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Höchstwahrscheinlich PsA im ersten Jahr der Selbstständigkeit


Alex_88

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, habe mich angemeldet, da ich Anschluss an andere Betroffene suche.

Ich bin 35 und seit 1 Jahr selbständig als Zahnarzt.

Ich habe mit Anfang 20 Pso entwickelt und konnte viele Jahre das Geschehen mit den typischen Cremes und Co in den Griff kriegen. Mit Ende 20 war dann aber die ganze Kopfhaut befallen und ragte auch in die Stirn, dazu innerhalb kürzester Zeit auch der Torso massiv.

Nach einem unerfreulichen Therapieversuch mit Skilarence/Fumarsäure, hat mich meine Dermatologin 2019 auf Cosentyx gesetzt, mit durchschlagendem Erfolg: Völlig Freiheit, nicht ein bisschen Plaque mehr.

Das ging so lange gut, dass ich schon fast vergessen hatte, dass ich Pso habe.

Leider wird man genau dann unachtsam, dazu kamen privat einige Verwerfungen, Covid etc pp, so dass ich die Spritzen nur noch unregelmäßig genommen habe.

Die Beschwerdefreiheit hielt an, selbst als ich gar keine mehr genommen habe.

Letztes Jahr habe ich dann entschieden mich selbstständig zu machen, kurz nach Unterschrift kam der Ukrainekrieg, Inflation, Gaskrise, alles. Das letzte Jahr war mental und physisch extrem belastend, was sich auch an meinem Körper gezeigt hat. Die Pso kam wieder, ich habe durch fehlende Priorisierung und Zeit keinen SPort mehr gemacht und zusätzlich ungesund gegessen.

Plötzlich begannen Schmerzen im Zeigefinger meiner rechten Hand, der Orthopäde diagnostizierte eine Sehnenscheidenentzündung durch Überalstung im Job.

Die gezeigten Übungen und Cremes halfen aber nicht, es wurde immer schlimmer. Zusätzlich war dann  auch der Mittelfinger betroffen, auch da angeblich Sehnenscheidenentzündung.

Nach einiger Zeit schmerzten auch die Zehen meines linken Fußes, was ich auf die Belastung durch die Gewichtszunahme schob etc.

Dann wurden auf einmal die Finger dick und geschwollen und erst da hab ich die Puzzlesteine zusammen gesetzt.

Ein MRT der Hand letzte Woche ergab eine wahrscheinliche PsA, die mein Orthopäde (mit Zusatzqualifikation Rheumatologe) wegen fehlendem Anstieg CRP weiterhin auf eine Sehnenscheidenentzündung schob.

Ich habe darin kein Vertrauen mehr und werde mich an einen internistischen Rheumatologen wenden.

Ich habe große Angst, dass diese Krankheit mich meine berufliche und dank Krediten auch private Existenz kosten wird. Ich habe nichts anderes gelernt und ohne Beweglichkeit meiner Finger stehe ich von meiner Qualifikation quasi nur mit Abitur da.

Meine Berufsunfähigkeitsversicherung hat als Ausschluss Pso und alle Folgeerkrankungen, anders ging es nicht, sonst hätte ich gar keine gekriegt damals.

Ich habe Angst, dass ich mit der unregelmäßigen Einnahme die Wirksamkeit des Cosentyx negativ beeinflusst habe und es gegen die PsA nicht mehr wirkt.

Ich habe Angst, dass die teuren Therapien nicht von meiner privaten KV übernommen werden.

Ich habe das Gefühl durch das vergangene Jahr und dieser Diagnose in eine Depression rein zu schlittern, denn trotz unglaublicher Unterstützung durch meine Familie habe ich Mühe den Optimismus aufrecht zu erhalten.

Das wollte ich mir einfach mal von der Seele reden, bei Leuten, die diese Gedanken nachvollziehen können.

Vielen Dank.

