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Demonstrative Ablehnung?


Gast Ex-Nutzer-1

Habt ihr schonmal demonstrative Ablehnung erlebt?  

1 Stimme

  1. 1. Habt ihr schonmal demonstrative Ablehnung erlebt?

    • Nö, nicht dass ich wüsste!
      13
    • Also, manchmal hab ich schon das Gefühl, dass...
      7
    • Ich ignoriere es!
      6
    • Ich versuche, entsprechende Situationen selbstbewusst zu klären.
      8
    • Ja, das musste ich schon mehrfach erleben!
      8


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Nein, kein "Sende-Ende" ... nur Zeit zum Nachdenken über das, was ich lese :(

Liebe Grüße von einer regennassen Nudel

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Suzane, erst mal tut es mir Leid um Deine Bekannte. So was trifft einen immer. Ich bin sogar erschüttert, weil unser Heizungsklempner letzte Woche mit 46 gestorben ist, an einem Unfall - auch wenn man jemand so flüchtig kennt erschrickt man furchtbar, und es führt einem die Sterblichkeit sehr direkt vor Augen. Gerade bei Menschen die zu jung dafür sind.

trotzdem handeln viele aber anders sobald sie merken, dass man krank ist, egal woran man leidet. Ich habe seit wenigen Monaten Diabetes, seitdem gehen viele Menschen ganz anders mit mir um, und wenn man es bei einem vorstellungsespräch herausfindet kriege ich selbstverständlich diese Arbeit nicht - als würde ich daran in absehbarer Zeit sterben oder nicht arbeiten können. gut, wahrscheinlich habe ich irgendwann Folgeschäden, aber wenn mir in 30 Jahren ein Bein abgenommen kriege braucht das doch niemand jucken,d er mich für 2 Jahre befristet einstellen soll. Oder wenn ch wo zu Ebsuch bin und die GAstgeber rumeiern, ob sie mir was anbiten sollen oder nicht - ich habe mich sehr ernsthaft mit meienr Schwiegermutter angelegt, als die jedem kuchen auflud und für mich ein WURSTBROT angebracht hat - das ist ja schon ein Witz.

Ich glaube, solche Reaktionen treffen alle Menschen die irgendwas haben. Ich hatte eine Verletzung im Gesicht, war genäht, Pflaster drüber, kräftig geschwollen, und alle Leute gucken meinen Mann so an, als wäre der daran Schuld gewesen.

Oder ich messe in der S-Bahn meinen Blutzucker wegen dem Diabetes, und am Platz gegenüber kriegt jemand Stielaugen und wird grün im gesicht wegen etwa einem Microliter Blut auf meinem finger - also man kann sich schon sehr anstellen.

Dass niemand meine Hände berührt, wenn ich Schübe habe ist ja schon verständlicher, sieht ja wirklich schlimm aus, aber wenn man sogar wegen Blutzucker messen dumm angeschaut wird nervt es etwas. Gott sei Dank muss ich nicht spritzen, sonst würden die Leute noch annehmen, ich spritze mir da sonst was... aber ehrlich: es kommen immer Reaktionen wenn man sichtbar krank ist. Aber nachdem fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens mal irgendwas haben was jeder sieht kriegen sie es eigentlich immer zurück - wenn auch nur 30 Jahre später.

Wirklich positiv wären eben Aufklärungskampagnen - und wenn es nur der Hinweis wäre, sowas gibt es und es steckt niemanden an.

Susanne

Geschrieben

Hi,

Zu diesem Thema fällt mir ein, dass die Menschen in Paris viel weniger rumgegafft haben oder sich von "unheilbaren" Krankheiten bedroht gefühlt haben.

Ich denke, das Problem, dass die meisten Menschen haben (oftmals auch wir Schuppis selbst mit Anderen) ist, dass es einfach "menschlich" ist, "Angst" vor Menschen zu haben, die anders sind. Die meisten Leute wissen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen und reagieren eben häufig falsch. Einige ergreifen die Flucht, andere versuchen sich vorsichtig zu nähern, indem sie uns gut gemeinte Ratschläge geben. Wieder andere versuchen, uns einfach zu ignorieren. Nur wenige können sich wirklich in unsere Lage versetzen und tun das für uns Richtige.

