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DermaOne- wirklich freiwillig?


islandgirl

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Geschrieben

Hallo!

Ich bin heute von meiner Hausärztin auf DermaOne hingewiesen worden. Sie sagte gleich dazu, dass es dazu diene, die Versorgung mit (in meinem Fall) Cosentyx zu garantieren. Habe erstmal alles mitgenommen und mir den Informationszettel und einige Artikel im Internet dazu durchgelesen. Und ich muss sagen, dass ich insgesamt sehr skeptisch bin, mich aber trotzdem quasi dazu gezwungen fühle das Dokument zu unterschreiben, weil ich natürlich Sorge habe, dass mir aufgrund von Budgetüberschreitungen keine Rezepte für Cosentyx mehr ausgestellt werden.

Folgendes an diesem Vertrag stößt mir bitter auf: 

- "Bindung" an den Arzt, Kündigung nur mit "guter" Begründung möglich

- Wirklich die Wahl der "besten" Medikamente oder wird dann das Medikament gewählt, dass mehr Geld bringt?

- Kann ich zum Medikamente-Wechsel "gezwungen" werden?

 

Vielleicht gibt es hier ja Erfahrungswerte und meine Bedenken können aufgelöst werden. Oder es gibt hier Leute, die meine Bedenken teilen.. ich würde einfach gerne ein paar Meinungen hören.

 

LG

Hanna

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb islandgirl:

Ich bin heute von meiner Hausärztin auf DermaOne hingewiesen worden.

Hi @islandgirl,

ich muss gestehen, von DermaOne noch nie etwas gehört zu haben.  Was soll das sein, eine Art Private Zusatzversicherung für kostspielige Therapien? Verschreibt Dir tatsächlich Dein Hausarzt das Biological und nicht der Hautarzt 🤔

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mal bissl im Internet gestöbert und kann deine bedenken nicht teilen.

Dermatologen schließen sich hier vertraglich mit Krankenkassen zusammen und wollen es für alle leichter machen.

es geht ja darum, den Hautärzten mehr Infos zur PSO und der Behandlung mit diversen Medis zu geben. durch diese Zusammenarbeit bei DermaOne bündeln sich die Infos und alle arbeiten enger zusammen.

Bei Diabetes ist dieses schon seit Jahren normal mit dem DMP Programm.

Disease-Management-Programme (DMP) sind Behandlungsprogramme für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Deshalb werden sie auch „Chroniker-Programme“ genannt.

normalerweise bringen diese Programme Vorteile für alle Beteiligten. Gerade bei hohen Kosten der Medis ist die Kasse eher bereit die Kosten zu tragen wenn man diesen Programmen beitritt bzw. bei einem Arzt in Behandlung ist der dort vertraglich mit angegliedert ist.

vor 18 Stunden schrieb islandgirl:

- "Bindung" an den Arzt, Kündigung nur mit "guter" Begründung möglich

freie Arztwahl hast du immer. warum auch wechseln wenn er ok ist. Wenn Du den Arzt wechselst, fällst halt raus beim Programm.

vor 18 Stunden schrieb islandgirl:

- Wirklich die Wahl der "besten" Medikamente oder wird dann das Medikament gewählt, dass mehr Geld bringt?

einfach mal das Geld ausblenden :) meist geht es nur darum ob die verordneten Medis bei deiner Krankenkasse im Rabattvertrag stehen.
 

vor 18 Stunden schrieb islandgirl:

- Kann ich zum Medikamente-Wechsel "gezwungen" werden?

zwingen kann dich niemand :) wenn der Arzt es für nötig hält zu wechseln, einfach gezielt nach der Begründung fragen. Ich bin auch der Meinung, das wir unseren behandelnden Ärzten auch mal vertrauen sollten :)

Mein Fazit:

Ich glaube das ist keine schlechte Sache mit DermaOne. Ich werde meine Ärztin beim nächsten Termin auch darauf ansprechen.

LG Olaf

bearbeitet von Olaf72
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb C.T.H.:

Verschreibt Dir tatsächlich Dein Hausarzt das Biological und nicht der Hautarzt 🤔

Ich meinte natürlich Hautarzt, da hatte ich mich vertippt/vertan.

