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Psorias Kopfhaut, Erfahrung mit UVB Kamm (zB Dermalight 80)


Helmuth

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo liebe Pso-Gemeinde,

Nachdem ich bislang vor allem mitgelesen habe, heute mein erster Beitrag (inkl offizieller Anmeldung).

Ich habe eine Frage, ob und wenn ja wie ihr Psorias auf der Kopfhaut behandelt. Es gibt ja UVB-Kämme, zB den Dermalight 80 von Dr. Hoenle. Ich habe mir diesen gekauft und frage mich, wie ich ihn effizient einsetzen kann? Ich habe dichtes Haar und gefühlt bestrahlen ich, trotz Verrenkungen, vor allem meine Haare und nicht die Kopfhaut. Ich versuche, mit der anderen Hand, Haare weg zuschieben, aber vor allem am Hinterkopf gelingt das mehr schlecht als recht. Habt ihr ähnliche Erfahrungen bzw wie löst ihr das Problem? Gibt es besser UVB Kämme als den Dermalight, die das Problem beheben?

Danke vorab und viele Grüße!!

bearbeitet von Helmuth

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo @Helmut, willkommen hier!

Eine Kopfpso hatte ich auch mal, ziemlich stark sogar. Der Juckreiz hielt sich in Grenzen, aber die Schuppen waren schlimm. Ich hätte bestimmt einen Job als Schneekanone haben können. Damals hatte ich einen kleinen Handsauger. Wenn ich zu Freunden bin hab ich vor dem Gehen immer meinen Platz gesaugt. 🥺 Die Leute dachten immer das ist ein Witz, mir war das aber echt unangenehm.

Auf jeden Fall habe ich mir damals auch so einen Kamm zugelegt.

Allerdings habe ich den nie ausschliesslich benutzt.

Mit meinem Dermatologen habe ich eine Strategie für mich passend entwickelt.

- eine wässrigen Salicylsäure-Tinktur abends in die Kopfhaut einmassieren

- morgens mit einer milden Haarseife die Haare waschen und mit einer "Essigrinse" spülen. 

- dann die Haare vorsichtig frottieren und die jetzt recht gut schuppenfreien Plaques mit einer Daivobet-Lotion einreiben. Hände waschen.

- dann den Kamm mit dem Aufsatz nach Tabelle benutzen. Den Kamm dann jeweils nach den angegebenen Sekunden um die Breite des Kamms - sind ja so ca. 2,5cm - versetzen. Etwas hin und her schieben. Ich hab das nach einem Schema gemacht. Rechte Seite, linke Seite, bis zum Ohr, hinten rechts, hinten links bis zum Ohr senkrecht. Bisschen nervig, aber das wird schnell Routine. Die Plastikzinken des Kamms sind der Abstand zur Kopfhaut. Die Haare mit der anderen Hand wegschieben brauchst du nicht, wenn, dann auf jeden Fall mit am besten schwarzen Handschuhen (Baumwolle). Sonst kriegen womöglich deine Hände viel mehr ab als gut ist.

- die erste Woche täglich.

Es war nach der Woche schon eine wesentliche Besserung eingetreten.

In der zweiten Woche alle zwei Tage

Ab der dritten Woche nach Bedarf. Bei mir war das dann so ca. alle 3-4 Tage. Zwischendurch dann nur bei Bedarf Haare waschen.

Bei der Kopfhaut muss man keine Angst vor Kortison haben, da die Kopfhaut sehr dick ist - ist die Gefahr der "dünnen Haut" wie sie an anderen Körperstellen gegeben ist wesentlich geringer.

Wenn deine Pso auf dem Kopf sehr stark ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass du nur mit dem Kamm was erreichst. Auf jeden Fall müssen die Schuppen weg bevor der Kamm eine Wirkung haben kann.

Am Restkörper, hatte ich es auch probiert, aber das war zu viel, hab ich aufgegeben. Da hat auch alles cremen nix geholfen. Erst seit MTX bzw. den Biologicals haben sich die Plaques erledigt.

Erfolg!

 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Helmuth:

Gibt es bessere UVB Kämme als den Dermalight,

nein, da hast du dir den besten Kamm gekauft (es gibt auch ähnliche); den hätte dir aber auch deine Krankenkasse bezahlt (musst du vor dem Kauf bei der KK beantragen). 

3 Lichtkämme dieser Art haben alle meine PSO-Stellen, auf dem Kopf und am Körper verschwinden lassen, auch die hartnäckigsten Stellen. Tägliche Anwendung ist wichtig; denn du wirst bald feststellen, dass eine nicht mehr behandelte Stelle nach dem nochmals "erblühen", danach umso länger braucht, bis sie wieder verschwindet. 