Ich möchte hier nicht verurteilen oder anklagen, wenn sich Menschen uns gegenüber anders verhalten, als wir es gerne hätten. Wir selbst müssen lernen stark zu sein und eben damit umzugehen. In gewissem Maße können wir unser Gegenüber auch aufklären, aber wirklich verstehen, was in uns vorgeht, wird er wohl niemals können.

Wenn ich Bus fahre, kommt mir oft die Oma in den Sinn (jene besagte Oma, die mich gefragt hat, ob ich ansteckend wär und angeekelt ganz nach hinten in ihren Sitz (weit weg von mir) gerutscht war...). Wie würden wir denn wohl reagieren, wenn plötzlich ein Mann ohne Arme uns gegenübersäße? Als erstes würden wir doch alle denken: Oh mein Gott! Grauen, Mitleid, aus welchem Grund auch immer. Doch dann befindet sich unser Hirn in einer Ausnahmesituation und da reagiert man oft falsch.

Ich möchte das auf keinen Fall gut heißen, doch möchte ich auch darauf hinweisen, dass wir selbst in Extremsituationen auch oft falsch handeln oder das Falsche sagen.

Wenn Menschen anders sind, lassen wir uns oft schon durch diese Tatsache in Extrem-Situationen bringen.

In Paris gibt es so viele Menschen, die anders sind, dass ein/zwei andere gar nicht weiter auffallen, außerdem sind die Franzosen nicht so direkt. Direktheit kann ganz schön verletzend sein. Und mit dieser Verletzbarkeit müssen wir Schuppis lernen umzugehen. Wer seine Pso nicht Tag und Nacht verstecken will oder kann, ist verletzbar. Er kann durch dumme oder unüberlegte Sprüche oder Blicke sehr verletzt werden (was nicht unoft zu einem neuen Schub führt).

So müssen wir hier alle gemeinsam lernen, die Pso offen zu tragen und auch gemeinsam stark zu sein. Ich finde dieses Forum hier so gut, weil man dann nicht mehr alleine dasteht mit der ganzen Chose.

Obs gleich Werbeplakate sein müssen, weiß ich nicht, aber Aufklärung wäre eine Maßnahme, die uns Schuppis das Leben erleichtern kann.

Listen to your heart!

Teetasse

Geschrieben

Hallo Suzane,

nein, keine Sendepause. Ich war von Deinem Beitrag einfach betroffen.

Du schreibst: „Wir haben Scheu davor, dass andere ein Problem mit uns haben!“ Das empfinde ich auch ganz stark. Ich komme aus einer Familie mit Eltern und sechs Geschwistern. Und da muss man halt im „Tagesgeschäft“ einfach nur funktionieren. Ich habe ziemliche Probleme damit, anderen zur Last zu fallen oder ihnen Probleme zu bereiten, und seien es auch nur optische. Und Du hast natürlich auch recht damit, dass wir das ablegen müssen. Nehmt mich so wie ich bin oder gar nicht. Das ist aber nicht so einfach und klappt auch nicht immer.

Aber seien wir doch mal ehrlich:

Natürlich schauen wir alle auf „nicht normale“ Äußerlichkeiten, z.B. auf

- die Kassiererin mit den Pso-Händen

- einen Herren mit gezwirbeltem Schnäuzer

- meine Pso-Beine im Sommer, wenn ich doch mal einen kürzeren Rock anziehe

- oder eine sehr krank aussehende Frau am Nachbartisch

Und hallo SusanneC:

Es tut mir wirklich leid, dass Du Diabetes hast. Das ist eine richtige sch… Krankheit.

Trotzdem muss ich sagen: Ich schau auch auf jemanden, der seinen Blutzucker in der Bahn misst. Wahrscheinlich konntest Du in diesem Moment keinen anderen Ort dafür finden. Aber für mich gehört das in den privaten Bereich. Ich rasier mir ja auch nicht in der Bahn meine Achselhöhlen (was natürlich von der Notwendigkeit her nicht zu vergleichen ist). Man muss ja nicht die Toleranz der anderen überreizen. Sorry, ist halt meine Meinung.

