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Skilarence abgebrochen, MTX verordnet, auf Medikinet (Ritalin) eingestellt


Markus S.

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen!

Ich habe schon länger nicht mehr geschrieben...

Letztes Jahr habe ich mich ein halbes Jahr an Skilarence versucht, meine Hautärztin empfahl mir den Abbruch weil die Nebenwirkungen zu stark und die Blutwerte zu schlecht wurden. Über Winter habe ich dann pausiert um etwas zur Ruhe zu kommen, im Februar 2021 dann der Knall: Schub, Depression, Arbeitsunfähigkeit, familiäre und soziale Probleme...kompletter Zusammenbruch. Nach einem katastrophal langen Weg, keine Aufnahme in der Klinik wegen Corona und der ein oder anderen Unfähigkeit verschiedener Ärzte, geht es nun wieder langsam bergauf. Die Klinik attestierte mir die Depression und gab auch einen Medikamentenplan mit, aber mein Hausarzt wollte mir absolut kein Antidepressiva verschreiben...verstehe ich bis heute nicht. Der Klinikbesuch war im März, seitdem habe ich daheim rumgesessen und auf Veränderung gewartet, natürlich habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, mal wieder Balneo Therapie, Kur-Antrag gestellt, usw. Aber gegen die Depression habe ich nichts bekommen, also musste ich energischer werden! Nach einigen Untersuchungen wurde klar was meine Frau (beruflich sozialpädagogische Familienhilfe) schon einige Zeit vermutet: ADHS diagnostiziert...und das mit 47! Also ab zum Psychiater und ein kurzes Gespräch später bin ich Betäubungsmittel Patient > Medikinet (Ritalin für Erwachsene) ist das Mittel der Wahl! Uff, da war ich erst mal baff, das ich in meinem Alter nicht ohne den Kram auskommen kann. Ich habe mein Leben lang alles versucht um mich ruhiger zu bekommen: Gesprächstherapie, Traumaverarbeitung, stationäre Therapie, Sport, Ernährung umgestellt, Alkohol- und Rauchverzicht, usw. Warum vorher niemand auf die Idee gekommen ist das ich ADHS haben könnte? Keine Ahnung? Warum ich nicht? Weil ich immer dachte, das ich als Kind einfach so viel Mist mitgemacht habe, das ich ein grundaggressiver Mensch bin, wenn es zuviel für mich wird...

Was ich euch aber erzählen möchte: ich war jetzt seit Februar wirklich am ganzen Körper mit Psoriasisstellen zu, bis meine geplante MTX-Einnahme starten konnte (es waren noch einige Leber-Untersuchungen nötig, da diese mal bei einem Verkehrsunfall stark verletzt wurde), überbrückte ich die Zeit mit einer Balneo-Therapie. Hilft immer im Akut-Fall, wenn die 35 Sitzungen abgeschlossen sind, seh ich zwei Wochen später wieder aus wie vorher! Leider!!

Und jetzt das Verrückte...oder auch nicht: ich nehme jetzt seit 1 Woche (!) das Medikinet und bin was die Hautrötungen angeht annähernd symptomfrei! Meine Frau sieht mich die ganze Zeit nur an und sagt: "das gibt´s doch gar nicht, unglaublich!" Hier hatte vor 5-6 Jahren mal jemand ähnlich berichtet, habe ich die Tage gelesen, er/sie schrieb auch das nach absetzen des Medikaments die Psoriasis direkt wieder durchgeschlagen ist. Ich werde sehen, ewig möchte ich es nicht nehmen. Ist schon ein Teufelszeug, Fluch und Segen zugleich! Ohne Verhaltenstherapie, Strukturenänderung, alte Gewohnheiten aufbrechen, usw. ist es nur ein Mittel um jemand still zu legen. Besonders bei Kindern...viel zu wenig Diagnose, viel zu wenig begleitende Maßnahmen...einfach nur Mund auf, Tablette rein und brav sein! Ich sehe die Ritalin-Verordnung mehr als kritisch, in meinem Fall, zumindest jetzt mal, das letzte Mittel der Wahl! Leider!!