Das dichte Haar ist das Problem. @sia hat dir ein paar brauchbare Tipps geschrieben. Für die tägliche Anwendung musst du einiges mehr wissen. Schau mal oben in der "Suche ..."-Funktion. Es gibt unendlich viele Beiträge hier im Forum zur Anwendung. 

Als wichtigstes: Geduld (sonst verbrennst du dich wie in der Sonne); die Haut muss sich mit langsamer Steigerung der Bestrahlungs-Zeiten an die UVB-Strahlen gewöhnen. - Das wirksame Licht sind die UVB-Strahlen mit 311 nm, die du nicht sehen kannst, das "Black-Light".  Das Licht, das du sehen kannst, ist nur zugeschaltet, damit du sehen kannst, ob die Lampe "an" oder "aus" ist. - Die Lichtstrahlen wirken nur in gerader Linie, also z.B. nicht direkt hinter einem Haar (auch wenn es dort für dein Auge hell ist; das ist nur "abgestrahltes" Licht). - Die Haut niemals vor einer Bestrahlung eincremen; nur anfeuchten, falls du die Bestrahlung nicht nach der Haarwäsche durchführst. - Niemals die Schuppen abkratzen mit den Fingernägeln; durch die evtl. entstehende, blutige Kruste gehen keine Strahlen durch. - Den Lichtkamm entgegen dem natürlichen Haarfall bewegen, ganz langsam nach Gefühl ca. 1 cm pro Minute; ist reine Gewohnheit. (Ich habe dafür meine Haare auf 1 cm kurz schneiden lassen; 2-mal sogar eine Glatze). - Niemals im Liegen den Lichtkamm benutzen. - Die Sicherheitsscheibe beim Lichtkamm öfters mit einem feuchten Tuch abwischen (Fett mindert die Strahlen). - Niemals in den eingeschalteten Lichtkamm schauen (Schutzbrille dafür tragen). - Wenn du nach ca. 8 Tagen - mit den Steigerungen der Bestrahlungszeiten - siehst, dass die Schuppen mehr werden, dann ist das der Anfang des Erfolges; danach werden es immer weniger. Die "braunen" Stellen der Haut verschwinden wieder von alleine. - Ich habe nie Medikamente und kein Cortison gegen meine Plaques genommen. - Und solltest du dich doch - aus Ungeduld - einmal verbrannt haben, eine Pause einlegen (ist wie bei Sonnenbrand).

Auch von mir @Helmuth ein herzliches Willkommen und viel Erfolg. 

LG 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

@Richard-Paul @sia herzlichen Dank für eure Antworten!

fast ein bisschen schade, dass es keine besseren Geräte gibt als das Dermalight 80. Mich stören die folgenden Punkte:

- der Kopf ist rund, die Auflagefläche des Kamms gerade. Wäre eine gewölbt Form nicht besser?

- ein Akkubetrieb wäre nett, ich will nicht ganze Zeit neben der Steckdose sitzen

- es braucht einen wirksameren Mechanismus, um die Haare weg zu schieben

- Das Ding über 30 Minuten zu halten sorgt für ordentliche Oberarm-Muskeln 😁 entspannt ist das nicht. 

- als Patient wird man über die Anwendung mehr der weniger allein gelassen. Irgendeine App, die mir sagt, wie ich das Ding effizient anwende, wäre hilfreich... (Siehe eure Tipps!)

Seht ihr das genauso? vielleicht stelle ich mich auch einfach zu blöd an :)

Danke und liebe Grüße!!

 

 

 

 

bearbeitet von Helmuth
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Helmuth:

Wäre eine gewölbt Form nicht besser?

Theoretisch schon; praktisch nicht. Den Kamm benutze ich (habe ich benutzt) auch für den ganzen Körper; und da ist die gerade Form besser. Ich benutze  (außer in der Anfangszeit) den Lichtkamm ohne den Kammaufsatz; das ist natürlich nur bei kurzen Haaren möglich. - Und ich benutze keinen Zeitmesser, sondern ich zähle die Sekunden.  - Der ideale Abstand zwischen Haut und Lichtkamm (Scheibe) ist 1 cm. 

vor einer Stunde schrieb Helmuth:

- ein Akkubetrieb wäre nett, ich will nicht ganze Zeit neben der Steckdose sitzen