Nicht jeder kennt alles. Und natürlich gibt es in Punkto Aufklärung noch jede Menge Handlungsbedarf.

Liebe Grüße

Gina

Geschrieben

Das sind doch mal richtig überlegte Antworten " Freu !!!!!"

Ich gebe Euch beiden in vielen Dingen total Recht.Natürlich gehe auch ich nach Äußerlichkeiten .Z.b. Wenn man einen Partner auswählt (dieses Gespräch war letztens mit Stef noch im Chat) aber das ist nur der 1. Blick in dem du überlegst intressant oder nicht.Und das ist relativ ,weil jeder einen anderen Geschmack hat ! Aber spätestens wenn dein Gegenüber seinen Mund aufmacht stellst du fest ob es sich gelohnt hat :(

Nein im Ernst ....ich gestehe JEDEM einen Blick zu !! Von mir aus auch eine Frage oder zwei !! Aber dann erwarte ich das sie ernsthaft gestellt ist und nicht einfach nur so !!!

Und das ist ja das was ich meine ...die Verletzungen die man uns zufügt sind ja nicht von irgentwelchen Fremden !!! sondern das sind uns nahestehende Personen.Familienangehörige,Nachbarn,Freunde,Arbeitskollegen.... die uns bereits häufiger als einmal im Leben gesehen haben und die nicht damit umgehen können oder nicht wollen.Das kränkt mich.

Das mit der U-Bahn sehe ich ähnlich wie Köln (es gibt halt einfach Menschen die kein Blutsehen können egal wie wenig es ist ! Ich glaube das wir in vielen Dingen ein Stück weit Rücksicht nehmen müssen,weil uns alles viel zu Selbstverständlich ist)

Aaaaber ich glaube das das für dich auch nur der Spritzer auf dem heißen Stein war !!!!

Mich würde so eine Geschichte mit Dem Kuchen und dem Brot viel mehr kränken !!! Weil es zeigt wie wenig sich die eigene Familie mit deiner Erkrankung auseinander setzt.

Und was die Werbung betrifft.....Jahrelang wurde über Aids und Aufklärung gesprochen bis ins kleinste Detail.Es konnte keiner mehr hören (die älteren "über so etwas spricht man nicht ,und schon gar nicht in der Öffentlichkeit" Wir " ja ja wir haben es kapiert,was juckt es mich bin eh in festen Händen" und die Teens" und schon wieder so eine peinliche Aufklärungsstunde !!!")

Und heute sind es nicht weniger geworden sondern mehr (ok ,wenn man nicht drüber gesprochen häte wären es vielleicht noch mehr !!!)

und die Umfragen in diversen Zeitungen haben letzte Woche ergeben ,das junge Leute mit 15 zum Teil nicht wissen ,wann man schwanger werden kann und wie sich Aids überträgt.

Das nur als Beispiel !! Was die Leute nicht sehen oder wissen wollen bekommst auch durch permanente Presents nicht in ihre Birne !!!!

Geschrieben

reger Austausch

schön :(

Möchte einen kleinen Schlenker über die U-Bahn zu Susannes Verteidigung machen...

Ich habe eine ganz liebe Freundin, erst 37 Jahre alt.

Seit ich sie kenne- über 10 Jahre-hat sie immer ihr kleines "Täsch´chen" dabei.

Da drin hat sie Ihre Spritze-sieht wie ein Kugelschreiber aus- und auch ihr Messgerät.

Wenn wir länger unterwegs sind bleibt es nicht aus, dass sie auch messen muss und danach sich ihre Spritze setzt. Ich habe das nie als aufsehenderregend empfunden. Und es war auch oft so, in Ermangelung einer Toilette, dass sie das in der Öffentlichkeit machen musste.

Zum Glück ist noch kein Zuschauer in Ohnmacht gefallen.

Man kann sich halt nicht immer alles aussuchen.

