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Behindertenausweis beantragen? (vor Bewerbung für Referendariat Lehramt, Beamtenstatus)


g3fca2a

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich habe viel rumgegoogelt und muss jetzt doch mal einen eigenen Post erstellen. Ich bin 24 Jahre alt und habe seit ca. 2015 Pso & seit 2019 Psa. Ich spritze MTX und habe trotzdem gefühlt so oft Schübe wie vor dem Medikament. Ich habe eigentlich jeden Tag schmerzen und fühle mich extrem eingeschränkt... es zieht mich auch total runter, da ich irgendwie keinem meiner Hobbies mehr nachgehen kann (ich mache eigentlich Leistungsturnen und gehe viel joggen), was mich natürlich total runterzieht. 

Ich stehe nun recht weit am Ende meines Master Studiums (Lehramt) und bin bald an dem Punkt, an dem ich die Bewerbung für das Referendariat (und somit die Beatmung auf Probezeit) rausschicken muss. Ich liebe diesen Beruf und kann mir keinen anderen für mich vorstellen. Allerdings habe ich panische Angst davor, dass mich meine Psa hier zu sehr einschränkt und mir einen Strich durch die Rechnung macht.

- Ich habe gute Noten aber habe Angst, dass ich aufgrund meiner Psa nicht verbeamtet werde - ich weiß es gibt auch Privatschulen mit Lehrern ohne Beamtenstatus, aber ich würde eigentlich sehr gerne verbeamtet werden.

- Bawü ist groß, ich habe also Angst, dass ich ans andere Ende meines Bundeslands versetzt werde und so einen neuen Rheumatologen finden muss obwohl ich mich bei meiner sehr wohl fühle und es auch ein riesen Akt ist, wieder einen neuen zu finden. Mit einem Behindertenausweis hätte ich "Sozialpunkte" und somit Vorrang darauf, in unmittelbarer Nähe zu bleiben.

- In den Unterrichtsbesuchen & -prüfungen im Referendariat sitzen oft sehr spießige und alt-eingesessene Prüfer. Erfahrungsgemäß haben diese oft kein Verständnis und Mitgefühl wenn ich einen Schub habe und zb den Unterricht nicht im Stehen abhalten kann / mit dem Beamer arbeite, weil ich die Kreide nicht halten kann. ("Ich habe auch mal Rückenschmerzen oder Fußwehwechen,  aber da können Sie nicht immer rumjammern und da müssen sie auch einfach mal durch" usw.).  Auch muss ich ja eigentlich mit auf Wandertage, Landschulheime (dort wird viel gewandert) und muss Pausenaufsicht übernehmen. Ich kann aber (an schlechten Tagen) nicht länger als wenige Minuten stehen und schon garnicht weit laufen. Natürlich würde ich dafür andere Dinge übernehmen wie Zweitkorrekturen, Klausurenaufsicht usw. 

Also zurück zu meiner Frage: Ich möchte Lehrerin werden, verbeamtet werden und auch (auf meine Art und Weise) möglichst guten Unterricht machen, aber stoße einfach immer wieder auf Unverständnis da man mir meine Schmerzen oft auch einfach nicht ansieht. Ich erhoffe mir durch einen Behindertenausweis, dass ich mich nicht immer rechtfertigen muss und mich kein Prüfer nur aus dem Grund durchfallen lassen kann, weil ich zb keine 45min am Stück stehen kann. Kennt sich hier jemand aus und weiß ob mir ein Behindertenausweis die Einstellung erst Recht erschwert? Ich habe gelesen dass es sogar extra ein Paar Plätze jedes Jahr für Leute wie uns gibt, aber ich habe einfach Angst dass es mir doch irgendetwas erschwert. 