Mit der Hautärztin hatte ich vorher geklärt, das ich das MTX erst beginne, wenn das Medikinet eine zeitlang eingestellt ist und ich mich daran gewöhnt habe, ich starte keine 2 Medikamente parallel nebeneinander. Wie soll man sonst erkennen, welches wie hilft und von welchem die eventuellen Nebenwirkungen kommen?! Aktuell sehe ich aber gar keine Notwendigkeit es noch dazuzunehmen...

Soweit von mir, ich wünsche euch einen schönen Tag!

Gruß Markus

 

bearbeitet von Markus S.

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hi @Markus S.

na das ist ja 'ne Odyssee.

Danke für den langen Bericht.

Deine Herangehensweise, nicht zwei so starke Medikamente auf einmal zu beginnen, würde ich auch so halten.

Ist das Medikinet jetzt als Dauertherapie angelegt oder gibt's da die Option, dass du das später auch reduzieren / weglassen kannst?

Auf jeden Fall: Halt die Ohren steif!

Geschrieben

Hallo Markus,

vorweg eines. Da mein Sohn längst erwachsen ist, beschäftige ich mit diesem Thema eigentlich nicht mehr.

Wenn ich deinen Bericht lese, so muss ich annehmen, dass es auch heute noch zu wenige Ärzte gibt die sich damit auskennen. Die wenigsten wissen z.B., dass COLA eine beruhigende Wirkung bei ADHslern hat. Zucker hat, zumindest bei denen die ich kennen gelernt habe, dagegen eine aufputschende Wirkung.

RITALIN und wie sie noch heißen, sind keine Beruhigungsmittel. Sie sorgen dafür, dass im Gehirn die Sperre, die bei ADHslern da ist, aufgehoben wird. Für Außenstehende mag es schon so aussehen als würden die Kinder bzw. Erwachsenen Beruhigungsmittel bekommen. Ist aber nicht so. Für uns Angehörigen hat(te) es den Vorteil ,dass man sich plötzlich gut unterhalten konnte.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass deine PSO zum größten Teil psychisch bedingt ist. Immer dieses anecken, für alles der Sündenbock sein und was sonst noch abläuft, sorgt doch für enormen Stress und geht nicht spurlos vorüber.

Schau mal, ob es in deiner Region eine Selbsthilfe Gruppe gibt.

Ich drück dir die Daumen, dass du mit den Medikamenten klar kommt.

Gruss Anne

Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank erstmal für die unterstützenden Worte!

Zu 1:

NEIN, dieses Medikament werde ich nicht mein Leben lang nehmen, ich habe für mich jetzt einen Zeitraum von maximal 1 Jahr angesetzt. In diesem Jahr werde ich über Kur, Hilfegruppen und Verhaltenstherapie versuchen mich soweit "einzuregulieren", das ich ohne dieses Mediakment auskomme. Da bin ich auch optimistisch!

Zu 2:

NEIN, es ist kein Beruhigungsmittel! Das Hirn wird blockiert oder befreit, kann man sehen wie man möchte, der Körper ist überfit! Ich habe morgens Herzrasen, kann kaum was essen, bin bis nacht um 3 Uhr topfit und labbere den ganzen Tag! Wer Erfahrungen mit Amphetamin/Kokain gemacht hat, kennt das nur zu gut!! Aber meine Selbstkontrolle in brenzligen Situationen ist zurück...oder vielleicht auch zum ersten Mal überhaupt richtig vorhanden.

Ja, meine Pso ist sehr stark psychisch bedingt, das weiß ich, dennoch unglaublich wie schnell es sich verändert hat. Dennoch kann ich niemanden Ritalin empfehlen...es sollte tatsächlich der allerletzte Ausweg sein und nicht wie bei vielen Kindern das erste Mittel der Wahl! Ich war beim Psychiater tatsächlich 5 Minuten im Zimmer, 3 Fragen später wurde mir Medikinet und ein Antidepressivum verschrieben. Auf Anfrage ob ich damit überhaupt noch Auto fahren könne, hat er das Antidepressivum wieder gestrichen...soviel zur Diagnose! Wenn es bei Kindern so läuft, dann gute Nacht! Meine Frau macht Andeutungen, hat aber natürlich Schweigepflicht, auch mir gegenüber! Sie hat einige ADHS-Klienten im Kindesalter um die sie sich kümmert, sie sagt nur immer wieder Mal das es echt schlimm ist!