Gruß Karin

Geschrieben

Irgendwie ist es doch ein gutes Zeichen, wenn Menschen Mitleid empfinden. Die wirklich wesentliche Frage ist nur, ob sie daraus etwas Positives machen können oder eben nicht.

Dazu muss ich mich dann erst einmal selbst fragen, was ich von dem Gegenüber erwarte oder mir an Folgereaktion wünsche. Und da gehen ja schon die Geschmäcker auseinander. Der eine Mensch möchte darüber reden, der andere nicht und so weiter ...

Für mich ist Mitleid ein Zeichen für Zuwendung, die mehr Chancen zum Miteinander bietet, als demonstrative Ablehnung. Da steckt dann so viel Angst dahinter, da könnte man mit dem Erklären bei Adam und Eva anfangen ...

Die Mutter meines Freundes startete auch einen dezenten Anlauf, erzählte mir, dass Rotwein und Rauchen garnicht gut seien. Sie war sooooo dezent, dass sie mich beiseite zog, um mir dies zu sagen. Ich weiß, diese Frau hat mich lieb, sie hat Mitleid, will mir helfen, ist hilflos und will mir Infos geben, die sie, wer weiß unter welchen Umständen, aufgetrieben hat.

Ich sagte ihr mit einem Lachen, weißt Du, "ich hatte jahrelang keinen Pso-Schub trotz Rotwein und Rauchen, DAS kanns nicht sein. Aber ich danke Dir für das, was Du mir gesagt hast". Damit war es dann auch gut.

Manchmal hat man die Kraft, gelassen darauf zu reagieren. Aber manchmal wohl auch nicht. Das heißt für mich aber nicht, dass mein Gegenüber mir nicht helfen will. Ich bin auch son Typ, möchte gerne helfen, finde es sehr schwer, wenn ich keine Möglichkeit sehe. Vielleicht habe ich deswegen dafür mehr Verständnis.

Huch, das wurde ja richtig lang- sorry ... Duckundwech ... Lachende Grüße!

:(

Geschrieben

Hallo Spaghetti

Mitleid ist für mich eher etwas Negatives.

Immer wenn ich irgendwo "neu" bin, kommt das Gespräch immer erst auf Schuppenflechte und meinen dann, es sei eine ekelhafte Krankheit.

Wenn ich dann sage, dass ich kein Lust habe auf solche Gespräche, werden Manche wirklich stutzig und meinen dass ich mich nich helfen lassen möchte.

Ich brauche kein Mitleid, nur manchmal etwas Mitgefühl, wenn mir es wegen der Juckreiz ganz dreckig geht.

Geschrieben

Hi Ineke,

stimmt was Du sagst ("Immer wenn ich irgendwo "neu" bin, kommt das Gespräch immer erst auf Schuppenflechte und meinen dann, es sei eine ekelhafte Krankheit.

Wenn ich dann sage, dass ich kein Lust habe auf solche Gespräche, werden Manche wirklich stutzig und meinen dass ich mich nich helfen lassen möchte.

Ich brauche kein Mitleid, nur manchmal etwas Mitgefühl, wenn mir es wegen der Juckreiz ganz dreckig geht")

Ich möchte auch nicht immer über diese Scheißflechte ( sorry für den ausdruck) reden oder angesprochen werden. Zum richtig Reden habe ich 3,4 Freunde die auch meine Stimmungen verstehen können u. a. meine Freundin aus der Apotheke, die mich mit diversen Mitteln und Salben versorgt oder bei den Firmen um Proben anfragt.

Mir ist es auch zu blöde, ständig den gleichen Schmus zu erzählen oder die anderen aufklären über die PSO. Wenn ich schon höre: Das muß doch irgendwie weggehen, nimm doch eine gscheite Salbe". GGGRRRRRRR!!!!

LG PetraD

Geschrieben

Ich möcht ja nix falsches sagen, aber vielleicht liegt es ein wenig an eurer Einstellung, dass die Menschen euch drumherum bemitleiden. Wenn ihr so leidend ausseht, dann ist das ganz normal, dass anderen Menschen das nicht gleichgültig ist. Wenn ihr aber selbstbewusst durch die Welt geht und zeigt, es ist gar nicht sooooo schlimm, dann merken sie vielleicht eher, dass ihr kein Dauermitleid wollt, sondern eben nur ab und zu Unterstützung braucht.