 

zu deiner anderen Frage. Es ist keine Zusatzversicherung, sondern so ne Art "Programm" "Aktion" (?) zusammen mit einer Firma, der DermaMed eG und dem BVDD im Zusammenschluss mit einigen Krankenkassen.

LG

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Olaf72:

freie Arztwahl hast du immer. warum auch wechseln wenn er ok ist. Wenn Du den Arzt wechselst, fällst halt raus beim Programm

In der Erklärung zu dem Vertrag steht unter dem Punkt Bindungsfrist: "Während der Behandlung sind Sie an die im Vertrag teilnehmenden Arzt/Ärztin  sowie Therapieeinrichtungen gebunden. Ihre Behandlung und die Bindungsfrist enden mit Abschluss der Behandlung. Unabhängig davon können Sie Ihre Teilnahme jederzeit beenden, sofern ein wichtiger Grund vorliegt." 

Dies wird auch noch in einer Anlage etwas weiter ausgeführt. Und man muss einen Arztwechsel der Krankenkasse gegenüber begründen. 

Ich verstehe es halt so, dass es dann sein kann, dass die Krankenkasse die weitere Behandlung nicht mehr übernimmt, es sei denn man findet noch einen anderen Arzt, der daran teilnimmt/teilnehmen kann.

vor 6 Stunden schrieb Olaf72:

freie Arztwahl hast du immer. warum auch wechseln wenn er ok ist. Wenn Du den Arzt wechselst, fällst halt raus beim Programm

Warum dem Arzt wechseln? Weil ich noch gar nicht weiß, ob ich dort wirklich zufrieden bin. Ich war erst einmal dort. 🤷‍♀️ 

 

vor 6 Stunden schrieb Olaf72:

Ich bin auch der Meinung, das wir unseren behandelnden Ärzten auch mal vertrauen sollten :)

Dafür bin ich auch grundsätzlich zu haben. Musste jedoch leider feststellen (durch diverse Arztbesuche), dass bei ca.70% der Ärzte meine Beschwerden nicht ernst genommen wurden. Geht man nun davon aus, dass es bei einer erneuten negativen Erfahrung noch schwieriger ist, den Arzt zu wechseln, macht man sich eben doch so seine Gedanken. Gerade weil bei mir nun noch die Arthritis im Raum steht und es dort weiterer Fachärzte bedarf.

 

Es stellt sich bei mir halt die Frage, wie stark abhängig ich dann von diesem "Programm" bin. Ich bin auf das Cosentyx angewiesen und habe wirklich Angst, es nicht mehr zu bekommen. Ob durch Wechsel auf einen anderen Arzt oder durch "Nicht-Teilnahme" spielt da für mich keine Rolle.

 

LG

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb islandgirl:

Ich bin auf das Cosentyx angewiesen und habe wirklich Angst, es nicht mehr zu bekommen. Ob durch Wechsel auf einen anderen Arzt oder durch "Nicht-Teilnahme" spielt da für mich keine Rolle.

Cosentyx zählt, wie andere Biologika auch, zu den bundesweiten Praxisbesonderheiten. Dürfte also überhaupt nicht auf das Budget der Praxis gehen. Insofern verstehe ich nicht, warum Du es nicht auch weiterhin verordnet bekommen solltest? Egal, ob Du bei dem Derma-Programm nun teilnimmst oder nicht.

bearbeitet von C.T.H.
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb islandgirl:

In der Erklärung zu dem Vertrag steht unter dem Punkt Bindungsfrist: "Während der Behandlung sind Sie an die im Vertrag teilnehmenden Arzt/Ärztin  sowie Therapieeinrichtungen gebunden. Ihre Behandlung und die Bindungsfrist enden mit Abschluss der Behandlung. Unabhängig davon können Sie Ihre Teilnahme jederzeit beenden, sofern ein wichtiger Grund vorliegt." 

Dies wird auch noch in einer Anlage etwas weiter ausgeführt. Und man muss einen Arztwechsel der Krankenkasse gegenüber begründen. 

