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Geschrieben

Hi!

Hätte gerne mal euren Rat eingeholt.

Es geht darum, das ich in einem Chemie-Betrieb arbeite und dort ständig in Kontakt mit Säuren und Laugen bin.

Um es etwas genauer zu erklären, ich arbeite in einer Spinnerei. Ja genau, ich bin nicht nur ein Schuppi, ich bin auch noch ein Spinner!!!;)

Ne, also ich trage den ganzen Arbeitstag Handschuhe, die knapp über das Handgelenk gehen. Meine Unter - und Oberarme sind also frei.

Bei diesem Spinnvorgang spritzt ständig Säure aus der Maschine, auf meine Arme.

Die Säure ist zwar verdünnt, aber gerade so, das sie für "normale" Haut erträglich ist.

Auch Gesicht und Kopfhaut bleiben davon nicht verschohnt. Es gibt kaum eine Möglichkeit sich davor zu schützen. Gerade an den Armen gibt es keine Möglichkeit, da an den Maschinen bewegliche Teile sind und dort das arbeiten mit Schützern oder langen Ärmeln verboten ist.

Das eigentliche Problem ist, das ich seit diesem ersten Schub noch nicht an meinem Arbeitsplatz war. Ich hatte in 4 Wochen, 3 mal Mandelentzündung und Pfeifisches-Drüsenfieber. Letzten Montag dann eine Mandel-OP und jetzt bin ich noch ne Weile Krank geschrieben.

Im Moment weis ich also noch nicht wie sich alles entwickeln wird.

Meine Frage wäre nun, obwohl es eher unwahrscheinlich ist, ob hier jemand vielleicht schon Erfahrungen in einem solchen Job hatte und was allgemein eure Meinung zu diesem Thema ist?

Danke im vorraus!!!

Gruß

Oli

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Lieber Olli,

grundsätzlich würde ich sagen, dass der Beruf für dich nichts ist.

Weil ich vermute, dass die (zwar) verdünnte Säure nicht nur spritzt, sondern dass diese sich auch per Luft verbreitet/verdunstet.

Falls meine Vermutung zutreffend ist, dann würde ich mir an deiner Stelle Gedanken um eine Umschulung machen.

Wenn dieser Gedanke gereift ist und du es vorhast, dann gehe am besten in eine Reha-Aufenthalt und setze dort -falls du diesen Entschluss gefasst hast- durch.

Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass in Reha-Massnahmen Umschulungen schneller, und eine grössere Auswahl der neuen Berufsvorstellungen/Wünschen realisiert werden kann.

Viele liebe Grüsse,

Steph

Geschrieben

Mein erster Gedanke war, das ich mich vielleicht Intern versetzen lassen kann.

Kommt halt dann drauf an, ob da mein Betrieb mitspielt.

Eine Umschulung dürfte sich eher schwierig gestallten. Ich denke, das der Verdienst, bei einer Umschulung doch sehr gering ist. Habe davon keine Ahnung.

Oder muss man sich erst Arbeitslos melden, damit man eine Umschulung beginnen kann?

Weis vielleicht jemand, ob man sich da vorweg schonmal irgendwo Informieren kann?

Geschrieben
Mein erster Gedanke war, das ich mich vielleicht Intern versetzen lassen kann.

Kommt halt dann drauf an, ob da mein Betrieb mitspielt.

Das ist ein guter Gedanke. Aber auch eine Gute Frage. Bevor du soetwas in Angriff nimmst, sichere dich vorher Umschulungsmässig ab. Oder eine neue Arbeitsstelle woanders.

Bei der heutigen Arbeitsmarktlage kann es durchaus sein, dass alleine durch diese Frage, bzw. über das Outing über deinen Gesundheitszustand

dir das zum Verhängnis werden könnte. Kommt aber auch ganz auf deinen Betrieb an.

Eine Umschulung dürfte sich eher schwierig gestallten. Ich denke, das der Verdienst, bei einer Umschulung doch sehr gering ist. Habe davon keine Ahnung.

Da musst du dich vorher informieren. Denke auch, dass das Umschulungsgeld geringer ist.

Manchmal ist auch ein Ortswechsel nötig. Soweit ich mich erinnern kann, haben die früher auch schon mal einen Zweitsitz und Wochenendheimfahrten finanziert. Falls Familie vorhanden ist. Weiss es aber nicht mehr genau.

Oder muss man sich erst Arbeitslos melden, damit man eine Umschulung beginnen kann?

Da erscheint mir -nach wie vor- eine Rehamassnahme der sicherere Weg zu sein um etwas zu bewirken.

Arbeitslos würde ich mich eben wg. der heutigen Zeit nicht überstürzt melden. Alles vorher planen. Dinge kannst du eben erst ab einer informierten Reha-Massnahme in Angriff nehmen.

Weis vielleicht jemand, ob man sich da vorweg schonmal irgendwo Informieren kann?

Wie das jetzt genau ist weiss ich nicht. Vor Harz4 gab es auch bei Arbeitsämtern Infocenter. Aber laut Erzählungen hiess es, dass selten Umschulungsmassnahmen (nach Eignungstest) über Bürokaufmann, Industriekaufmann oder Florist hinausging.

Wenn du aber andere Vorstellungen hast, dann ist es nach meiner Erfahrung nach leichter bei Reha-Beratern, in Reha-Massnahme/Aufenthalt etwas durchzubekommen. Diese engagieren sich auch teilweise. Wie das jetzt in jedem einzelnen Fall ist, kann ich dir nicht sagen.

Zudem musst du dich nicht gleich arbeitslos melden. Dazu bieten Reha-Berater dir ja auch ein Beratungsgespräch an.

Oder gehe doch mal zu einem Berater deiner Versicherungsanstalt vor Ort. Eine reines vorab Informationsgespräch.