Holariho,

Himbeergeist

Geschrieben
Ich möcht ja nix falsches sagen' date=' aber vielleicht liegt es ein wenig an eurer Einstellung, dass die Menschen euch drumherum bemitleiden. Wenn ihr so leidend ausseht, dann ist das ganz normal, dass anderen Menschen das nicht gleichgültig ist. Wenn ihr aber selbstbewusst durch die Welt geht und zeigt, es ist gar nicht sooooo schlimm, dann merken sie vielleicht eher, dass ihr kein Dauermitleid wollt, sondern eben nur ab und zu Unterstützung braucht.

Holariho,

Himbeergeist[/quote']

Nanu ?? du scheinst uns ja zu kennen :confused: das du beurteilen kannst das wir uns selber bemitleiden .Ich weiß nicht ob du das ganze Thema gelesen hast ? Denn dann würdest du feststellen das hier gar keiner in Selbstmitleid versinkt sondern wir darüber sprechen was uns am Umgang mit uns stört und wie man das ändern kann.Ich fang doch nicht ständig davon an, sondern bekomme Tipps und Ratschläge die (meistens)einfach in den Raum geworfen werden und nicht überdacht sind.

Ich gebe natürlich zu das mich meine Erkrankung auch hin und wieder belastet ,aber das ist zum Glück nicht der Regelzustand !

Also wenn du dich mit deiner PSo beschäftigst frage ich mich wie du hier gelandet bist :(

Geschrieben

Denkt von mir, was Ihr wollt ... ich habe lange Zeit MICH bemitleidet, wegen der Pso ... nun bemitleide ich MEINE HAUT ... und es wirkt unglaublich.

Durch den Frust mit dieser Hautkrankheit entsteht auch Aggression, ich passe jetzt besser auf, gegen WEN ich sie richte. Dies ist eben mein Weg.

Liebe Grüße

Geschrieben
Ich möcht ja nix falsches sagen' date=' aber vielleicht liegt es ein wenig an eurer Einstellung, dass die Menschen euch drumherum bemitleiden. Wenn ihr so leidend ausseht, dann ist das ganz normal, dass anderen Menschen das nicht gleichgültig ist. Wenn ihr aber selbstbewusst durch die Welt geht und zeigt, es ist gar nicht sooooo schlimm, dann merken sie vielleicht eher, dass ihr kein Dauermitleid wollt, sondern eben nur ab und zu Unterstützung braucht.

Holariho,

Himbeergeist[/quote']

Hallo Himbeergeist

Ich bin eine sehr selbstbewuste Frau. Vielleicht ist das das Problem.

Ich lasse mich nicht vorschreiben was ich anziehen will, oder wie ich leben muss, nur wegen mein Pso.

Wenn es Leute gibt, die damit Probleme haben und immer wieder mit Mittelchen kommen, die nichts bringen, sagt es etwas über diese Leute, die es nicht ansehen können dass eine Haut nicht volkommen aussieht.

mfg ineke

Geschrieben

ich frag mich gerade, ob man "Ablehnung" nicht irgendwie noch differenzieren müsste...

Zwischen dem Reflex, vielleicht einem Menschen mit irgendwas-krankhaft-Aussehendem an der Hand Geld in eben diese zu geben, und dem bewussten Abrücken z.B. in der s-Bahn besteht dann doch ein Unterschied...

Ich empfinde für Leute mit Neurodermitis oder Pso eigentlich immer irgendwie Sympathie (als Leidensgenosse...); nichtsdestotrotz hab ich schon eine übersteigerte Angst, mich mit was-auch-immer anzustecken. Und so firm bin ich mit der Pso auch nicht, dass ich sie in allen Formen von vielleicht tatsächlich ansteckenden Hautkrankheiten oder anderen, sich über die Haut äußernden Krankheiten unterscheiden könnte.

Vielleicht muss man bei anderen nicht nur auf Ekel schließen, sondern vielleicht auch "Angst" (so bescheuert das klingt...als wären Leute Monster...)

