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MTX und Harnwegsentzündung / Blasenentzündung


Salamander2

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich nehme wöchentlich MTX und habe nun zum ersten mal nach dem Blut/Urin check up eine Rückmeldung erhalten, dass etwas auffällig war.

Der Urintest gibt Hinweise auf eine Harnwegsentzündung / Blasenentzündung. Tatsächlich merke ich auch einen Druck und Ziehen dort in der Gegend.
Hatte das (männlich) bisher auch noch nie.

Ich bin aktuell am überlegen, ob das eine MTX Nebenwirkung sein könnte. Hat jemand eventuell Erfahrungen damit?

LG :)

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hi @Salamander2

hast du den Beipackzettel noch? Es steht schon etwas zu möglichen Nebenwirkungen an Nieren bzw. am Harnweg drin.

Erfahrungen kann ich naturgemäß nur aus weiblicher Sicht beitragen, mit Nieren o.ä. hatte ich keine Probleme, als ich MTX mal hatte.

Geschrieben

Tatsächlich bin ich jetzt etwas auf Alarmbereitschaft. Das ganze Problem hat sich verschlimmert und es kamen Schmerzen dazu. Morgen weiß ich mehr, hoffe die Nieren sind in ordnung.

Geschrieben

Hallo @Salamander2,

hast Du Cranberries oder Cranberry-Saft und sehr viel Tee (Kräuter) trinken.

Möglichst keine Zitrus-Säfte sowie keinen Kaffee und Alkohol.

Hat der Arzt Dir Antibiotika gegeben?

Blasenentzündung, Hausmittel:

Nützliche Helfer: Nieren- und Blasen-Tees

Im Gegensatz zu normalen Kräuter- und Früchte-Varianten enthalten spezielle Blasen-Tees aus der Apotheke pflanzliche Wirkstoffe, die zusätzlich die Funktion der Harnwege unterstützen. Zu den Pflanzen-Tees, die vor allem harntreibend sind, zählen unter anderem:

  • Birkenblätter-Tee
  • Goldrutenkraut-Tee
  • Brennnessel-Tee
  • Wachholder-Tee
  • Schachtelhalm-Tee
  • Bärentraubenblätter-Tee

Auch eine Tee-Mischung aus Birke, Goldrute und Orthosiphon (Java-Tee/indischer Nieren-Tee) ist bei einer Blasenentzündung oder einem Harnwegsinfekt empfehlenswert.

Die Tees gibt es in der Apotheke als gewöhnliche Beutel sowie als Pulver, das sich einfach in heißes (oder warmes) Wasser einrühren lässt und nicht ziehen muss.

Und im Link unter der Rubrik: "Entzündungshemmende und antibakterielle Wirkstoffe" weiter nachlesen.

https://www.netdoktor.de/krankheiten/harnwegsinfektion/blasenentzuendung-hausmittel/

Hier noch Allgemeines:

Nebenwirkungen an der Niere sind unter Methotrexat extrem selten. Allerdings muß auch die Nierenfunktion regelmäßig überprüft werden, da Methotrexat über die Niere aus dem Körper ausgeschieden wird. Bei Nierenfunktionseinschränkungen kann es deshalb vermehrt zu Nebenwirkungen kommen, wenn die Methotrexat-Dosis nicht entsprechend angepaßt wird.

https://www.rheuma-online.de/medikamente/methotrexat/was-sind-die-haeufigsten-nebenwirkungen-von-methotrexat/

Die Ausscheidung erfolgt relativ langsam über die Nieren.

Da die Ausscheidung des Wirkstoffes über die Nieren erfolgt, muss bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen die Dosis reduziert werden. 

Nebenwirkungen treten verständlicherweise bei der "Hochdosistherapie" deutlich häufiger auf als bei niedrig dosiertem MTX.

Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sowie solche mit schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung dürfen Medikamente mit Methotrexat nicht erhalten.

Während der MTX-Behandlung sollten Patienten nicht mit einem Lebendimpfstoff geimpft werden, da es wegen des unterdrückten Abwehrsystems sonst zu schweren Impfkomplikationen kommen kann.

MTX sollte drei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden. Nach dem Absetzen ist eine erhöhte Folsäure-Zufuhr empfehlenswert, um den Folsäurestoffwechsel wieder zu normalisieren.

Bei einer Vergiftung mit Methotrexat, beispielsweise bei zu hoher Dosierung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, wird als Gegengift (Antidot) die sogenannte Carboxypeptidase G2 gegeben. Diese baut Methotrexat ab, sodass seine Konzentration im Blut rasch auf ungiftige Werte sinkt.