Vielleicht erhälst du aber auch hier noch weitere aktuelle brauchbare Tipps.

Liebe Grüsse und alles Gute

v. Steph

Geschrieben

Moin moin,

eine Maschine die ungeschütztes Bedienpersonal mit schwacher Säure bespritzt dürfte es meines erachtens gar nicht geben. Dafür zuständig ist die Berurfsgenossenschaft. Zum einen weil du an deinem Arbeitsplatz gesundheitliche Schäden erlitten hast, zum Anderen um das Problem abzustellen. Im übrigen haben die Berufsgenossenschaften zur Zeit folgendes Schwerpunktthema: Deine Haut, die wichtigsten 2 m² deines Lebens.

Die zuständige Berufsgenossenschaft muss in deinem Betrieb aushängen. Versuch dort mal dein Problem vorzutragen.

Mit freundlichen 'Grüßen

Uwe

Geschrieben

das mit den berufsgenosenschaften halte ich für eine gute idee. die infoseite der bg`s kannst du hier finden: http://www.hvbg.de/d/pages/index.html.

schon eine ziemliche schweinerei, wenn du so ungeschützt und planmässig mit chemikalien bomardiert wirst. da wünsche ich dir doch glatt, dass sich so schnell wie möglich alternativen auftun.

grüße

carlos

Geschrieben

Die Hinweise von Uwe und Carlos finde ich übrigens auch sehr gut!

Weil es betrifft ja alle, die in diesem Betrieb arbeiten oder arbeiten werden.

LG

Geschrieben
Hi!

Die Säure ist zwar verdünnt, aber gerade so, das sie für "normale" Haut erträglich ist.

Tach auch,

um zu belegen, dass die Säure in diesem Verdünnungsgrad für "normale" Haut keine Gefährdung darstellt, muss dies belegt sein (schriftlich!). Dazu müssen zunächst das ChemG und die Gefahrstoffverordnung bemüht werden um dann unter Berücksichtigung der Gefährdungsbeurteilung gemäß Betriebssicherheitsverordnung die verwandte Säure als akzeptabel für einen Arbeitsplatz einzustufen.

Das klingt nicht nur kompliziert... es ist es auch.

Aber das bringt Dich nicht wirklich weiter, denn ich denke nicht, dass Du unbedingt Deinem Arbeitgeber ans Bein pinkeln willst, indem Du ihm nachweist, dass Dein Arbeitsplatzt gesetzlich nicht zulässig ist. (kann aber nicht schaden wo etwas im Hinterkopf zu behalten, so es denn auch fundiert ist. Das schafft eine nette Verhandlungsbasis wenn es um die Versetzung geht :-) )

Aber wie schon die Anderen sagten... ruf doch einfach mal bei der zuständigen BG an. Die Leute da beißen nicht, und sind wirklich nett. Außerdem gehört genau Dein Problem auch zu ihrem Job!!!!!

Dann hast Du zwei Möglichkeiten... entweder Du erkundigst dich recht pauschal und ohne Deinen Arbeitgeber zu nennen, und erhälst vermutlich auch recht wage Antworten. Besorg Dir auf jeden Fall die genaue Spezifikation der Säuren mit denen Du umgehst.

Oder, Du outest Dich gleich als besorgetr Mitarbeiter der Firma XYZ, der täglich mit der Chemikalie ABC in Kontakt kommt, und gesundheitliche Folgen befürchtet. Die BG Leute sind dazu gehalten, solche Hinweise annonym zu behandeln wenn man sie darum bittet.

Ein neuer Beruf wäre natürlich auch nicht schlecht, wenn Du Dich nicht wohl fühlst. Aber das ist eine Entscheidung, die Dir niemand abnehmen kann.

Gruß

Alex

Geschrieben

Vielen Dank für die Tipps!

Werde wohl die nächste Woche mal ganz unverbindlich, bei der BG nachfragen. Mal schauen, ob man dort, auch ohne dirket seinen Arbeitgeber zu nennen oder Angaben zu machen, schon brauchbare Informationen bekommt

Ich kann ich mir bei einer solch großen Firma aber nicht gerade vorstellen, das hier etwas unter den Tisch gefegt wird. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen seit kurzem wirklich Chaotisch und ich muss dazu sagen, das ich nicht der einzige bin, der Beschwerden hat. Viele haben seit diesem Jahr Allergien bekommen, was ich auch sehr Seltsam finde. Generell hat sich der Krankenstand seit letztem Jahr extrem erhöht.

Klar wäre ein neuer Beruf interessant und vielleicht auch besser in meinem Fall, aber jeder kann sich wohl in die Lage eines Familien-Vaters versetzen und das macht das ganze dann schon wieder etwas komplizierter. Man hat halt eine menge Verantwortung zu tragen und gerade der finanzielle Aspekt hält einen dann an seinem Arbeitsplatz.

Trotzdem erst mal vielen Dank für eutre antworten! Es ist schön sich mit Leuten über so etwas unterhalten zu können, ohne das diese Voreingenommen sind! Wenn man in seiner Familie oder in seinem Bekanntenkreis über so etwas spricht, dann ist guter Rat zielich selten. Klar versuchen die auch weiter zu helfen, aber die sind dann meist doch ziemlich Voreingenommen.

Geschrieben

Hallo,

meine BG ist sehr freundlich und bemüht.

Wenn Du wegen der Arbeit krank geworden bist, ist die BG auch sehr bemüht, neue Arbeit zu finden, da Du sonst der BG "auf der Tasche" liegst. Man bekommt in solchen Fällen einen persönlichen Reha-Bearbeiter, der hilft, einen neuen Beruf und auch Arbeit zu finden.

Viel Erfolg bei Deinem Anruf bei der BG.

Gruß Lucccy

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