Ich habe zwar bald einen Termin beim Behinderten- und Krankenbeauftragten meiner Uni, jedoch dauert das noch 2 Wochen und ich kann jeden tag an nichts anderes denken - deshalb musste ich euch hier jetzt einfach mal fragen. Ich möchte einfach nur eine Absicherung, dass ich hierbei nicht irgendwie ausgeschlossen werden kann, wenn ihr versteht was ich meine. Das hat ja alles nichts damit zu tun, wie gut mein Unterricht ist und wieviel die Kids lernen :)

 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Guude g3fca2a,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Da hast du ja ein "schönes" Problem. Zum einen werden gute Lehrer gesucht, zum anderen ist eine Verbeamtung eigentlich mit einer chronischen Erkrankung nicht möglich.

Da wollen wir auch gar nicht lange drumherum reden, die Aussichten das du verbeamtet wirst, sehen eher schlecht aus.

Hier zwei Beispiele:

 

 

Vielleicht hat sich auch etwas in letzter Zeit geändert, da eine Pso bzw Psa besser behandelt werden kann, und weil im öffentlichen Dienst Personal knapp ist.

Mit dem Schwerbehindertenausweis würde ich erst einmal vorsichtig umgehen, und mir evtl eine Beratung einholen, oder eine Person deines Vertrauens fragen.

Es widerspricht sich eigentlich schon , das in Ausschreibungen darauf hingewiesen wird, das schwerbehinderte Bewerber bevorzugt eingestellt werden, aber dann nicht verbeamtet werden.

Schau einmal wie es in BW gehandhabt wird, evtl gibt da ja schon Erfahrungen.

Ob deine zukünftigen Kollegen auch Rücksicht auf dich nehmen, wenn es dir einmal nicht so gut geht, darauf würde ich nicht zählen.

Ich hoffe dir ein wenig geholfen und nicht den ganzen Mut genommen zu haben.

Berichte bitte weiter.

Gruß Uwe

Geschrieben

Hallo Uwe,

danke für deine Antwort. Ich habe ja die Hoffnung, dass das mit der Polizei nochmal eine ganz andere Nummer ist mit den Sport-Eignungstests usw. Ich als Lehrerin hab da ja immerhin körperlich weniger Anforderungen. Ich werde hier auf jeden Fall meine Updates nach dem Beratungsgespräch geben, vielleicht hilft es ja auch jemandem :)

Geschrieben

Hallo Lehramtsstudentin,
den aktuellen Stand der Verbeamtungsanforderungen kenne ich nicht.
Zu "meiner" Zeit war es so, dass zu den Verbeamtungen (auf Probe, auf Lebenszeit) eine Untersuchung beim Amtsarzt anstand. Es ging dem Staat darum, dass die Bewerber:in zumindest voraussichtlich die nächsten 10 (?) Jahre dienstfähig ist und nicht zum Versorgungsfall wird.
Ich hatte damals 3 oder 4 Amtsarzttermine bei verschiedenen Ärzten in verschiedenen Bundesländern und immer gezittert, ob ich "grünes Licht" erhalte. Hatte gehört, dass sogar größeres Übergewicht gegen eine Verbeamtung spricht. Ich hatte Glück und kam mit meiner Diagnose Psoriasis durch, meine leichte PSA in einem Finger und einer Zehe habe ich nicht erwähnt. Bei dir ist es mit den stärkeren Einschränkungen ein anderer Fall.
Wie es heute im Zeitalter der Biologika mit der Verbeamtung aussieht, weiß ich nicht.
Vielleicht mal bei einem Lehrerverband nachfragen, die haben auch Justiziare die sich auskennen sollten.

Wenn das MTX bei dir nicht richtig anschlägt, was spricht gegen den Wechsel auf eins der vielen Biologika?

Falls eine Verbeamtung (derzeit) nicht möglich ist, gibt es immer noch den Angestelltenstatus für Lehrer, so wie z.B. für die, die über der Altersgrenze für die Verbeamtung liegen.

Alles Gute und vor allem eine Therapie die wirkt...

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb g3fca2a:

spritze MTX 

Du solltest mit dem Rheumatologe reden. So wie es aussieht reicht das MTX nicht aus. Es gibt andere Medikamente die dir helfen können. Dann ist das Leben auch wieder lebenswert 

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