Eine weitere Möglichkeit, die Wirkung von MTX rasch aufzuheben, ist der sogenannte "Leucovorin-Rescue", also die hochdosierte Gabe von Leucovorin.

https://www.netdoktor.de/medikamente/methotrexat/

LG Burg

Geschrieben

Danke @Burg für deinen ausführeichen Beitrag.

Anscheinend ist es doch keine Blasenentzündung.
Niemand kann mir grad sagen woher die Erythrozyten im Urin kommen.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Salamander2:

woher die Erythrozyten im Urin kommen.

Hallo @Salamander2,

ich habe mal nachgesehen, seit etwa 2011 benutze ich den Combur(5) Test HC der Fa Roche aus der Apotheke, in großen Jahresabständen; er misst auch die Erythrocyten/Urin.

Ich nehme keine Medikamente und MTX noch nie.

Im Juni2016 waren die Erythrozyten leicht erhöht (5-10Ery/nüLiter)

und gleichzeitig Protein(Almumin) auf etwa (60mg/dL) stärker erhöht

und auch die Leukozyten waren stärker erhöht (400Leu/nüLiter) 

 um 18 Uhr gemessen (Glukose + Nitrit)=0

Die Jahre davor und danach waren die ERYs=0

Es sollte einen Grund 2016 gegeben haben, warum ich gemessen hatte; den weiß ich aber nicht mehr. Es war meine Heuschnupfenzeit und meine extrem schwere Grippe fing erst im September2016 an.

Auf dem Beipackzettel steht:

Nach körperlicher Belastung (zB intensivem Jogging) können die ERYs und Protein erhöht sein.

Man kann dort auch 10x seine gemessenen Werte eintragen; für einen Vergleich ist das praktisch.

LG Burg

Geschrieben

Ein weiterer Test ist zur Auswertung im Labor. Wenn da nix bei rum kommt will die Urologin 24h Sammelurin machen (ernsthaft, wer hat die Zeit dafür?)…

Ich glaube damit würde ich dann aber definitiv noch warten und gucken ob ich überhaupt nennenswerte Beschwerden habe. 

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Salamander2:

Wenn da nix bei rum kommt will die Urologin 24h Sammelurin machen (ernsthaft, wer hat die Zeit dafür?)…

Das braucht nur minimal mehr Zeit als "normales Pinkeln". In einer Tüte oder Tasche hat man einen Sammelbehälter dabei und statt ins Pissoir oder WC kommt der Urin in den Behälter (ich hatte mal so einen Behälter bei einer kleinen Radtour dabei).
Es ist die Standardmethode zur Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate und der Clearance, also in wie weit die Niere evtl. geschädigt ist.

  • + 1
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Geschrieben (bearbeitet)

Ja ich habe allerdings doch starke Probleme diese ganzen Todos und Arzttermine in den Alltag und die Arbeit zu integrieren. Leider aktuell sehr stressig. Kann man sowas dann am Wochenende machen?

bearbeitet von Salamander2
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Salamander2:

Kann man sowas dann am Wochenende machen?

Du bekommst nur einen "Kanister" für den Urin mit. Dann sollte Sonntag Morgen bis Montag Morgen zum Urin sammeln gehen und dann Abgabe in der Praxis. Am besten mit Deiner Urologin (echt eine Frau?) absprechen wie alt der Urin sei darf (vielleicht geht auch Sa. sammeln).

Geschrieben

Aktuell pfeife ich ausdauertechnisch auf dem letzten Loch. Entweder es ist meine MTX Dosiserhöhung oder die schlechte Wirkung von MTX und daher die Fatigue. Irgendwas stimmt jedenfalls nicht. Sehr anstrengede Phase neben dem Job.

Geschrieben

@Salamander2, Du weißt, was Du gerade geschrieben hast?

Da steckt die Antwort drin!

Gibt es irgendeine Möglichkeit für Dich kürzer zu treten? Jemanden, der Dich darin unterstützt?

LG Burg

 

Geschrieben

Ja ich mir selbst auch :D
MTX verliert gerade an Wirkung. Für die Haut funktioniert es sehr gut, aber den Arthropathien kann ich beim Entstehen zusehen. Ich habe das große Glück, noch kaum bleibende Schäden zu haben. Ich hoffe, dass die Ärzte das auch so beibehalten wollen und nicht erst warten, bis ich quasi zu den "schlimmen Fällen" gehöre.

Geschrieben

Hallo @Salamander2

In wieweit setzt Dich das Nichtwissen, wie es weitergehen kann unter Stress?

Was sagt der Arzt dazu?