Für mich gab es jetzt keinen anderen ersichtlichen Ausweg mehr, ich bin seit meiner Kindheit verhaltensauffälig, die schulische Leistung wurde immer schlechter und ich musste auch öfter meinen Job wechseln. Die PSO bekleidet mich auch schon seit jeher und ich komme aus einem gewalttätigen Elternhaus mit einigen Süchten, die sich über mehrere Generationen gezeigt haben...Alkohol, Medikamente, Workaholic, usw. Es war nie einfach, zum Glück habe ich es irgendwann hinbekommen, nicht mehr gegen Mitmenschen handgreiflich zu werden. Das war in der Schule immer wieder mal Thema und im Elternhaus sowieso. Meine Frau hatte immer Verständnis für mich, aber ich glaube wir wollten uns die letzten 20 Jahre gewiss hundertmal trennen...sie hält immer zu mir, wie ich auch zu ihr, das war nie anders...aber die Belastung der Beziehung war stellenweise nicht mehr aushaltbar! Es gab da ja auch noch eine kleine Tochter mit ihren eigenen Bedürfnissen...ich hab viel falsch gemacht! Ich rede viel mit ihr über meine Krankheit und wir haben ein sehr offenes und liebevolles Verhältnis, trotz allem. Heute, wo sie erwachsen ist, kann ich natürlich anders mit ihr reden und sie versteht mich halbwegs, dennoch spüre ich einfach an ihrem Wesen das ich sie oft verletzt habe...das zerreißt mich fast, ich mache mir ab und zu in meinen ganz schlechten Tagen so starke Vorwürfe das ich Weinkrämpfe bekomme und hyperventiliere! Ich liebe Frau und Tochter über alles, bin ihnen ewig dankbar für ihre Kraft und das sie zu mir halten...aber ich habe oft darüber nachgedacht, ob es für die Beiden nicht besser ist zu gehen...entweder über Trennung oder auch über Suizid! Die Selbstmordgedanken sind seit zwei Jahren Geschichte, aber so richtig raus aus dem Loch bin ich halt auch nicht!

Ich hatte das große Glück nie körperlich gewalttätig gegen Frau oder Kind zu werden, aber verbal und psychisch, ich war wirklich oft ein Arschloch (Entschuldigung für die Wortwahl, aber es ist so!)...ich schäme mich dafür und bereue so vieles, aber ich muss auch nach vorne schauen, nur so kann ich besser werden! Und...ich habe seit meiner Kindheit sehr viele Möbel zerstört, in der Wut durch ein Doppelglasfenster durchgeboxt, da war ich 14...in meiner Verzweiflung bin ich als Teenie in den Keller und habe am Heizungsraum meinen Kopf gegen die Stahltür gehämmert, so lange bis ich ruhiger wurde. Wenn ich heute darüber nachdenke, verzweifele ich fast daran, selbst eben laufen wieder die Tränen...der arme Junge! Ich habe auch nur wenig Erinnerung an meine Jugend, so 11-14 fehlt komplett. Da ging zu Hause auch so richtig die "Party" los, war vorher schon Mist, aber ab da, was ich mich erinnern kann...ich wollte damals nur raus....dieses Gefühl hatte ich aber auch schon mit 5 oder 6.

Mittlerweile mache ich Egostate-Therapie bei einer Therapeutin, die für mich gefühlt dafür geboren wurde. Innerhalb einer Sitzung war ich voll in meiner Kindheit und habe geheult wie sonst was. Es geht darum den "kleinen Markus" von damals aus diesem Elend jetzt rauszuholen, zu mir zu holen, ich werde jetzt für ihn da sein. Sehr psychologisch, aber der Ansatz ist gut und hat sich laut meiner Frau zigfach bewährt. 

Ich werde weiterhin berichten, vielen Dank für´s lesen!

bearbeitet von Markus S.
Geschrieben

Wie es bei Erwachsenen ist kann ich nicht sagen. Bei meinem Sohn war es keine 5 Minuten Diagnose. Er war auch in einer Kinderklinik in Murnau, die mit solchen Kindern arbeiten. Aber wie schon oben geschrieben kennen sich nicht alle niedergelassenen Psychologen damit aus.

