absehbar innerhalb der normalen Lebensspanne zu schweren Behinderungen, und damit auch oft zu vorzeitigem Tod führen, ist das Medikament sinnvoll. Es ist sowieso nur eine Sache für ganz wenige schwer Betroffene aus unserem Krankheitskreis.

So muß man also entscheiden, wann es Zeit ist für welche Medikamente, diese müssen der schwere der Krankheit angepasst sein. So habe ich weder Verständnis für Leute die bei ein paar Flecken Schuppe aus kosmetischen Gründen nach den schweren Hämmern schreien, noch für Leute, die riskieren mit Mitte dreissig im Rollstuhl zu sitzen, weil sie sich jeder Basistherapie verweigern. Aber diese Meinung habe ich hier ja schon oft geäußert.

Matthias

P.S. Noch eine Folgerung, die nichts mit Medizin zu tun hat: Aktien der Konkurrenz kaufen, z.B. Biogen oder Genetech. Bisher hat sich am Markt aber nichts getan in dieser Hinsicht, die Folgen scheinen also finanztechnisch weit weniger dramatisch also letztes Jahr bei Lipobay.

Geschrieben

Hallo Matthias,

danke für deine Antwort. Da ich von diesen Thema nicht betroffen bin und auch keine Ahnung davon hatte, aber es mich und vielleicht auch viel andere interressiert hat, weiss man jetzt doch etwas besser daüber bescheid.

Danke

Deta

  • 3 Jahre später...
Psoriasis-tagebuch.de
Geschrieben

Todesfälle Remicade vs. Todesfälle Aspirin

Nach einer jetzt veröffentlichten Untersuchung der Boston University School of Medicine sterben jährlich 16.500 Amerikaner an Magen-

blutungen, die durch Aspirin und ähnliche Schmerzmittel verursacht werden, in 170.000 Fällen kommt es zu schwerwiegenden Magenschäden. Somit gehören Aspirin-Nebenwirkungen zu den 15 häufigsten Todesarten in den USA, die Zahl der Todesfälle ist ebenso hoch wie die der AIDS-Epidemie (16.685 HIV-Tote 1997). Jahr für Jahr müssen 100.000 Betroffene stationär behandelt werden, wobei Kosten von 2 Mrd. US Dollar entstehen. Trotzdem geht der rezeptfreie Verkauf weiter - allein in den USA gehen jährlich 30 Milliarden Tabletten über die Ladentheken.

Todesfälle Aspirin

Grüsse

Uli

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Gast
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