Und, was mir auch noch einfällt: Nicht nur die Angst vor Ansteckung wäre ein Grund für Distanz; sondern auch davor, dass man nicht weiß, wie man reagieren soll. Ich würde solche Situationen zu vermeiden versuchen...also bevor ich in eine Interaktion mit jemandem verwickelt werde, bei dem ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll, gehe ich dem (der Person und der Situation) lieber aus dem Weg. Ich weiß, dass das der falsche Weg ist...dummerweise ist es aber meist der einfachste...

Swn

Geschrieben

Da hast du etwas sehr wahres ausgesprochen, Swn. Der einfachste Weg mit andersartigen umzugehen ist davonzurennen. Wie unsre Vorfahren, die Höhlenmenschen. Leider gibt es noch sehr viele Verhaltensmuster, die Menschen einfach im Blut fließen. Man kann solche "Instinkte" eben nun mal nicht einfach ausschalten. So müssen wir, die anders sind eben auch einen gewissen Schritt auf andere zugehen und nicht immer nur erwarten, dass andere Leute sich uns gegenüber korrekt verhalten.

Sag ihnen doch einfach, dass du keine Tipps und Cremes mehr brauchst. Sag du hast einen tollen Hautarzt, der dir hilft, wo er kann. Klär die Leute auf, die dir wichtig sind, ineke, wie sollen sie es sonst wissen, dass es dich nervt, wenn du es ihnen nie explizit mitteilst, sondern dich nur nachher darüber aufregst?

Vielleicht klingt es jetzt hart und unmenschlich, aber ich hab ja ebenfalls Pso, so weiß ich, wovon ich spreche. Ich weiß auch, dass es für uns nicht immer einfach ist, mit uns selbst klarzukommen, weil wir uns eben von anderen in gewisser Weise unterscheiden. So reagieren wir vielleicht auch einfach unerwartet für unser Gegenüber, was diesen vor ein neues Problem stellt.

Wir brauchen einfach viel Geduld und auch die Toleranz die anderen so zu nehmen, wie sie eben sind, denn wir erwarten ja auch von diesen anderen, dass sie uns so nehmen, wie wir nun einmal sind. Gleiches Recht für alle, oder nicht?

Holariho,

Himbeergeist

Geschrieben

Leider empfinde ich das nicht immer als Toleranz :( (die will ich auch gar nicht !! Ich will Akzeptanz !!!!!) sonder mehr als Ignoranz :mad:

Ausserdem bin ich Jahre hinweg immer den kürzesten Weg gegangen. Never ever !!!!!

Ich bin ja bereit zu reden !!!!! aber dann will ich das man mir auch zu hört !!!!

Glaube wir drehen uns hier ein wenig im Kreis :(

Geschrieben

Suzane: Du erwartest doch, dass die anderen sich dir gegenüber korrekt verhalten, sprich für dein Leiden ehrliches Interesse zeigen, oder? Vielleicht intressiert es die andren aber ja auch gar nicht. Sie erschrecken kurz, wenn sie dich sehen, möchten sicherstellen, dass es nix ansteckendes ist, und damit hat sichs. Der Rest ist in deren Augen vielleicht dein Problem. So stellen sie kurz eine Frage, versuchen so zu tun, als wenn sie dir helfen wollen würden, und dann wollen sie nicht mehr darüber reden, sondern sich wieder in ihre heile Welt zurückziehen.

Natürlich ist das nicht grade nett, und ich heiße so ein Verhalten sicher nicht gut, aber so sind Menschen nun mal eben. Und da wir halt nun einmal mit anderen Menschen zusammen auf dieser Erde wohnen, sollten wir deren Verhalten ebenfalls akzeptieren, so wie wir es von ihnen erwarten. Sie wollen uns "verbiegen", indem sie olle Creme-Tipps geben, durch die sie meinen, wir würden wieder normal werden. Sie wollen, dass wir normal werden. Und was wollen wir? Dass sie sich so verhalten, als wär es für uns normal.