Meine Pso hatte sich erst etwas beruhigt (nach etwa 15J), als ich die Therapie (Dithranol), die mir in kurzer Zeit (3 Wochen) helfen konnte, gefunden hatte. - Dadurch kam RUHE in mein Leben. Vorher war das Gefühl da, wie "auf einem Pulverfass" zu sitzen; das Damokles-Schwert eines erneuten mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes (mit Pusteln + Erythemen an fast der gesamten Haut) schwebte immer über mir. (Heute habe ich diese Ängste überhaupt nicht mehr!)

Unser Alltagsleben müssen wir neben der Pso/PsA ja auch noch wuppen.

LG Burg

Geschrieben

Ich sehe das ein bisschen anders. Nicht den Alltag muss ich neben der PsA schaffen, sondern die PsA neben dem Alltag.
Mir hat der Dermatologe eigentlich Angst genommen, indem er sagte: In der Therapie ist noch viel Luft nach oben. Außerdem habe ich sehr schnell gehandelt und bin im System drim. Alles in Ordnung im großen und ganzen.

Geschrieben

Das freut mich @Salamander2, dass Dein Arzt Dir helfen kann.

Früher gab es die heutigen therapeutischen Optionen noch nicht, die Behandlungszeit einsparen können.

Und bei der zeitaufwendigen (1x 2 1/2 Stunden) Creme-Therapie wurde auch nicht die Organfunktion von Leber und Niere getestet.

Deshalb interessiert mich sehr, wie man heute anders praktisch behandeln kann.

Geschrieben

Hallo Burg,

ich bin 2014 von Dithranol/Cignolin usw. auf  Otezla , nach 1/2 Jahr Wirkungsverlust  dann  auf andere Biologicas umgestiegen. Ausschlaggebend war der jahrelange enorme Zeitverlust mit den alt- und ehrwürdigen  Salben und Nachsalben und schnellen Wirkverlusten  in den Kliniken und daheim und ich habe meine Angst wegen Krebsrückkehr überwunden. Geholfen hatte dann mein guter Hautarzt in Bayern, der mir die Biolocas verschrieb. Die Behandlung wird hier in der Uni- Klinik fortgesetzt. Die hiesige Hautärztin war damit überfordert. LG Waldfee

 

Geschrieben

Hallo @Waldfee,

danke für Deine Beschreibung!

Noch bin ich am Informieren von den von Euch berichteten Möglichkeiten.

Für mich ist immer die Dosisfrage von besonderer Bedeutung. Ob das an der Zystenniere (beschwerdefrei, Zufallsbefund, evtll habe ich die schon immer) liegt?

LG Burg

Geschrieben

Hallo @Salamander2,

kennst Du das:

Um das Drug Survival und die Effektivität von konventionellen Systemtherapien zu steigern, kann zum Beispiel ein Wechsel von MTX oral auf MTX s. c. infrage kommen. Erfahrungen aus dem Praxisalltag mit der Auswertung von PsoBest-Daten (oral n = 49 oder SC MTX n = 157) bestätigen, dass die subkutane Applikationsform ein besseres Sicherheitsprofil und weniger Nebenwirkungen aufweist als die orale Gabe. Eine Therapie mit MTX erfordert ein Monitoring verschiedener Laborparameter sowie möglicher Arzneimittelinteraktionen und ist für Menschen, die Alkohol konsumieren, Leber- und Nierenprobleme aufweisen eher nicht geeignet, relativierte Puig (5).

5.

Reich K, Sorbe C, Griese L, Reich JLK, Augustin M: The value of subcutaneous vs. oral methotrexate: real-world data from the German psoriasis registry PsoBest. Br J Dermatol 2021; 184 (4): 765–7. DOI: 10.1111/bjd.19690 CrossRef MEDLINE

gelesen bei @GrBaer185 unter:

https://www.psoriasis-netz.de/blogs/entry/4239-plaque-psoriasis-moderne-therapien-auch-bei-komorbiditaeten-moeglich/

 

Geschrieben

@Burg google mal nach den GRAPPA Empfehlungen für Psoriasis Arthritis Therapie. 
Das ist Stand der Medizin in Bezug auf dieses Gebiet. Moderne, informierte Ärzte halten sich in etwa daran. Es gibt aber auch noch die EULAR Empfehlungen. 

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile nach wie vor Kreislaufschwäche und ein Gefühl der Unterzuckerung seit meiner Dosiserhöhung des MTX.
Ich habe im Dezember einen neuen Termin beim Rheuma Doc. Ich finde diese Nebenwirkung jedoch aktuell etwas bedenklich.

Ich kann aber nicht 100% sagen, ob sie vom MTX kommt.

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