Um die Aussage deiner Frau mal auf zu greifen. Es gibt heftige Fälle. Bei ADHS gibt es nämlich auch unterschiedliche Schwere Grade. Du brauchst weder ein schlechtes Gewissen zu haben und musst dich auch nicht schämen für das was war. Bei der Vortragsreihe an der Grundschule meines Sohnes hieß es, dass es eine Erbkrankheit ist sich die oft auch erst nach einer Kopfverletzung zeigt. Im Kinderbuch STRUWWELPETER wird es das erste mal, von einem Arzt, beschrieben.

Hast du dich schon einmal auf deinen IQ testen lassen. Oft ist dieses absacken in der Schule auf eine Unterforderung zurück zu führen. Daher wird die Leistung auch immer schlechter. Und dann noch dieses Elternhaus in dem du aufgewachsen bist. Ich hatte Glück und Unterstützung von meiner Hausfrau.

Wenn dir diese Egostate-Therapie hilft, ist es doch gut.

Mein Sohn ist dazu übergegangen seinen Mitmenschen, beruflich oder auch privat, zu sagen was mit ihm ist. So wie es scheint fährt er damit besser.

Gruss Anne

Geschrieben

@Tenorsaxofon

Es wird auch nicht bei allen gleich sein, möchte ich doch hoffen. Ich wusste das es ein "Pillendoktor" ist, aber ich habe aktuell keinen anderen Termin gefunden. Habe alles versucht: Patientenservice, im Umkreis 150km, Kliniken, bitte bitte mit Sahnehäubchen. Nichts zu machen, entweder dieser Doc, oder ein anderer in Februar 2022, wurde mir tatsächlich am Telefon so mitgeteilt: Termine erst wieder nächstes Jahr! 

Das ADHS sehr individuell ist, ist verständlich und logisch. Ich habe Kinder erlebt die ohne Ritalin gegen die Wand rennen (so wie ich früher) und 1 Stunde nach Einnahme brav da sitzen und ihre Hausaufgaben machen. Meine Frau hat mir erzählt, das sie Familien hat wo die Eltern wirklich alles geben, das Kind Therapie macht, usw., es aber ohne die Tabletten wirklich hochgradig gefährdet ist. So fühl ich mich auch ab und zu... 

Mein Vater hat auch leichte Züge, war früher oft cholerisch und Workaholic, immer aggressiv in meine Richtung...bis es dann, als ich 17 war, fast eskalierte und ich ihm drohte, eine ähnliche Situation gab es nochmal als ich 18 oder 19 war. Danach bin ich ausgezogen...zu meiner Mutter habe ich seit Jahren keinen Kontakt mehr, was sehr schmerzhaft, aber unvermeidbar ist und mein Vater kommt ab und zu mal zu Besuch. Aber auch ihn ließ ich jahrelang nicht an mich heran, das musste ich erst therapieren. Ich möchte nochmal betonen: ich bin 47, meine Eltern 70...aber diesen Mist schleppe ich einfach schon mein Leben lang rum und selbst nach 20 Jahren Therapie, 2000 war ich das erste Mal, muss ich kämpfen, immer und immer wieder und weiter. Ich wünschte, es wäre ab und zu etwas leichter... 