Die ganze Situation ist eben nun mal für keine der Seiten normal, aber Menschen wünschen sich nichts als Normalität. Entweder du klärst sie über deine Sicht der Dinge auf oder du versuchst, die andren Menschen eben auch so zu nehmen, wie sie sind.

Holariho,

Himbeergeist

Geschrieben

ich glaube wir reden wirklich aneinander vorbei !!! Du redest, denke ich von Menschen die dich nicht kennen (nur mal eben so fragen und eigentlich kein Intresse haben ?!) ich rede von menschen die mit mir zu tun haben ,Nachbarn ,Freunde,Verwandte.....wenn sie mich ansprechen erwarte ich das sie sich mit mir auseinander setzen,egal welche Erkrankung (Wir ,Ich ,Sie,Es )haben .

Und da bin ich auch nicht mehr tolerant !!!! Da bin und werde ich ärgerlich :mad: .Soviel Selbstbewußtsein habe ich mittlerweile .

Geschrieben

Hi Suzane, Dein Ärger treibt Deinen Stresspegel hoch. Wenn es Dir gerade bei den Menschen so geht, die Du oft triffst, versuch doch mal einen Strategie-Wechsel, einfach einen mit dem Du Dich identifizieren kannst und gleichzeitig diese Menschen "umpolen" kannst. Ich bin da mal ganz optimistisch ... Menschen KÖNNEN lernen!

Du möchtest akzeptiert werden so wie Du bist. Wie kannst Du dieses Ziel bei diesen Menschen erreichen?

Ich kenne weder Dich noch diese Menschen, drum geht mein Vorschlag evtl. voll in die Hose ... darf ich es mal versuchen, ja?

Schnapp Dir den nächsten der damit anfängt, umarm ihn und flüster dem Verdutzten ins Ohr, dass Du einfach nur so akzeptiert werden möchtest wie Du bist. Alles andere macht Dich fertig, Du hälst diese guten Ratschläge einfach nicht mehr aus. Und Du dankst ihm jetzt schon mal dafür, dass er das versteht und ab jetzt tut.

Wahrscheinlich wird dieser Mensch erschrocken darüber sein, dass Du ihm körperlich unerwartet auf die Pelle rückst. Und dann kommen solche Worte ... Selbst wenn dieser Mensch es nicht auf die Reihe bekommt um mit Deinen Worten etwas anzufangen, diese Art von körperlicher und vertraulicher Nähe wird er vielleicht nicht vergessen.

Es geht um Dich und Deinen Stress. Vielleicht ist dies einen Versuch wert? Die alte Methode scheint dort nichts zu bringen. Ich drück Dich mal ganz fest, falls ich darf.

Liebe Grüße, Spagetti

:(

Geschrieben

:( du bist ja süß, du regennasse Nudel :( !!!!

Falls ich jetzt hier so wirke als hätte ich den Stress ,dann sorry !! Ich wollte nur Himbeere erklären das ich auf diesesToleranz getue keinen Bock mehr habe .Habe mit meiner Situation sehr gut umgehen gelernt...und so nett du das jetzt auch vorgeschlagen hast !!!! werde ich jetzt nicht jeden in den Arm nehmen und ihm sagen ,das er mich in Ruhe lassen soll Aber ich laß mich gerne von dir in Arm nehmen weil ich sehe DU machst dir Gedanken (sogar über mich ,ohne das wir uns kennen :) )und drück dich gerne zurück !!!!!!

Geschrieben

Oh jaaaaaaaaaaaaa, komm, wir knuddeln sie alle nieder! :(:(

Danke Dir ganz fest!!!!

Geschrieben

Hallo!

Ich habe die Demonstrative Ablehnung wirklich, in meinen Augen sehr stark erlebt. Das erste mal wollte ich meine Tochter zu einem Schwimmkurs anmelden bei uns im Ort. Da meine Tochter für ihr alter sehr klein war, sagte ich dann, ich könnte doch mit ins Wasser. Aber die Trainerin sagte mir dann das ich so auf keinen Fall ins Wasser könnte, dass wäre ja ekelhaft und wenn ich zu ihr ins Schwimmbad kommen würde (sie ist auch Schwimmmeisterin) würde sie mich nicht hinein lassen. Nun schwimmt meine Tochter erfolgreich in einem anderen Verein.

