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Psoriasis vulgaris und Zahnimplantate


katzentoni

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich habe vor ca. 20  Jahren die Diagnose Schuppenflechte-Psoriasis Vulgaris - erhalten und bin seit 3 Jahren mit Stelara sehr zufrieden.

Anfang des Jahres mussten 2 Zahnimplantate entfernt werden, da sich diese entzündet haben. Ein Abbau des Kieferknochens ist mittlerweile so massiv, dass nur ein aufwändiger Knochenaufbau neue Implantate ermöglichen würde. Hinzufügen möchte ich, dass ich weder rauche noch trinke, alle 3 Monate zur Zahnreinigung gehe und auch die Mundhygiene beachte. Nach einer professionellen Implantatberatung hat man mir auch und gerade wegen der Schuppenflechte von Implantaten abgeraten, da durch die Behandlung mit Stelara ja auch das Immunsystem beeinflusst wird.

Eine Osteoporoseuntersuchung vor einigen Jahren war negativ, meine Knochen sind okay und Psoriasis arthritis habe ich Gott sei Dank auch nicht. Es gab mal im Forum verschiedene Beiträge von entzündeten Zähnen und Schuppenflechte. Aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter.

Mir wird nichts anderes übrig bleiben und zu einem herkömmlichen Zahnersatz . also Zahnprothese wechseln.

Die Erfahrungen mit Zahnärzten zeigt mir, dass evtl. Zusammenhänge mit Psoriasis und auch Stelara nicht bekannt sind. Der Facharzt für die Implantatberatung meinte auch, dass bei einem evtl. Aufbau des Kieferknochens ja wieder eine "Fremdmasse" in den Körper kommt, so dass es durchaus sein kann, dass auch hier wieder Abstoßungsprozesse erfolgen würden.

Die Frage an Ecuh: Hat irgendjemand Erfahrungen hiermit und vor allem: Gibt es Ärzte, die sich mit unserer Spezialproblematik auskennen?

Nach meinen Erfahrungen mit High Tech Zahnarztpraxen wird einem viel versprochen, ich möchte vor allem den Abbau des Kieferknochens aufhalten.

Im übrigen bin eine stille Mitleserin im Forum und habe mir schon viele Hilfestellungen holen dürfen.

Liebe Grüße

katzentoni

 

 


 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Autsch, das hört sich ja unangenehm an. Schade, dass die Implantate wieder raus mussten. Ich habe auch welche und zum Glück keine Probleme damit. Sogar während meiner MTX-Zeit nicht und inzwischen mit Humira auch nicht. dass es also generel an den Medis liegt, halte ich eher für unwahrscheinlich. Allerdings habe ich auch keine Unverträglichkeit gegen irgendwelche Metalle. Heutzutage ist das Titan, aber zunehmend auch Keramik oder Kunststoff. Gerade Keramik könnte noch eine Alternative sein, falls ein Problem mit Metall besteht. 

Ganz allgemein hat man mit Pso und PsA eine erhöhte Anlage zu Parodontitis (Bei einer Studie bestätigt). Bei einer unbehandelten, weil das Immunsystem besonders aktiv ist und auch die "guten" Bakterien killt und bei einer behandelten, weil das Immunsystem evt. zu schwach ist und zu wenig killt. 

Was die Ursache der Entzündungen betrifft... da gibt es leider sehr viele möglich Ursachen. Und leider reicht manchmal Zahnhygiene nicht aus. Sind denn die Entzündungen seit der Entfernung besser geworden?

Die Mikroorganismengesellschaft im Mund wieder auf einen guten Zustand zu bekommen ist schwierig. Dass du nicht rauchst und keinen Alkohol trinkst, ist schon mal gut. Wie sieht es mit Zucker und Kohlenhydraten aus? Hier könnte also eine Ernährungsumstellung wirklich Sinn machen. Ein Teil der Anfälligkeit hat sicher (wieder mal) mit den Genen zu tun, dagegen kannst du nichts machen. 

Putzen ist prima, aber richtig ist wichtig. Nicht gleich nach der Mahlzeit, dann lieber nur den Mund mit klarem Wasser spülen. Statt aggressiver Fertig-Mundspülungen lieber kalten Kamillentee oder ein paar Tropfen von z.B. Sauerampfer oder Spitzwegerich.

Ein weiterer Punkt, an den Zahnärzte manchmal nicht denken, ist Sodbrennen. Falls du dazu neigst, sollte das abgeklärt werden. Saures Aufstoßen hat einen neg. Effekt auf die Mundorganismen.

Und last but not least: wie sieht es mit deinem "Biss" aus. Schon leichte Fehlstellungen können anscheinend Probleme verursachen die sogar über den Mund hinaus gehen. Hast du die Neigung im Schlaf die Zähne aufeinander zu beißen? Falls du die noch nicht hast, ist es vielleicht wert mal eine Beissschiene auszuprobieren.

Und was den Knochenaufbau anbetrifft - da wird doch, soweit ich weiß heutzutage meist körpereigenes Material genommen. Wird allerdings wahrscheinlich eine teure Angelegenheit.

Du schreibst, du warst in

vor 3 Stunden schrieb katzentoni:

High Tech Zahnarztpraxen

war da auch eine dabei die mit einem Orthopäden zusammenarbeitet? Nennt sich, glaube ich "Kraniofaziale Orthopädie" (CMD)

Viel Erfolg! 

  • 4 Jahre später...
Geschrieben

Hier mal allgemeine Erfahrungen eines klinischen Dentisten über Zahnimplantate.

Vor der Entscheidung zu einem Zahnimplantat könnte das Video zur Aufklärung mitbeitragen.

https://www.youtube.com/watch?v=tQ8FAvEQPjQ

Was können sie, was nicht, welches Material soll genommen werden? Titan oder Keramik?

Ein nervloser (toter?) Zahn reagiert anders als ein künstliches Implantat; es soll auch vereinzelt Zahnwurzelimplantate (es gibt auch noch Seitenkanäle, die bei einer Wurzel-Behandlung nicht füllbar sind) geben oder gegeben haben; eine elegante Methode. 

Im Mund haben wir über 1.000 Keim-Arten. Der Biofilm im Mund spielt eine besondere Rolle. Probiotika können, müssen aber nicht verwendet werden.

Die Implantate sollen vierteljährlich überwacht werden. Regelmäßige Reinigung der Zähne ist Pflicht und die Ernährung soll evtll auch angepasst werden.

Haltbarkeit von Implantaten 10-15 Jahre, aber auch länger bis zu 20-30 Jahren ist bei guter Pflege und Überwachung auch möglich.

Ein Implantat ist ein im Körper eingepflanztes künstliches Material, das permanent oder zumindest für einen längeren Zeitraum dort verbleiben soll. Gut gemacht, halten diese sehr lange. Doch warum und wieso können Implantate oft nach 10 Jahren herausfallen? Was kann der Patient tun, damit dies nicht passiert? Was muss man von Titan-Implantate halten?

Prof. Dr. med. dent. Ralf Uwe Rößler ist ein deutscher Chemiker, Zahnarzt und Hochschullehrer mit Lehr- und Forschungsschwerpunkten in Parodontologie und Implantologie. Rößler ist Gründer und Dekan an der University for Digital Technologies in Medicine & Dentistry, DTMD, in Luxemburg.

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