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Alex88,

Das hört sich alles nicht so dolle an, aber du hast das selber doch sehr gut analysiert. Als Arzt sitzt du doch auch an der Quelle dir einen guten Rheumatologen zuzulegen dem du vertraust und der dir helfen kann. Auch gibt es ja noch verschiedene Biologikas die du ausprobieren kannst bis eins wieder vernünftig anschlägt. Persönlich glaub ich auch das Ereignisse wie Corona, Krieg etc. Also alles was Stress bereitet und belastet sich negativ auf die PSA auswirkt. Bei mir ist es seit einem halben Jahr z.B. die Achillessehne die rumzickt und schmerzt ( CRP Wert top ) auch das rechte Ohr/Gehörgang macht Schwierigkeiten ( trotz CT nichts gravierendes gefunden ). Mir hat es sehr geholfen die Krankheit anzunehmen und ich lerne täglich damit umzugehen. Das Forum hier ist sehr hilfreich dabei. Also nicht aufgeben, neue Medis ausprobieren und dir hier gerne die Seele freischreiben. Wenn du ein neues Biologika verschrieben bekommst , warum soll die Kasse dir das verweigern? Einfach machen! Und ein kleinen Tip — ich habe nicht gefragt ob ich das neue Biologika genemigt bekomme sondern einfach mir verschreiben lassen und eingereicht. Dann muß die Kasse sich mit dem Arzt auseinander setzen.

also Kopf hoch und herzlich willkommen im Forum

liebe Grüße 

Winfried

  • + 2
  • Like 1
Geschrieben

Hallo Winfried,

Danke für die aufmunternden Worte. 

Die Schritte, die du angesprochen hast, gehe ich gerade, einen Termin beim Rheumatologen zu kriegen gestaltet sich jedoch trotz Vitamin B gar nicht mal so leicht.

Die Beschwerden in den Fingern sind zwar da und auch durchaus schmerzhaft, das größte "Leid" mache ich mir mit diesen Gedanken etc allerdings selbst, denke da werde ich als erstes ansetzen müssen. Auch hinsichtlich der Progression einer Autoimmunkrankheit und der Verbindung mit der Psyche sicher nicht verkehrt.

Wie hast du es zB geschafft die Krankheit "anzunehmen"?

Viele Grüße

 

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Am 29.10.2023 um 16:19 schrieb Alex_88:

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, habe mich angemeldet, da ich Anschluss an andere Betroffene suche.

Ich bin 35 und seit 1 Jahr selbständig als Zahnarzt.

Ich habe mit Anfang 20 Pso entwickelt und konnte viele Jahre das Geschehen mit den typischen Cremes und Co in den Griff kriegen. Mit Ende 20 war dann aber die ganze Kopfhaut befallen und ragte auch in die Stirn, dazu innerhalb kürzester Zeit auch der Torso massiv.

Nach einem unerfreulichen Therapieversuch mit Skilarence/Fumarsäure, hat mich meine Dermatologin 2019 auf Cosentyx gesetzt, mit durchschlagendem Erfolg: Völlig Freiheit, nicht ein bisschen Plaque mehr.

Das ging so lange gut, dass ich schon fast vergessen hatte, dass ich Pso habe.

Leider wird man genau dann unachtsam, dazu kamen privat einige Verwerfungen, Covid etc pp, so dass ich die Spritzen nur noch unregelmäßig genommen habe.

Die Beschwerdefreiheit hielt an, selbst als ich gar keine mehr genommen habe.

Letztes Jahr habe ich dann entschieden mich selbstständig zu machen, kurz nach Unterschrift kam der Ukrainekrieg, Inflation, Gaskrise, alles. Das letzte Jahr war mental und physisch extrem belastend, was sich auch an meinem Körper gezeigt hat. Die Pso kam wieder, ich habe durch fehlende Priorisierung und Zeit keinen SPort mehr gemacht und zusätzlich ungesund gegessen.

Plötzlich begannen Schmerzen im Zeigefinger meiner rechten Hand, der Orthopäde diagnostizierte eine Sehnenscheidenentzündung durch Überalstung im Job.