Ich verstehe es halt so, dass es dann sein kann, dass die Krankenkasse die weitere Behandlung nicht mehr übernimmt, es sei denn man findet noch einen anderen Arzt, der daran teilnimmt/teilnehmen kann.

ich glaube da verstehst du etwas falsch.

Es wird ja ein Vertrag zwischen Ärzten, Patienten und der Krankenkasse geschlossen. Die KK bezahlt den ganzen Kram und möchte halt Info warum es beendet wurde. (würde ich mal mit Qualitätssicherung vergleichen)

Solange Du einen Hautarzt hast der Dir das Cosentyx verschreibt, muss die Kasse auch zahlen, egal ob mit DermaOne oder nicht. Die Krankenkasse kann aber einen Bericht zur Medikation mit der Begründung warum verordnet vom Behandelnden Arzt verlangen. Diese Berichte bzw. Begründungen fallen halt in diesen Programmen weg.

LG Olaf

Geschrieben

Ich habe beim Chef der Hautärzte-Vereinigung BVDD, Dr. Ralph von Kiedrowski, nachgefragt. Und er hat geantwortet:

Frage: Bekommen teilnehmende Ärzte im / vom DermaOne-Vertrag für die Verschreibung jedes Medikamentes gleich viel oder ist das je nach Medikament unterschiedlich?

Antwort (mit meinen Worten):

  • Für die Verschreibung eines Medikaments aus der Klasse Biologika-/PDE4/JAK gibt es pauschal 25 Euro pro Quartal für den Arzt. Für die Verschreibung von Fumaderm und Skilarence 10 Euro.
  • Jedes Medikament wird bewertet. Dafür gibt es verschiedene Kriterien: Wie kommt das Medikament in der Leitlinie weg? Was hat die AMNOG-Bewertung über den Zusatznutzen gegenüber vergleichbaren Medikamenten ergeben? Wie sieht es mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis aus? Gibt es Rabattverträge? Wie ist das Nebenwirkungs-Risiko? Das Medikament wird dann einsortiert in rot, grün oder hellgrün.
    • Ist ein Medikament in "grün" oder "hellgrün" einsortiert, kann der Arzt schon mal einen Haken an "ist wirtschaftlich" machen. "Wirtschaftlich" ist nämlich eine Anforderung, die jede Verschreibung sein muss. Hellgrün heißt "besonders wirtschaftlich", rot "unwirtschaftlich".
    • Ist ein Medikament in "hellgrün" einsortiert, bekommt der Arzt zusätzlich 30 Euro pro Quartal.
    • Am Ende eines Quartals wird noch einmal zusammengezählt. Verschreibt der Arzt 85 Prozent der Medikamente aus dem hellgrünen und grünen Bereich und nur 15 Prozent aus dem roten, gibt es noch einmal 15 Euro pro Patient und Quartal.

Frage: Haben Sie schon erlebt / gehört, dass Krankenkassen ihre Versicherten nach dem Grund gefragt haben, wenn Patienten aus dem DermaOne-Vertrag heraus den Arzt wechseln?

Antwort (wörtlich): "Nein, ist mir nicht bekannt. Letztlich kann die Kasse ja sogar dabei helfen, einen anderen Arzt innerhalb des Vertrages zu finden. Insgesamt ist es sicherlich schwerer, Verordner außerhalb des Vertrages zu finden."

Frage: Wie viele Ärzte nehmen an DermaOne eigentlich teil? Wie hoch ist für die Patientin die Chance, dass auch der nächste Arzt an DermaOne teilnimmt?

Antwort (wörtlich): "Aktuell liegt die Teilnehmerzahl sicherlich bei über 700 teilnehmenden Ärzten:innen deutschlandweit. Dies dürften ca. 70 bis 75 Prozent der Praxen sein, die überhaupt Biologika/Systemtherapien verordnen. Tendenz ist weiterhin steigend, d.h. fast jeden Monat kommen neue Teilnehmer hinzu. Teilnehmende Ärzte müssen aber u.a. auch Qualifikationen und Fortbildungen angeben bzw. nachweisen, es kommt also nicht zwingend jeder rein in den Vertrag."

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