Beim zweiten mal war ich auf Borkum zur Kur, im Fachklinikum. Eigentlich geht man doch dann davon aus das man von neugierigen Blicken verschont bleibt. Aber als ich so mit meinen Töchtern, damals 2 und 4 Jahre alt, unter der Dusche stehe, sagt doch glatt eine Mutter zu mir, ich zitiere:"Also, wenn ich so aussehen würde, hätte ich mich schon längst erschossen." Meine Kinder haben mich ganz groß angeschaut.

Die dritte Ablehnung habe ich im Freibad erlebt und war unheimlich stolz auf meine ältere Tochter. Wir saßen am Planschbecken und neben uns noch 3 Erwachsene. Ich habe gar nicht mitbekommen das sie mich beobachtet haben (mit der Zeit gewöhnt man sich dran) doch plötzlich geht meine Tochter auf die Leute zu, sie war damals 5 Jahre, guckt sie an und sagt ganz ernst: Warum fragt ihr meine Mama denn nicht was sie hat, dann wüßtet ihr das es nichts schlimmes ist. Daraufhin standen diese Leute auf und gingen zu ihrem Platz, packten ihre Sachen und beschwerten sich bei der Badaufsicht wie man so etwas ins Bad lassen kann. Seitdem haben sie "Hausverbot".

Mich selber stören die Blicke nicht so wirklich. Ich habe eine tolle Familie und tolle Freunde und damit meine ich alle. Jeder hält zu mir und was andere denken ist mir sch...egal. Nur weh tut es wenn solche Äußerungen vor den Kindern kommen.

Liebe Grüße

Spuddel

Geschrieben

Liebe Suzane, Du sprichst mir aus der Seele! Habe eine tolle Familie (keinen Mann), nette Freunde, auf die ich mich verlassen kann u. meine Kollegen sind auch o.k. Und trotzdem ist es so, wie Du beschrieben hast. Jeder meint es natürlich gut :mad: , aber manchmal kriege ich soooon Hals!!! Habe sämtlichen guten Ratschläge auch gehört (habe seit 22 Jahren PSO). Bin frei aus meinem letzten Klinik u. Kuraufenthalt gekommen. Alle haben sich sehr mit mir gefreut und obwohl sie wissen, daß PSO unheilbar ist, sind viele wieder schwer geschockt,daß meine Unterarme wieder großflächig befallen sind, meine Beine sehen die ja nicht, da ich meistens Hosen trage. Ich denke, daß man mir die Schuld gibt, daß die PSO wieder da ist. Motto: Hätte sie auf unsere Ratschläge gehört, wäre die Schuppenflechte nicht wiedergekommen!

Aber ich denke, daß "Spaghetti" auch recht hat, man sollte wirklich seine Taktik ändern. Nur wie?? :confused: Würde mich freuen, wenn jemand helfen könnte!

Liebe Grüße aus Detmold

Marion

Geschrieben

Hi Suzane,

Doch ich habe deine Freunde, usw. gemeint. Gerade mit denen musst du doch offen reden. Sag es ihnen also, dass es dich nervt. Ich denke, die meisten wissen es nicht, dass es dich nervt, woher auch? Sie wollen dir ja nur helfen.

Also REDE! Meine Freunde geben mir keine schlauen Tipps mehr. Sie wissen, dass es unheilbar ist und dass ich zum Dok gehe und der tut, was er kann und damit basta.

Wenn so ein großes Selbstvertrauen hast, dann musst du deinen Freunden in diesem Fall eben mal ein Kontra geben. Sage zum Bsp: Wenn ihr mir weiterhin so doofe Ratschläge verteilt, dann schlagt ihr damit meine Seele grün und blau und die Pso wird höchstens schlimmer als besser. Und wenn sie deine Freunde sind, dann ist ihnen dein Seelenheil nicht egal. (Ansonsten würd ich mir neue Freunde suchen...)

Holariho,

Himbeergeist

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