Hat Zink als Nahrungsmittelergänzung einen Einfluss auf die Psoriasis?

[Helena S.]

Einige der hier genannten Zusammenhänge kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen:

1. Zink mit z.B. Grüntee zusammen - keine gute Idee. Merkt man aber ziemlich schnell 😉

2.  Zink am Abend. Habe ich länger so eingenommen, führt aber bei mir regelmäßig nach ein paar Tagen zu Schlafstörungen und juckender Haut. Ich nehme Zink inzwischen lieber abwechselnd vor, nach, beim Essen oder auch mal vor dem Schlafen. Und auch nicht durchgängig.

3. Generell habe ich selbst schlechte Erfahrung gemacht mit der regelmäßigen Einnahme von Nahrungsergänzung jeglicher Art. Ich substituiere daher seit geraumer Zeit nur noch kurzfristig und wechselweise, ein wenig so als würde man sich „abwechselungsreich ernähren“. Damit komme ich sehr gut zurecht. 

4. Bei mir persönlich stelle ich viele positive Wirkungen von Nahrungsergänzung fest. Aber auch manchmal negative. Viele NEM sind meiner Erfahrung nach hochpotent und wirken daher auch - haben sowohl gewünschte Haupt- wie Nebeneffekte. (Wie Lebensmittel ja auch.) Ein kritischer, bewusster Umgang mit ihnen wird generell angeraten, soweit ich informiert bin.

5. Doch um noch einmal zum ursprünglichen Thema des Beitrags zurückzukommen: Vor einigen Jahren habe ich mit der Einnahme von Zink begonnen, um die Funktion meiner Darmschleimhaut zu unterstützen. Meine These war: Wenn Zink meine Gesichtshaut so schön verbessert, vielleicht macht sie das auch mit der Darmschleimhaut. (Vermutlich etwas naiv gedacht *lach*). Doch hier konnte ich leider keinen positiven Zusammenhang finden - meine Psoriasis hat sich durch die Einnahme von Zink bisher nicht sichtbar positiv verbessert. 

bearbeitet am 20. März 2022 von Helena S.

[Burg]

Am 30.12.2021 um 12:38 schrieb GrBaer185:

Eine kontrollierte Doppelblindstudie zur oralen Zinksupplementierung wurde bei fünfundzwanzig Patienten mit chronischer Plaque-Psoriasis über einen Zeitraum von zwölf Wochen durchgeführt, um Veränderungen sowohl bei der Psoriasis (anhand des Psoriasis-Flächen- und Schweregradindex) als auch beim Zinkgehalt der Neutrophilen zu bewerten. Während der Studie gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Psoriasis-Fläche und im Schweregrad-Index zwischen der mit Placebo und der mit Zink behandelten Gruppe und auch nicht im Zinkgehalt. Es gab also keinen Hinweis auf einen Nutzen einer Zinksupplementierung bei Patienten mit dieser Krankheit.

@GrBaer185 Dem kann ich nur zustimmen. Von Nov21-Mai22 hatte ich 10mg Zink-Gluconat (mit Vit.C, Jod, Kupfer, Selen) täglich substituiert und keinerlei Veränderungen an der Pso bemerkt. Abgesetzt hatte ich es, weil ich glaubte, dass es genug sei und Verdauungsprobleme danach sich ganz leicht besserten.

Lieber verwende ich Linsen; gelbe und rote koche ich wie Reis (seltener braune Tellerlinsen) als Beilage zu Gemüse und Fisch.

Inhaltsstoffe: Linsen liefern Zink und Eisen

Linsen sind sehr gute Eiweißlieferanten. Besonders gut nutzen kann der Körper die Proteine in der Kombination mit Getreide zum Beispiel Nudeln. Von den Vitaminen sind die nervenstärkenden B-Vitamine reichlich enthalten. Das Provitamin A aus den Linsen wandelt der Körper in Vitamin A um. Dieses ist wichtig für den Sehprozess und das Immunsystem. Zellschützend wirkt das enthaltene Vitamin E. Sehr reich sind Linsen an den Mineralien Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Sie sind zudem gute Eisenlieferanten. Besonders hoch ist auch ihr Anteil an Zink. Das Spurenelement ist unter anderem wichtig für Haare und Nägel. Dank ihres hohen Ballaststoffgehalts sättigen Linsen schnell.

https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/linsen-bunte-huelsenfruechte-712475.html

Am 17.3.2022 um 09:21 schrieb GrBaer185:

vielleicht sogar eine positive Wirkung eintritt, z.B. auch zumindest durch  "Placebo-Effekt", der nicht zu unterschätzen ist - hierzu verweise ich auf die Placebo kontrollierten Arzneimittelstudien, bei denen Behandlungserfolge so grob um die 20 Prozent unter Placebo dokumentiert werden.

Das Placebo ist die Formulierung (zB als Tablette, usw) ohne den zu testenden Wirkstoff und man kann nur eine Aussage zu einer Wirkung in Bezug/Vergleich auf diesen Wirkstoff tätigen.

Da Placebos aber nicht Nichts sind, sondern selbst einige möglicherweise auch pharmazeutisch wirksame Stoffe enthalten, dürfen wir hier auch irgendeine Wirkung erwarten.

Ein schönes Beispiel hierfür sind die Basiscremes (mit zB Allantoin, uva) zu den verschiedenen cortisonhaltigen Cremes. - Über diese Kenntnis war ich zu meiner über jahrzehnte hinweg eingesetzten Pflegecreme-Therapie gekommen.

Am 19.3.2022 um 16:39 schrieb Richard-Paul:

Zinkoxydschüttelmixtur

@Richard-Paul, diese Schüttelmixtur wurde in den 90er Jahren noch in unserer Klinik eingesetzt.

Heute nehme ich bei aggressiven neuen PsoStellen lieber Penaten (mit Zinkoxid, Hamamelisextrakt Allantoin, Panthenol, Wollfett) über Nacht. 

LG Burg

[Burg]

Am 20.3.2022 um 20:46 schrieb Helena S.:

Ich substituiere daher seit geraumer Zeit nur noch kurzfristig und wechselweise, ein wenig so als würde man sich „abwechselungsreich ernähren“. Damit komme ich sehr gut zurecht. 

Eine sicher gute Einstellung von @Helena S., wenn man nicht engmaschig alle Blutwerte bestimmen will. - Anders ist es aber, wenn ein Defizit festgestellt wird - dann muss man zwingend messen.

[Richard-Paul]

vor 11 Stunden schrieb Burg:

Ein schönes Beispiel hierfür sind die Basiscremes ...

An alle die hier mitlesen: es ist sehr richtig und wichtig, was @Burg hierzu schreibt, auch in Beziehung auf Placebo. Wichtig ist aber auch, und so habe ich es in meiner zweiten Lehre gelernt: ob Cremes auf Ö/W-Basis oder W/Ö-Basis hergestellt werden. (Statt "Ö" schreibt man häufig auch nur "O"). Ö/W = Öl in Wasser; W/Ö = Wasser in Öl. 

LG  Richard-Paul