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Organspende


Köln

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Geschrieben

Hallo zusammen,

seit ca. 20 Jahren bewege ich mich im Leben mit einem Organspendeausweis in der Tasche, in der Hoffnung, dass ich nach meinem Tod jemandem etwas Gutes tun kann.

Nun berichtet meine Kollegin, dass ihr Arzt ihr aufgrund ihrer Pso und ihrem Heuschnupfen keinen Ausweis gegeben hat mit der Angabe, ihre Innereien würden wegen „verseuchter“ Gene nicht eingesetzt werden können.

Habt Ihr so etwas schon mal gehört?

Schlimm ist nicht nur, dass mir meine Illusionen geraubt werden, ich könnte nach meinem Tod jemandem helfen. (Und immerhin sind die Nieren schön mit Kölsch durchgespült worden. ;) )

Ich versteh das einfach nicht.

Wenn ich doch die Wahl habe, ohne neue Niere zu sterben oder eine neue mit Pso-Genen zu bekommen, werde ich doch die zweite Möglichkeit vorziehen, oder? Und ist es erwiesen, dass man dann auch Pso bekommt?

Fragende Grüße

Gina

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo,

mir ist das auch Neu... kann mir nicht vorstellen, dass da was dran ist. Ich hatte auch einen Organspenderausweis, obwohl ich Pso habe und kein Arzt hat mir gesagt, dass das nicht ginge.

Was anderes ist es natürlich, wenn du irgendwelche Immunsuppresiva nimmst, wie Cyklosporin, Remicade etc. Das sie dann keine Organe nehmen, könnte ich mir eher vorstellen.

Nunja, hmmm.... eigentlich wird doch eh fast alles explantiert, wenn man einen Ausweis hat.. da sind die Ärzte heut dank der Organknappheit nicht sehr wählerisch!!!

Hab da so meine Erfahrungen damit gemacht. Rauchern werden die Lungen entnommen und transplantiert... und bei den Nieren sind sie da noch weniger zimperlich. ;)

Ich habe daher aufgrund meiner Erfahrungen ganz schnell den Schretter angemacht und meinen Spenderausweis vernichtet... denn so richtig überzeugt hat mich das nicht... bin wohl ein "kleiner Egoist", was meine Organe angeht! :)

Hoffe, ich konnte dir bisschen helfen.. ansonsten frag doch nochmal bei nem Arzt oder nen Transplantationsbeauftrageten nach.

Grüsse aus der Schweiz,

Ninny

Geschrieben

Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit PSO nicht Organspender sein kann. Ich habe selber mit PSO jahrelang Blut gespendet. Dieses würde ja aufs Gleiche hinauslaufen. Im Blut sind schliesslich auch Gene enthalten. Die damaligen Ärzte hatten nichts dagegen. Lediglich als ich MTX bekam, durfte ich nicht mehr spenden. Ebenso sind Krebspatienten von einer Blutspende lebenslang ausgenommen.

@ninny: Ich weiss ja nicht wie das Transplantationsgesetz in der Schweiz ausgelegt ist. In Deutschland ist es so, das man im Ausweis eintragen kann, welche Organe nicht entnommen werden dürfen. Hier halten sich die Ärzte dann auch daran.

Gruss Peter

Geschrieben
Hallo' date='

@ninny: Ich weiss ja nicht wie das Transplantationsgesetz in der Schweiz ausgelegt ist. In Deutschland ist es so, das man im Ausweis eintragen kann, welche Organe nicht entnommen werden dürfen. Hier halten sich die Ärzte dann auch daran.

Gruss Peter[/quote']

Hallo Peter,

wie das in der Schweiz ist, weiss ich auch nicht... ;)

Ich bin aus Deutschland, habe jahrelang in an einer Uni gearbeitet (Anästhesie) und da so einiges miterleb, was wem transplantiert wird/wurde. Genauer auslegen will ich das jetzt nicht, dass würde den Rahmen sprengen!!!! Nur soviel... eines ist so sicher wie das Armen in der Kirche.... Was im Spenderausweis steht, ist relativ egal... und den Angehörigen erzählt man eh nicht alles, denn die werden ja schon nicht kontrollieren, welche Organe fehlen!