 Bei mir liegt eine Verlängerungsschnur bis zum Sessel;  .... von einer Steckdose mit beleuchtetem Schalter; so  sehe ich besser, ob der Lichtkamm ganz ausgeschaltet ist. Im übrigen ist allein die Schnur am Lichtkamm ca. 2 m lang. 

vor einer Stunde schrieb Helmuth:

- es braucht einen wirksameren Mechanismus, um die Haare weg zu schieben

Den wird es wohl nicht geben; genauso wenig wie es keine Maschine gibt, die die Haare auf dem Kopf alleine schneidet.  - Übrigens, die Haare wachsen schneller nach als einem lieb ist. 

vor 1 Stunde schrieb Helmuth:

- Das Ding über 30 Minuten zu halten sorgt für ordentliche Oberarm-Muskeln

Damit habe ich bis 2012 noch nie ein Problem gehabt. - Auf dem Kopf habe ich schon mal von der rechten in die linke Hand gewechselt. 

vor 1 Stunde schrieb Helmuth:

... als Patient wird man über die Anwendung mehr der weniger allein gelassen ... 

Allein die Praxis lehrt einem was richtig ist. - Aber ein ganz wichtiger Hinweis: wenn du nicht regelmäßig, täglich die Bestrahlung anwendest, dann lass lieber die Finger davon. Die Plaques sind auch nur Hautzellen, die lernfähig sind [auch die Corona-Viren sind lernfähig]; am schnellsten "verschwinden" neue PSO-Stellen wieder, wenn man sie nach dem Erscheinen sofort bestrahlt (bei mir 8 Tage; - aber: eine Stelle, unten am rechten Fuß, hat fast ein Jahr gebraucht, bis sie endgültig verschwunden war. Damals habe ich noch gearbeitet und aus Zeitgründen war ich auch nachlässig; musste erst lernen. Hierzu findest du auch die entsprechenden Bilder im Forum mit Hinweisen).  - Als ich vor dem Jahr 2000 meinen ersten Lichtkamm gekauft habe, bin ich noch selbst nach Rosenheim gefahren und habe mich vom Chef einen halten Tag lang einweisen lassen. - Und denke auch daran, wenn du irgendwelche Medikamente nimmst, kann sich "das" auf der Haut anders auswirken. 

Wenn du nur eine sehr kleine Stelle bestrahlst, schneidest du in ein Blatt Papier am besten ein rundes Loch und bestrahlst so diese Stelle. Das Loch immer etwas größer schneiden, als du die PSO-Stelle sehen kannst; gibt "härtere", braune Ränder. - Mit der Zeit wirst du sehen, dass die PSO-Stelle größer ist, als du sie mit dem Auge wahrnimmst. 

Am Körper bestrahlte ich eine PSO-Stelle - nach der Steigerung der Bestrahlungszeit, je nach Hauttyp - maximal 4 Minuten. Auf dem Kopf kannst du länger bestrahlen, da du den Kamm ja bewegst (außer, du legst den Kamm nur auf eine Stelle auf). 

Durch meine sorgsame Anwendung habe ich nie irgendwelche Nebenwirkungen gehabt; und dabei bin ich seit 1961 Nierengeschädigt.  - Du kannst nicht sehen, wann die Röhren nicht mehr brauchbar sind (Black-Light); sie halten aber länger, als die angegebene Lebensdauer; ggf. die Bestrahlungszeit etwas verlängern. Das die UVB-Strahlen noch wirken, siehst du daran, wenn die "weiße" Haut am nächsten Tag sich gerötet abhebt. -  Kaufe keine Ersatz-Röhren selber im Fachgeschäft. 

Was mich interessieren würde: weißt du wie dein Vitamin D3-Wert ist?

Habe am Anfang Geduld und 

.... gute Besserung. 

PS: wenn du etwas über PUVA liest, das sind 2 Paar verschiedene Stiefel. Dort wird z.B. die Haut "eingecremt",  um die Aufnahmefähigkeit der Haut zu erhöhen; hat dann wieder Nachteile. 

 

Geschrieben

@Richard-Paul vielen Dank für deine ausführliche Antwort, wow! Meinen Vitamin D wert lass ich regelmäßig prüfen, den aktuellen Wert kenne ich nicht auswendig, liegt bei meinem Arzt... Ist aber höher als "Durchschnitt".

Verstehe mich nicht falsch, ich bin froh, dass es einen UVB-Kamm gibt. Ich glaube nur, für den Preis (über 200€) könnte man mit etwas Muse ein besseres Produkt entwickeln... Mein Ehrgeiz ist geweckt :)

 

 

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