IQ Test habe ich nicht gemacht, aber ich spüre und kenne die Vorzüge meines ADHS. Ich bin im rechnen fast schneller wie ein Taschenrechner, sehe die Zahlen einfach vor mir und setze sie zusammen wie Wörter zu Sätzen. Ich kann mir auch über viele Jahre Telefonnummern merken wo ich nur einmal angerufen habe. Ich habe zwei Ausbildungen abgeschlossen mit Durchschnitt 2 komma irgendwas ohne nur einen Hauch zu lernen, manche Fächer waren schlecht, aber die technischen Fächer haben mehr als ausgeglichen. Mein Mathelehrer in der Berufschule meinte, wenn es ginge würde er mir als Zeugnisnote gerne eine 0,8 eintragen, aber das geht halt nicht! Grundschulempfehlung für Gymnasium mit Dringlichkeit, ich ging als Einser-Kandidat auf die Realschule und bin mitten in der Pupertät ab der sechsten Klasse komplett abgestürzt. Die Lehrer wollten mich loswerden, in der 9. wurde mir gesagt: wenn du freiwillig gehst, streichen wir 2 Fünfer, nimm den Hauptschulabschluß und verschwinde. Gemacht, getan...und ab ins Berufsleben, dabei hatte ich doch was ganz anderes vor, wollte Maschinenbau oder ähnlich studieren. Vor 10 Jahren hab ich mich nochmal an dem Industriemeister versucht, bin aber in den Prüfungsfächern, die mir nicht gelegen haben, zigfach durchgefallen. Ich bin beim lernen einfach eingeschlafen, hab ich halt nie gelernt...mein ganzes Leben ab der Realschule sechste Klasse besteht aus Wissen oder Nichtwissen, ist natürlich überspitzt, irgendwas nimmt man immer mit und auf. 

Eine weitere Affinität: 2-3 Klänge vom Anfang eines Liedes zwischen, sagen wir 1965 und 2000, ich kann dir sagen wer es singt, wie es heißt und wann es rausgekommen ist. Mein Frau guckt mich immer an und fragt sich wie ich das mache. Das müssen auch keine überaus bekannten Lieder sein, natürlich müssen sie schon in die Richtung gehen das sie meinen Geschmack treffen und ich sie hier und da mal gehört habe, aber das reicht mir dann auch schon. Werde die Testung mal nachholen, wird auch, glaube ich, üblicherweise bei ADHS, zumindest bei den Kids, gemacht.

Liebe Grüße

Geschrieben

Bei meinem Sohn wurde ein IQ Test gemacht. Sein IQ war deutlich höher als bei seiner Schwester, die Abi und 2 abgeschlossene Studien hat. Problem bei ihm war sein LRS. Er hat bei Wörtern grundsätzlich immer die Silben miteinander verwechselt. Auch deshalb habe ich ihn testen lassen, ob ich ihn schon in die Schule schicken kann. Seinen Realschulabschluss hat er an einer Erziehungshilfe Schule, in der Autisten und ADHSler in kleinen Klassen unterrichtet werden, gemacht. Anders ging es leider nicht, wenn er einen Abschluss schaffen sollte. Dazu ist schon ab dem Kindergarten zu viel passiert. Es hat viele Gespräche mit ihm benötigt, um ihm klar zu machen dass es nur so ging. Hinzu kommt, dass er von seinem Vater (bin glücklich geschieden) von Anfang an abgelehnt wurde, wodurch er keinen Kontakt mehr zu ihm hat.

Mein Sohn  hätte normal auch Ritalin nehmen sollen.  Die sind aber überall gelandet, nur nicht in seinem Mund. So lange er keine Zuckerhaltigen Sachen gegessen hat, ging es noch gerade so. Diät kochen war sinnlos, da ihm der Vater immer die Sachen gab, die er nicht zu sich nehmen sollte.

Inzwischen steht er mit beiden Beinen fest im Leben. Nach der Realschule hat er noch ein Jahr in einer Fachschule gemacht und anschließend eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik.  Hat seine Arbeit, eine eigene Wohnung und macht einen Sport der für ADHS eigentlich nicht geeignet ist. Im Großen und Ganzen hat er sich so weit im Griff, dass er nicht handgreiflich wird. 

Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber mein Sohn ist ein Gerechtigkeit  Fanatiker und sehr hilfsbereit.

Gruss Anne

 

 

 

 

 

Geschrieben

Das trifft auch auf mich zu, bin aktiver Tierschützer, Vegetarier, versuche immer freundlich und hilfsbereit zu sein und habe ebenfalls einen sehr starken Hang zur Gerechtigkeit . 

Mit Tieren kann ich besser, da treffe ich nicht auf so viele, die mir gefühlt das Leben schwer machen. 