Die gezeigten Übungen und Cremes halfen aber nicht, es wurde immer schlimmer. Zusätzlich war dann  auch der Mittelfinger betroffen, auch da angeblich Sehnenscheidenentzündung.

Nach einiger Zeit schmerzten auch die Zehen meines linken Fußes, was ich auf die Belastung durch die Gewichtszunahme schob etc.

Dann wurden auf einmal die Finger dick und geschwollen und erst da hab ich die Puzzlesteine zusammen gesetzt.

Ein MRT der Hand letzte Woche ergab eine wahrscheinliche PsA, die mein Orthopäde (mit Zusatzqualifikation Rheumatologe) wegen fehlendem Anstieg CRP weiterhin auf eine Sehnenscheidenentzündung schob.

Ich habe darin kein Vertrauen mehr und werde mich an einen internistischen Rheumatologen wenden.

Ich habe große Angst, dass diese Krankheit mich meine berufliche und dank Krediten auch private Existenz kosten wird. Ich habe nichts anderes gelernt und ohne Beweglichkeit meiner Finger stehe ich von meiner Qualifikation quasi nur mit Abitur da.

Meine Berufsunfähigkeitsversicherung hat als Ausschluss Pso und alle Folgeerkrankungen, anders ging es nicht, sonst hätte ich gar keine gekriegt damals.

Ich habe Angst, dass ich mit der unregelmäßigen Einnahme die Wirksamkeit des Cosentyx negativ beeinflusst habe und es gegen die PsA nicht mehr wirkt.

Ich habe Angst, dass die teuren Therapien nicht von meiner privaten KV übernommen werden.

Ich habe das Gefühl durch das vergangene Jahr und dieser Diagnose in eine Depression rein zu schlittern, denn trotz unglaublicher Unterstützung durch meine Familie habe ich Mühe den Optimismus aufrecht zu erhalten.

Das wollte ich mir einfach mal von der Seele reden, bei Leuten, die diese Gedanken nachvollziehen können.

Vielen Dank.

Hallo Alex,

ich kann deine Bedenken und Ängste sehr gut verstehen. Ich bin kassenzugelassenen Psychotherapeutin und habe ebenfalls PSA. Bei mir ist auch ISG Betroffen, so dass ich nicht so lange sitzen kann. Ich habe aber mit den Medikamenten sehr gute Erfahrungen gemacht und ich denke, dass Du mit dem richtigen Biologikum auch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst. Mit Intervallfasten, Zuckerverzicht, Fleischverzicht und Supplementen wie schwarzer Pfeffer, Weirauch, Curcuma etc. unterstütze ich den Körper. In akuten Fällen kannst du in eine Rheumaklinik gehen oder eine multimodale Schmerztherapie machen. Die Änderung der Versicherung ist auch möglich... Melde dich gerne bei mir, ich kann Dir von meinen Erfahrungen berichten und Dich hinsichtlich der depressiven Reaktion beraten. Liebe Grüße!

 

Geschrieben

Hallo Alex,

ich kann deine Bedenken und Ängste sehr gut verstehen. Ich bin kassenzugelassenen Psychotherapeutin und habe ebenfalls PSA. Bei mir ist auch ISG Betroffen, so dass ich nicht so lange sitzen kann. Ich habe aber mit den Medikamenten sehr gute Erfahrungen gemacht und ich denke, dass Du mit dem richtigen Biologikum auch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst. Mit Intervallfasten, Zuckerverzicht, Fleischverzicht und Supplementen wie schwarzer Pfeffer, Weirauch, Curcuma etc. unterstütze ich den Körper. In akuten Fällen kannst du in eine Rheumaklinik gehen oder eine multimodale Schmerztherapie machen. Die Änderung der Versicherung ist auch möglich... Melde dich gerne bei mir, ich kann Dir von meinen Erfahrungen berichten und Dich hinsichtlich der depressiven Reaktion beraten. Liebe Grüße!

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