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Wiederholung der Initialdosierung bei Biologicals


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Geschrieben

Guten Tag Frau Dr. Allmacher!

Ich hab eine Frage zum Dosierschema bei Biologicals:

Bei Biologicals sind häufig zu Beginn der Therapie, in der Initialphase (Startphase),  die Spritzenabstände kürzer, als dann in der Dauer-/Erhaltungstherapie.
Zum Beispiel werden bei Cosentyx (Wirkstoff Secukinumab) die ersten fünf Dosen (z.B. je 300 mg als zwei Spritzen) im Abstand von einer Woche gespritzt und anschließend werden nur noch alle vier Wochen (300 mg) gespritzt.
Hierdurch kann nach meiner Abschätzung (siehe Diagramm 2 im Blog  Cosentyx® - Dosierung, Halbwertszeit und pharmakokinetische Eigenschaften - Cosentyx® (Secukinumab) - Psoriasis-Netz (psoriasis-netz.de) ) in Behandlungswoche vier bis fünf eine mittlere Serumkonzentration (rund 3 in a.u.) von Secukinumab erzielt werden, die rund doppelt so hoch liegt wie der in der Dauertherapie sich einstellende mittlere stady-state-Wert (rund 1,5 a.u.).
Dies macht wohl Sinn, da zunächst ein sehr aktives Entzündungsgeschehen "gestoppt" werden muss und zur Verhinderung eines erneuten Aufflammens ein weniger großer Eingriff in das Immunsystem ausreicht - ein anschaulicher Vergleich dazu: Um ein fahrendes Auto zu stoppen, braucht es eine viel größere Kraft, als um ein stehendes Auto am losrollen zu hindern).
Nun gibt es Fälle, bei denen durch ein Aussetzen bzw. eine Verlängerung des Spritzenintervalls oder aber durch innere oder äußere Trigger es zu einem erneuten Aufflammen der Psoriasis kommt und eine Rückkehr zur Erhaltungsdosierung mit einem Abstand von vier Wochen keine zufriedenstellende Verbesserung bringt.
Unter welchen Umständen und Bedingungen ist dann eine erneute Initialdosierung mit wöchentlichem Abstand oder zumindest eine (vorübergehende) Dosissteigerung medizinisch vertretbar und unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben (Medikamentenzulassung, Kostenübernehme durch Kassen) möglich?

In dem Zusammenhang eine Zusatzfrage:

Ein überlegenswerter Ansatz  ist es, entsprechend der Serumglukosebestimmung bei Diabetes mellitus, den Serumspiegel von Interleukin-17-A bei der Therapie mit Secukinumab zu monitoren und die Dosierung daran und an der Ausprägung der Psoriasis zu orientieren.
An welchen Universitätskliniklaboren ist eine Bestimmung des Interleukin-17-A-Spiegels möglich und in welchen Studien erfolgte dies? Ist absehbar, ab wann Interleukin-17-A Untersuchungen für Patienten in dermatologischen Praxen zur Verfügung stehen?

Vielen Dank im Voraus und viele liebe Grüße

GrBaer

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Geschrieben

Hallo,

ich beziehe meine Antwort nur auf Cosentyx (da es Biologica mit 3-monatigen Spritzabständen gibt und bei diesen seltbe das Spritzintervall verlängert wird). Medizinisch gesehen ist bei Cosentyx eine kurzfristige Erhöhung der Spritzintervalle möglich. Ich habe bei meinen Patienten teilweise auch schon "ganz von vorne" wieder angefangen und die wöchentliche Aufdosierung begonnen. Dafür habe ich allerdings ein Attest für die Krankenkasse zur Kostenübernahme stellen müssen. Die Kostnübernahme wird -vorsichtig formuliert- selten übernommen.

Eine Bestimmung des Gesamt Interleukins 17 ist möglich, allerdings nur in Speziallaboren. Eine Unterteilung der IL-17 Familie (IL-17 A, B, C, D...) ist nicht möglich. Daher kann die Therapie mit Secukinumab auch nicht über die Laboranalyse gemonitort werden.

Mir ist nicht bekannt das die Bestimmung des IL-17 A laborchemisch geplant ist.

Wäre ein spannender Ansatz 🙂

herzliche Grüße aus der PsoriSol

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