Mit freundlichem Gruss,

ninny

Geschrieben

Hallo,

ich bin jetzt seit über 8 Jahren herztransplantiert, stehe häufig an Informationsständen, halte Vorträge zum Thema usw., aber ich habe noch nie von Einschränkungen auf Grund einer Psoriasis gehört.

Da gibt es ganz andere Ausshlußkriterien wie Krebs, HIV usw.

Ich selbst leide jetzt seit etwa einem Jahr an einer Psoriasis arthritis trotz Immunsuppression und verstehe in dieser Hinsicht die Welt auch nicht mehr.

Mit freundlichem Gruß

Willi

Geschrieben

Hallo,

vielleicht erhellt ja auch meine Erfahrung das Thema. Ich bin regelmäßig beim Blutspenden. Dort wurde ich drauf angesprochen, ob ich nicht auch Thrombozyten spenden will. Das sind die Gerinnungsbestandteile des Blutes, die werden hauptsächlich für Krebs-Therapien benötigt. Also wenn das ganze Blut des Patienten "platt" gemacht wurde, kommen meine Zellen zum Einsatz. Auch dort überlegte das Entnahme-Personal, ob es wohl möglich sei mit Pso zu spenden.

Und siehe da: solange ich keine Stellen in der Ellen-beuge habe, ist selbst die äußerliche Anwendung von Kortison und Psorcutan kein Problem.

Da bekommen also auch schwer kranke Menschen meine "schlechten" Gene. Ich denke, da wird beim Organspenden da ähnlich gehandelt.

Gruß Lucccy,

die auch gerne Fragen zur Thrombozytenspende beantwortet

Geschrieben

Huhu,

habe heute den Thread gelesen. Ich trage meinen Organspendeausweis immer bei mir.Ich bin ín der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registriert. An meiner PSO wurde da bei der Typisierung keinen Anstoß genommen. Ich glaube auch nicht,das PSO durch eine Organ o. Knochenmarkspende an den Empfänger übergeht. PSO ist ja auch keine ansteckende Krankheit und ich glaube auch nicht,das aufgrund einer Sende die Erbinformation des Empfängers verändert wird. Und Z.B. bei der Knochenmarkspende ,wo im Prinzip ein genetischer Zwilling gefunden werden muß, kann man sich ausrechnen,ob der Empfänger aufgrund einer zwar lästigen aber nicht lebensbedrohenden Krankheit auf die LEBENSRETTENDE Spende verzichten würde.

LG

Kirsten

Geschrieben

Ich sehe das "technisch" wie mein Vorposter (Vorredner ;-) - PSO ist nicht ansteckend - nur vererbbar. OK, wenn ganze Organe transplantiert werden, dann wandern die Zellen MIT Ihren Genen ja auch mit. Aber eben nur für dieses Organ. Eine Vererbung würde duch eine Hoden-/Eierstöckerspende sicherlich begünstigt. Aber dazu bin ich zu wenig Genologe.

Was die Organspende angeht -> hier greifen zuerst religiöse Empfindungen. Sachlich gesehen kann (und wird es mir auch) egal sein, was meinem Körper nach meinem Tod wiederfährt. Ob ich nun wie ein Auto ausgeschlachtet werde, oder ob nur ein Organ entnommen wird. Ich bin da tod und bekomme nicht davon mit. Aber zu Lebzeiten weiss ich, dass ich anderen die Chance gebe, durch meine Organe weiter zu leben. Das baut auf, gibt mir Mut und Selbstvertrauen.

Ich habe einen selber ausgedruckten Spenderausweis in der Geldböse stecken. Denke mal, das reicht. Oder nicht?

Spenderfreudige Grüße

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