  • + 1
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Kurzes Update:

mittlerweile bin ich seit 2 Wochen auf Medikinet (Ritalin) eingestellt, die sehr niedrige Dosis hat sich, zumindest vorerst, als ausreichend gezeigt. Solange das so bleibt, lasse ich es so niedrig dosiert. Da bin ich erstmal froh das ich nicht hohe Dosen nehmen muss! Das von mir benannte Herzrasen am Morgen ist vom Hirn vorgegaukelt, ich habe mehrfach nachgemessen, Herzfrequenz und Blutdruck sind den ganzen Tag über top, auch ganz früh am Morgen, seitdem ich das weiß, ist es auch stark rückläufig geworden. Das Schlafen und Essen funktioniert auch wieder recht gut, es pendelt sich langsam alles wieder ein und seitdem schwitze ich auch nicht mehr so. Man muss dem Körper wirklich einige Tage Zeit geben, um sich zu gewöhnen. Bei Ritalin ist die erste Woche wirklich haarsträubend: Selbstmorde, Selbstmordversuche, viele brechen ab, usw. Ich hab zu meiner Frau gesagt: würde ich ganz alleine mit dem Medikinet dastehen, hätte ich verloren...eine Nacht hab ich wirklich mit extremen "ich muss mir wehtun" Gedanken gekämpft, aber meine Frau war, so wie immer, für mich da. Diese Frau, sie ist so unglaublich, wenn ich an sie denke, spüre ich wie sich mein Herz erwärmt! Ist mir egal wie schnulzig sich das jetzt liest, es ist einfach so...sie ist mein Sonnenschein und das ist auch mein Kosename für sie.

Die PSO ist weiter rückläufig, ein paar Stellen sind noch vorhanden. Nach wie vor kein Kortison mehr, ich gehe mit meiner Alepposeife duschen und creme mich danach mit einer Urea 10% Lotion ein, fertig. Ich kann es fast nicht glauben...

Die Psyche stabilisiert sich wieder ganz langsam, ich mache jede Woche ambulante Therapie und Richtung Juli/August werde ich dann auch in die Kur können, so mal die Aussage der Krankenkasse.

Ich habe gestern nochmal einen Psychiater Termin gehabt, um den ich ausdrücklich von mir aus gebeten habe um verschiedene Dinge wegen dem Medikament zu klären...7 Minuten!! Dann hat er mich abgewürgt, absolut maulfaul und desinteressiert, reiner Pillendoktor! Die Bewertungen im Internet sagen das Gleiche, aber es war eben der schnellste Termin, bei dem nächsten warte ich seit 2 Monaten darauf das ich überhaupt einen Termin bekomme. Psychiatersuche ist aktuell wirklich ein Elend!

Viele Grüße

Markus

bearbeitet von Markus S.
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Kurzes Wochen-Update:

ich habe mich im ADHS Forum angemeldet, was mir sehr viel gibt. Meine PSO geht immer weiter zurück, ich war heute bei meiner Hautärztin, die konnte es fast nicht glauben und war total begeistert.

Der Kopf funktioniert auch immer besser, die depressiven Verstimmungen verschwinden nach und nach, ich habe jeden Tag genug Energie um von morgens bis abends durchzuziehen, es geht bergauf!

Die Dosis musste ich leicht steigern, da die Wirkung des MPH zu gering wurde, ich nehme jetzt morgens anstatt einer Tablette zwei und mittags unverändert eine, damit komme ich gut klar. Das entspricht einer Einzeldosis morgens von 10mg und mittags 5mg, da es sich ja um Retardtabletten handelt. Das ist immer noch sehr niedrig dosiert, die erlaubte Tageshöchstdosis beträgt bei Erwachsenen 80mg, ich nehme jetzt 30. Ich habe gut aushaltbare Nebenwirkungen, vorrangig ab und zu leichte Kopfschmerzen eine Stunde nach der Einnahme und ich bin ab und zu ziemlich vergesslich im Kurzeitgedächtnis, lege zb meinen  Schlüssel irgendwohin und 2 Minuten später weiß ich beim besten Willen nicht mehr wo der sein könnte. Aber das kann man ja trainieren, indem man Sachen immer wieder sofort an seine Stelle legt. Termine und Erinnerungen pflege ich alle sofort in mein Handy ein, was dann auch direkt automatisch auf meinen PC übertragen wird, somit vergesse ich nichts.

Ich werde weiter berichten...

Viele Grüße

Markus

Geschrieben

Hallo Markus,

das ist doch super. Dort erhältst du bestimmt jede Menge an guten Infos, so dass es auch immer besser mit allem klappt.

Gruss Anne

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo!

Ich melde mich mal wieder zu Wort...

Die Nebenwirkungen sind weiter zurückgegangen, auch die Vergesslichkeit und Schusseligkeit sind in den Hintergrund getreten. Ich habe die Dosis wieder auf 2x 10mg am Tag verringert, das reicht mir, so glaube ich zumindest, die richtige Dosis zu finden ist nicht so einfach. Ich habe mir noch 5mg verschreiben lassen, um in manchen Situationen ausgleichen zu können, brauche diese aber fast nie.

Leider ist meine PSO wieder etwas mehr geworden, ich denke dies liegt aber auch an meinem psychischen Stress momentan, nach wie vor hänge ich mit dem Warten das die Kur losgeht etwas in der Schwebe. Ein weiterer Grund diese Woche könnte sein, das ich vor 5 Tagen die erste Corona Impfung mit Biontech bekommen habe.

Leider ist es so, das ich mit dem Ritalin sehr leicht schlafe und manchmal auch sehr schlecht träume, ich denke da kommt einiges hoch.

Mir fehlt etwas die Struktur in den Tagesabläufen, ich knoddele mich eher so durch, wie wir Pfälzer sagen. Ab und zu bin ich so müde mitten am Tag, das ich mich einfach 1-2 Stunden hinlegen muss. An anderen Tagen bin ich topfit und könnte Bäume ausreißen, die Tagesformen sind sehr unausgeglichen. Ich hoffe das ändert sich in, nach der Kur, ich werde sehen.

Viele Grüße

Markus

  • 1 Monat später...
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 4.9.2021 um 19:08 schrieb Claudia:

Hi @Markus S.

bist du mit der Kur vorangekommen?

Hallo zusammen und danke der Nachfrage @Claudia!

Ich bin mittlerweile seit knapp über drei Wochen in einer Reha, die Schwerpunktmäßig AD(H)S und Depression behandelt und fühle mich sehr gut aufgehoben. Das Medikinet vertrage ich immer besser und ich wurde nur leicht umgestellt auf 10-5-10 im 4-Stunden-Takt, was bestens passt. Mit dem Schlafen klappt es wieder richtig gut, bis auf wenige Aussetzer, aber die hat ja jeder mal. Die PSO hält sich weiterhin eher zurück, ist zwar präsent, aber gut aushaltbar. Das Daivobet benutze ich auch hier nur 1x die Woche und die roten Stellen bleiben entzündungsfrei, was für mich eine riesige Erleichterung bedeutet. Ich habe jetzt hier noch etwas mehr als drei Wochen und spätestens dann werde ich mich auch wieder melden. 

Liebe Grüße

Markus

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich bin jetzt seit knapp zwei Wochen wieder zu Hause, es läuft ganz gut, stellenweise etwas holprig. Muss mich erst an neu gelernte Struktur und Eigenregulation gewöhnen. Ich fange jetzt mit der Wiedereingliederung auf der Arbeit an, mit schrittweiser Steigerung der Stundenzahl. Ich habe mich im Ort für den Reha-Nachsorgesport in der Gruppe angemeldet, dies wird von der Krankenkasse bezahlt. Einen Antrag auf einen Behindertenausweis bzw. prozentuale Einstufung habe ich hier liegen und mache ich die Tage fertig, da bin ich gespannt was dabei raus kommt. Auf der Infoseite steht, das mittelschwere bis schwere Psoriasis zwischen 30 und 50% eingestuft wird, ADHS käme ja in meinem Fall noch dazu, ich werde sehen. Weiterhin läuft ein Antrag, das die Krankenkasse die Kosten für meine Therpaeutin in Zukunft übernimmt. Einen kassenärztlichen Therapeuten finde ich nicht, ich bekomme nur Absagen und meine bisher selbst bezahlte ist auch nicht allzu teuer, ich denke bzw hoffe, das die Kosten übernommen werden.

Ich werde euch berichten!

 

Liebe Grüße

Markus

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